Von "TuT Nixen" und Hundehalter die schwer vom Begriff sind

  • Naja, in meiner Kindheit in den 80er , hatte hier auch jedes 2. Haus nen Hund.

    Es war allerdings meistens entspannter als heute.

    Meine Freundin und ich sind mit unserem Schäferhund alleine Gassi gegangen. Meist die Straße runter und ab in den Wald.

    Man stelle sich vor, heute gingen 2 10 & 8 jährige Mädchen alleine in den Wald spielen =O


    Mit dem Schäferhund von ihrer Familie durften wir allerdings nie alleine gehen. Da musste immer ein erwachsener dabei sein, wenn der aus dem Zwinger kam.


    Es gab aber auch Häuser, da warste froh wenn du unbeschadet vorbei kamst.

    Weil der Spitz des Bauernhofes jedes Kind, das auf der Straße vorbei fuhr, vom Fahrrad holte .

    Oder der Dackel, der ständig aus der Haustür raus geschossen kam und auf alles auf der Straße los ging.


    Es gab halt immer schon tut Nixe🤷

  • Was machste da? Schäferhund loslassen damit durch das Festhalten nicht noch mehr Trieb aufkommt?

    Ja, wenn ein Hund ohne Leine angetobt kommt, den ICH nicht unter Kontrolle bekomme, lasse ich Pepper frei.

    Jetzt muss ich dazu sagen, das es solche Situationen (Pepper an der Leine, der andere Hund frei) wie Du sie beschreibst, bei uns so gut wie nie vorgekommen sind.

    Du kennst ja meinen Umgang mit Pepper auf Spaziergängen. Das war schon immer so.

    Er ist nur an der Leine, wenn wir in der Stadt oder an Straßen unterwegs sind.

    Kommen angeleinte Hunde, lass ich ihn am Rand sitzen und das Gespann vorbeigehen...es sei denn wir einigen uns darauf, das der andere Hund auch freigelassen wird.

    Für mich war das immer Training...kann ich Pepper aus dem Spiel abrufen, dreht er hoch usw.

    Dadurch hab ich meinen Hund sehr gut kennengelernt und er hat viele Hunde erfahren können.

    Die Veränderung und sein Verhaltens-Management ist irre.

    Anfangs waren kläffende Hunde wie ein Magnet. Er dachte wohl, "was da wohl los ist" :D

    Inzwischen, wenn da ein kleiner Zwerg wie wild kläfft und in der Leine hängt bleibt er stehen und schaut mich an, als wollte er sagen "Müssen wir da hin? Das ist mir zu laut!" :D


    Ich glaube, die von mir beschieben Vorgehensweise kann man nur mit einem Hund machen, der so eine Art Grundvertrauen hat. Denn Du hast ja schon häufiger geschrieben, das eine schlechte Erfahrung bei einem Hund auch viel kaputt machen kann. Und das stimmt sicher auch, wenn man einen Hund hat, der dieses Grundvertrauen noch nicht hat. Vielleicht war das der Schlüssel.

  • Ja, wenn ein Hund ohne Leine angetobt kommt, den ICH nicht unter Kontrolle bekomme, lasse ich Pepper frei.

    jep - bis Pepper mal einen über den Haufen rennt und der dann hinüber ist.

    Ich könnte Quennie ohne schlechtes Gewissen frei auf jeden Hund "loslassen", die würde den nicht beissen und wenn ich weitergehe kommt die mir auch spätestens dann nach. Aber wenn 26 Kilo 3 Kilo über den Haufen rennen, ist bei den 3 Kilo halt schnell mal ne Rippe durch und steckt in der Lunge. Und dann? Hab ich auch den bösen Schäferhund.


    Ich glaube, die von mir beschieben Vorgehensweise kann man nur mit einem Hund machen, der so eine Art Grundvertrauen hat.

    Erzählst Du mir gerade, dass mein Hund nie Grundvertrauen zu mir hatte?
    Ich glaub nämlich, so ein Vorgehen kann man nur machen wenn man kein Problem damit hat, seinen Hund anderen Hundehaltern zuzumuten. Denn ich glaube nicht, dass Pepper ab Tag 1 brav am Rand hocken geblieben ist wenn ein anderer Hund mit Leine vorbeikam.

