Mein erstes Jahr mit Argos und alle folgenden Jahre auch

  • Hallo ihr Lieben, langsam geht es wieder aufwärts. Pregabalin reduziere ich grade und die schmerzen halten sich in Grenzen.

    Gestern habe ich mein Drachenblut bekommen (Danke an Verbena für die schnelle Lieferung) und sofort auf die Bläschen geschmiert. Die wurden ja schon langsam weniger durch die Medikamente, aber ich finde das die sich durch das Drachenblut enorm verändert haben.

    Die Schwellung ist ganz weg und es sind nur noch kleine dunkle Stellen zu sehen.

    Heute Morgen habe ich dann auch das Tilidin weggelassen und werde es heute Abend noch nehmen. Wenn das klappt dann lass ich es morgen auch komplett weg :thumbup:

    Danke euch allen das ihr so liebe Genesungswünsche schickt :*

  • Ich bin wieder da :thumbup:

    Ich hatte jetzt eine lange Auszeit vom Forum und das nicht mal aus gewichtigen Gründen...

    Erst habe ich noch eine Weile gebraucht um mit dem Tod meines Papa's ins Reine zu kommen. Dann haben wir noch ganz viel an unserem Ami zu tun gehabt (auch immer noch) und zu guter Letzt brauchte ich eine ganz lange Zeit ohne Einflüsse von außen um mir und Argos einen Weg zu suchen um klar zu kommen.

    Meine Angst und Unsicherheit mit fremden Hunden wurde Anfang des Jahres immer schlimmer und ich fing an allen Begegnungen aus dem Wege zu gehen. Argos habe ich damit keinen Gefallen getan und mir auch nicht. Aber es wurde so schlimm, das ich schon bei Sichtung eines Hundes sofort weiche Beine bekam und gestehen muss, mir nicht sicher sein konnte ob ich meinen Blaseninhalt bei mir behalten könnte.

    Auslöser war, das Argos von heute auf morgen wirklich alle Hunde gehasst hat... Auch wenn mein Mann mit ihm unterwegs war.

    Sogar Hunde die er schon lange kennt waren ihm plötzlich zuviel und er wollte (und hat) sich nur noch prügeln.

    Das hat mich total aus der Bahn geworfen. Das hätte ich nach 3,5 Jahren nicht mehr erwartet.

    Es gibt nur noch eine Hündin die er in seiner Nähe duldet.

    Dann fing sein Hoden wieder an zu wachsen, also ließ der Chip nach.

    Wieder nur Durchfall, totale Unruhe ( keine einzige Auszeit am Tag... Nur unter Strom) Gassi nicht mehr möglich ohne dass er total gestresst war, extrem schreckhaft.

    Mein Mann war dieses Jahr schon sehr viel und lange auf Montage und ich somit alleine.

    Wenn Argos auf dem Grundstück seine Geschäfte erledigen würde, ich wäre kein Stück mehr vor die Tür gegangen.

    Tut er nicht, also musste ich mit ihm raus.

    Nur der Gedanke daran hat mir irgendwann so viel Stress bereitet, das ich schon mit weichen Beinen losgegangen bin... Auch ohne Hundesichtung.

    Anfang Februar war impfen und ich habe nochmal mit unseren TA geredet.

    Er ist kein Freund von Kastration und wir haben lange gesprochen da ich das ja auch nicht wollte, aber Argos extrem gestresst war.

    Schlussendlich habe ich ihn Mitte Februar kastrieren lassen.

    Das war dann die schlimmste Zeit die ich je mit ihm hatte.

    Fast zwei Wochen hat mein Hund nur noch Panikanfälle gehabt. Konnte nicht mehr fressen/trinken, konnte nicht mehr Gassi gehen (habe ihn am Geschirr vorne hochgehoben um den Vierradantrieb auszuschalten) ohne das er plötzlich auf die Straße gerannt ist, gegen Bäume mit Volldampf, in und durch Hecken (mit mir hinten dran)... Usw.

    Ich habe nur noch geheult und hatte so eine Angst das er sich nicht wieder erholt.

    Nach zwei Wochen war das dann einfach weg und er total entspannt. Einfach so.

    Ich war so glücklich :love:

    Von da an musste ich einfach einen Weg finden um endlich mal mit ihm auf einen Nenner zu kommen.

    Ich habe ganz viel nachgedacht und unsere letzten Jahre Revue passieren lassen.

