Probleme mit fremden Hunden

  • Hallo,


    ich habe vor 3 Jahren eine 3,5 Jährige deutsche Schäferhündin gekauft. Damals kannte sie keine Kommandos, war sehr scheu, zurückhaltend und lies sich nicht anfassen. Mit viel Geduld, Liebe und Training (nur positive Bestärkung und kein Zwang) habe ich es ohne Erfahung geschafft, dass sie mir vertraut und ein absoluter Traumhund wird. Mittlerweile ist sie verspielt, verschmust, und folgsam. Sie liebt Menschen über alles und hat keine Probleme mit ihnen, egal welchen Alters.


    Vor 2 Jahren wurde sie dann leider von einem anderen Schäferhund angegriffen und schwer verletzt (mehrere Bisswunden, eine davon sehr tief am Vorderlauf fast direkt über der Schlagader). Gewehrt hat sie sich nicht. Seitdem hat sie ein sehr starkes Problem mit fremden Hunden. Jeder Hund der sich bis auf 2 Meter nähert wird sofort angebellt. Stellenweise spannt sie sich extrem an und zieht in die Richtung des Hundes. Von der Leine lassen kann ich sie nun nicht mehr, weil ich immer damit rechnen muss, dass uns ein anderer Hund entgegen kommt. Seit 2 Jahren weiche ich bei jedem Hund zur Seite, lenke meine Hündin mit Spielzeug oder mit Leckerlis ab (die sie sofort bekommt wenn sie den anderen Hund nicht angebellt hat). Dies funktioniert nicht immer, aber meistens.


    Ich denke nicht, dass dies Agressionen sind, da es Hunde gibt mit denen sie sich super versteht und auch spielt. Ich selbst bin bei jeder Hundebegegnung ruhig und entspannt. Ich weiß, dass genug Abstand dazwischen ist und nichts passieren kann und habe deswegen keinen Stress oder Sonstiges.


    Allerdings gab es schon so oft Fälle, bei denen nicht angeleinte Hunde zu nah kamen. Viele Besitzer halten es nicht für nötig, ihre Hunde an die Leine zu nehmen, wenn sie sehen, dass ein anderer Hund in der Nähe ist. Auch wenn man extra weit auf die Seite geht um genug Freiraum zu schaffen, wird der Hund nicht zurück gerufen (Rücksichtlosigkeit oder Dummheit?). Auf meine Frage, ob man den Hund nicht an die Leine nehmen könnte, da mein Hund gebissen wurde und keinen Kontakt mit fremden Hunden mag, werde ich nur verständislos angeguckt und gefragt, ob mein Hund aggressiv ist (sie wurde ja angegriffen und nicht andersrum). Ich möchte vermeiden, dass mein Hund irgendwann doch mal aus Verzweiflung zubeißt, wenn er sich von einem heranrasenden, unangeleinten Hund bedroht fühlt.


    Gibt es noch andere Möglichkeiten, außer der Ablenkung und der positiven Bestärkung bei dem gewünschten Verhalten, die ich habe, um meiner Hündin die "Probleme" mit fremden Hunden zu nehmen?

  • Stellenweise spannt sie sich extrem an und zieht in die Richtung des Hundes.

    Was würde man bei nüchterner Betrachtung dazu sagen, welchen Hund als aggressiv bezeichnen?


    Mein Hund hat zu machen was ICH will - schön wär's. ;) Dabei ist mit jedes Mittel recht. Zuerst mal das Kommando Fuß.


    Man hört oft solche Entschuldigungen. Aber ein paar wenige Beißereien sind bei Hunden relativ normal. Für manche Halter ist es dann schwer zu ertragen, wenn ihr Hund der Unterlegene war. Man sollte aber trotzdem danach ganz schnell "zur Tagesordnung" kommen.


    Davon mal abgesehen, ist es ungehörig, wenn andere Hundehalter aufdringlich werden. Wenn ein fremder Hund zu aufdringlich wird, würde ich auch nicht vor einer kräftigen Abwehr zurückschrecken. Und es muss nicht jeder Hund jeden anderen mögen.

  • Ich würde keine Ausweichmanöver machen, nie, sondern einen entgegenkommenden Hund blocken. Das gibt deinem Hund Sicherheit und das Gefühl das er sich auf dich verlassen kann. Zum Anderen würde ich versuchen mit anderen Hundehaltern in Kontakt zu kommen und ab und an gemeinsam zu laufen. Das kann ja am Anfang ruhig an der Leine sein. Den meisten Hunden gibt das Zeit sich ab zu checken und dann kann man auch ohne Leine mit fremden Hunden zusammen laufen.

