Rad fahren mit dem Deutschen Schäferhund

  • Zunächst einmal: Wenn ich richtig Rad fahren will, fahre ich alleine. Ich kenne keinen DSH, der Touren von 50 bis 80km mitmachen könnte bei der Geschwindigkeit, so etwas schaffen vielleicht Windhunde oder nordische Schlittenhunde. Überdies gibt es in Deutschland sicher keine Gegend, in der man solche Strecken zurücklegen könnte, ohne durch Autos in Todesgefahr zu geraten.


    Dann natürlich die Basics: Der DSH sollte wenigstens ein Jahr alt sein, besser anderthalb; er darf auch nicht zu alt sein oder krank an Herz und Gelenken. Das alles, denke ich, versteht sich. Der Hund muss führig und abrufbar sein und halbwegs sozial verträglich. Man fährt nicht bei großer Hitze oder im strömenden Regen; an heißen Sommertagen dann nur ganz früh oder ganz spät, wobei ich immer sage, lieber baden gehen in solchen Zeiten und im Frühjahr und Herbst Rad fahren. Im Winter zu fahren würde dem DSH nichts ausmachen, wohl aber dem humanoiden Trampler.


    Ich fahre ausschließlich auf Feld- und Waldwegen und ebenso ausschließlich ohne Leine. Es ginge auch mit Leine, aber da ist mir die Gefahr einfach zu groß, vom Rad gezerrt zu werden. Der Hund kann noch so gut erzogen sein; gegen etwas furchtbar Spannendes am Wegesrand ist er nicht gefeit. Im Durchschnitt werden 5-10kmh nicht überschritten von mir, mein Display zeigt tatsächlich meist 7-8kmh an. Wegen meiner kaputten Knie und unserer gebirgigen Gegend fahre ich ein Ebike und da ist es noch wichtiger, auf eine angemessene Geschwindigkeit zu achten. Meine Hündin ist klein mit einer Widerristhöhe von 55cm und kann so gemächlich traben, was meines Erachtens für längere Strecken die beste Fortbewegungsart ist, so arbeiten sie an der Herde auf der Weide und Wölfe legen große Strecken auch so zurück. Größere Hündinnen oder Rüden könnten sicher ein wenig schneller laufen; aber der Galopp sollte am Rad die Ausnahme bleiben, er schafft den Hund vor der Zeit.


    Man fährt also Rad und richtet sich an den Bedürfnissen seines Hundes aus: Daher warm anziehen, weil man nicht so scharf treten kann wie gewohnt und so friert man schneller. Pausen sind wichtig, wenn man Strecken zwischen 20 und 30km zurücklegt. Auch mal spielen zwischendurch, wenn der Hund das mag; oder etwas anderes für ihn Interessantes tun, um das für den Hund oft langweilige Laufen spannender zu gestalten. Das Wichtigste ist sicher, ihm unterwegs auch Wasser anzubieten; wenn er nicht aus Pfützen, Tümpeln oder Teichen saufen kann. Meiner Erfahrung nach ist es auch gut, ihm eine Stunde vorher und nachher kein Futter zu geben.

  • Du hast ja eine Reihe interessanter Themen parat, @Wolf.


    Zu diesem Thema kann ich nur sagen, dass du mal wieder mit allem Recht hast. Daher fahre ich mit meinem Hund nicht Fahrrad. Ich müsste erst einmal in Gegenden kommen, wo er problemlos ohne Leine neben dem Rad laufen könnte.

    Das würde ihm sicherlich Spaß machen. Aber um in solche Gegenden zu kommen muss ich leider immer irgendwie am "normalen" Verkehr vorbei und da gibt es bei uns auch noch sehr viele LKWs (wegen nahem Industriegebiet). Und das heißt dann an der Leine. Und genau davor habe ich Angst: wenn mein 50kg-Broken wieso auch immer lossprintet, habe ich einfach Angst, dass er mich vom Rad reißt. Also verzichte ich aufs Fahrradfahren mit Hund und wir gehen in Gegenden zu denen ich auch mit dem Auto fahren kann und wo er dann in seinem Tempo ohne Leine vor, hinter, neben mir laufen kann. I.d.R. legt er die Strecke vier bis fünf Mal zurück, da er immer vorläuft und wieder zu mir zurück kommt. ;)

  • Ich habe mir mal ein solches Teil besorgt, welches am Fahrrad fest ist. Der Hund läuft rechts vom Rad. Der Hund wird angeleint. Das Teil ist gefedert und mit Solltrennstelle (Klettband) ausgestattet. Funktioniert bisher sehr gut. So kann der Hund dich nicht vom Fahrrad zerren. Das Teil ist am Sattelrohr fest, also in der Mitte des Rades direkt im Schwerpunkt.


