Von "TuT Nixen" und Hundehalter die schwer vom Begriff sind

  • Nee, beim Arbeiten waren die nicht.

    Und richtig, meiner Hündin ist "tatsächlich" ausser rausgerupftem Fell am Hinterlauf nix weiter passiert.

    "Rumgepöbelt" haben die nicht, die haben schon zugelangt.

    Und ich bleibe dabei: auch wenn jetzt, "mein Gott" nix tatsächlich passiert ist: Es war Kacke und es darf nicht sein!!! Nicht wenn ich die Hunde nicht im Griff habe.

  • weil ihr bus mit dem mantrailing da gestanden ist und es um diese uhrzeit nahe liegt, dass sie da geübt haben.

    Aber klar, du hast recht, mal wieder glück gehabt, dass nichts passiert ist. Solche situationen braucht man trotzdem nicht und peppermint versteh ich da recht gut, dass ihr da das herz in die hose gerutscht ist. Würde mir genauso gehn, wahrscheinlich noch tiefer, weil sam da eingestiegen wäre und dann? Hoffen, beten?

    Wenn nichts passiert ist, dann kann man das schon so sehen wie du das gerade siehst. Aber was wäre gewesen, wenn doch? Und über das unterhalten wir uns ja gerade, dass man als hh von grossen hunde schon verpflichtet ist, dass ihre hunde keinem so einen riesenschreck mit unbekanntem ausgang, ausliefern.

    Dafür ist auch das forum da, das zu bereden. Oder?

  • Wäre das hier passiert, wäre es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anders ausgegangen, bzw. ist es auch schon (gab ne handfeste Keilerei mit an Ende 9 Hunden, einem durchgebissenen Fingernagel und einem halb abgerissenen Daumen). ;)

    Muß ich mir deswegen nen Kopp machen? Nö, nicht mein Zirkus, nicht meine Affen.

    Und mal ehrlich, wessen Hund hat nicht schon einmal bei Anderen, ich nenns mal Unwohlsein ausgelöst?

    Dafür ist auch das forum da, das zu bereden. Oder?

    Nur was nützt das ohne die "gegnerischen" Hundehalter in die Beredung einzubeziehen? Es bleibt bei Beileidsbekundungen und der Gewissheit um wieviel besser man selbst doch ist. :thumbup:

  • Ok, ich hab mich geärgert über das kurzsichtige Verhalten dieser Halter. Beim nächsten Mal überreiche ich den Wanderpokal an die Zweitbesten, lasse alle Leinen los und werde Einladungskarten fürs Forum verteilen.

  • es ist vor allem auch schiet egal ob etwas passiert. Es kann ja auch so ausreichen jeglichen Erziehungsfortschritt zu vernichten. Und die Frage ob alles in Ordnung ist, reicht mir da nicht da erwarte ich der Höflichkeit halber eine Entschuldigung.

  • Das Verhalten der Halterinnen war schlichtweg falsch. Da gibt es doch absolut gar nichts zu legitimieren. Selbstverständlich ist niemand fehlerfrei, aber nach dieser Aktion hätte mindestens eine fette Entschuldigung folgen müssen. Mir ist sowas ähnliches auch schon passiert, nur, dass es meine Hündin war die auf einen angeleiteten Hund zugeschossen ist und gepöbelt hat. Rückruf zwecklos. Das war allerdings im Hundefreilaufgebiet- hätte dennoch nicht passieren dürfen. Ich habe mich sehr entschuldigt und die Konsequenz war, dass Nika nur noch an der Schlepp war. Zu keinem Zeitpunkt hätte Nika körperlichen Schaden angerichtet. Aber sie hat den anderen Hund erschreckt und das reicht doch schon. Ja, Fehler passieren, aber dann bitte auch dazu stehen und mindest ne Entschuldigung dalassen und natürlich was ändern in Zukunft.

  • für mich wäre es dir Hölle gewesen. Befinde mich ja nun gerade im Training um für mich Sicherheit und Ruhe bei Hundebegegnungen zu lernen.

    Ich würde nach so einem Vorfall wieder nur die kleinen Runden ums Haus gehen und das nur noch mit Bauchschmerzen und zitternden Knien.... Was natürlich Argos auch wieder auf "Vollalarm" laufen lassen würde.