    Meine Hündin ist über 4 Jahre und noch nie ernsthaft in Schwierigkeiten gekommen und ich wohne wirklich in einer Gegend mit viel "Hundeverkehr". Da sind auch nicht alle verträglich oder vom Halter gesichert. Um hier ungestört zu laufen müsste ich nachts unterwegs sein. :)

    Ich habe im Laufe von über 20 Jahren Hundehaltung gelernt das es reichlich Idioten gibt unter den Hundehaltern, aber mittlerweile mache ich mir einen Spaß daraus, reiche einen coolen Spruch rüber und gehe grinsend meiner Wege. Mit den angenehmen Vertretern gibt es einen kurzen Plausch und manchmal gehen wir den Weg zusammen. Mein Hund ist chillig und nimmt gerne Kontakt zu anderen auf. Anfangs leine ich sie meist an weil sie eben ein grauer Schäferhund ist, manche richtig Schiss haben und sie recht stürmisch sein kann. Wenn es mal nicht klappt gehen wir zügig an lockerer Leine vorbei, aber ausweichen kommt nicht in Frage. Das geht auf schmalen Wegen auch gar nicht und in die Botanik gehe ich wegen anderen nicht.


    LG Terrortöle

  • Ein Thema was viel akuter ist-meiner Meinung nach- als gemeinhin anerkannt wird.


    Was das Ausweichen angeht gibt es immerwieder unterschiedliche Ansichten. Gemessen am Tierreich wird es zu keiner frontalen Begegnung zwischen rudelfremden kommen. Es sei denn man ist auf Konfrontation aus b.z.w. nimmt jene in Kauf. Fremde Rudel,oder aber fremde Einzeltiere gehen sich in der Natur,auch aus gutem Grund, aus dem Weg. Unsere sind in der Hinsicht allgemein nicht so streng und teils auch sehr gelassen was Begegnungen mit Fremden Artgenossen angeht. Und ganz allgemein gestaltet sich das Zusammenleben mit Menschne ja anders. Ich denke schon das es für Welpen vorteilhaft ist sie von Anfang an an solche geradlinigen,frontalen Begegnungen zu gewöhnen. Siehe von Terrortöle benannte enge Wege.

    TROTZDEM,würde ich aber jetzt einen Hund der wegen besagter einschneidender Erfahrung seine Individualdistanz größer fässt b.z.w. jene bereit ist auch aggressiv zu verteidigen,zumindest dieses Bild nach außen vermittelt (zur Erinnerung aus defensiver Aggression heraus passieren die meisten Beißunfälle,nicht aus Offensiver), NICHt IN eine solche Situation führen. Achtung bei meinen Worten. NICHT IN! An aber schon. Und das heißt ausweichen ja,aber nicht komplett meiden. Zwei Gründe dafür sehe ich:


    1. Wenn das tatsächlich nahc der Attacke begonnen hat,kann man davon ausgehen das der Hund Angst hat. Zumindest die Gefahr sieht das sich das wiederholt. In erster Linie ist das also eine Stress,-bishin Angstsituation für ihn/sie. Aber gerade jene sollen die Elterntiere /oder Alphas wie sie manchmal genannt werden ja von den Juvenilen und Adulten fernhalten. Führst du deinen Hund ständig in eine solche Situation,untergräbst du eher noch deinen Status,der schon durch die erfolgte Attacke hinsichtlich von Kontrolle und Absicherung eh gelitten hat. Die Aggression die dein Hund gegenüber anderen Hunden zeigt,zeigt dir auch das er dir nicht unbedingt vertraut das du eine erneute Begegnung adäquat handeln kannst. Kurzum sagt er sich: "Oh. Dort kommt wieder einer zu Nahe,da muss ICH erstmal deutlich werden,damit der auch ja fernbleibt.". Wenn du dann auch noch ständig in solche Situationen hineinsteuerst,auf engen Wegen,wo absehbar ist das der Hund das erstmal nicht mehr abkann,wegen sich und wegen dir nicht,dann ist klar was da passiert. Und eigentlich sehe ich da sogar die Gefahr der Verschlimmerung.


