Als wir endlich ankamen, hatte Gin sich super gefreut und er wusste gleich wo er war. Er ist wie ein junges Fohlen gelaufen durch den riesen Garten im riesen Tempo. Man hat ihm angesehen, dass er sich freut.
Gin ist mit dem Großvater um 7 in den Garten raus und bis ich wach wurde draußen. Oder besser gesagt solange draußen, solange jemand draußen war. Er ist immer wieder reingekommen und ist zum Bett um zu schauen ob ich eh noch da bin. Da Großvater ziemlich zeitig frühstückt, tut er es alleine. Diesmal fast alleine. Gin hatte ziemlich schnell intus wann Opa frühstückt und hat auch immer was bekommen. Oma war ganz erstaunt, dass Gin vom Tisch nicht klaut. So wie sie ist, hatte sie einen Test gemacht. Sie hat ein Mal am Tisch ein kleines Stück Wurst gelassen und paar Kleinigkeiten über die Nacht. Gin hatte nichts angefasst. Dadurch hatte er Oma "gekauft" mal wieder.
Zur überraschung von allen, hatte Gin eine seltsame "Macke" gehabt. Er hatte einen fetten riesen Garten zur seiner Verfügung, so groß, dass einige Teile nicht ein Mal gemäht wurden, weil es einfach soooo groß ist. Mit Obstbäumen, Gemüsegarten, riesen Wiese etc. Gin könnte aber nur außerhalb des Gartens scheissen.
Auf dem oberen Foto sieht man nur den Vorplatz. Dort hinten wo die Bäume sind, fing erst der Obstgarten an.
Wir haben echt tolles Wetter erwischt. Meine mitlerweile 10 jährige Cousine hatte erfahren, dass wir da sind und die ist auch gekommen. Die hat einen Narren an Gin gefressen und ich muss sagen auch umgekehrt.
Wir machten 2x täglich riesiege Wanderungen in der Umgebung. Den Rest des Tages verbrachten wir im Garten. Mein Cousine ist mit Gin desöfteren durch die Felder gelaufen, die in unmitelbarer Umgebung von Garten waren. Das sah so aus: sie rannte plötzlich los, durch den Garten in die Felder und Gin rannte hinterher. Dann untersuchten sie was, oder spielten mit Stöckchen oder Spielzeug. Oder sie spielten "find mich". Gin war total begeistert.
Mein Stinker hatte es dennoch immer ein Auge auf mich. Gin hatte auch beschlossen er wird sich selbst rein und rauslassen in den Garten. Er ist schon desöfteren auf die Türklinke von der Eingangstür gesprungen. Eine große schwere Metaltür.
Ein Mal wo ich und meine Cousine frühstücken waren drinnen und Gin mit Opa draußen war, hat Gin Wind davon bekommen das es Frühstück gibt, oder er wollte einfach zu mir, das weiß ich nicht. Also wir frühstücken und plötzlich höre ich von Draußen ein uuur lautes Jaulen, es war kein Jaulen eigentlich sondern ein Schreien! das war so laut! und so arg! Das war kein Fiepsen, es hörte sich bisschen an, als würde jemand jemanden gleich umbringen! Ich habe 5 Sekunden gebraucht um zu erkennen und verarbeiten das dieses arges Geräusch der Gin ist! Ich habe alles stehen gelassen, bin zu den Türen. Und da sehe ichs:
Gin "umarmt" die Türe, balanciert auf 2 Pfoten und heult. Der Esel ist mal wieder auf die Türklinke gesprungen, wollte rein. Zu seinem Unglück, ist die Pfote hängengeblieben zwischen der Tür und der Klinke und er hat sich eingeklemmt. Damit er sich die Pfote nicht bricht, hat er sich mit seiner anderen Pfote an der Klinke auf der anderen Türseite gestützt. Mann! Im ersten Moment hatte ich gedacht: er hatte sich die Pfote gebrochen. So heulte/schrie er. Ich befreite ihn schnell. Gott sei dank war die Pfote ok. Aus dieser schmerzhadten Erfahrung lernte Gin eins: nicht auf die Türklinke springen. Er ist dann den gesammten Urlaub nicht mehr wieder auf diese Tür gesprungen.