  • wir Leben nun halt in einer Welt wo wir nicht alleine sind und da gehört Rücksicht auf andere, Freundlichkeit sowie auch eine Entschuldigung wenns sein muss einfach dazu. Ich hätte mich entschuldigt und meine Kontaktdaten mitgeteilt oder die Handynummer, falls doch noch was wäre, hätte ich dafür auch grade gestanden und die eventuellen Kosten übernommen beim TA. Fehler passieren jedem mal aber leider lernen die wenigstens auch draus und machen munter weiter. Wenn ich nicht weiss wie die Hunde im Rudel reagieren gehört jeder einzelne einfach gesichert, nicht mehr und nicht weniger. Wenn man diese ausgiebig toben lassen will dann bitte am A**** der Welt, wo man so gute Übersicht hat im Gelände, dass wirklich alles Safe abläuft.

  • Ich bin absolut bei Euch, aber mir ging es auch schon so wie Theresa mit Nika und dann sieht man seinen Hund auf einen anderen Hund zurennen, weiß zwar, dass der eigene Hund dem anderen keinen Schaden zufügen will, ist sich aber bewusst, dass der andere Hundehalter vermutlich gerade den Schreck seines Lebens bekommt, weil der ja nicht weiß, wer da gerade auf ihn und seinen Hund zustürmt und welche Absicht hinter diesem Sturm steckt.


    Ich wäre auch am liebsten in den Erdboden versunken und hätte Chia, als die beim dritten Rückruf endlich wieder Kurs auf mich nahm, eher verhauen, als loben wollen ...


    Nur passierte dann Folgendes: ich entschuldige mich in aller Form, biete an, dass wenn was passiert ist, selbstverständlich die Kosten für den Schaden zu übernehmen (obwohl eigentlich nichts passiert sein konnte, weil Chia ja vor Erreichen des anderen Hundes wieder zu mir umkehrte) und ernte einen Anschiss, der darin gipfelte, dass man mir eine Anzeige androhte, damit mein "Drecksköter" nur noch an der Leine und mit Maulkorb unterwegs sein darf.


    Klar wäre ich auch sauer gewesen, wäre ein fremder Hund auf meinen Hund zugeschossen, und für den Moment des ersten Schrecks hätte ich dem Besitzer dieses ungezogenen Hundes auch die Pest an den Hals gewünscht.


    Aber wenn wirklich nichts passiert ist, weil der Hund noch vor Erreichen meines Hundes umkehrt und der Besitzer des Hundes sich entschuldigt und auch sofort bereit ist, jeden Schaden zu übernehmen, dann muss ich den doch nicht anschreien und ihm mit einer Anzeige drohen - zumal der andere Hund auch ohne Leine lief und dann von Frauchens Arm runterkeifte.


    Umgekehrt ist es mir ja auch schon passiert, dass ein fremder Hund auf uns zustürmte und ein verzweifelter Besitzer von Weitem um Entschuldigung bat, während sein Hund sich mit meinen vergnügte. Da muss ich dann nicht auf den Menschen verbal eindreschen, denn dem tut es doch leid und wenn er sich entschuldigt und nichts passiert ist, dann bin ich auch so empathisch, dass ich zugebe, dass mir das auch hätte passieren können und nachdem keiner zu Schaden kam, auch alles gut ist, weil ich ja weiß, wie man sich fühlt, wenn einem der eigene Hund bis auf die Unterhose blamiert und sich benimmt, wie die Axt im Walde.


    Kaum ein Hundehalter fühlt sich in so einer Situation wohl und ein bisschen gegenseitiges Verständnis fürs "Versagen" wäre dann doch auch schön, denn wer ohne Schuld ist, darf bekanntlich den ersten Stein werfen.


    Selbstverständlich finde ich es auch unverschämt, wenn Leute mit einem ganzen Hunderudel unterwegs sind und mich in Angst und Schrecken versetzen und das dann nicht schlimm finden und ich wäre stinksauer, wenn ein nicht rückrufbarer Hund ohne Leine einen meiner Hunde angreift - auch wenn dabei nur ein bisschen Fell ausgezupft wird und keine Verletzungen entstehen.