    2. Unter Stress lernen Hunde nicht. Also selbst wenn du den jetzt so stark reglementieren kannst,das dein Druck den Druck ihrer Angst noch übersteigt (was im Grunde asozial gegenüber deinem Hund ist) ist fraglich ob sie sich etwas daraus entnehmen kann. Und selsbt dann würde immer noch-für den Hund-in Frage stehen was passiert wenn der fremde Artgenosse wieder plötzlich angreift. Erreicht hättest du damit erstmal nur das dein Hund dich mehr fürchtet als den fremden Hund dadrüben.


    Insofern finde ich dein Verhalten richtig. Auch unter der Prämisse das man eventuell die Abstände bei Gelegenheiten verkleinert. Nicht auf Teufel komm raus,aber bei guten Gelegenheiten (zBsp:betont desinteressierter fremder Artgenosse,oder aber du bist einen tag vorher deiner Pflicht der Absicherung nachgekommen und merkst das der Hund mehr Vertrauen zu haben scheint). Wo ich der Terrortöle uneingeschränkt zustimme ist der Umstand des Abblockens/Absicherns. Das sit der schwierigste Teil überhaupt-wie ich finde. Und schnell auch der Unangenehmste.


    Du fragtest was man da machen kann. Die unschöne Antwort ist: Wenn der fremde Hund sich verbal nicht verjagen lässt--->wegtreten.


    Die Salostowitz (die ich persönlich mag)zeigt hier schön was ich mit verbal verjagen meine.

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    Meistens wird das gehen. Aber es gibt Manche die sich davon nicht beeindrucken lassen. Und dann hast du keine Wahl mehr,WENN du das Bild vor deinem Hund wahren willst. Und da sit völlig egal ob er Hund dir freundlich oder aggressiv gegenüber tritt,klein oder groß ist. Dein Hund sieht dann nur das du versucht hast einen Hund abzublocken,es aber nicht konntest. Das ist leider den wenigsten Hundebesitzern bewusst in welchen Zugzwang sie einen anderen Hundehalter bringen,wenn sie ihren unangeleinten (und fast immer nicht abrufbaren Hund-deshalb werden die nämlich gar nicht erst abgerufen)Hund einfach an andere Hunde heran (stürmen) lassen. Das trifft sogar auf Halter zu,denen man das vorher erklärt wie man was sieht und die ihren Hund dann dennoch nicht abrufen,wenn man mit Leine sich nähert. Hatte vor kurzem so einen Fall. Und weil der Hund wie Halter bekannt war,wollte ich den nicht treten,was prompt zwischen meiner und den anderen Hund in einer Keilerei endete. Und jetzt muss man sich vor Augen halten: Ich habe den anderen Hund(statt den Eigenen) geschützt (der schnurgerade fixierend auf meine zulief) weil nicht getreten und damit auch die Befindlichkeiten des anderen Halters gewahrt. Schlussendlich musste ich es genau wegen der keilerei dann doch tun. Fraglich inwieweit das aufgebaute Vertrauen in der Hinsicht komplett zerstört worden ist durch diesen Vorfall. Ergebniss jedenfalls: Ich muss den Vertrauensverlust bei meinem eigenen Hund ausbaden. Nämlich in der Form das sie noch mehr die Aufgabe Absicherung abgreifen will. Sie noch mehr selbst fixiert. Und das ist es im Grunde nicht wert,auch wenn nach so einen Tritt häufig auch ärgerliche Reaktionen kommen. Man könnte diesen aber als Beispiel mit den Worten begegnen,das dann mal die anderen halter nicht die Erziehung ihres Hundes in deine Hände hätten legen und ihren Hund abrufen sollen.

    Diskutieren jedenfalls brauchst du da nicht.

  • Ach Leute, Terrortöle und twosouls, ihr habt mit euren Ausführungen so Recht, und auch das Video von der Salostowitz ist gut. Ich werde dadurch nur bestätigt, das ich noch viel an mir arbeiten muss :(. Das unsichere Ende der Leine bin ich, weil ich einfach Angst habe, es könnte etwas passieren. Kommt uns jemand entgegen, muss ich ruhig, cool und gelassen bleiben. Nur leider kann ich das immer noch nicht jedes Mal.

    Vor ein paar Tagen im Wald: ich machte eine kleine Pause auf einem Baumstumpf, Harras schnuffelte durchs Unterholz. Da kam ein Mann an uns vorbei. Alles ohne Probleme, weil ICH ihn nicht vorher gesehen habe.

