Frage wegen Züchter

  • Hallo,

    zunächstmal willkommen hier im Forum.

    Ich/wir sind zum Hund gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Mittlerweile haben wir fast 20 Jahre Schäferhunde.Die Erste war eine graue Hündin aus Kör-und Leistungszucht welche von meiner Schwester stammte. Auf dem Hundeplatz hat sich niemand getraut den Hund im Schutzdienst auszubilden da sie statt auf den Arm immer direkt auf den Hals ging. Sie war trotz alledem ein super umgänglicher Familienhund. Danach hatten wir einen weißen Schäferhund von Bekannten welcher ein neues Zuhause

    suchte. Auch dieser Hund hatte Papiere. Es war ebenfalls ein super Familienhund. Derzeit haben wir eine weiße Schäferhundhündin ohne Papiere und eine schwarze deutsche Schäferhündin mit Papiere. Auf Papiere haben wir keinen Wert gelegt da wir ohnehin nicht züchten möchten. Unsere Weiße stammt aus einem Privatwurf. Wir haben und damals die Welpen im alter von 6 Wochen angesehen und hatten direkt ein gutes Gefühl. Beide Elterntiere waren da. Beide in einem super gepflegtem Zustand . Auch die Hündin sah gut aus obwohl sie die Welpen gesäugt hat. Die Welpen sind in der Familie mit Kindern ,Katzen und Zwergkanninchen groß geworden. Es war also richtig was los.

    Nach der 8. Lebenswoche konnten wir unsere Kleine dann abholen. Also, alles top owohl es kein Züchter war.

    Unser Schwarze haben wir bei einem Züchter (SV mit roten Papieren) geholt. Hier hatten wir uns erst Welpen bei einem Züchter am Ort angesehen. Die Welpen waren ebenfalls erst 6 Wochen alt als wir sie uns angesehen haben. Der Züchter war erst nicht begeistert das wir uns die Welpen schon in der 6 Woche ansehen wollten. Dort angekommen hatten wir kein gutes Gefühl. Welpen waren in einem kleinen Auslauf und die Hündin sah ungepflegt und ausgemergelt aus. Dem Garten des Züchters sah man an das hier normalerweise keine Hunde zuhause sind. Später haben wir dann herausgefunden das der Züchter seine Tiere in einem Verschlag hält. Offenbar holt er die Hündin mit samt Welpen dann nach hause um sie besser verkaufen zu können. Wir sind dann etwas weiter gefahren und haben einen Züchter gefunden bei dem wir sofort ein gutes Gefühl hatten.Dort haben wir dann auch unsere Schwarze gekauft.

    Man muss bei einem Züchter nicht unbedingt in guten Händen sein. Das Bauchgefühl muss stimmen. Wenn man nicht züchten will sind Papiere zweitrangig.


    Hier noch ein paar Links zu Züchtern:

    Züchter SV

    Züchter RSV2000

    Züchter BVWS

    Züchter RWS


    Bei den Weißen gibt es noch Vereine /Züchter die nicht dem VDH/FCI angeschlossen sind.

    Wenn es kein Züchter sein muss. Einfach mal googeln.

    Evtl. ein Hund aus dem Tierschutz?

    Hände weg von Hundevermehrern.

    Unser Fazit : Wenn man nicht züchten möchte braucht man keinen Hund mit Papiere vom Züchter. Wobei man, wie wir erfahren mussten, es auch schlechte Züchter gibt.


    Gruss aus der Stadt der Wildpferde

  • Wenn man nicht züchten will sind Papiere zweitrangig.

    Das stimmt nicht. "Papiere" sind kein Selbstzweck, sondern die Dokumentation der Zuchtarbeit. Nur wenn ein Hund "Papiere" hat kann ein Welpenkäufer nachvollziehen wie sorgfältig die jeweiligen Welpen in Bezug auf ihre genetische Gesundheit und auch ihr Wesen/ihre Nervenstärke/ihre Arbeitsveranlagungen gezüchtet wurden. Nur bei einem Welpen "mit Papieren" kann man in den Zuchtbüchern recherchieren wie der ED/HD-Status der Elterntiere aussieht. Wie es diesbezüglich bei den Geschwistern der Elterntiere aussieht und bei evtl. bereits vorhandenen nachkommen. Wie das in der Großelterngeneration ausschaut, in der Urgroßelterngeneration usw. Häufig sind Zuchttiere, die Welpen "ohne Papiere" produzieren, selbst gar nicht geröngt bzw. durch einen Gutachter ausgewertet.


