Tragischer Unfall: Junge wird von Hunden ins Gesicht gebissen

  • Ich kenne das aus meiner pädagogischen Tätigkeit: Früher dachte ich "Der Anteil von Beziehung in der Erziehung sind 50%!". Heute denke ich, es sind 90%, wenn nicht mehr.

    Ich verlange 100%igen Respekt (Beziehung) von meinem Hund. Mein Hund muß meine Kommandos respektieren und ausführen. Bei dem Kommando RAN läuft mein Hund neben mir und hat gar keine Gelegenheit ein Kind zu beißen, sofern man genügend Abstand zum Kind einhält.



    Kurz: Nix gegen Konditionierung im Training. Das aber nicht verwechseln mit Erziehung. Beissattacken, etc. sind in der Regel Beziehungs- und keine Trainingsprobleme.

    Ob nun Konditionierung, Erziehung, Beziehung oder Training, das hängt doch alles zusammen und greift in einander über. Ohne das Eine funktioniert das Andere nicht.


    Ich jedenfalls konditioniere meinen Hund auf die verschiedenen Kommandos wie HIER, RAN, BLEIB, FUSS usw. Ich bringe meinem Hund bei, was er bei den einzelnen Kommandos machen muß und wie er sich zu verhalten hat. Und das funktioniert natürlich nicht ohne Training.


    Wenn mein Hund die Kommandos beherscht, verlange ich 100%igen Gehorsam von meinem Hund,er muß meine Kommandos respektieren und ausführen.


    Natürlich will ich auch, daß mein Hund andere Menschen und andere Hunde nicht als Beute betrachtet. Mein Hund darf keine anderen Menschen beißen, auch wenn er kein entsprechendes Kommando, wie RAN, von mir bekommt. Er darf auch kein Kind beißen, das im vorbeigehen ihm mit der Hand über den Rücken streichelt.

    So ein Verhalten kann man durch Gewöhnung erhalten. Viele Stadtspaziergänge machen , immer wieder durch Menschenmengen gehen. Fußballplätze, Kinderspielplätze usw. besuchen. Mit den Nachbarskinder üben.

    Irgendwann gewöhnt sich der Hund an solche Situationen und wird keinen Menschen mehr als Beute betrachten. Und man braucht dann auch kein Kommando mehr geben, damit der Hund nicht beißt.


    Ich nenne so etwas Alltagstauglichkeit. Viele Leute laufen mehrmals in der Woche auf den Hundeplatz und ihre Hund sind weit entfernt von einer guten Alltagstauglichkeit.

    Ich stelle die Alltagstauglichkeit in den Vordergrund mache lieber mehrmals in der Woche einen Stadtspaziergang mit allem drum und dran. Erst als die Alltagstauglichkeit saß, rückte auch der Hundesport wieder mit in den Vordergrund.





  • Wobei der aktuelle Fall aus Böbingen mal wieder ganz klar auch zum großen Teil behördliches Versagen war.

    Es gab bereits mehrere Vorfälle mit den Hunden aus diesem Haushalt, bisher wurde aber niemand ernsthaft verletzt - zumindest kein Mensch - und deshalb wurde nicht eingeriffen.

    Hinzukam, dass die Person auch noch Züchter im VDH ist, da hat man wohl ein paar Augen zugedrückt.

    Die beiden beteiligten Hündinnen wurden am Freitag eingeschläfert.


    Wieder ein klarer Fall, der zeigt, dass wir keine härteren Gesetze oder Verordnungen brauchen, sondern dass man halt mal die durchsetzen müsste, die man schon hat. Dieser Unfall war mit Ansage und alle Behörden haben ebenso weggesehen, wie die Besitzer.

  • Genau so sieht es aus, eca.

    Wie bei den Gesundheitsämtern. Da wird ein psychisch Kranker von einen Polizisten erschossen oder es ermordet ein psychisch Kranker einen anderen Menschen. Am Ende will keiner etwas gewußt haben, das der psychisch Kranker schon vorher auffällig war.

