Hetzerei in Wien - Hundehalter tragen den Davidstern

  • Die Hundehaltergesetzte in Wien werden verschärft, besonders hart trifft es die sog. Listenhunde. Ein Anlass für die jetztige Hetzte war ein Biss von einem Rottweiler dessen Halterin 2 Promille im Blut hatte. Das Kind ist verstorben. Paar Tage danach, hat ein freilaufender Dackel in einer Heurigen ein Kind unter der Bank so verletzt im Gesicht, dass das Kind im künstlichen Koma liegt und braucht eine Gesichtsrekonstruktion.


    Die Regierung hat Maßnahmen ergriffen. Es wurde eine Novelle herausgegeben, die noch dieses Jahr in Kraft tretten soll:

    - Alle Listenhunde dürfen NUR mit Beisskorb UND Leine geführt werden

    - Außlassen des Hundes von der Leine ist in den Hundezonen nicht gestattet.

    - Außnahme: die vollständig eingezäunten Hundezonen ( in Wien sind das zubetonierte 10x10m Streifen -> die schönen und großen sind alle ned umzäunt ).

    - Der Hundeführerschein ist Pflicht für die Listenhunde, wie bis her, neu ist dass man mit dem Hund 2x den Hundeführeschein machen muss. Nach dem ersten Mal, nach Abstand von mind. 2 Jahren

    - Der Praxisteil vom Hundeführerschein wird verschärft.

    - Alkoholgrenze von 0,5 Promille kommt in Kraft, aber NUR für die Listenhunde :/

    - Jeder Hund, der ein Mal gebissen hatte (Menschen oder Artgenossen -> Kratzer inclusive ) wird in der Zukunft sofort behandelt wie ein Listenhund.

    - Bei Übertrettungen wird der Hund weggenommen.


    Wo einige Gesetze/Neuerungen noch Sinn machen (Verschärfung des Praxisteils, zwei mal Antretten ), dann ist die Rigerlose Leinen UND Maulkorbpflicht untragbar.


    Desweiterem fordern die betroffenen Listis Besitzer auf offiziellen Seiten der Politiker, dass die Schäferhunde auch auf die Liste kommen. Sie beziehen sich auf die neue Beißstatistik der Uni Graz.

    Das Problem aber bei den Statistiken ist es, dass alles was spitze Ohren hat und bei 3 nicht am Baum ist wird bei einem Vorfall als Schäferhund eingetragen. Dazu kommt noch, dass diese Einträge auf Schilderungen der Beschädigten (dh. OHNE Chippablesen) stattfinden. Wenn eine Person gebissen wurde, sich nicht ganz sicher ist was das für eine Rasse war, kann sie dann alles behaupten. Die sagt nicht Mischling, sondern Schäferhund.

    Was Sinn machen würde ist, bei der jetzt schon verpflichteten Meldung neben Meldezettel, Versicherungspolizze auch die Ahnentafeln eintragen. Im Feld "Rasse", alles was keine Ahnentafel besitzt soll als Mischling eingetragen werden. Bei einem Vorfell soll der Chipp abgelesen werden. DANN wäre so eine Statistik glaubwürdig.

    Schlimm ist, dass die Regierung nun wirklich überlegt Schäfer auf die Liste zu setzten. Wenn das passiert, weiß ich nicht wie ich Gin auslasten soll. Ich kann nicht und will nciht auf eine 10x10m vollbetonierte Hundezone gehen. Misachte ich den Gesetzt und lasse Gin ohne Leine aber mit Mauli laufen, kommt ein "Tut Nix" und es passiert was, dann wird mir der Hund abgenommen. Bin verzweifelt.


    Ich war gestern nach dem Training in der Hundeschule am Abend mit der Ubahn unterwegs nach Hause. Ich habe mich ganz am Ende gesetzt, wo Klappstühle sind. Es gab 2 Klappstühle, größerer Abstand, und weitere 2 Klappstühle. Gin war mit Leine und Beisskorb gesichert (so wie es gesetztlich in den öffentlichen vorgesehen ist für jeden Hund). Gin lag zwischen meinen Beinen und schnarchte vor sich hin. Ich habe also genau 1 Sitzplatz eingenommen, weil der Hund zw. den Beinen war.