    Dann erwarte ich auch eine Entschuldigung und das Angebot einen eventuellen Schaden wieder gut zu machen ... nur wenn jemand sichtlich geknickt vor mir steht und beteuert, wie leid ihm das tut und dabei nichts passiert ist, dann überlege ich durchaus auch, dass ich auch in eine solche Situation geraten könnte und dankbar bin, wenn ich nicht gleich niedergeschrien und angezeigt werde.

  • Wenn ich mich dusselig und fahrlässig verhalte dann entschuldige ich mich natürlich. Angeschrien werden geht allerdings gar nicht. Selbst wenn dem anderen Hund was passiert nicht. Bringt auch nichts weil man dann ja auch wütend wird.

  • für mich wäre es dir Hölle gewesen. Befinde mich ja nun gerade im Training um für mich Sicherheit und Ruhe bei Hundebegegnungen zu lernen.

    Ich würde nach so einem Vorfall wieder nur die kleinen Runden ums Haus gehen und das nur noch mit Bauchschmerzen und zitternden Knien.... Was natürlich Argos auch wieder auf "Vollalarm" laufen lassen würde.

    Ich kann dich da sooooo gut verstehen, Jutta. Genauso würde es mir danach ergehen. ;(

  • Aber wenn wirklich nichts passiert ist, weil der Hund noch vor Erreichen meines Hundes umkehrt und der Besitzer des Hundes sich entschuldigt und auch sofort bereit ist, jeden Schaden zu übernehmen, dann muss ich den doch nicht anschreien und ihm mit einer Anzeige drohen - zumal der andere Hund auch ohne Leine lief und dann von Frauchens Arm runterkeifte.

    Ich verstehe deine Gedanken dahinter. Was man dabei aber oft vergisst, sind die Gedanken bzw die psychische Situation des „Geschädigten“. Von einfacher Wut bis hin zu Todesangst kann da alles dabei sein und da ist ein „ich übernehme die Kosten“ eben nicht das, was man da „braucht“ oder „hören will“, denn es macht nicht gut, was da grade in Form von Stresshormonen durch den Körper zirkuliert.


    Dazu vielleicht ein Beispiel: auf der Arbeit wurden wir aufgrund des Klientels nahezu täglich irgendwie angegriffen oder bedroht. Oft rein verbal, oft körperlich mit Fäusten oder Androhung dessen, aber manche Klienten gingen auch schon mal mit Waffen in Form von Brotmessern, Objekten wie Arbeitswerkzeuge oder auch Mobiliar auf uns los. Für jeden einzelnen Vorfall musste ein Protokoll mit genauem Hergang und Zeugen erstellt und beim Träger der Einrichtung eingereicht und hinterlegt werden mit Aufbewahrungsfrist je nach Vorfall von mindestens 10 (verbale Attacke) bis 20 Jahren (Angriff mit Waffe). Einfach aus dem Grund, weil man erkannt hat, dass selbst ein einmaliger Vorfall der total banal und „gut weggesteckt“ wirkt in 15 Jahren noch psychisch zum Problem werden kann und man dann den Nachweis braucht, dass dies durch die Arbeit entstanden ist. Eine psychische Verletzung wirkt hier genau so viel wie eine körperliche Verletzung, und da kann von blauer Fleck bis Arm ab ja auch alles dabei sein.


    Noch mal: ich verstehe deine Gedanken!

    Wird man aber nun von einem Hund oder der eigene Hund wird „attackiert“, egal ob lautlos, bellend oder beißend, macht man das o.g. nicht, logisch, sind ja nicht auf Arbeit. Man steht dann da mit einem Hundehalter, der dann kleinlaut sagt „ja aber ich zahle es wenn was kaputt gegangen ist“ und „sorrysorrysorry“. Das hilft aber den schlotternden Knien, dem Herz in der Hose und dem Riesenschreck leider erst mal gar nichts. Da sind Emotionen im Spiel, die natürlich entladen müssen und so wird man dann vom Geschädigten rund gemacht, obwohl man sich doch eigentlich entschuldigt hat, sich schämt und bestimmt genau so schlecht, wenn auch anders schlecht fühlt und wird nun selbst zum „Opfer“ gemacht.