  • Erzählst Du mir gerade, dass mein Hund nie Grundvertrauen zu mir hatte?

    Nö, das hab ich nicht erzählt. Hat auch nichts mit Grundvertrauen "zu Dir" zutun, sondern mit dem Hund selbst. :)


    Ich glaub nämlich, so ein Vorgehen kann man nur machen wenn man kein Problem damit hat, seinen Hund anderen Hundehaltern zuzumuten.

    Da magst Du tatsächlich recht haben, wobei ich zwischen zumuten und einer Zumutung nochmal unterscheiden würde.

    Aber lassen wir das. Ich weiß wie diese Diskussionen mit Dir ausgehen. <3

    Aber wenn 26 Kilo 3 Kilo über den Haufen rennen, ist bei den 3 Kilo halt schnell mal ne Rippe durch und steckt in der Lunge.

    Wenn ein unangeleint auf uns zugetobt kommt? Natürlich lasse ich dann meinen Hund frei. Da ist es völlig egal, wieviel der wiegt.

    Bin jetzt schon etwas verwundert. Was würdest Du tun? Deinen Hund irgendwie an der Leine halten und Dich gleichzeitig mit den anderen Hund beschäftigen?

    Meistens verwickeln sich die Hunde dann und Du hast erst richtig Theater.

    Und das mit der Rippe...na weißte. Der 3 Kilo Moppel kann auch schon im Anrennen über nen Maulwurfshügel stolpern und sich das Genick brechen, und dann?

    Die Diskussion können wir bei solchen Argumenten auch beenden ^^

    Einmal editiert, zuletzt von Pepper ()

  • Mit der Bohne hätte das dann so vermutlich auch funktioniert. :)

    Ich fürchte Du leidest an Selbstüberschätzung.

    Der 3 Kilo Moppel kann auch schon im Anrennen über nen Maulwurfshügel stolpern und sich das Genick brechen, und dann?

    Der Radfahrer kann auch von alleine auf die Fresse fliegen und sterben. Trotzdem bin ich der Mops wenn ich den mit dem Auto totfahre. Ja, bei SOLCHEN Argumenten können wir's wirklich lassen.

    Da magst Du tatsächlich recht haben, wobei ich zwischen zumuten und einer Zumutung nochmal unterscheiden würde.

    Aber lassen wir das. Ich weiß wie diese Diskussionen mit Dir ausgehen. <3

    Ja Du - alles was mich ungefragt anrennt empfinde ich als Zumutung. Sei es Mensch, Pferd, Auto oder Hund. Ich will nicht dass einer einfach in meine Individualdistanz eindringt. Und jeder der sein Kind, Pferd, seinen Hund ungefragt an mich und meinen angeleinten Hund hinlässt, der mutet mir das zu. Der will nämlich das ich das aushalte, regle und damit klarkomme dass der andere seine Verantwortlichkeiten nicht unter Kontrolle hat oder nicht haben will. Was das mit mir macht ist dem egal. Kann ja sein ich hab Angst vor Kindern oder Pferden. Muss ich mit klarkommen, denn der Verantwortliche scheisst grad drauf und will dass sein Kind/Pferd/Hund irgendeine Erfahrung mit mir macht oder irgendwas ausleben darf. Danach dann noch fröhlich beschwichtigend-freundlich tun, in der Hoffnung dass der andere dann ein schlechtes Gewissen hätte sich zu wehren, empfinde ich übrigens als besonders manipulativ-unverfroren. Dazu passt auch der Mobbersatz der Erwachsenen am Ende. Inklusive Herzchen <3 :love:

  • Pepper eine Seite weiter vorne schreibst du, dir war es immer recht, wenn Tutnixe angekommen sind, damit du üben konntest, und Pepper vermitteln konntest, dass er nichts zu regeln hat, sondern dass du das machst.


    Und jetzt schreibst du, wenn ein Hund ohne Leine daher geschissen kommst, leinst du Pepper ab und lässt ihn machen (also regelt dann ja doch er)?


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    Ich käme jetzt auch nicht auf die Idee, nur weil der Andere frei ist, meine/n noch dazu in den bunten Trubel zu schmeißen, damit sich keine Leinen Verheddern.