    Es kam ein Kinderwagen sammt Gefolgschaft. Der Kinderwagen wurde direkst neben uns abgestellt. Wohlgemerkt es gab noch mit einem Abstand zu uns 2 freie kinderwagengerechte Sitzplätze frei!

    Gin hob ned a mol den Kopf. Ich wurde sofort angeschnauzt ich soll mit dem Drecksvieh weggehen, die haben Angst um das Kind. Ich habe die noch recht nett hingewiesen das mein Hund gesetzteskonform gesichert ist, und wenn es dennen nicht passt, dann sollen die den anderen FREIEN Sitzplatz nehmen. Ich wurde von drei Personen weiter angeschrien. Es wurde mir auf den Kopf geworfen dass es ein böser Schäferhund ist, dass alle Hunde beissen, dass es ihr egal ist das der Hund ein Maulkorb trägt, die jüngsten Bissvorfälle wurden zitiert. Alles in einem schnlechten Deutsch. Das schlimme ist, dass die mitfahrenden Österreicher haben denen noch Recht gegeben und auch weiter Druck ausgeübt dass ich mich wegsetzten, und in dem Fall wegstellen soll. Gin war während des Streits am Liegen und ur brav!

    Gin würde niemals einem Kind was antun, das interessiert ihn einfach nicht. Und Kinderspielen kann er auch wenn ich es erlaube. Ich kenne Gin. Ich habe mich gestern wie ein Verbrecher gefüllt. Da fehlte noch der Davidstern! Das schlimme ist das die Mitfahrer deren Partie auch noch ergriffen haben!

    Ich habe mich dann weggestellt zu den Türen. Die Herrschaften haben noch hämisch blöd gegrinst. Ich kochte. Ich habe mich noch nie so unfair behandelt gefühlt und in den Dreck gezogen wie gestern. Gin saß stramm wie ein Einser. Er armer dachte noch er hat was falsches gemacht. Er verhielt sich noch ruhiger als sonst.

    Das schlimme ist, dass die Hetzerei dazu führt, dass die Menschen die von ihrere Kultur aus Hunde hassen nun freie Bahn haben, und die Gesellschaft stimmt dessen noch zu!

    Beim Ausssteigen mussten die an mir vorbei. Die hochbesorgte Mutter stieg aus und ihr Kind beim Aussteigen hat nach Gin seinem Ohr gegriffen! Ich habe mich zusammenreissen müssen um dem Kind nicht auf die Hand zu schlagen.

    Wie soll es weiter gehen?

  • Das ist echt schrecklich Cuki. Ich kann mir gut vorstellen wie du dich fühlst.

    Man kann nur hoffen, dass so schnell nichts mehr passiert und sich die Gemüter wieder beruhigen. Was sagen sie in eurem Hundeverein dazu?

  • Leider fallen mir dazu auch nicht mehr genug tröstende Worte ein. Ich hoffe aber auch, dass im Moment die Wogen etwas aufschäumen und sich nach einer Weile doch wieder alles beruhigt.

    Aber das Gefühl unbegründet an den Pranger gestellt zu werden ist mehr als doof, das kann ich nachvollziehen. :(

  • Das ist echt schrecklich Cuki. Ich kann mir gut vorstellen wie du dich fühlst.

    Man kann nur hoffen, dass so schnell nichts mehr passiert und sich die Gemüter wieder beruhigen. Was sagen sie in eurem Hundeverein dazu?

    Im Verein sagen das da noch mehr kommen wird. Weil ganz einfach: die Verschärfung für Listis allein wird die Sache nicht lösen. Es wird immer wieder zur Vorfällen kommen, weil die jetztigen Gesetzte nicht kontrolliert werden. Mein Bekannter der einen Listi hat, wurde in den 3 Jahren wo er Hundeführerschein hat kein einziges Mal kontrolliert. In der Stadt wo Leinenpflicht laufen 60% der Hunde ohne Leine. Es wird nicht kontrolliert.