    Auch in Bezug auf Wesen/Temperament/Arbeitsveranlagung kann man bei Welpen "ohne Papiere" keinerlei Prognosen stellen. Es gibt Zuchtlinien/Vererber(innen), über die ich nie eine Empfehlung zum Welpenkauf geben würde wenn z.B. jemand diesbezüglich Unerfahrenes einen Welpen suchen würde.


    Die wenigsten Welpekäufer von Welpen "mit Papieren" wollen mit diesen später züchten. Die meisten Käufer von Welpen "mit Papieren" wollen eine relativ genaue Prognose dass ihr Welpe sich in etwa zu dem Rassehund entwickelt, den sie sich vorgestellt haben.


    Bei Welpen "ohne Papiere" werden häufig nicht nur ungeröngte Elterntiere zur Zucht verwendet. Es werden auch immer wieder Welpen von Hunden in die Welt gesetzt, denen beim Röntgen schlechte Hüften oder Ellenbogen attestiert wurden. Natürlich bekommen das die Welpenkäufer, die sich über ihr "Schnäppchen" freuen an dem sie ein paar wenige hundert Euro sparen beim Kauf, nicht von den "freundlichen Züchtern" erzählt. Von solchen Würfen erfahre ich mindestens einmal pro Jahr. Wenige Jahre später kommen dann häufig erhebliche Tierarztkosten auf die Käufer zu...


    Manche Hunde fallen auch aus der "ordentlichen" Zucht wegen Einschränkungen im Wesen. Der DSH muss einige Prüfungen ablgen um die Zuchtfähigkeit erlangen zu können. Und bei jeder besteht die Gefahr dass er einen Wesensmangel attestiert bekommen kann, durch den der zcuhtunfähig wird. Mit solchen Hunden dann Welpen "ohne Papiere" zu züchten ist auch nicht das Gelbe vom Ei...


    Der Welpenpreis beim DSH liegt so niedrig, dass ich niemandem empfehlen würde für ein paar Euro Sparpotential beim Welpenkauf auf die Möglichkeit einer genauen Recherche, die einem nur die Zuchtbücher bieten können, zu verzichten. Der Züchter von Welpen "ohne Papiere" kann Dir viel erzählen. Dass die Eltern gesund sind usw. Letztendlich kannst Du nicht mal nachvollziehen ob das wirklich die Eltern sind, die Dir als die solchen präsentiert werden. Ich hab in "papierlosen" Würfen von zwei schwarz-gelben Elterntieren schon graue Welpen gesehen... 8)

  • Sorry, lieber Waschbar; aber das ist schlicht und einfach nicht wahr und vor allem lange überholt. Vom Prinzip her hättest du Recht, aber die Papiere des SV sind heute das Papier nicht mehr wert, auf dem sie gedruckt sind. Für mich zählen nur noch Züchter OHNE Papiere des SV, deren eigene Dokumentation für mich nachvollziehbar ist. Das sind natürlich nur wenige, für all die anderen Vermehrer stimme ich dir voll und ganz zu.

    Einmal editiert, zuletzt von Wolf ()

  • Das sehe ich wie Wolf. Die SV - Papiere sind größtenteils nicht mal soviel Wert wie das Blatt Papier auf dem sie gedruckt sind.

    Für mich genauso interessant wie meine eigene Ahnentafel. Vielfach ist es nur Geldmacherei.

    Man kann nicht ableiten ob und wie ein Tier sich entwickelt. Kinder von Leistungssportlern müssten dann theoretisch auch Sportler werden. Zumindest hätten sie das genetische Potential dazu. Auf ED/HD und andere Untersuchungen kann ich auch so machen lassen. Dazu brauche ich keinen Verein. Ein seriöser Züchter macht das ohnehin.Übrigens wird vielfach noch mit Tieren gezüchtet welche

    nicht 100 Prozent ED/HD frei sind. Was das Thema Papiere und Verein angeht werden wir wohl nicht auf einen Nenner kommen. Trotzdem gilt, wenn ihr kein gutes Gefühl beim Hundekauf habt, Finger weg .

  • Man kann nicht ableiten ob und wie ein Tier sich entwickelt. Kinder von Leistungssportlern müssten dann theoretisch auch Sportler werden. Zumindest hätten sie das genetische Potential dazu.

    Da stimme ich dir zu.

    Wie sich ein Welpe später als erwachsener Hund zeigt, ist ja auch nur zu 50 % genetisch bedingt.

    Die restlichen 50% werden durch Erziehung, Ausbildung, Haltung, Umwelt usw. beeinflußt.

  • aber die Papiere des SV sind heute das Papier nicht mehr wert, auf dem sie gedruckt sind. Für mich zählen nur noch Züchter OHNE Papiere des SV, deren eigene Dokumentation für mich nachvollziehbar ist.