    Da habe ich festgestellt das alles, was ich in der Hundeschule und auch von anderen Seiten gesagt bekommen habe nicht für uns gepasst hat.

    Wir wollten einen Hund, der einfach nur unser Leben begleitet ohne besondere Ausbildung oder bedingungslosen Gehorsam.

    Also habe ich mich darauf besonnen und erstmal alles sein lassen was ich sonst so getan habe.

    Kontakte zu Hunden gibt es nun gar nicht mehr... Stresst ihn durch meine Unsicherheit. Ist mein Mann alleine unterwegs gibt es auch da keinen Kontakt.

    Spaziergänge sind auf das notwendige reduziert, stinkelangweilig und finden durchgehend an der Schlepp statt.

    Hat den Vorteil, das ich mich nicht durchgehend unsicher fühle und ihm dadurch wieder Stress bereite.

    Dadurch haben wir die Leinenführigkeit auf ein "gut" verbessert.

    Wir tüdeln einfach nur immer die gleichen Wege.

    Seit jetzt drei Wochen habe ich eine weitere Runde in unserer Programm aufgenommen auf der immer Hundesichtung sind. Diese Runde gehe ich aber nur wenn ich ein richtig gutes Gefühl habe.

    Dann habe ich die Sichtung eines Hundes ja lange Zeit mit click und Leckerlie belohnt wenn er ruhig war und sich zu mir orientiert hat... Hat ja nett geklappt aber danach hat er um so hektischer auf die Hunde geachtet.

    Jetzt ignoriere ich Hunde und habe keine Leckerlies mehr mit. Will er fixieren unterbreche ich ihn. Ich gucke auch Argos viel weniger dabei an und dann entspannt er viel schneller.

    Spiel, Spaß und Spannung gibt es nur noch Zuhause. Ich lasse mich auf seine Spielaufforderungen ein und er sich jetzt auch auf meine.

    Er ist ein seltsamer Hund (meine Meinung), aber ich finde das es uns zur Zeit echt gut geht. Ich respektiere und ertrage alle seine Launen und er meine ^^

    Er ist ruhiger geworden und achtet sehr auf mich.

    Sucht ganz viel Körperkontakt, was ich wahnsinnig schön finde, da es das bei ihm ja sonst gar nicht gab.


    So... Das war jetzt erstmal ein sehr langer Rückblick auf die letzten Monate und ich könnte garantiert noch dreimal so viel schreiben... Aber das ist mir auf dem Handy viel zu anstrengend :saint:

    In den nächsten Tagen werde ich mal anfangen alles zu lesen was da so aufgeploppt ist (ganz schön viel).

    Ganz liebe Grüße an euch alle :*

  • Wie schön, dass du wieder da bist.


    Und es freut mich, dass du den für euch richtigen Weg gefunden hast. Und es jetzt hoffentlich schön entspannt weitergeht.


    Die Zeit nach der Kastration war natürlich nicht schön, manche Hunde stecken die Narkose sehr schlecht weg, aber zum Glück hat sich Argos davon ja wieder erholt. Ich bin ja auch ein Kastrationsgegner, wenn es nicht sein muss. Aber wenn der Hund nur noch Stress hat, nicht zur Ruhe kommt und dann womöglich Probleme mit der Prostata bekommt, wäre das für mich auch der Weg, den ich gehen würde. Ihr habt es euch ja nicht einfach mit der Entscheidung gemacht.


    Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass es jetzt für euch alle entspannter bleibt. Und du wieder öfter hier bist :):thumbup:

  • Huhu und Willkommen zurück :* schön mal wieder von euch zu lesen. Vor allem schön zu lesen, dass es euch beiden mit eurem neuen Weg langsam wieder gut geht, vor allem zusammen. Manchmal muss man etwas tüfteln, ehe man seinen Weg gefunden hat.


    Manchmal muss das mit der Kastration einfach sein, wenn der Hund nur noch Stress hat und auch körperliche Probleme wie Durchfall davon, dann plagen ihn die Hormone doch schon ganz schön. Die zwei Wochen nach der OP sind natürlich nicht schön, weder für Mensch noch für Hund. Aber wenn es jetzt doch so viel besser ist, wird das schon die richtige Entscheidung gewesen sein. Immer unter Hochspannung durch die Lande laufen, hat ja auch keinen Sinn.