  • Ich verlange 100%igen Respekt(Beziehung) von meinem Hund. Mein Hund muß meine Kommandosrespektieren und ausführen. Bei dem Kommando RAN läuft mein Hundneben mir und hat gar keine Gelegenheit ein Kind zu beißen, sofernman genügend Abstand zum Kind einhält.

    interessanter Grundgedanke !

    wäre evtl ausbaufähig:

    - nehmen wir mal an, alle Gläubigen respektieren zu 100% ihre Regeln (nennen wir sie mal Die 10Gebote)

    - oder nehmen wir mal an, die restliche Bevölkerung würde ihre Regeln zu 100% akzeptieren (nennen wir es mal Das Grundgesetz)


    also nur mal angenommen, rein hypothetisch, da könnte man ganz schön was in Bewegung bringen

    oder hab ich da einen Denkfehler?

  • Denn die eigentliche Ursache dafür, also die Verantwortung für Sicherheit oder Ressource, ist ihm durch diese Konditionierung ja nicht genommen."


    Ja wie gesagt: Natürlich! Die ist ihm aber auch nicht genommen bei diversen "Rauferseminaren" (da sieht man dann ja schon wie "stimmig" das Wort "Raufer" ist),wo der Hund hart reglementiert wird.

    Von mir aus kann man das ein Beziehungsproblem nennen. Falsch ist das nicht. Denn es geht da ja um Aufgabenverteilungen. Hier um Kontrolle/Absicherung. ...habe erst gestern eine Auseinandersetzung mit einen "Kenner" in seinem Grundstück gehabt,dessen Hund-im beisein der Familie draussen im Garten- wieder am Zaun herumgetobt hat (es gibt in dem Ort keinen Weg mehr den man normal entlanglaufen könnte). Er meinte sein Hund würde das Grundstück bewachen und frug ob ich Hundeverständniss hätte. *!* -.-

    Das Problem ist halt,das nciht wenige daraus eine Hackordnung herbeifabulieren und glauben sie müssten den Hund nur mal klarmachen wer der Herr sei. Das ist ja das was gerade immer öfters kommuniziert wird von "Aversivlern". Aber so stimmts eben nicht. Und ich würde mich soweit aus dem Fenster lehnen auch zu behaupten,das moderne Trainingsmethoden für dieses Beziehungsproblem auch ncith verantwortlich sind. Denn wenn die gar nicth positiv wirken könnten bei entsprechenden Problemen ,wie sollen sie dann negativ wirken?
    Auserdem sollen jene ja nur der erste Schritt für Alternativhandlungen (seitens des Hundes) sein. Bei mir persönlich geht es damit einher das ich unangeleinte Hunde zum Teufel jage. Auch mit Buffy zusammen-die hängt ja nun eh an der Leine mit drann. Und ich denke auch das es damit o.ä. einhergehen muss.

  • Hi,


    ich bin grundsätzlich gegen Gesetzesverschräfung, weils die ja nur da braucht, wo es an Vernunft mangelt.

    Ich sehe es also auch so, dass man erstmal die bestehenden Regelungen durchsetze müsste.


    Aber ich finde, man sollte die Exekutive als auch Jugendämter ein wenig in Schutz nehmen. Die machen in der Regel schon einen guten Job. Und grad im Jugendamt - die Leute da haben sehr viel Verantwortung. Und nicht immer, wenn nicht sofort eingeschritten wird, liegt das daran, dass sie ihre Verantwortung nicht wahrnehmen.



    Liebe Grüße

    Lupus

  • Ja wie gesagt: Natürlich! Die ist ihm aber auch nicht genommen bei diversen "Rauferseminaren" (da sieht man dann ja schon wie "stimmig" das Wort "Raufer" ist),wo der Hund hart reglementiert wird.

    Von mir aus kann man das ein Beziehungsproblem nennen. Falsch ist das nicht. Denn es geht da ja um Aufgabenverteilungen. Hier um Kontrolle/Absicherung. ...habe erst gestern eine Auseinandersetzung mit einen "Kenner" in seinem Grundstück gehabt,dessen Hund-im beisein der Familie draussen im Garten- wieder am Zaun herumgetobt hat (es gibt in dem Ort keinen Weg mehr den man normal entlanglaufen könnte). Er meinte sein Hund würde das Grundstück bewachen und frug ob ich Hundeverständniss hätte. *!* -.-

