Artgerechte Haltung beim adulten Deutschen Schäferhund

  • Bei unseren Katzen haben wir die "Lösung" gefunden, unseren Kater zumindest einmal Sex haben und sich fortpflanzen zu dürfen. Einen der Kleinen haben wir dann behalten. Ähnliches schwebt uns eventuell vielleicht möglicherweise für Gaius vor....


    Liebe Grüße

    Lupus

    Ganz ehrlich: Wenn ich so etwas lese kriege ich Wut. :cursing:

    Setz mich aber lieber auf die Finger.


    LG Terrortöle

  • Das er sich freut wenn ihr zurück kommt heißt doch nicht zwingend das er gelitten hat alleine :/

    Gewissheit kann halt wirklich nur eine Video Kamera geben.


    Wie Roopa gesagt hat, das kann man gut trainieren das es für den Hund nichts besonderes ist heim zu kommen. Ganz am Anfang hat sich Dogmeat auch immer tierisch gefreut aber es nervt einfach wenn man zb voll beladen zurück kommt und der Hund springt um die Beine ;)


    Bei Dogmeat selber haben wir das allein sein nie wirklich üben müssen. Da haben wir wirklich den Jackpot mit ihm :thumbup: Klar haben wir es so gemacht wie man anfängt, kurz Raum verlassen usw das übliche halt ;)

    Aber von Anfang an war es ihm egal^^ Er war von Anfang an sehr selbstständig und selbstbewusst. Kein typischer Welpe der einem immer gefolgt ist, er ging dahin wo er wollte ;)

    Als er das erste mal länger allein bleiben musste haben wir ihn exakt so auf seinem Platz gefunden wie vor dem weggehen :D Ich hab mir einen mega Kopf gemacht, hab dann die Aufnahme angeschaut und musste wirklich grinsen über meine Panik 8o


    Wie man es aufbaut weißt du ja, wie gesagt wir haben das nie üben müssen deswegen habe ich da auch keinen speziellen Tip oder so :)

    Ich denke bei Dogmeat macht viel sein Charakter aus. Das selbstbewusste und selbstständige, unabhängige


    Achso ein schlechtes Gewissen habe ich trotzdem immer wenn er alleine bleiben muss:rolleyes::D

  • Ganz ehrlich: Wenn ich so etwas lese kriege ich Wut. :cursing:

    Setz mich aber lieber auf die Finger.


    LG Terrortöle

    Hi,


    eine Begründung für deine Wut würde mich interessieren...

    Das Resultat sind immerhin zwei Katzen, die eine superinnige Beziehung haben, die Geschwister vom Kleinen blieben zT bei der Züchterin, zwei weitere gingen, ebenfalls zusammen, an Bekannte, und eine Kleine ging zu einer im positivsten Sinn "katzenverrückten" älteren Dame. Wir hatten uns da schon unsere Gedanken gemacht und nicht einfach Katzennachwuchs produziert.

    Oder gehts darum, dass man das auf Hunde nicht übertragen kann? Was spricht dagegen, es so zu machen, wenn, in ca. 2 Jahren die Umstände passen und wir eine pasende DSH-Dame finden?



    Liebe Grüße

    Lupus

  • Das er sich freut wenn ihr zurück kommt heißt doch nicht zwingend das er gelitten hat alleine :/

    Richtig. Überhaupt deuten wir Menschen hündische Gesten oft falsch, weil wir sie auf unsere Menschenart verstehen wollen. Schwanzwedeln etwa, aber das wäre ein eigenes Thema.

    Einmal editiert, zuletzt von Wolf ()

  • nach Hause kommen sollte man langweilig gestalten... dann ist das für den Hund auch ganz langweilig und er kommt nicht sofort angerannt.

    Wir haben es damals in der huschu so gesagt bekommen:

    Reinkommen, Hund ignorieren, ausziehen, Kaffee kochen, Keks essen usw bis der Wuff sich irgendwo oder sogar auf seinen Platz legt. Wenn er total entspannt ist rufen und begrüßen.