    Bei mir in der OG sind viele der Meinung, dass jeder Hund egal welcher Rasse dazu verpflichtet werden sollte BH zu machen und die große Hunderassen verpflichtend eine Huschu besuchen sollten..


    In den diversen Hundegruppen beschuldigen sich die HH gegenseitig. Die Listenhundebesitzer tun gegen Schäferhunde viehern, organisieren sogar gemeinsame Aktionen. Im Gespräch Unterschriftenlisten...

    Ich habe gerade noch jetzt eine hitzige Diskussion gehabt in einer der Hundegruppen auf FB, eine hat dort glatt behauptet dass die Schäfer die bissigsten sind weil sie überwinkelt gezüchtet werden :whistling: und da rein auf Anatomie bezogen.


    Würde mir sowas wie gestern noch ein Mal passieren würde ich es fimen. Dann die Gesichter unkenntlich machen und an die Zeitung und Politik schicken, mit der Frage wer beschützt jetzt MICH? Wer ist zuständig.

  • Eine weitere Problematik wo es in der Zukunft noch mehr Spannungen geben wird.

    Wien ist groß, Wien ist multikulturell, Wien ist anders.

    In Wien haben wir viele Hinzugezogene und viele Nationalitäten. Unter deren gibt es viele die von Haus aus, aus deren Kultur aus die Hunde nicht mögen und die am liebsten weg aus der Stadt hätten.

    Für die, ist so ein Vorfall wie Öl ins Feuer. Sie werden in der Zukunft auch nicht anders sein. Sie sind viele in Wien und sie werden Druck auf die Politik ausüben. Viele sind eingebürgert und Stimmberechtigt.

  • Wenn sich die Hundehalter untereinander auch noch bekriegen haben die Behörden gewonnen.


    Und was die kulturellen Mitbürger angeht, die sollen mal den Ball ganz flach halten.

    Die nehmen sich sowieso viel zu viel raus, wenn es ihnen in Europa nicht passt dürfen sie gerne in ihre Heimat reisen!


    Aber Wien ist halt Rot/Grün und damit verloren


    Leute wie du Cuki und Gin tun mir richtig Leid. Hoffentlich beruhigt es sich wieder

  • Wie schon gesagt: Hetzjagd. Nun schaukelt es sich weiter hoch. Vielleicht hätten Kunde und Firmeninhaber sich noch letzte Woche bei so etwas gütlich geeinigt. Aber nun muss "man" ja jeden Vorfall melden und auch dann gleich an die Regenbogenpresse weitergeben.


    Bleibe ruhig Cuki .

  • ich glaube, daß man differenzieren muß:

    - Menschen, die gewaltbereit sind

    - Hunde die beissen

    Menschen, gerade wenn sie in Gruppen auftreten, neigen gerne zu Lautstärke und gerne auch mehr. Dagegen ist man nicht gefeit. Sich mit diesen dann anzulegen bringt nur mehr Öl ins Feuer der Kravallmacher

    Die Gefahr auf offener Straße angegriffen zu werden (ich meine jetzt nicht verbal) ist sogar hier in unserem friedlichen Freiburg zum Alltag geworden. Bis hin zu Vergewaltigung und Mord.

    Die Wahrscheinlichkeit von einem Hund gebissen zu werden ist da verschwindent gering

    Ich habe auf der Straße keine Angst vor Hunden, sondern vor Menschen !