    Das Problem ist halt,das nciht wenige daraus eine Hackordnung herbeifabulieren und glauben sie müssten den Hund nur mal klarmachen wer der Herr sei. Das ist ja das was gerade immer öfters kommuniziert wird von "Aversivlern". Aber so stimmts eben nicht. Und ich würde mich soweit aus dem Fenster lehnen auch zu behaupten,das moderne Trainingsmethoden für dieses Beziehungsproblem auch ncith verantwortlich sind. Denn wenn die gar nicth positiv wirken könnten bei entsprechenden Problemen ,wie sollen sie dann negativ wirken?
    Auserdem sollen jene ja nur der erste Schritt für Alternativhandlungen (seitens des Hundes) sein. Bei mir persönlich geht es damit einher das ich unangeleinte Hunde zum Teufel jage. Auch mit Buffy zusammen-die hängt ja nun eh an der Leine mit drann. Und ich denke auch das es damit o.ä. einhergehen muss.

    Hi,


    ich merke gerade, ich hab ein Informationsdefizit. Was sind "Rauferseminare"?

    Anfangs dachte ich, raufen sollte man gar nicht. Heute raufe ich oft mit Gaius (also wenn wir dasselbe unter Raufen verstehen). Es macht einfach Spaß:) Auf nem Seminar dazu waren wir aber noch nicht.

    Sieht dann ungefähr so aus, nur dass bei uns beiden die Emotionswechsel nicht so schnell sind wie im Video:

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    Zu deinem Beispiel: Ich denke, die allermeisten Hunde, auch DSH, taugen nicht zum Bewachen, Beschützen, usw. Schon gar nicht bei Menschen, die diesen Hunden angstfrei begegnen. Daher finde ich persönlich, man sollte Hunde mit diesen Aufgaben auch nicht betrauen. Zumal ich nicht weiß, woher der Hund wissen soll, wann genau er beschützen oder bewachen soll und wann nicht. Vielleicht beschützt er ja auch einmal das Kind vor einem Freund - und schon ist das Problem da...

    Soll nicht heißen, dass man Hunde nicht auch in diesem Sinn ausbilden kann oder soll. Ist halt nur nicht mein Ding.


    Ich will auch nicht gesagt haben, dass Konditionierung allein ursächlich für Beissvorfälle ist. Aber wenn man Konditionierung mit Erziehung verwechselt, also in der Erziehung vor allem konditioniert - dann kann, so verstehe ich die Kritiker, dies schon zu einem Problem werden. Und das finde ich, erklärt der Text, den Du gepostet hast, sehr gut. Wenn es auf der Beziehungsebene stimmt, kann man durchaus auch konditionieren. Wüsste auch nicht, wie man dem Hund sonst bestimmte Sachen beibringen will.


    Ob Hunde dualistisch denken in dem Sinn "ohne positiv gibts kein negativ" kann ich nicht beurteilen, glaubs aber nicht. Also könnte man schon negativ wirken, ohne positiv zu wirken.


    Grundsätzlich weiß ich nicht, was von aversiven Methoden zu halten ist. Wir hatten das ja auch in dem anderen Faden: Hunde untereinander scheinen weit mehr zu drohen und zu strafen als zu belohnen. Aber ob man das auf Mensch-Hund übertragen kann?

    Ich denke aktuell immer mehr in die Richtung, dass es einen Unterschied macht, ob man Belohnung und Bestrafung als Methode anwendet oder sich einfach entsprechend verhält. Methoden, also absichtlich eingesetzte Techniken, um bestimmte Ziele zu erreichen, sind ja immer schon irgendwie Konditionierung.


    Und vielleicht hängt das auch sehr vom konkreten Mensch-Hund-Paar ab. Gaius ist extrem stur (das sagte nuns schon der Züchter über Mama und Papa), er lernt zwar auch sehr schnell, aber das heißt noch lange nicht, dass ers auch umsetzt. Das bedeutet, dass er eigentlich selbst entscheidet, wann er "gehorcht" und wann nicht. Und das wiederum zeigt, dass er mich (noch) nicht als denjenigen anerkannt hat, an dem sich zu orientieren ist. Sonst würde er zB nicht an der Leine ziehen. Er macht das zwar inzwischen nur noch sehr selten, aber eben doch ab und an. Oder wir gehen im "Hier" an anderen Hunden vorbei. Er rennt zwar nicht hin, ist im Kopf aber bei den Hunden, das merkt man. Das ist mE auch so ein Zeichen. Jetzt kann ich ihn mit Leckerli in solchen Momenten ohnehin nicht bestechen: Selbst wenn ichs ihm vor die Nase halte - dann dreht er den Kopf weg, um wieder den Hund zu sehen;)

