Hallo Ihr
Ich stelle mal heute euch eine Frage,die mir seit einiger Zeit im Kopf herumschwirrt und für die ich keine richtige Lösung,Zusammenhänge,Gründe finde.
Buffy kann sehr unterschiedlich auf fremde Hunde reagieren. Mir gehts hier speziell um eine Eigenheit bei Erstkontakt,wo unbekannte Hunde direkt auf sie zukommen. Da tut sie etwas,mit dem ich vorher nie bei Hunden konfrontiert war. Und zwar gehts sie von sich aus in´s Platz. Ihre Körpersprache verrät Anspannung. Alles ist auf den kommenden Hund gerichtet. Allerdings,Kopfhaut ist glatt,Mundwinkel normal. Also alles im grünen Bereich müsste man sagen. Irgendwann-ich weis noch nicht was der Auslöser dafür ist (Stehenbleiben des anderen Hundes?Abstand?)- spurtet sie los. Direkt auf den anderen Hund zu. Das ist mal mit mehr oder weniger Bürste,mal mehr mal weniger erhobener Rute (die Stimmung scheint also bissl zu wechseln). Sie bremst,lenkt erst kurz vorm ersten Hund ab und zeigt dann typisches Imponiergehabe. Rute hoch,leichte Bürste,herumstolzieren und den anderen kontrollieren,markieren. Sie ist dabei bestimmt,aber durchaus freundlich,sprich nicht eskalieren wollend.
Es handelt sich also definitiv nicht um diese Form der unsicheren Hunde,die sich hinlegen und dann die anderen Hunde über sich ergehen lassen. Natürlich könnte das vorige Hinlegen dennoch von Unsicherheit motiviert sein. Denn sie könnte ja auch einfach schon stolzierend auf den anderen Hund zulaufen. Auch in einem ruhigeren Tempo,wenn sie doch,zumindest bei den bisherigen,welche alle ruhig stehenblieben und sich recht unbeeindruckt zeigten,nicht wirklich auf Streit aus zu sein scheint. Nur dann würde ich erwarten das der unsichere Hund gerade bei jenen Fremden die sich nicht beeindruckt zeigen,eben auch selbst Unsicherheiten zeigt und nicht vor ihnen herumstolziert,demonstrativ kontrolliert und-bei Spiel- diese ebenso -ungehobelt- dazu auffordert. Nämlich auch gleich mal mit zwei Pfoten nach vorn anspringend. Kurzum ich bekomme das für mich nicht passend. Selbstbewusst,souverän?= Wieso hinlegen "Scheinattacke"(?so siehts nämlich aus)? Unsicher?= Wieso dann bei unbeeindruckten Hunden entsprechendes imponieren-und auch später dann entsprechende "Privilegien" durchziehen/halten?
Nun stand im Vermittlungstext das sie keinerlei Anstand hätte. Das stimmt. Den hat sie nicht.:D Aber ich will mich nicht damit zufrieden geben. Weil:
1. Ist sie an der Leine und wir bewegen uns auch,kann sie in eine typische fixier und steife "anschleichen" Haltung/Gang übergehen. Nehme ich sie dort nicht heraus-was zum Glück zu meist recht gut geht mit Leckerlie-, springt sie auf den anderen Hund zu und-klar- es wird aggressiv wenn die Leine sie abhält. An einem mir bekannten Rüden,den sie ebenfalls einmal gesehen hat und der sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt,habe ich mal ausprobiert was ohne Leine aus dieser Haltung/Gang tatsächlich folgen kann. Es war der zu erwartende "Angriff". Wobei es auch da bei einer Scheinattacke blieb. Dort aber mit deutlicher Bürste und knurren. Da beide Situationen im "Aufbau" wie auch Ergebniss ähnlich sind,sehe ich da Parallelen. Im Grunde ist da wo sie sich hinlegt nur die Intensität niedriger,die Stimmung erstmal freundlicher.
2. Die beiden Male wo sie sich so hinlegen konnte,sind die anderen Hunde jedesmal stehen geblieben. Allerdings ist es für mich momentan überhaupt nicht absehbar was passiert wenn ein Hund ängstlich davonläuft. Das ist für mich ein unkalkulierbares Risiko,was mir missfällt.
3.Ich will daher natürlich adäquat reagieren. Es ist offensichtlich das diese Art der Begegnung für sie eben eine -ja-bewältigungsstrategie-ist. Aber solange ich mir über die Ursachen keinen Reim drauf machen kann,weis ich nicht welche Reaktion darauf richtig ist. Ziel wäre für mich das sie solchen "geradlinigen Begegnungen" gelassener gegenübersteht. Ruhiger reagieren kann,oder gar ignorieren-was vielleicht bissl ambitioniert ist,weil sie auch bei fremden Menschen die so geradlinig anstarrend auf sie zukommen Missfallen zeigen kann. Das Problem jedenfalls was ich habe ist,das wenn ich es mehr oder weniger ignoriere und lediglich mein eigenes "Ist ok mit dem Hund" ausdrücke,sie dennoch so agieren wird ,sich am Risiko (wegrennender Hund) wie auch am-zu recht-missfallen des fremden HH´s nichts ändern wird,der ja meinen Hund nicht kennt und selbst ebenfalls eine Attacke erwarten muss. Bisher nehme ich sie heraus. Versuche also abzulenken. Das klappt an der Leine gut,ohne Leine hätte ich da bissl Zweifel. Nur dann kann der fremde Hund nicht an sie heran,weil dies ja dann eine überraschende,unkontrollierte Unterschreitung der Individualdistanz wäre,die stets durch mein Dazwischenfunken eingeleitet werden würde,was wiederum Abwehrverhalten-ähnlich wie damals bei Lischie- verstärken könnte,was ich keinesfalls will. Sollte diese Bewältigungsstrategie ihre Ursache in der Verhinderung überraschender/erwarteter Attacken haben,wäre klar wie forciert sie das empfinden würde,wenn ich sie ablenke und dann plötzlich ein unbekannter Hund den Kontakt so ähnlich herstellen würde wie sie das in solchen Situationen macht.
Folgendes sei dazu noch gesagt. Dieses Verhalten tritt tatsächlich ausschließlich dann auf,wenn ein unbekannter Hund sich geradlinig IHR nähert. Soll heißen sie kann auch woanders,entfernt von mir sein-Beispiel anderes Ufer-,sollte der unbekannte Hund sich auf sie zubewegen(auch wenn sie selbst vorher den Abstand zu ihm verkürzt hat) ist sie stets geneigt sich hinzulegen (steht aber gegebenfalls sofort wieder auf um den Abstand ihrerseits zu verkürzen,wenn der andere Hund sich wegdreht). Sind die Begegnungen anders, laufen sie bisher immer recht ruhig und freundlich ab.
Folgende Frage nun: Ist so ein Verhalten irgendjemanden hier ALS TYPISCH (für irgendwas) bekannt? Wenn ja für was typisch und welche geeigneteten, bekannten Gegenmaßnahmen gäbe es vielleicht dafür?