    Wenn ich aber mit Harras an der Leine an einem anderen angeleinten Hund vorbei muss, macht mein Kopfkino so einiges, ich versuche zwar cool zu bleiben, hole Harras näher zu mir und stelle mich so, dass ich zwischen ihm und dem anderen Hund stehe. Das klappt auch sehr gut. Aber einfach an dem vorbei gehen, so wie im Video beschrieben, schaffe ich (noch) nicht.;(

  • twosouls... ich habe den Kanal von Steffi Salostowitz abonniert. Mit gefällt es, das sie so ruhig ist, ein bisschen old school erzieht und gerne auch mit etwas Ironie erklärt.

    Pinguetta ... ich habe euch ja nun live erlebt und denke das bei dir auch das Thema Kraft und Gesundheit eine Rolle spielen.

    Harras ist ja wirklich ein Riese. Ich habe grade von einer anderen HH gesagt bekommen das ich in letzter Zeit viel ruhiger und souveräner geworden bin und man das auch an Argos seinen Verhalten merkt. Dadurch orientiert er sich mehr an mir und andere Hunde kann ich jetzt sogar meist ohne Leine passieren ohne das es ungemütlich wird.

  • Völlig unerheblich warum man keinen direkten Kontakt zwischen seinem Hund und fremden Hunden möchte: Andere Hundehalter haben das zu akzeptieren! Es kann tausend gute Gründe dafür geben.


    Du wirst immer wieder auf Idioten treffen die ihren Hund nicht kontrollieren. Häufig ist das bekannte "Der will doch nur spielen" ein Synonym für "Wenn ich den Köter jetzt rufe kommt der sowieso nicht". Retten tun sich solche Menschen dann meist in die Aussage "Wenn Ihr Hund jetzt nicht augenblicklich mit dem meinen spielt (und der will häufig nicht nur spielen, aber entweder erkennen das diese Menschen nicht, oder sie ignorieren es geflissentlich), dann wird der verhaltensgestört!".


    Nach ettlichen negativen Erfahrungen auf diesem Gebiet bin ich inzwischen ziemlich radikal. Sobald ein freilaufender Hund auf mich und meine Hunde zu kommt schnauze ich relativ unfreundlich "Rufen Sie bitte Ihren Hund zurück!!!". Und macht betreffende Person dann keinerlei Anstalten irgend etwas zu unternehmen kommt von mir "Sonst knallt's!!!". Kommt dann die Frage "Ist Ihr Hund etwa aggressiv", antworte ich "Nein, aber ich!!!".


    Man macht sich dadurch nicht beliebt, wird aber, wenn das Gegenüber merkt dass man es ernst meint, sehr schnell im Auslaufgebiet in Ruhe gelassen. Vor allem wenn man signalisiert dass man den anderen Hundehaltern möglichst großflächig ausweicht. Wichtig dabei ist dass man wirklich kompromisslos rüber kommt mit dem was man da sagt. Ich hab auch kein Problem damit den Leuten klar zu machen dass wenn sie ihre Hunde nicht erziehen, ich das so weit erledigen werde dass sie mich und meine Hunde künftig in Ruhe lassen. Und zwar nicht auf die Wattebäuschen-Weise. Dann muss Hund halt von meiner Seite aus lernen dass es weh tut bzw. ihn zumindest erschreckt wenn er mich bzw. meine Hunde belästigt. Bei der nächsten Begegnung steht es ihm dann ja frei die Strassenseite zu wechseln....


    Das bin ich meinen Hunden schuldig! Da ich nicht möchte dass sie bei Hundebegegnungen eigenmächtig entscheiden sich wehren zu müssen, muss ich derartige Begegnungen möglichst im Vorfeld verhindern. Gelingt es nicht blocke ich einen fremden Hund aktiv ab. Z.B. indem ich meine Hunde ablege, mich zwischen sie und den fremden Hund stelle und sichtbar mit meinem Körper abblocke. Ggf. den fremden Hund auch mal ein Stück weit entfernt so lange am Halsband halte bis sein Halter ihn dort abholt. Zeigt ein Hund beim Annähern offensive Aggression dann fliegt auch schon mal was...