    Letzte Woche hatte ich seit ewigkeiten mal wieder ne Kack-begegnung, Ero & Ace dabei, ohne Leine ~10m vor mir... kommt um eine Ecke ein Mali geschossen mit gestellter Bürste und Getose.

    Ich hab meine gerufen, die kamen beide sofort, ich war mega stolz auf Ace... aber den kack Mali brachten sie mit, denn im Gegensatz zu meinen gab der weniger auf das Geschrei seines Herrchens.


    Also stand ich dann da, mit einem mittlerweile angepissten Ero (dumm anblöken lässt er sich nicht gerne) links und einem (noch) unsicheren Ace rechts, beide nur am Halsband haltend, auf dem rechten Bein stehend, mit den linken die Arschgeige abwehrend... :rolleyes:

    Ich muss dem Malibesitzer aber anrechnen, dass er wirklich gerannt kam...

  • Tja und da liegt der Hase im Pfeffer, früher ging das hier auch, so ab ca. 3 Jahren ging das von heut auf morgen nicht mehr.

    Zumindest, wenn ich keine Lust habe meinen Mobber vom anderen Hund zu pflücken.

    Und falls jetzt irgendwas mit es muss was passiert sein kommt, nö war nie was. Hatte Hundekontakte etc.

  • Jeder Mensch und jeder Hund ist ein Individuum mit seinen individuellen Erfahrungen, Prägungen und Einstellungen.


    Ich bin mir sicher, dass Harras vom Grunde her ein sehr verträglicher und umgänglicher Hund war. Leider haben wir aber mehrfach negative Erfahrungen im Umgang mit unseren Mitmenschen und anderen Hunden gemacht. Durch diese Erfahrungen wurde ich, die ihren ersten eigenen Schäferhund hatte verunsichert. Und mein Hund hat das gemerkt und war der Meinung, mich beschützen zu müssen. Er war kein Pepper und ich bin kein Olli. Die Folge war dann Maulkorbpflicht und Leinenpflicht.


    Und so hat jeder unbewusst viel Einfluss auf alles um ihn herum. Und wenn sich dann noch zwei unsichere Hundehalter mit ihren Hunden ungeplant treffen, selbst beim Training im Verein, dann bedeutet das Management für beide Hundehalter. Die einen können / konnten das besser und die anderen eben nicht. Von daher bin ich dann ab irgendwann nur noch mit meinem Hund in Gegenden gegangen, wo wir möglichst auf keine anderen Hund-Halter-Gespanne mehr trafen. Und die, die wir in der Entfernung mal sahen, sind uns genauso gerne aus dem Weg gegangen wie wir ihnen.


    Jeder Hund und jeder Mensch ist anders. Manchmal sollte man das einfach akzeptieren.

  • Ich finde Pepper hat seine Erziehungsarbeit vorbildlich geleistet.

    Etliche andere im Forum ebenfalls.

    Am Ende zählt aber halt doch tatsächlich die Genetik, das Temperament etwaige Erfahrungen in Schlüsselalter eine so grosse Rolle, dass man einfach nicht sagen kann: SO muss man es machen, dann funktioniert es mit jedem Hund. Ist einfach so.


    Ich finde es auch nicht toll, dass ich mich ständig veranlasst fühle defensiv zu werden und zu erklären, warum ich EINEN Hund habe, der nicht gut mit anderen Hunden funktioniert.


    WEIL es eben keine Universallösung gibt und das typische esoterische "wenn der Halter entspannt ist, ist es der Hund auch", ist der totale Krampf.


    Gerade (Gebrauchs)hunde, die ein hohes Energielevel haben, sehr leicht in die Erregung (arousal) kommen, schlechte Mechanismen zur Regulierung emotionaler Zustände haben und aufgrund dessen auf ihre Reaktivität überreagieren sind nunmal nicht leicht ruhig zu kriegen.

