Bin traurig...

  • Hallo zusammen


    Heute morgen ging ich mit meinem Sohn und Hund spazieren und sah, dass meine Nachbarinnen mit ihren Hunden sich zum Spazieren verabredet haben. Weil meine Hera sehr wild mit anderen Hunden ist(muss sie zuerst immer jagen), lasse ich sie nur mit 3 Hunden, die ruhig und suverän sind und dann macht sie das nicht. Ich kann ihr die Hunde-Sitten nicht beibringen was "spielen" anbelangt. Ich laufe an anderen Hunden vorbei mit ihr an der Leine mit Leckerli. Geht super. Trotzdem tut es weh, dass wir ausgeschlossen sind ?(. Ich weiss dass sie so ist, ihr Charakter ist so und ich lasse sie nie mit fremden Hunden "spielen", trotzdem bin ich traurig...sehr traurig...

  • Sei nicht traurig....ich kann es Dir sehr nachfühlen. Meine beiden Jungspunde tun sich sehr gerne zusammen und scheuchen fremden Hunde, was auch bis zum Mobben gehen würde wenn ich sie liesse. Sie haben einige Freunde, mit denen sie zusammen laufen und auch schön spielen. Aber bei fremden Hunden bin ich auch grundsätzlich sehr vorsichtig, vor allem wenn sie schwächer, heisst kleiner, jünger oder älter sind.

    Das Verhalten ist wohl bei Schäferhunden sehr verbreitet, daß sie fremde Hunde erstmal jagen. Das höre ich von sehr vielen Schäferhundhaltern.

  • Danke Knickohr für deine Antwort,


    Aber warum machen sie das? Würde sie sich das abgewöhnen, wenn sie in einem Rudel leben würde? kann ein Mensch dies korrigieren? Mit Wort wenn ich schreie geht manchmal, aber sie lernt das nicht. Das nächste Mal ist dasselbe. Soll ich sie an der Schleppleine nehmeb damit sie lernt "nicht Gas geben"? Oder einfach alles sein lassen und sie nicht im Genuss dieses Verhaltens lassen?

  • Bei uns ist es meist so, dass wir gemieden werden. Die Leute sehen 2 schwarze Schäferhunde und drehen um. Dabei sind sie im großen und ganzen inzwischen verträglich. Klar, mitten in der Pupertät war das noch anders, da wurde auch noch getestet.

    Ich bin inzwischen froh, wenn ich allein mit den Hunden bin. Auf das Getratsche habe ich keine Lust, lieber beschäftige ich mich mit den Hunden. Denn das kommt dann zu kurz. Es gibt einige Hundehalter, die keine Angst haben. Aber die trifft man eher zufällig.

    Ich kann dir raten, in eine Spielgruppe zu gehen, die Hundeschulen oder Vereine anbieten. Oft gibt es da auch Raufer-Gruppen für Hunde, die groß sind und wild spielen. Trainer überwachen das Spiel und unterbinden Mobbing. So könnte deine Maus das Spiel mit Artgenossen lernen.

  • Meine ist jetzt 4 Jahre und eigentlich mit allen kompatibel, aber sie ist eben ein Schäferhund.

    Ich erlaube erst einmal kein Spiel mit Hunden die ich nicht kenne oder wenn andere Hundehalter es nicht wollen. Hier ist alles sehr entspannt und ich treffe oft sogar auf Kleinhunde die keine Probleme mit Schäfis haben. Trotzdem ist mir eine Absprache wichtig. Rae kennt Hunde aller Art und kann auch sehr vorsichtig sein bei älteren oder eben kleineren.

    Trotzdem ist sie Schäferhund und benimmt sich manchmal wie ein wildgewordener, extrem lauter Panzer. :huh: Da muss ich dann bremsen:huh:, aber meist geht es gut wenn ich sie nur ermahne. Bin froh das sie von Welpe an viel Kontakt zu Hunden aller Art hatte.

    Seit etwa einem halben Jahr ist sie in Sachen Hundebegegnungen auch entspannter und sucht sich die passenden aus. Zu wilde Jungspunde werden oft weggebellt und hektische Krakeler auch. Das steht sie nicht mehr drauf und versucht es sogar oft mit ignorieren.


    LG Terrortöle

  • Ich glaube nicht, dass du traurig sein musst. Dein Hund braucht nicht so viele Hundekontakte, als wir oft meinen.

    Wenn sie 3 Hunde hat, mit denen sie sich gut versteht, dann reicht das doch.