    Es gab vor einigen Jahren auch in DE ein paar schlimme Fälle mit Hunden, die Kinder gebissen haben - darauf wurden die Gesetze geändert (mit den Listenhunden)

    Austria geht da wohl jetzt einen Schritt voraus, wie auch mit dem neuen Tierschutzgesetz


    Cuki, versuche darüber zu stehn, diese Menschen gibt es immer und überall, in allen Schichten - und wenn du nicht mit Hund unterwegs bist, dann gibt es auch wieder Gruppen, die dir auf andere Art Angst machen


    Es gibt bestimmte Städte (hier in DE) da möchte ich nicht umsonst wohnen - da schalte ich die Nachrichten ab, wenn wieder ein Bericht kommt, zu was die Menschen fähig sind - ja, es erinnert wie dein Beispiel mit dem Stern - aber wie gesagt,, es sind die Menschen, nicht die Hunde, die so gefährlich sind

  • cuki das ist echt mies bei euch grade aber da hilft erstmal nur ruhug bleiben und versuch weiter positiv aufzufallen und versuchrn Diskussionen zu meiden das regt nur auf.

    kenne das stellen weise bei uns gabs auch schon das ein oder andere aufschreien und an diese blöden anmachen zwecks meiner hündin hab ich mich gewöhnt und kann es ignorieren.

    mein umfeld kennt meine hunde und mich und weiß das von denen keine gefahr ausgeht und bei uns auf dem platz bei Veranstaltungen zeigt chaina das schäferhunde ruhig gutmütige gesellen sind. sie hat nämlich das Privilegam vereinsheim zu liegen oder mit drin wenn ich den verkauf mache.


    es wird sich alles auch wieder beruhigen auch bei euch und solange heißt es durchhalten. hier ist ja nun auch immer mal wieder doe diskussion schäferhubde auf die liste aber wie sieht das aus das die Polizei mit listenhunden rumlaufen. solange das noch so ist glaub ich nicht das der schäferhund mal auf der liste steht

  • zum Glück nicht ganz Austria bisher ist so was nur für wien geplant bzw eventuell auch in nieder österreich.

    Der Rest hat bisher noch nichts zu befürchten.

    Zum Glück haben wir in Vorarlberg eine andere Regierung als wien.


    Ansonsten roopa hast du völlig recht die Gefahr von einem "Menschen" verletzt oder sogar getötet zu werden ist um ein Vielfaches höher als ein tödlicher bzw schwerer hundebiss.

  • Maeuschen90 die einzelnen Individuen wären mir egal.

    Nur derzeit schreien sogar Hundehalter den schäfi auf die Liste zu setzten. Und DAS macht mir Angst.

    Die Polizisten arbeiten jetzt mehr mit Belgier als mit DSH. Ich könnte also nicht darauf vertrauen das die Polizisten sich für den Schäfer einsetzten.

    An die Hetze alleine kann man sich gewöhnen, aber wenn noch die Angst mitschingt das mein Hund sein Leben lang nur mit Maulkorb und mit Leine gehen darf und zwar völlig unschuldig und egal ob er ein guter Beispiel war oder nicht dann wird mir schlecht.

    Asnea ja Wien war immer anders :(

    Ja Roopa die Menschen sind schuld, aber die Tiere bestraft

  • Hi,


    so traurig das ist: Das ist bis ins Detail (inklusive der Spalterei, also dass Hundehalter sich jetzt gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben, in der Hoffnung, es möge doch andere Hunderassen als die eigene betreffen) das, was ich prognostiziert hatte. Eine Frage der Zeit, bis das auch in Deutschland ankommt. Auch im Sinne des DSH als "Listenhund".


    Wie es weitergeht bestimmen wir selbst: Nach dem Motto "Schuld sind immer die anderen" (Hundehalter, Kulturen, usw) - dann geschieht es uns ganz recht, weil wir dann nur das ernten, was wir selbst gesäht haben und sähen.


    Gewarnt sei also vor der Einstellung: "Hach, den DSH wirds schon nicht treffen, also kümmer ich mich nicht weiter drum!" Denn diese Einstellung ist Teil des Problems, nicht der Lösung.


    Oder wir lernen, anders zu denken. Aber das gilt dann eben für alle Bereiche, nicht nur für den Bereich Hund.

    So brutal einfach ist das.



    Liebe Grüße

    Lupus