  • Ich hab eigentlich hier den Eindruck, dass Arwas grundsätzlich wirklich gute Basis von Hunden zerschossen wurde, die ihre Kommunikation nicht verstanden haben. Also dass die meisten Hunde ein Kommunikationsdefizit haben. Wäre das nicht der Fall und dürften die das lernen ohne dass die Besitzer gleich die Polizei rufen, wäre es hier auch deutlich entspannter. Aber wenn Arwa einen Hund fixiert und dem deutlich zu verstehen gibt "Kein Schritt näher" und der springt ihr wedelnd ins Gesicht weil es ein Labbi ist dessen Besitzer meinen, so sollten alle Hunde sein, natürlich wird Arwa dann deutlicher. Oder diese Kackbratzen die einen riesen Bogen um vorne laufen, wissen dass die Leine den anderen am Umdrehen hindert und dann von hinten schnell hinterher laufen und den Kontrollsniff starten - und die Besitzer finden es irgendwie nett oder so. Es gibt einfach super viele verschiedene Hunde und zu viele Menschen die gar nicht wissen was ihr Hund da eigentlich grade treibt.


    Hier sind SO viele Hunde unterwegs, dass ich täglich Hunde treffe die ich noch nie zuvor gesehen habe. Nach fast 3 Jahren. Und es fehlt eine gemeinsame Idee, bei den einen ist es tierschutzrelevant mit Halt zu arbeiten (auch wenn erkennbar sein sollte, dass es punktuelle Arbeit ist und nicht übers Halten das Training umgangen werden soll), bei den anderen dürfen Hunde problemlos Welpen irgendwo festnageln, auch wenn die 30 Kilo leichter sind weil das regeln die unter sich. Wenn man dann Ärger vermeiden will ist es unablässig, sich vorher zu unterhalten ob man von einem Kontakt die gleiche Vorstellung hat.


    Ich glaube aber auch, dass viel zu viele eine idealisiserte Vorstellung davon haben wie ihr Hund ist. "Der tut dir doch nichts" wenn ein JRT in der Leine hängt und alles andere als defensiv ist oder "der will Hallo sagen" wenn der Shi Tzu steif wie ein Brett herum stakst und kontrollieren möchte wer da in seinem Gebiet unterwegs ist... hm. Arwa hatte eine Zeitlang schlicht Spaß am Prügeln als sie gemerkt hat wie überlegen sie ist. Das war keine Unsicherheit, die fand das witzig wenn jemand mit Karacho auf den Rücken geflogen ist. Und sie war auch arschig genug, anzutäuschen dass sie nett ist und dann wenn der andere sicher in Reichweite war loszuschießen 😶 oder jemanden ins Vision zu nehmen, wenn dann aber dessen 2 Freunde um die Ecke kamen doch lieber ne andere Taktik zu fahren. Das macht meinen Hund kein bisschen weniger toll oder liebenswürdig, aber real war es trotzdem. Manche Leute sind da irgendwie empfindlich sich das einzugestehen.

  • Wenn ein unangeleint auf uns zugetobt kommt? Natürlich lasse ich dann meinen Hund frei. Da ist es völlig egal, wieviel der wiegt.

    Bin jetzt schon etwas verwundert. Was würdest Du tun? Deinen Hund irgendwie an der Leine halten und Dich gleichzeitig mit den anderen Hund beschäftigen?


    Ui ... wenn ich das machen würde, hätte es wahrscheinlich schon ein paar tote Tutnixe gegeben (oder eben auch nicht; aber ich traue mich nicht, das einfach mal auszuprobieren). Django hat schon 2 andere Hunde gebissen ... die Wahrscheinlichkeit ist also gegeben.


    D.h. JA - ich muss meinen geifernden Hund irgendwie an der Leine halten und mich gleichzeitig vom tobenden Tutnix befreien. Das ist nicht so einfach ... glaub mir. Mehrfach getestet.


    Und TROTZDEM bist Du nachher noch der Arsch ....

  • Palinka74 tja Simone, da musst du wohl noch mal an eurem inneren Chi arbeiten :P

    Ich empfehle 3 mal wöchentlich zum Hunde Yoga mit dem Rabauken zu gehen. ;) :D

    Außerdem verschreibe ich Ihnen beiden noch unser Antiagressionstraining, in Form von einem gemeinsamen Sitzkreis und unserem Motto ,,Piep piep wir haben uns alle lieb."