    Na ja, es gibt ja auch noch den RSV 2000 und einige Dissidenzvereine.

    Jeder kennt wohl diese Reportage über den SV, es sind im ganzen fünf Teile.

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  • wisst Ihr was wirklich nervt, ist das am DSH kein gutes Haar gelassen wird. Der SV hat seine Macken - ja das stimmt - aber er hat nicht nur "Macken". Ich habe schon seit über 20 Jahren DSHs. Bis jetzt hat nur meine Britte schwere HD. Alle anderen DSH waren/sind gesund. Also können die Zuchten vom SV so schlecht nicht sein. Klar muss man bei der HZ(Hochzucht) mehr hinschauen. Das liegt an den Winkelungen und anderen Dingen. Klar gibt es schwarze Schafe - aber wo gibt es diese nicht?


    Der RSV2000 ist auch nicht alles Gold was glänzt. Er hatte gute Ansätze, aber vieles liegt da auch im Argen. Es sind auch Züchter da hin gewechselt, die beim SV keinen "Stand" mehr hatten. Aber das ist hier nicht das Thema.


    So meine 5 Cent dazu. Der DSH ist gesünder als sein Ruf!


    Angelika

  • Sicher hast du nicht Unrecht. Das Schlechte fällt immer mehr auf als das Gute.

  • Sorry Leute, habt Ihr irgendwann schon mal den Begriff "Heratibilität" gehört? Natürlich gibt es genetische Faktoren, die Gesundheit und Wesen beeinflussen. Eine Selektion darauf kann ich aber nur betreiben wenn ich mir sicher sein kann dass die angegebenen Eltern eines Hundes auch tatsächlich seine Eltern sind. Diese Gewähr habe ich nur in einem Zuchtverband über das DNA-Verfahren. Wird mit Hunden gezüchtet, deren Abstammung vor Zuchtverwendung nicht überprüft wird, und deren Nachkommen diesbezüglich nicht getestet werden, kann man nie sicher sein dass die angegebenen Eltern auch wirklich die Eltern sind. Wodurch z.B. Röntgenbinder, die man von den angeblichen Elterntieren gezeigt bekommt (Welcher Laie kann die überhaupt beurteilen, vor allem die von den Ellenbogen?), ihre Aussagekraft verlieren. Und nicht nur Hüften- und Ellenbogen der direkten Elterntiere sind wichtig, sondern auch die von deren Geschwistern, Großerltern und ihren Geschwistern, und vor allem einer evtl. bereits vorhandenen Nachzucht.


    Und natürlich werden auch Grundzüge der Wesensveranlagungen vererbt! Sonst könnte ja jeder Hund für jede Aufgabe eingesetzt werden. Es hat aber seine Gründe warum z.B. Schäfer ihre Herdengebrauchshunde nur aus bestimmten Zuchtlinien wählen, ebenso Diensthundeführer etc. Und es gibt einige Vererber(innen), von denen jemand, der einen reinen Familienhund sucht, tunlichst seine Finger lassen sollte. Natürlich entwickelt sich nicht jeder Hund entsprechend, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hund "gemäß seiner Zuchtlinie gerät", ist doch relativ groß.


    Und natürlich darf auch beim DSH, wie bei allen anderen Rassen, auch mit Hunden gezüchtet werden die nicht 100%ig HD/ED-frei sind. Aber das sehe ich ja in den Ahnentafeln bzw. im Zuchtbuch! Und kann mir folglich Zuchtverpaarungen heraus suchen bei denen das nicht so ist. Wenn ich mir einen Welpen wähle aus Elterntieren, die HD/ED-frei sind, und bei denen ich kontrollieren konnte dass sie aus Würfen stammen, in denen alle oder fast alle Welpen geröngt wurden und gute Ergebnisse haben, habe ich eine viel größere Sicherheit dass mein Welpe später diesbezüglich ein gesunder Hund wird als wenn z.B. drei Wurfgeschwister des HD-freien Vaters eine mittlere bis schwere HD haben und zwei Wurfgeschwister der ED-freien Mutter eine mittlere bis schwere ED. Wie willst Du so etwas bei Hunden erfahren, die außerhalb jeglicher Zuchtbücher gezücht werden?


    Zudem: Heutzutage sind nicht nur Hüfte und Ellenbogen ein Thema. Inzwischen gibt es auch die Möglichkeit einer standardisierten Auswertung von OCD (Kreuzbein) und der Lendenübergangswirbeln. Das ist zwar derzeit noch nicht Zuchtvoraussetzung, aber man kann bereits darüber selektieren weil inzwischen immer mehr Hunde in die Zucht gehen, die diesbezüglich über den Gutachter ausgewertet wurden (diese ganzen schwammigen Gutachten, nach denen jeder x-beliebige Tierarzt eine Aussage á la "Rücken ohne Befund" tätigt, kann man in die Tonne kloppen).


