Hallo zusammen,
ich möchte mich hier auch kurz vorstellen.
Ich heiße Michael, bin 36 Jahre alt und komme, wie der Benutzername erahnen lässt, aus dem benachbarten Ausland. Und nein, leider nicht in Küstennähe.
Ich wohne mit meiner Frau und meiner Tochter (gerade fünf geworden) in einem Haus mit kleinem Garten an der deutsch-niederländischen Grenze, und bin auf der Suche nach Erfahrungsaustausch auf dieses Forum gestoßen.
Im Juni diesen Jahres haben wir unsere „Oma Wolf“ (Joey, Hochzucht-Hündin, 13,5 Jahre) unter sehr unschönen Bedingungen gehen lassen müssen.
Joey war ein Pachtstück von einem Hund, sehr hübsch, lieb und absolut verlässlich. Protektiv, aber so einfühlend und verzeihend mit der Kleinen. Sie hätte wirklich alles mit ihr machen können.
Allerdings muss man sagen, dass wir sie erst mit fünf Jahren aus dem Tierschutz übernommen haben. Sie war damals Menschen gegenüber neutral, aber absolut unverträglich mit den meisten Artgenossen. Wir haben sehr viel Arbeit investieren müssen um zu erreichen, dass sie mit bekannten Hunden frei laufen konnte. Gespielt hat sie eigentlich nie, ignorieren war der größte Erfolg den wir erreicht haben.
Nachdem sie nicht mehr war, haben wir über legt wie es weiter gehen soll.
Uns war wenige Tage danach klar, dass es ohne Hund nicht geht.
Ich wollte, mit kleinem Kind, nicht wieder einen Hund mit eingefahrenen „Baustellen“ haben. Bei aller Tierliebe geht mir die Sicherheit der Familie doch vor. Also sollte es ein jüngeres Modell werden.
Zuerst haben wir an einen Welpen gedacht (endlich mal einen Hund selber versauen ), aber durch einen glücklichen Zufall sind wir dann auf unsere Voxi gestoßen. Einen knapp elf Monate alten „Rückläufer“.
So sind wir zum unserem „grijze wolf” gekommen, eine graue Hündin aus der Leistungszucht.
Die Umstellung von 13,5 Jahre auf 11 Monate war wirklich brutal.
Von kuschelig, komm lass uns schlafen gehen, zu kuschelig, komm lass uns noch mal laufen gehen.
Vor allem die Eingeständnis, dass ein alternder Schwergewichtsboxer einem Jundhund beim Laufen nicht die nötige körperliche Auslastung bieten kann war mehr als schmerzhaft...
Leider hat Voxi im Vorfeld schon einige schlechte Angewohnheiten entwickelt:
- Leinenführigkeit war 0% vorhanden, mit einem körperlich nahezu voll entwickelten Hund nicht wirklich amüsant. Ist aber schon auf einem deutliche Weg der Besserung.
- Sie ist ein absoluter Müllschlucker, alles was auch nur irgenwie essbar erscheint wird umgehend aufgenommen (bei Ausgängen in der Dunkelheit ein echtes Problem). Wird aber auch besser, seitdem sie etwas mehr auf den Rippen hat. Als wir sie übernommen haben 27 kg auf 60cm, jetzt 30kg. Jetzt sieht sie fast aus wie ein richtiger Hund!
- Und das größte Problem, sie jagt alles was sich anbietet. Zur Zeit vor allem Fliegen und andere Insekten, dabei lässt sie sich aber direkt abrufen. Bietet man ihr aber eine Sekunde keine Beschäftigung, ist sie direkt wieder auf der Jagt. Hier bin ich wirklich mit meinem Latein am Ende. Joey war, auch in jungen Jahren, nach einer halben Stunde Sucharbeit so fertig, dass sie eine Pause brauchte. Unsere Krawallschwester kennt scheinbar keine Erschöfung, weder körperlich noch geistig.
Ein liebenswerter Fehler ist außerdem, dass sie sich ihrer Größe und ihres Gewichts absolut nicht bewusst ist. Vor zwei Tagen hat sie versucht sich in den Kindersessel meiner Tochter zu quetschen. Und beim Schmusen kommt es regelmäßig vor, dass dich sich auf deinen Kopf setzt, oder auf empfindliche Köperteile tritt. Da ihr scheinbar einige wichtige Erfahrungen fehlen ein recht großes, schweres Baby mit Krallen.
Andererseits kann sie, für ihre Verhältnisse, auch wirklich einfühlsam sein. Mit unserer Tochter ist sie ungleich vorsichtiger als mit uns. Schon beim ersten Kennenlernen hat sich das in der Intensität beim Spielen gezeigt. Meine Frau hat sich wegen einer Unaufmerksamkeit beim Spielen auf den Hosenboden gesetzt, mit der Kleinen war Voxi lieber unter dem Baum Äpfel klauen.
Ich denke, dass das als Vorabinfo reichen sollte. Bei Rückfragen gerne melden.
Groetjes
Michael