    Mit seinem Ball würde es gehen, habe ich schon ausprobiert. Er schaut dann nach dem Ball, ist abgelenkt von den Hunden. Aber das wars dann auch schon. An mir als Person orientiert er sich in dem Moment dennoch nicht. Und das muss doch das Ziel sein, denke ich.


    Dem Hund zeigen, wer der "Herr ist" ist mE ebenso falsch wie nur auf ("positive") Konditionierung zu setzen. Man fällt dann halt auf der anderen Seite vom Pferd. Ihm zeigen, wer, in der Waldorfpädagogik nennen sie es "gliebte Autorität", der Fauser nenns "Familienoberhaupt", ich würd sagen, einfach der Mensch ist, an dem er sich orientiert, ist aber durchaus richtig, denke ich.

    Wenn Du andere, unangeleinte Hunde wegjagst, ist das mE genau richtig. Nicht, weil Du sie wegjagst, Du könntest sie auch einladen, füttern oder sonstwas. Richtig ist dein Verhalten, weil Du die Situation kontrollierst, so dass es dein Hund nicht meint, tun zu müssen. Was Du dann konkret machst, ist mE nebensächlich.


    Das ist mE auch ein Problem für die Hundeschulen. Eigentlich müsste genau das trainiert werden. Aber wenn mans trainiert, ist es eben nicht authentisch. Man hört oft "geht alles über Körpersprache". Das stimmt. Aber die kann man eben nicht mal so einfach ändern. Für einen Moment vielleicht in der HuSchu oder auf dem Trainingsplatz. Da klappt das dann vielleicht auch, woanders aber nicht. Daher sollte, wenn man einen Besuch einer HuschU o.ä. zur Pflicht macht, vorher auch ganz klar sein, was dort in welchem Sinn gelehrt wird.

    Weil, wenn die Verschärfungen und Verpflichtungen kommen und wirken dann aber nicht - die anschließenden Reaktionen der Politik werden noch drastischer, also noch beschi.... für Hunde und Halter sein.


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Rauferseminare sind Gruppen/ Veranstaltungen für Hunde die gerne Raufen mit Artgenossen bzw gesteigerte Aggressivität diesen gegenüber haben..


    Das hat nix damit zu tun wenn man als Besitzer mit seinem Hund blödelt.

  • Rauferseminare sind Gruppen/ Veranstaltungen für Hunde die gerne Raufen mit Artgenossen bzw gesteigerte Aggressivität diesen gegenüber haben..


    Das hat nix damit zu tun wenn man als Besitzer mit seinem Hund blödelt.

    Hi,


    danke, wieder was dazu gelernt!:)


    Frag mich aber schon, was solche Seminare bringen sollen. Ist ja ungefähr so, als wenn ein Mensch mit "Aggressionsproblemen" geraten wird, er möge doch Boxer werden, oder?


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Dem Hund zeigen, wer der "Herr ist" ist mE ebenso falsch wie nur auf ("positive") Konditionierung zu setzen. Man fällt dann halt auf der anderen Seite vom Pferd.

    Tja, und wie wär`s mit der Schwarz-Weiß-Methode ?

    Da bleibt man in der Mitte auf dem Pferd sitzen.

    Bei einem unerwünschten Verhalten bekommt der Hund ein Donnerwetter und bei einen erwünschten Verhalten bekommt der Hund viel Lob, Leckerlies und sonst was alles.

  • Tja, und wie wär`s mit der Schwarz-Weiß-Methode ?

    Da bleibt man in der Mitte auf dem Pferd sitzen.

    Bei einem unerwünschten Verhalten bekommt der Hund ein Donnerwetter und bei einen erwünschten Verhalten bekommt der Hund viel Lob, Leckerlies und sonst was alles.

    Hi,


    naja, in dem Fall wärs ja auch bloß Konditionierung, aber immerhin eine erweitete Variante.


    Liebe Grüße

    Lupus