    So ging es irgendwann mal so weit das ich meine Hunde erst nach einer halben Stunde begrüßt habe.

    Perfekt!

  • Harras freut sich schon, wenn jemand nach Hause kommt. Aber in einer angenehmen Art: er kommt her, schnuffelt etwas, wedelt mit dem Schwanz und gut ist. Kein Bellen, kein Rumspringen. Das Schnuffeln deute ich immer so:"na, wo warst du denn? nach was riechst du denn so?" ^^

    Wenn er baechtet wird ist gut, wenn nicht, geht er wieder auf seinen Platz. Das haben wir bewusst oder unbewusst immer so gehalten.

  • Das Schnuffeln deute ich immer so:"na, wo warst du denn? nach was riechst du denn so?"

    klaro - Roopa muß auch ganz genau schauen, wo ich mich rumgetrieben hab, besonders wenn da auch noch ein anderer Hund im Spiel war .....

    allerdings jetzt mit 7 Jahren ist es nicht mehr ganz so wild

  • Ja, das habe ich vor allem, wenn ich in der Firma "mal eben" auf Nachbarschaft war, z.B. abgeliefertes Paket abholen. Der Nachbar hat einen älteren Labbi, eigentlich Harras bester Freund. Und dann schnuffelt eben Toni an mir und wenn ich zurück komme schnuffelt Harras an mir ^^.

  • Auch interessant, aber oT: Man hat inzwischen auch eine Vermutung, warum manche Hunde genau zu wissen scheinen, wann Herrchen heimkommt: Sie scheinen die Anzahl der Duftmoleküle ihres Herrchens "messen" zu können. Diese verflüchtigen sich wohl so, dass der Hund ab einem bestimmten Wert merkt, dass es jetzt an der Zeit ist, dass Herrchen gleich heim kommt. Hab mich immer schon gefragt, wie die das machen...

    Sehr interessanter Ansatz. Ich dachte immer, dass sie "einfach so" eine innere Uhr haben ( Schande über mein Haupt als Ingenieur -> alles erklärbar, mathematisch belegbar -> haha).


    Alleine bleiben. Ich oute mich gleich. Mein Hund bleibt Mo-Do länger als 6h alleine. Gin ist erwachsen. Wir reden hier nicht von einem Welpen und einem Junghund. Er kann das. Er schläft die Zeit. Es gibt Studien die besagen, dass ein Hund 20h Schlaf am Tag braucht. Wenn ein Hund schläft braucht nicht unbedingt mich daneben. Ich arbeite, ich studiere, es ist so. Ich finde und da unterscheiden wir uns, dass es nicht schlimm ist für einen Hund, VORAUSGESETZT davor und danach gibt es so richtig Action.

    Vor der Arbeit und nach der Arbeit vor allem gibt es einen AKTIVEN Programm. Immer.

    Da bin ich nach der Arbeit schon gut mehrere Stunden unterwegs, wo ich meinem Hund spiel, leinenlose Laufen, kopfarbeit, UO, Spiel mit Artgenossen (falls passend gefunden, oder extra verabredet) und !Abwechslung! biete. An den WE gibt es ein für normle Menschen "hardcore Programm". Für mich normal.

    2-3 Mal in der Woche Hundeplatz. Täglich UO. Mein Hund ist ausgelastet und glücklich.

  • Nachdem ich das alles so gelesen habe, denke ich, dass das, was wir hier so machen dann eben anders herum und auch in Ordnung ist: Harras ist i.d.R. 24/7 bei und neben mir. Das er mal alleine bleibt ist äußerst selten (Termin beim Arzt, Bank etc., wo er nun nicht mit hin kann). Das "übersteht" er problemlos, von klein an. Er hat noch nie etwas zerstörrt, zerlegt oder so.