Die ersten Paar Tage dort war meine Halbschwester auch dort. Wir sind gemeinsam in ein Dorf mit Gin marschiert ein paar Kilometer um einzukaufen. Auf dem Weg dorthin, stellte sich heraus, dass die Bauern dort in der Umgebung viele Fischteiche errichteten. Wir selbst konnten zwar nicht rein, aber Gin war in seinem Element.
Sehr viele Höfe dort, haben die Gartentüre entweder gar nicht, oder offen. Und keiner wirklich kümmerte sich um die Hunde dort. Die bissigen waren an der Kette und wohl nur in der Nacht freigelassen. Ich habe mir angewöhnt nach Sonnenuntergang nicht mehr spazieren zu gehen. Ich wollte es nicht darauf ankommen lassen. Die Tageshunde, also die sind schon entspannt. Klar, bellten die uns an blieben aber meistens an der Grenze zu deren Hof stehen, wenn rausgelaufen, hielten sie Abstand. Ich lernte sehr viel über Gin in dieser Zeit.
Gin anzuleinen wäre kontraproduktiv, weil dort keiner aber wirklich keiner die Hunde beaufsichtigte. Die waren ein bisschen wie Straßenhunde.
Anfangs war Gin angespannt, und ist auf die Hunde zugelaufen ABER er ließ sich abrufen! und er gehorchte mir! Ich habe solche Experimente nie gemacht, weil in Österreich die Leute entweder die Hunde anleinten oder ich hatte Schiss. Es war erstaunlich. Mit jedem Tag wurde Gin entspannter mit den Hunden. Und er reagierte fast nicht mehr. Lief einfach mit uns weiter. Klar, guckte er. Und lief ein bisschen vor, so ala ich gehe da schneller vorbei bei denen. Das macht oder versucht er auch zu machen wenn wir in Wien Hundebegegnungen haben an der Leine, also beim vorbeigehen. Direkt beim Vorbeigehen probiert er zu beschleunigen.
Gin hat auch seine Leidenschaft entdeckt: Wühlmäuse jagen und ein Mal, hatte er ein Teil des Gartens von Opa umgegraben. Er grabte einer Wühlmaus nach. Auf unseren Wanderungen hatte er auch ein paar Fasane gejagt. Habs dann unterbunden, bzw. Gin war eh chancenlos, aber für ihn alles sehr aufregend. Er schlief auch viel im Garten, ich war überrascht. Anscheinend war viel Garten, Bewegung und Wanderungen recht anstrengend
Dazu noch den Garten bewachen! Zu Oma kommen regelmäßig Streuener Katzen um gefüttert zu werden. Eine Aufgabe für Gin. Alle Katzen überlebten. Eine Katze hatte sogar Kätzchen geworfen in der Scheune. Die Katzenmama hatte jeden Tag dann Milch und Gin seine Feuchtdose bekommen und die Scheune war natürlich Tabu für den Gin. Ich bemerkte die Kätzchen, weil sie geschrien haben. Die Katzenmama war wahrscheinlich jagen. Kam dann aber Abends wieder.
Bei den Wanderungen machten wir auch Pausen. Wir waren schon so 3h am Stück weg. Wie man unten sieht, genoß nicht nur ich die Ruhe und die Natur.
Algemein hatte Gin viel mehr getrunken als normal er es tut in Wien. Die Sicherheit Draußen zu sein, hatte wohl die eingefleischten Gewohnheiten und Ängste von der Vorbesitzerin besiegt. Frisches Brunnenwasser ist lecker!