    Übrigens müssen bei den oben dargestellten Vorfällen nicht nur Protokolle ausgefüllt werden, es gibt ausgebildetes Deeskalationspersonal, um es mal so zu nennen, das direkt nach dem Vorfall aufgesucht und mit dem gesprochen werden muss(!), eben um psychische Akut- und Spätfolgen so weit wie nur irgendwie möglich zu verhindern. Diese sind es auch, die im Zweifelsfall in die Situation eingreifen, da diese klientelspezifisch gelernt haben, wie sie in welcher Bedrohungssituation umgehen müssen, um zu deeskalieren.


    Im Feld steht die geschädigte Person alleine da, niemand greift von außen deeskalierend und somit schützend ein. Niemand ist danach da, der sich professionell(!) dem Anliegen kümmert, da kommt quasi der Angreifer zum Opfer um zu deeskalieren und bei uns auf Arbeit war es natürlich niemals so, dass der „Angreifer“ dann noch mal auf den Geschädigten „losgelassen“ wurde, damit dieser dann den Vorfall selbst klärt (weswegen man auch nicht mit dem Hund dann zur Person noch mal hingehen sollte, sondern lieber den Hund ablegen oder anleinen und erst dann das Gespräch suchen, da man sonst ungewollt oft weiter die entsprechenden Hass- und/oder Angsthormone anheizt, weil die Bedrohung wieder nahe kommt). Auf der Arbeit musste der Angreifer dann jedenfalls sofort die Gruppe erst mal verlassen (leichter Angriff) und durfte dann oft nach Gespräch und anschließender Entschuldigung für den Rest des Tages zurück, oder aber wurde sofort der Einrichtung auf unbestimmte Zeit verwiesen (Angriff mit Gegenstand), bis die Angelegenheit geklärt war, um den Geschädigten, besonders psychisch, zu schützen.


    Deswegen, ich verstehe es völlig, dass man sagt „Ja und dann stand ich da schon total beschämt und kleinlaut und entschuldige mich und dann macht die mich noch rund dafür!“, auf der anderen Seite steht dann aber jemand mit „ja dann hat die Olle den endlich wieder eingefangen, kommt mit dem dann grade noch mal an und meint, wenn sie irgendwelche Kosten zahlt, obwohl die doch sieht es is nix kaputt, dass damit alles wieder okay is?!“.


    Ich mag damit nur ein Bewusstsein für die andere Seite schaffen, denn oft hat man dafür, durchaus verständlich, eben kein Verständnis. :) Und der Schaden endet nicht am materiellen Wert, sondern ist ganz unsichtbar im Kopf.

  • Wenn mir bei einem Spaziergang Hunde reinrennen, weil „der tut nix“ oder „die klären es unter sich“ oder „ist ja nichts passiert“... bin ich bei 1 und 2 x auf einem Spaziergang noch nett und freundlich, weil es kann passieren, ich bin auch nicht fehlerfrei und es gibt durchaus auch 2,3 Hunde wo Nayeli selbstbelohnend durchstartet. Ich laufe hin, Leine an und entschuldige mich. Aber am Freitag rannten 5 x Hunde in uns rein (auf eine Runde von ca. 2 h) und ja da bin dann beim 5. nicht mehr freundlich. Das kann der Halter des 5. Hundes natürlich nicht wissen, was vorher war... schreien tu ich dann trotzdem nicht, aber ein Lächeln kommt mir dann nicht von den Lippen, ist einfach so.

    Und heute ein 11-monate alter pubertierender Collie, um die Schnauze noch das Halti, aber kein Halsband, geschweige denn Geschirr. Ich war hinter einer Kurve, vor der Kurve eine Bekannte mit 2 Hunden und Kleinkind. Der größere Hund im Freilauf weil der kleine Terrier Rüden in der partout nicht erträgt und die Hündin den eher etwas auf Abstand hält. Das die Bekannte da war konnte ich vorher schon sehen, weil ich da nach links gut und weit sehen. Da man sich kennt kein Problem für Nayeli, selbst wenn das Mali-Mix-Mädel die Distanz gering hält.