    LG

    Babsi & Tilli

  • Auch ich freue mich wieder von euch zu lesen. Du wirst für dich und deinen Hund den bestmöglichen Weg wählen. Ich kann dir gut nachfühlen, wobei meine Hündin glaube ich eigentlich einfach zu führen wäre, wenn am anderen Ende eine kompetentere Person hinge. Aktuell ist das aber nicht der Fall. Aber auch wir finden wieder auf den richtigen Weg- hoffentlich.

  • Aber auch wir finden wieder auf den richtigen Weg- hoffentlich.

    Was ist denn der richtige Weg?


    Wir und nur wir suchen uns aus was uns wichtig ist und niemand anderes. Heißt wenn mein Hund andere Hunde Scheiße findet, dann ist doch nur die richtige Sicherung von Entscheidung. Was dann andere Denken darf dann egal sein.

    Das wird schon alles werden und ich finde es toll mal wieder von euch zu lesen Argos. Und bezüglich der Kastration so what, ihr habt es euch nicht leicht gemacht und wenn es dir und deinem Hund hilft ist es doch super.

  • Liebe Jutta, schön, dass du nun mal wieder hier her gefunden hast. Da hat der Rückruf ja funktioniert ;)


    Das du und Argos nun zu einem Kuschelteam zusammengewachsen seit, nachdem ihr so einiges durchmachen musstest, freut mich sehr für euch. Fühle dich einmal auf die Entfernung von mir in die Arme genommen.


    Ich freue mich auch darauf, wieder öfters von dir zu lesen.

  • Freu mich sehr dich wieder zu lesen!


    Wenn für Euch dieser Weg der ruhigen, "langweiligen" Spaziergänge (hatten wir auch immer) der richtige ist, dann macht das!

    Nicht jeder Hund brauch viel Action ;)

  • @Ellionore Der richtige Weg für mich ist innere Gelassenheit und Ruhe im Umgang mit meinem Hund. Konsequentes Handeln und gegenseitiges Vertrauen. Ich bin momentan einfach so angespannt. Generell. Nicht nur mit Nika aber eben auch mit ihr. Und es ist verrückt wie knallhart sie das spiegelt. Ich hänge einfach so vielen Gedanken nach, habe den A... voll Arbeit und das Gefühl eigentlich allem nie gerecht zu werden. Lieget vielleicht auch an dem fehlenden Ausgleich aufgrund von Corona. Nur arbeiten, Kinder, Netflix, Hunderunden...das wars dann auch schon.

  • Mich freut es auch sehr für euch Argos, dass ihr einen so guten Weg gefunden habt. Traurig, dass ihr soviel mitmachen musstet, aber vielleicht war es genau das, was die große Änderung herbeiführte und aufgegeben habt ihr auch nicht. Echt super, bei solchen Schwierigkeiten. Ich habe schon öfters gehört, dass überdrehte Rüden, wenn sie kastriert wurden, wesentlich ruhiger und gelassener geworden sind und vielleicht kam Argos einfach mit seinen ganzen Hormonen und Hormonschüben nicht klar ,


    Schön, dass Du wieder da bist :saint:

  • Freut mich auch sehr wieder was von euch zu Lesen aber dass du Zeit brauchtest war für mich relativ klar und auch absolut nachvollziehbar :)Dass ihr eine Lösung am aufbauen seit finde ich toll. Schritt für Schritt. Alles kann, nichts muss. Druck erzeugt ja immer Gegendruck und Hunde spüren sowas. Erzwingen führt sowiso nur zum Schlamassel, lieber langsam aufbauen und wenn man halt grade keine Kraft hat, dann hat man eben keine. :)


    Ich geh an " schlechten" Tagen auch abgelegen Spazieren, da es gar keinen Sinn macht und die negative Energie sich überträgt. Trotzdem hab ich dann Lust, mit Romeo was zu tun. Ich denke mir dann immer: Du hast einen tollen Hund an deiner Seite, einen Job, ein Dach über dem Kopf und genügend Essen, Morgen wird ein besserer Tag. Die grösste Stärke eines Menschen ist sich Schwächen eingestehen zu können und damit umzugehen und dies kannst du also sei stolz auf dich. Du hast gerade eine harte und kräftezerrende Zeit hinter dir, jetzt gehts nicht darum Hundebegegnungen zu üben sondern wieder die eigene Mitte zu finden :):thumbup: Drück dich ganz doll aus der Ferne und dich @Oskar&Nika auch. Kopf hoch und Krönchen richten.