    Mir geht es dabei nicht um Fälle, in denen ein Hund seinem Halter man ausbüxt, gar ein Welpe oder Junghund, obwohl dieser sich bemüht den Hund zu sich zu rufen bzw. wieder einzufangen. Sondern um die unbelehrbaren Exemplare, die meist noch mit Frohsinn ihre Hunde das gesamte Umfeld terrorisieren lassen und dabei denken es wäre ihr gutes Recht. Zum Glück gibt es die dort, wo ich mit meinen Hunden laufe, nicht (mehr) so häufig.

  • Alles schön und gut.


    Aber zuerst hat der/die Themenersteller/in ein Problem mit dem eigenen Benehmen. In 2 Foren das gleiche Thema aufmachen und sich dann nicht wieder melden:


    https://www.dogforum.de/index.…tID=14605439#post14605439


    Da wundert mich bei dem Hund gar nichts mehr.


    Alles beginnt mit Leinenführigkeit.

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    Wenn mein Hund wirklich immer bei mir bleibt, dann wird er auch nicht gegen meinen Willen zu anderen Hunden zerren.


    Wenn uns ein fremder Hund an der Leine anplärrt, dann zucken wir beide quasi mit den Schultern und ich lache meinen Hund an bzw. den anderen aus und wir rennen ein paar Schritte weg. Lächeln ist ja nur eine abgewandelte Form von Zähne zeigen. Dem Vorgänger hat meine Frau Hihi (Cheese) beigebracht.


    https://www.google.com/search?…923#imgrc=7m1G2uDs67Oi6M:

  • Ich kann aus meinen Erfahrungen nur dem Waschbär und twosouls beipflichten.

    Du musst sich zuerst bewusst werden, dass dein Hund die Aufgabe des Absicherung übernimmt, weil in dessen Augen du das nicht machst.

    Der Weg das Vertrauen wieder aufzubauen wird lang sein. Du musst nicht nur lernen wie du es machst, dass wirklich eine Absicherung gegenüber den fremden Hunden stattfindet, sondern auch es überzeugend genug bewerkstelligen, sodass dein Hund es dir abkauft. Dabei sind deine Emotionen auch sehr wichtig.

    Dein Hund wird dir es nie abkaufen, wenn du in deinem Inneren nicht 100% sicher bist, dass du die Situation regeln WIRST. Sobald du tief im Inneren unsicher wirst ob du es schaffst, wirst du nicht glaubhaft deinem Hund es vermitteln können.

    Ich weiß was du dir denkst. Wie soll ich diese Sicherheit erlangen? Die innere? Die Antwort ist simple: mit der Zeit und deiner Konsequenz.

    Ich hatte und habe bisschen immer noch das Problem. Es war schon super gut, dann hat uns ein Amstaff auf der Straße anagefallen, ist aus einem Auto ausgebüchst (hatte Mauli) und ist voll aus kürzester Distanz an meinen angeleinten Hund drauf. Ich brauchte sehr viel Zeit, bis ich mir das Vertrauen wieder erarbeiten konnte.

    Bei uns ist es bisschen komplizierter, weil mein Hund nicht ganz Rüden freundlich ist. Dann wurde er 1x von einem HSH angefallen und dann paar Mal eben wie von dem Staff.

    Ich habe gelernt, dass ich echt einen feuchten Dreck gebe, was die anderen HH denken. Am Ende des Tages, sind die mit ihren Tut nixen zu Hause und ich mit meinem Hund und unseren Problem alleine. Das Training vielleicht das mühsam aufgebaut wurde im Ars***.

    Wenn du was ändern möchtest, musst du kompromislos werden. Ich habe mit einem angerannten Chiuhuahua angefangen. Ich habe tatsächlich meinen 40kg Schäfer hinter mir befördert (da musst du auch erstmal die innere Entschlossenheit haben -> so mal jetzt bist du hinter mir), mich breit gemacht vor dem Chiuhuahua, arme leicht erhoben und habe meinen Hund "geschützt". Es musste komisch aussehen aber ich habe es durchgezogen. Ein "Hau ab", ein kleiner entschlossener Schritt nach vorne und der Kleine ist abgehauen. Ich habe GESPÜRT wie ich in Augen von Gin gewachsen bin. Dann habe ich durch try und error eben bei jedem anderen Hund der frei angelaufen kam und der Besitzer darauf gepfiffen hat mich aufgebaut und versucht habe den zu verscheuchen. Mit jedem Erfolg gewann ich an innerer Sicherheit. Beim Misserfolg nicht aufgegeben.