Uns entegegen ist ein Hund ein Paar mal gelaufen. Ein mal auch der von Nachbarn. Gin hörte brav auf das "bei mir". Als ich aber nicht achtsam war, verlangsammte Gin und lief dem Hund hinterher. Und wisst ihr was? Es war ein Spielansatz! Beim Rüden! Gin lief dem Hund hinterher, und dann zurück und der Hund dem Gin hinterher. Schon komisch, dass Gin keine Faxen machte wie normal in Wien
Im algemeinen musste ich ihm mehr vertrauen und ich war erstaunt. Er lief nicht zB. zu den Hunden an der Kette, die beim Vorbeigehen (offener Hof) uns lautstark verbellten.
Wir haben auch eine schöne Schäferhündin getroffen. Die lebte auf einem Hof, der ausnahmsweise eingezäunt war. Kurzes Bellen Anfangs, aber dann liebe pur. Mann die haben sich durch den Gitter abgebussert . Ich habe nie den Besitzer gesehen, ansonsten wäre vielleicht ein Spielen und Laufen drinnen. Ein großer Plus von der Hundedame war auch, dass sie einen eigenen Schwimmgarten hatte
Wir sind ein Mal zu lange draußen geblieben bei den Wanderungen und die Sonne stand schon tief am Rückweg. Wir sind vorbei an einem Bauernhof und ich sah nur noch dass die Besitzerin gerade die "bösen" Hunde schon losgemacht hatte. Das war ein offener Hof. Die Hunde, zwei Stück, ein Amstaff und ein Golden Retriever ist dann auf uns bellend zugelaufen. Ich wusste
a) die sind die "bösen" oder die könnten ungut sein
b) die sind zu 2, Gin allein
Ich habe ehrlich gesagt instinktiv reagiert. Habe Gin an Halsband gepackt in der Hoffnung wir werden nur verbellt, die Hunde aber kamen halbes Meter an uns an. Gin kurzes Beller raus, sonst still.
Ich habe beschlossen ich konzentriere mich auf den Staff und habe ihn mit der Einkaufstasche von uns ferngehalten. Habe auf den falschen wohl gesetzt. Der Goldenretriever umkreiste uns von Hinten währenddessen und er zwickte Gin in den Hintern.Hat nur Fell erwischt (habe es danach sehr genau angeschaut). Der Goldi hat dann mit der Einkaufstasche eins über den Schädel von mir bekommen. Als wir die Höhe des Hofes passierten, liefen die zurück.
Naja, ich überlegte danach ob es nicht besser wäre, den Gin nicht zu halten, damit er sich währen kann. Anderseits es könnte eskalieren, und 2 gegen einen? Anderseits könnte es mit Bellen vorbei sein. Danach habe ich schon mehr darauf geachtet das wir von den Wanderungen schneller zurück sind. Und nach Sonnenuntergang uns den Höfen nicht nähern.
Gin war dort irgendwie auch wachsamer. Am Abend z.B. hatte er auch Menschen gaaanz genau beäugt und sogar verbellt!
Ein Mal ist der Großvater am Abend zu einem bisschen entfernten Nachbarn mit Rad gefahren (frische Eier hollen), ich blieb mit Gin und Cousine am Weg zurück und wir warteten. Mit konnten wir nicht (abend -> man muss an mehreren Höfen vorbei -> Hunde ). Also wir warteten und Gin lag am weg. Dann kam der Opa zurück und Gin wurde aufmerksamer lief ein Stück entgegen, verbellte ihn, und erst in Entfernung als Opa was sagte, lief er den letzten Stück entgegen und freute sich. Ich habe ihn nicht abgerufen, weil ich wusste das es Opa war.
Es war spannend zu beobachten, wie sich Gin verhalten würde.
Alles im allen es war ein sehr ruhiger, schöner uriger Urlaub gewesen mit vielen Freiheiten für den Gin. Er ist so irgendwie total entsapnnt gewesen. Es haltet sogar noch die ein paar Tage in Wien an.