    So lange ich immer wieder Würfe "ohne Papiere" sehe, bei denen z.B. zwei schwarz-gelbe Elterntiere graue Welpen produzieren, braucht mir niemand kommen mit "Welpen ohne Papiere sind die besseren Welpen" und "bei denen ist jeder Züchter ein guter Mensch und lügt nicht". Und wenn jemand behauptet sein außerhalb jeglicher Zuchtverbände erzeugter Schäferhund sei pumperlgesund, lohnt jegliche weitere Diskussion darüber erst dann wenn er seinen Hund hat röntgen und die Bilder durch einen Gutachter der GRSK (Gesellschaft für Röntgendiagnostik genetisch beeinflusster Skeletterkrankungen bei Kleintieren) hat auswerten lassen. Mal schauen welcher Prozentsatz dieser Hunde dann wirklich bei allen vier Befunden beste Ergebnisse nachweisen kann...


    Die Möglichkeit irgend einer Selektion habe ich nur wenn ich wichtige relevante Dinge im Zuchtbuch recherchieren kann. Ob mir ein Züchter wirklich die Wahrheit sagt oder nicht kann ich nicht beurteilen, wenn ich seine Aussagen nicht irgendwo nachprüfen kann. Und kein Züchter kann das Wissen haben, welches ein Zuchtbuch umfasst. Wer kennt denn z.B. alle Geschwister der Großeltern oder Urgroßeltern eines Hundes und deren Röntgenbefunde?


    Und auch in Bezug auf Wesen und Arbeitsveranlagungen kann man viele Rückschlüsse aus dem Zuchtbuch ziehen. Wenn z.B. alle Hunde eines Wurfes über Ausbildungskennzeichen verfügen und/oder überregional geführt werden sagt das sehr viel aus. Wenn z.B. mehrere Hunde eines Wurfes Diensthundeausbildungskennzeichen oder ein Herdengebrauchshundeausbildungskennzeichen haben sagt das sehr viel aus. Wenn mehrere Hunde eines Wurfes höhere Agility-Ausbildungskennzeichen haben sagt das sehr viel aus. Vor allem dann wenn sie dann auch noch überregional erfolgreich geführt werden. Nicht nur über die mentalen Eigenschaften, sondern in dem Fall auch über ihr Exterieur.


    Natürlich kann ich aus einem gut veranlagten Hund durch Fehler in der Aufzucht, Haltung und Ausbildung einen schlechten machen. Und natürlich kann ich Nuancen im Berich der mentalen Anlagen optimal fördern. Ich kann aber aus einem Trecker keinen Rennwagen machen. Wer mir so etwas weiß machen möchte soll bitte mal einen Hund aus V-Auslese-Eltern zu einem Diensthund ausbilden, der bei einer deutschen Behörde den Ankaufstest und die Probezeit übersteht...

  • Und wenn jemand behauptet sein außerhalb jeglicher Zuchtverbände erzeugter Schäferhund sei pumperlgesund, lohnt jegliche weitere Diskussion darüber erst dann wenn er seinen Hund hat röntgen und die Bilder durch einen Gutachter der GRSK (Gesellschaft für Röntgendiagnostik genetisch beeinflusster Skeletterkrankungen bei Kleintieren) hat auswerten lassen. Mal schauen welcher Prozentsatz dieser Hunde dann wirklich bei allen vier Befunden beste Ergebnisse nachweisen kann...

    Das natürlich als unbedingte Voraussetzung.

  • SV oder RSV2000 ist doch völlig egal. Beides sind VDH-Verbände, in beiden gibt es ein Röntgen- und DNA-Verfahren, und in beiden werden die Befunde daraus ins Zuchtbuch übernommen. Wobei halt noch nicht so viele Generationen im RSV-Zuchtbuch gezüchtet worden sind, und man demzufolge dann doch auch teilweise im SV-Zuchtbuch recherchieren muss (auch weil SV-Rüden RSV-Hündinnen decken dürfen). Umgekehrt muss man dann bei Hunden, die im RSV gezüchtet und sind SV-Zuchtbuch übernommen wurden, teilweise im RSV-Zuchtbuch recherchieren wie z.B. die Röntgenbefunde von deren Wurfgeschwistern aussehen.


    Unter'm Strich besteht bei Welpen aus beiden Zuchtverbänden die Möglichkeit zur Recherche. Im Gegensatz zu Welpen "ohne Papiere".