    Jetzt gerade hier im Büro liegt er unterm Schreibtisch neben mir und schläft. Wenn ich das Büro verlasse und ins Lager gehe kommt er sofort mit. Wenn ich aufs Klo muss, bleibt er mittlerweile liegen. Wenn ich zu meinem Mann ins Büro gehe, kommt er mit, läuft erst einmal zum Kuscheln zu meinem Mann, dann wieder zu mir und kuschelt mit mir und legt sich dann dort wieder hin.


    Harras steht morgens mit mir auf, geht erst einmal in den Garten, liegt dann beim Frühstück zu meinen Füssen unterm Küchentisch. Kommt dann mit in die Firma (weiteres dazu siehe oben) und begrüßt freudig alle unsere Mitarbeiter (gehören, wie ich meine, auch zu seinem Rudel). Wenn jemand kommt (Post-, Paketboten, "Klinkenputzer") macht er ordentliches Getöse. Wobei ich dran arbeite, dass das etwas ruhiger vonstatten geht.

    Mittagspause ab ins Auto und in der nahen Lieblingsgegend unsere Runde drehen. Am Anfang etwas wg. UO mit Leine, dann den Rest ohne Leine. Wieder ab ins Büro und weiter s.o.


    Zusammen dann nach Hause und auch dort: wo ich bin, da ist auch mein Hund. Ich muss ihn schon zwischendurch mal zu Platz verdonnern, damit er nicht jedes Mal z. B. mit in den Keller flitz, nur weil ich vielleicht etwas nach oben holen muss. Die diversen Familienmitglieder werden von Harras kurz begrüßt, wenn sie nach Hause kommen. Beim gemeinschaftlichen Essen ist er wieder der erste unterm Tisch. Bei der üblichen Hausarbeit zuhause ist Harras auch ständig bei mir. Beim Wäschemachen bin ich im Keller, er fünf Stufen hoch im Garten und bekommt so nebenbei immer wieder seinen Ball in den Garten geworfen. Die Kinder kuscheln, rangeln, zerren zwischendurch immer wieder mal mit ihm. Dann noch eine ruhige Abendrunde, eigentlich nur mit Schnüffeln, Pipi und großem Geschäft. Wenn ich schlafen gehe, geht der Hund auch schlafen. Anfangs liegt er in meinem Bett, später wechselt er auf die kühlen Fliesen davor. Wenn ich nachts mal zur Toilette muss, steige ich über einen schlafenden Hund.


    Vier Mal in der Woche feste Termine zum Training oder sonntags auch nur zum Spielen auf meinen beiden Hundeplätzen. Jedes Mal mindestens eine Stunde NUR für den Hund (und mich ;)). Manchmal mit einem meiner Kinder im Schlepptau (allerdings in letzter Zeit leider eher selten).


    Mein Hund ist sehr ausgeglichen. Er kennt das ja nun immer so. Ich habe mir, nachdem was ich u.a. auch hier alles gelesen habe, Gedanken gemacht, ob ich zu wenig mit meinem Hund mache/anstelle. Diese Gedanken habe ich mittlerweile abgestellt.

  • länger als 6h alleine.

    Mein Hund ist ausgelastet und glücklich.

    Cuki, man muß immer das Gesamtbild sehen - und ihr beide seit wirklich ein vorbildliches Team - trotz Großstadt, kleine Wohnung und unmögliche Verwandte - Gin hat mit dir das große Los gezogen !

  • Danke schön Roopa.

    Ich hoffe ich mache alles richtig.

    Allerdings würde ich mich damit (alleine) bleiben auf so mancher Facebook Gruppe outen, würde ein shitstorm ausbrechen ohne Ende.

    Mich würmt es eher, dass ich keinen TH Hund bekommen würde.

  • Mich würmt es eher, dass ich keinen TH Hund bekommen würde.

    ich würde auch keinen bekommen - zumindest heute nicht - Khyros habe ich damals im TH geholt.