    Als ich um die Kurve schauen konnte sagte die Bekannte, „Vorsicht hier läuft ein herrenloser Collie rum.“ Zack war der auch schon da, „Hier bin ich“ Und auf sowas reagiert Nayeli allergisch. Da geht sie nach vorne und will sich Distanz schaffen. Ich zieh sie zurück und wie gut, dass der Collie anscheinend gut auf meine nicht

    nette Ansprache reagiert und auf Abstand geht. Von dem Halter derweil immernoch nichts zu sehen. Aber der Collie nervte dann das Malimix-Mädel weiter die sich dann auf ein kleines Laufspiel einließ, weil sie ihn nicht Abstand bekam, noch nicht mal abschnappen ging weil Maulkorb drauf. Dann nach gefühlt 5 Minuten kam dann die Halterin, und meinte was das Problem sei, der Hund sei 11 Monate alt, da passiert nichts. Die Bekannte sagte ihr dann, dass es nicht sein kann, dass der Hund soweit aus dem Einflussbereich ist, vor allem wenn er nicht hört. Und ja es ist nichts passiert, auch Nayeli hätte dem Collie nichts getan wenn ich sie abgeleint hätte. Aber sowas will ich einfach nicht, zumal von links und hinten auch nochmal jeweils 2 freilaufende Hunde kamen.

    Die Dame mit dem Collie verabschiedete sich mit den Worten „ja sie beiden kennen sich ja und deswegen würden wir so reagieren.“ Und ging weiter. Da kam eine weitere Frau mit Buggy und kleinem Wuschelhund an der Flexi. Auch da ging der Collie drauf, der kleine Hund quiekte irgendwann und man sah wie überfordert die Frau mit dem Kleinen war, die Halterin vom Collie war nicht in der Lage den da wegzuholen, er ging kurz weg (kurzer Moment Zeit den Hund anzuleinen) um dann nochmal auf den Kleinhund draufzugehen. Ich hab dann auch gesehen, wie der kleine Hund kurzzeitig in der Luft hing. Das sind für mich Situationen, die gehen gar nicht.

    Und dann reagier ich auch sauer, wenn jemand sagt es ist nichts passiert, weil wenn was passiert wäre hätte es eine Prügelei gegeben. Ich bin im Training, Nayeli soll auch mal entspannt an freilaufenden Hunden vorbei laufen können, und nicht immer nach allen Seiten absichern müssen weil ein Tut-nix ankommt und meint, mal die Nase in den Hintern schieben zu müssen. Und wenn blöde Situationen den guten Situationen überwiegen, wirft es einen oft halt auch immer wieder zurück.

    So ein Hundeverhalten wie es hier in Deutschland gewollt ist, gibt es bei Strassenhunden im Ausland in diesem Ausmaß nicht, kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen. Das da jeder Hund mit Hund spielen will.

  • Zwergi haben wir nun so weit, dass er bei meinem Freund problemlos läuft und auch da leinenführig ist und, was ja ewig viel schlimmer war, bei uns ZUSAMMEN völlig entspannt ist. Das endete ja immer in wildem Geschrei und Gejaule und Leinenzerren und Stress und dergleichen. Nun: mucksmäuschenstill, er ist so entspannt, als würde ich mit ihm alleine gehen. Verspielt, happy, super.


    Nur Hundebegegnungen sind ja so eine Sache, die aber immer besser wird, in der Regel ist er sehr neugierig und will unbedingt hin. Da ich einen anderen Ansatz derzeit verfolge, lasse ich die Leine am Rücken am Geschirr und laufe entspannt mit ihm vorbei. Macht er Anstalten, da rüber zu wollen, dann nehme ich ihn beiseite und ermahne ihn. Rennt er dann vor mich, gibts nen Anschiss mit „NEIN“, ich nehme ihn am Halsband und in der Regel läuft er dann, ohne sich in die Leine aufzustemmen und dann zweibeinig zu laufen (endlich!) mit mir weiter. So weit so gut, er zieht zwar dann ordentlich, aber ich denke, das lässt sich in geregelte Bahnen lenken mit der Zeit. Das auf andere Losspringen ist jedenfalls viel besser schon.