    Du bist in erster Linie verantwortlich für deinen Hund, nicht für das wohlbefinden der anderen HH.

  • Ich denke diese innere Unsicherheit kommt wirklich davon dass man (erst mal) freundlich/höflich bleiben möchte dem anderen Hundehalter gegenüber. Man muss sich aber vergegenwärtigen dass diese eigentlich rotzfrech sind, wenn sie ihren Hund zu fremden Hunden laufen lassen. Dann gibt sich das ganz schnell mit dem "höflich bleiben wollen". Und das merkt dann nicht nur der andere Hundehalter und dessen Hund, sondern natürlich auch der eigene, dass man notfalls tatsächlich die Sache selbst in die Hand nehmen wird. Cuki hat das gut beschrieben.

  • Das Video über die Leinenführigkeit und eure Kommentare, Cuki und Waschbär , haben mir wieder etwas Mut gemacht. Ich bin da in meinem Handeln gar nicht so verkehrt. Nur das, was ich bereits erlebt habe muss ich in den Hintergrund drängen. Und eben üben, üben, üben.

  • Die Überschrift im DF beschreibt das Problem wohl etwas besser:


    "Anbellen fremder Hunde - was tun?"


    Hier ist Leinenzwang. Wir gehen rechts Wenn uns jemand mit Hund oder Kind entgegen kommt und mir ist etwas suspekt, gebe ich dem Halter mit dem Finger ein Zeichen "Hund/Kind nach außen" und nehme meinen auch nach rechts. Falls meiner nach links schauen will, bekommt er ein NEIN und - falls notwendig - eine Zwangsmaßnahme.


    Wir reden hier doch von unseren Schäferhunden? Was haben die zu fürchten? :)


    Vor ein paar Jahren war eine Rotzgöre aus der Nachbarschaft mit einem Westi schräg über die Kreuzung. Das arme, verzogene Kinderspielzeug kläffte, zerrte, biss in die Leine - und das 16jährige Mädchen ließ die Leine los. Aus Mitleid mit dem armen Kläffer habe ich meinen Hund hoch auf die Hinterbeine gezogen - und der Westi ist ihm von unten an die Kehle... DAS hat mir mein damaliger Hund 3 Monate lang nicht richtig verziehen. :(


    In Zukunft bekommt mein Hund anderthalb Meter Leine, damit er frei handeln kann.

    Einmal editiert, zuletzt von V22 ()

  • freundlich/höflich bleiben



    Ich nicht!


    Zur Zeit ist mein Hund extrem scharf auf Bälle und ähnliche Sachen - auch kleine Quiekskinder.

    Vor ein paar Tagen haben wir nachts um 21:30 !!! in einer Nebenstraße einen Vater mit einem dreieinhalbjährigen Mädchen Fußball spielen sehen und konnten rechtzeitig einen Umweg machen. Ein paar Tage später war dann die ganze Sippe chic und reichlich exaltiert-theatralisch auf der Straße.


    Am Mittwoch hatte mein Hund dann sehr schwere 10 Minuten auf dem Hundeplatz: Spielzeug, 2 Halsbänder und 2 Mann an 2 Leinen...

    Es hatte erst mal geholfen.


    Am Sonnabend bin ich extra spät mit dem Hund in die Stadt, damit kaum Radfahrer und Kinder usw. uns stören und wir mal richtig entspannen können. Ich wollte noch in Ruhe in ein Straßenkaffee. Und was sehe ich: der gleiche Vogel spielt auch wieder um 21:30 mitten in der Stadt neben Tischen und Stühlen mit dem kleinen Mädchen Fußball!!! Ich brülle: "Ball weg, aufhören!" Und der Blödmann oder sein Kindchen schießt den Ball mitten zwischen die Tische - und mein Hund will da mit über 50kg Zugkraft hin!


    Ich brüllte: "Verdammter Blödmann!" und von einem Tisch kamen dämliche Kommentare. Da saß wieder die ganze Sippe bis zum Großvater. Von mir gab es ein herzliches: "Haltet die Fresse!"


    Cappuccino hatte sich erledigt - aber meinem Hund hat es imponiert. :)

  • Meine Tochter hat sich vor kurzem auf einem Flohmarkt ein T-Shirt gekauft. Dadrauf steht:

    “Der Hund tut nix - aber ich“

    Sollte ich mir wohl zum Motto machen. Und nach Waschbär s Geschmack dürfte es auch sein ;)