  • Carla

    uns geht es ähnlich - Roopa ist sehr wild und da passt es meistens nicht - der Spielpartner muß da schon ein sehr selbstsicherer, souveräner Hund sein, der mit so einem Kaliber umgehen kann

    deshalb sehr erfreulich: wir trafen neulich einen Mali-Mix, 2 Jahre, kastriert und eben ein Mix - es war sehr schön, wie die beiden miteinander klar kommen (bisher 3x)

    ein großes Lob an Mischlingshund+Kastriert

  • Ich kann ihr die Hunde-Sitten nicht beibringen was "spielen" anbelangt.

    Carla, das ist auch nicht möglich.

    Soziales Verhalten unter Hunden lernen Hunde nur mit ihren Artgenossen.

    Du hast sie mit einem halben Jahr bekommen, habe ich gelesen.

    Bis dahin sollte schon ein großer Teil der Sozialisierung stattgefunden haben. Das ist wahrscheinlich nicht passiert.

    Bei der Übernahme hast du versucht, ihr "aggressives Verhalten" abzugewöhnen - u. a. mit Wasser spritzen.

    Nach meiner Ansicht hat ein Hund mit 6 Monaten noch kein aggressives Verhalten drauf.

    Das ist Unsicherheit durch eine fehlende Sozialisierung. Die hätte man nachholen müssen.

    Hatte sie mit 6 Monaten Spielkontakte zu gleichaltrigen jungen Hunden?

    In dem Alter kann man noch einiges retten, was versäumt wurde.

  • Wie du siehst bist du ja nicht alleine... also Kopf hoch!

    Ich bin ja mittlerweile auch eingeschränkt bei Hundekontakten da ich Argos nicht mehr mit jedem Rüden zusammen lassen kann.

    Und auch hier gibt es ein paar HH die Angst vor ihm haben. Ich habe mich damit abgefunden und er hat ein paar tolle Hundefreunde wo die Halter entspannt sind. Da darf der Schäfer auch ruhig mal lauter spielen... die sterben nicht gleich vor Angst.

    Was mich traurig gemacht hat war der Moment wo seine Welpenliebe läufig wurde und danach kein Spiel mehr möglich war.

    Sie will nur jagen und er begatten. Leider ist sie sehr sensibel und kann ihm nicht deutlich klar machen das er sie in Ruhe lassen soll.

    Wir sind dann ( mit der Halterin verstehe ich mich sehr gut) entweder an der Leine zusammen spazieren gegangen oder er ist auf der Freilaufwiese an der Leine geblieben.

    Wir haben dann immer wieder Versuche gestartet und dann habe ich eingegriffen. Ihn sehr deutlich von ihr runtergeholt und ein kräftiges Nein.

    Es hat etwas gedauert aber nun können wir wieder zusammen auf die Wiese. Wenn er einen Versuch startet ranz ich ihn an und dann ist gut.

    Bei uns fremden Hunden würde ich mir die Mühe nicht machen.. da wird dann einfach nicht mehr gespielt.

    Wenn du gerne mit den anderen laufen möchtest frage doch mal nach ob du dich anschließen kannst und deine erstmal an der Leine bleibt. Vielleicht wird sie ruhiger wenn sie die anderen Hunde erstmal so kennenlernt. Und eventuell entspannen sich die anderen Halter auch wenn sie deinen Hund öfter erleben.

  • Ich mache es so, wenn ich auf fremde Hunde treffe, deren Halter meinen, wir könnten sie doch ruhig zusammen spielen lassen: ich erkläre, daß meine ziemlich wüst sind, auch aufgrund igres jungen Alters noch (2,5 und knapp 1,5), sie werden nicht böse, aber es sieht halt im ersten Moment etwas wüst aus. Viele meinen dann das sei kein Problem. Dann lasse ich sie auch zusammen. Sollten meine beiden es dann doch übertreiben, rufe ich sie sofort ab. Bei der Kombi Rüde und Hündin ist ja auch immer das Problem dabei, daß die Hündin oft nicht möchte, daßder Rüde mit einer Hündin spielt bzw der Rüde einen fremden Rüden als Konkurrenz für seine Hündin sieht. Am bsten kommen beide mit ähnlich gestrickten Charakteren klar.

    Meine beiden sind sehr gehorsam und lassen sich sehr gut aus allen möglichen Situationen abrufen, daher gehe ich nicht ein so großes Risiko ein.