    Wie auch immer, heutiger Mittagsspaziergang, wir waren grade im Feld, kamen mir zwei Jugendliche entgegen, so 16-17 Jahre alt. Schon von weitem hab ich die kleine Bulldogge in weiß an der Leine den Irren spielen sehen. Naja gut, dachte mir, die werden den schon kurz genug halten, dachte ich. Aber unruhige Hunde sind für Zwergi halt auch ein Trigger. Anfangs war er wie immer, neugierig, interessiert, Ohren immer wieder zurück geklappt. Aber als die Bulldogge begann ihn zu fixieren und mit der zerdrückten Nase ihm entgegen zu keifen, senkte auch er den Kopf und fixierte mit aufgestellten Ohren. Aus dem Status ist er ja dann leider nicht mehr wirklich ansprechbar. Leider kann man bei Hunden mit zerdrückten Ohren, Nasen und verstümmelten Ringelruten schwer erkennen, welche Intentionen die so haben, also wusste ich nicht, ob der nur neugierig und ungestüm oder „aggressiv“ war. Er strangulierte sich ein wenig in seinem Halsband, deswegen kam da außer Keuchen auch nicht viel und die Krallen dieses Hundes haben sich am Asphalt sicher auch dabei einen halben Centimeter runtergeschrubbt, so wie der zerrte und die Beinchen durchdrehten.


    Der Jugendliche sagte nur „nein Willi, hallo Willi, Willi nein, Willi, na-hein“. Willi versuchte derweil an der zum Glück gestoppten Flexi auf meinen Zwergi los zu stürmen, der dann, nachdem sie auf diese magischen 2-3 Meter an uns ran waren, übel zu knurrenbellen begann und in die Leine „preschte“, so wie das noch möglich war, denn mittlerweile hatte ich ihn schon recht kurz neben mir an mehr oder minder lockerer Leine, denn sobald Zwergi „üble“ Absichten hat, bleibt er ja neben mir und will gar nicht mehr voraus und Party machen. War erstaunt von mir selbst, dass es mich dabei keinen Milimeter nach vorne zog, als er dann da hin sprang :D ich hoffe das klappt noch genau so gut, wenn er 35-40kg hat, der Kraftsport lohnt sich also. Naja, das war dann der Moment, wo ich ihn direkt am Halsband nahm und mit der Ansage „weiter“ auch weiter ging.


    Da war er dann auch wieder ziemlich ruhig, hat sich zwar noch mehrmals umgedreht, aber den Schnabel gehalten. Ich ließ ihn dann sitzen, brachte Ruhe in den Hund und schon war er wieder völlig der alte.


    Und ja, ich bin von Anfang an auf der Wiese gelaufen, nicht mal auf dem Weg und natürlich ließen sie das arme Hundchen denn quer über den Weg in die Wiese und er wurde natürlich keinen Centimeter zurück geholt. Für beide Hunde blöd, für mich auch. Denn wenn 25kg gerne das andere Hundchen an der Leine zu Mittag frühstücken wollen, ist das eine andere Hausnummer, als wenn da vllt 8kg etwas am Seil zubbeln.


    Als wäre ich mit diesem Gespann nicht schon genug bedient gewesen, drehen die keine zwei Minuten später um und laufen schnurstracks von hinten auf uns zu?! Hab dann gesehen, dass ich Land gewinne, denn auf eine Konfrontation hatte ich gar keinen Bock, weder ich mit den Jugendlichen noch unsere Hunde untereinander.


    Das sind so Momente, da begrüße ich den bald eingeführten Hundeführerschein sehr, denn bei solch respektlosem, nicht vorausschauendem Verhalten mit Hunden, die andere belästigen, weil sie ihren Hund an der Leine nicht mal zu sich angeln, das geht einfach gar nicht. Kein Ding, wenn der andere Hund unseren fressen will - so lange der Halter ihn gut festhält und so wie ich genug Abstand anbietet/gibt, sodass man die Hunde aneinander vorbei führen kann. Aber den Hund mal eben über die Straße (da fahren oft Autos durch zu den Schrebergärten und es ist ja auch asphaltiert) in die Wiese, in die ich ja schon ausgewichen und Tretminenslalom gelaufen bin... das muss doch nicht sein. 🙄