    PP

  • pannenpeter das habe ich auch. Sollbruchstelle hat funktioniert und ich bin auf dem Rad geblieben.

    Mittlerweile habe ich ihn aber an der Leine oder im Freilauf.

    Ich fühlte mich damit sehr sicher da ich keine Rücktrittbremse habe Und beide Hände am Lenker nötig waren.

    Ansonsten halte ich es wie oben beschrieben. Wir machen bisher nur kleine Touren und das langsam mit vielen Pausen.

  • Würde ich ein eigenes Fahrrad haben, würde ich mir so ein Teil wie pannepeter es beschreibt besorgen.

    Zur Zeit fahre ich am Rad mit Gin, wenn ich zu Mama ins Burgenland zur Besuch komme. Dort ist Wald, Wiesen, Felder und wenig los, da rennt Gin frei. Bei Sichtung von Menschen, oder seeeeeelten Auto, rufe ich Gin mit "bei mir" und wir passieren.

    Die Strecken die wir machen sind auch so 7-8km. Ein großer Plus an der Gegened: viele kleine Bächer und Flüsse. Ich lege dort Pausen ein und Gin darf rein um sich abzukühlen.

    Mir gefällt an dem Radfahren mit Hund, dieses Gefühl. Er freut sich echt zusammen mit dem "Rudel" zu laufen (manchmal kommt Mutter mit).

    Das Tempo ist ok, Chiuhuahua kommt mit (der wird allerdings nur teilweise am Laufen sein , der kommt auch in sein Körbchen, dann fahren wir schneller).

    Wenn man zum ersten Mal mit Fahrrad beginnt, oder nach einer Pause (je nach der Hundeskondition), ist es ratsam langsam anzufangen.

    Bei unseren ersten Mal habe ich den Fehler gemacht, Gin ist falsch aufgetretten mit Hinterbein, auf eine scharfe Kante, und hatte Ballenverletzung.

  • Wenn ich mit den Hunden Rad fahre, dann laufen sie meist im Geschirr vor dem Rad und sind mittels Bike-Antenne an diesem befestigt. Und anfangs legen sie sehr gerne einen sehr flotten Galopp hin... Bis zu drei Stück vor dem Rad funktionierte bisher problemlos. Fahre ein qualitativ sehr gutes Jugend-Mountainbike mit Rücktrittbremse. Das Rad muss robust sein und man muss schon mit den Füßen rechts und links notfalls vom Sattel aus auf den Boden kommen, und wenn drei DSH ziehen reicht mir eine Handbremse nicht aus. Vorderradbremse verbietet sich übrigens von allen... 8)

  • Wenn ich mit den Hunden Rad fahre, dann laufen sie meist im Geschirr vor dem Rad und sind mittels Bike-Antenne an diesem befestigt. Und anfangs legen sie sehr gerne einen sehr flotten Galopp hin... Bis zu drei Stück vor dem Rad funktionierte bisher problemlos.


    Habe ich früher auch gemacht mit vier DSH, allerdings mit so einem Dreiraddingens.


    https://www.petra-ruge.de/

  • Hab ich leider keine Fotos von... Kann ja nicht gleichzeitig fahren und fotografieren...

    auch ich warte seit Jahren auf diese Bilder ......

    allerdings kann ich es mir ab 2 Hunden auch vorstellen, daß sie es Kräftemässig schaffen ..... / aber eben bei 1 Hund kann ich es mir nicht vorstellen

  • auch ich warte seit Jahren auf diese Bilder ......

    allerdings kann ich es mir ab 2 Hunden auch vorstellen, daß sie es Kräftemässig schaffen ..... / aber eben bei 1 Hund kann ich es mir nicht vorstellen

    So.Ich hab jetzt mal nen Bild rausgekramt.

    Zusehen sind Hermann und ich bei unserem 1. Einsteigerseminar auf der Zielgeraden.Man sieht noch, wie er im Galopp versucht seine Hundefreundin einzuholen. Wir beide hatten bis dato Null Erfahrung mit dem Zughundesport gemacht.

    Für Hermann war es absolut KEIN Problem mich auf dem Roller hinterherzuziehen. Im Gegenteil. Es war ein leichtes für ihn.