    FB oder Twitter ist doch kein Qualitäts-Kriterium ! (dort wo Präsidenten dumme Sprüche loswerden ...) und das ist auch der große Unterschied zu einem forum - wir kennen dich hier und können dich ganz anders beurteilen - Dank deiner so Detail-getreuen Beschreibungen deiner Erlebnisse mit dem Hund

  • Hi,


    es ist ja auch eine Art innere Uhr, denn an irgendwelchen äußeren Einflüssen orientieren sich ja "innere Uhren" immer. Auch ist das mit den Duftmolekülen noch nicht wirklich verifiziert. In dem Bericht wurde lediglich ein Versuch gezeigt: Ein Hund weiß jeden Abend ungefähr zu selben Zeit, dass sein Herrchen gleich nach Hause kommt und erwartet dieses dann schon an der Haustür. Man vermutete das mit dem Geruch. Also hat man getragene T-Shirts des Mannes im Haus verteilt, so dass sein Geruch über die ganze Zeit präsenter war, als dies sonst der Fall ist. Und der Hund, der sonst immer schon auf sein Herrchen wartet, hat in diesem Fall zur eigentlichen Zeit keinerlei Reaktionen gezeigt. Das ist ein recht guter Hinweis darauf, dass an der Sache mit dem Geruch was dran sein könnte. Gut an dem Versuch ist, dass man ihn relativ leicht nachmachen kann...


    Noch was Grundsätzliches zum Thema "artgerechte Haltung": Diese Diskussionen sind oft schwierig, da man sich schnell ertappt in dem Sinn fühlt, als man seinen Hund nicht zu 100% artgerecht hält. Das kam so ein bisschen ja auch in der Diskussion hier im Forum zum Vorschein.

    Ich denke, wir sollten über diese Dinge reden können, ohne, dass man sich selbst oder anderen Vorwürfe macht. So gesehen "outest" Du dich nicht - Du beschreibst einfach, wie es bei euch ist. In diesem Punkt, würde ich persönlich sagen, ist die Haltung nicht artgerecht, wenn der Hund solange alleine ist. Das sagt aber doch nichts darüber aus, wie es insgesamt diesbezüglich bei dir aussieht. Es gibt auch Hunde, die nie alleine sind und doch permanent einsam. Ist das artgerechter? Wohl kaum.


    Will sagen: Artgerechtigkeit ist ein sehr komplexes und schwieriges Thema. Das fängt schon damit an, dass wir Kriterien der Artgerechtigkeit ja mehr oder weniger willkürlich auswählen. Und meistens wählen wir sie so aus, dass wir persönlich dabei ganz gut weg kommen;)

    Aber wenn wir mal ehrlich sind und wirklich alles dazu zählen, was nunmal dazu gehört, müssen wir doch feststellen, dass wohl die allerwenigsten unter uns ihren Hund wirklich artgerecht halten.

    Das Thema "Sexualität" und Fortpflanzung ist dafür ein gutes Beispiel: Wir blenden das oft einfach aus in diesen Diskussionen, da wir es eh nicht erfüllen können. Aber es gehört zu einem Lebewesen (ein zentrales Kriterium von Leben überhaupt) dazu, dass man Sex hat (oder zumindest versuchen darf, ihn zu haben) und sich fortpflanzt. Und wenn wir den Tieren das gestatten, sind wir es, die selektieren, wer mit wem, wann, usw. Auch das ist nicht natürlich, nicht artgerecht. Weil es das nicht ist, müssen wir die Artgerechtigkeit noch weiter ignorieren und medizinische Eingriffe wie Kastration vornehmen. So bedingt eines ein anderes.

    Ich finde, wir sollten daher einfach schaun, wie wir uns gegenseitig dabei unterstützen können, ein bisschen mehr Artgerechtigkeit hinzubekommen und moralische Wertungen, so schwer das sein mag, außen vor lassen. Denn im Endeffekt sitzen wir, was Artgrechtigkeit betriff, als HundehalterInnen doch alle in einem Boot...



    Liebe Grüße

    Lupus