    Du fragtest, warum Schäferhunde so sind: ich denke, es sind halt "Kontrollettis", wie ich immer sage:). Sie müssen alles und jeden abchecken und kontrollieren und bestehen, zumindest beim gegenüber, sehr auf Einhaltung bestimmter "Höflichkeitsregeln". So können sie es gar nicht ab, wenn jemand auf sie zugeschossen kommt. Das ist sehr unhöflich! Das Gegenüber hat gefälligst zu warten, ob man es zum Näherkommen auffordert. Selber hält man sich an diese Höflichkeit natürlich nicht:).

    was ich auch finde, ist, daß gerade Schäferhunde sehr gut kommunizieren können. Manch anderen Hunde geht das völlig ab....vor allem Labbis sind da immer irgendwie sehr resistent :). Die kommen auch das 10. Mal noch freudig angeschossen, wenn sie schon 9 mal angeknurrt wurden:S. Letztens erlebt bei einem Herdenschutzhundmix von guten Freunden: sie haben 2 kastrierte Rüden, den Mix und noch einen Aussie. Sie waren unterwegs mit ihrer kleinen Tochter, knapp 10 Monate. Ihnen kam ein Pärchen entgegen, eine Hündin angeleint, der Labbirüde frei. Die beiden Rüden meiner Freunde waren auch frei, aber bei Fuß. Der Labbi kam freudestrahlend angedonnert und wurde vom Herdiemix kurz verwarnt. Machte ihm nix, er latschte weiter auf das Rudel zu. Dann versuchte der Herdiemix den Labbi wegzuscheuchen. Nutzte auch nix.... daraufhin wurde der Herdiemix etwas deutlicher....der Labbi wackelte freundlich weiter....Herrchen vom Herdiemix hat dann eingegriffen.

  • ohhh Jaaa... Labbi und Schäfer ist nicht immer einfach. Stelle ich auch immer wieder fest.

    Die meisten Labbis sind Kasper... und Argos mag das gar nicht mehr.

  • Bei dem jetzigen Sommerwetter fahren wir mittags vom Büro aus immer gleich zum See - ein riesiger Freilaufbereich, wo die Hunde ins Wasser können.

    Askja ist sehr verträglich, trotzdem heisst es immer "Äugsken drauf halten".

    Wenn sie spielt, tut sie das sehr ruppig mit viel Knurren, Zähne zeigen usw. Trifft sie auf ähnliche Kaliber, muss ich da sehr genau ein Auge drauf haben und ggf das Spiel unterbrechen, weil die Situaiton sonst kippt.

    Labrador Retriever, Golden Retriever u.ä. sind meist eher ruhigere, daddelige Spieler - da pusht sie sich in der Regel nicht so hoch. Und da muss man gucken, ob sie den Spielpartner nicht überfordert.

    Große, ältere Herrschaften gehen immer. Ganz alte werden sehr behutsam begrüßt, die ganz kleinen Osels interessieren sie nicht, Junghunde versucht sie einzunorden - also wieder gucken, dass sie ihre Erziehungsmaßnahmen nicht zu ernst nimmt... Und dann gibt's, seitdem Askja erwachsen ist, vermehrt Artgenossen, die ganz offensichtlich Manschetten vor ihr haben und die Rute einziehen, den Blick abwenden oder sogar durchs Gebüsch einen Bogen um sie herumlaufen.


    Ich beschreibe hier nur Hundebegegnungen; Hundegruppen, die sich zufällig auf ner Wiese treffen, die Halter daneben - sowas meide ich. Und bin dabei auch nicht traurig, dass Askja unter Umständen eine geile Spielstunde durch die Lappen geht.


    Du siehst, Carla, auch bei uns ist das mit dem Artgenossenkontakt kein Selbstläufer. Man kriegt einen Blick für das, was passt oder was schwierig werden könnte. Und dann ist eine entsprechende Aktion angebracht.

  • vielen Dank euch allen für die Erfahrungsberichten. Am Donnerstag hatten wir Woody (Goldi) getroffen, beide waren ab der Leine und ich sagte mir schauen wir was Era so macht. Si hat wie immer Anlauf genommen zum HALLO sagen dann habe ich Halslaut AUS geschriehen. Sie ist stehengeblieben und dann langsam zum Woody gelaufen. Ich werde dies mit Woody auf dieser Art trainieren auch wenn immernoch fremde Hunde Tabu sind.Zu Sozialisierungsfrage. Hier in der Schweiz ist schwierig Hundeschulen zu finden wo die Hunde frei sind. In Allen Hundeschulen die ich besucht habe war Leinepflicht. Deswegen habe ich selber Hunde "ausgesucht" die Suverän genug sind so ein total doofes Verhalten zu ignorieren oder zu regeln.

    Gestern hatte ich die Damengruppe unterwegs getroffen. Ich nehme mein Hund an der Leine in unterordnung. Alle andere waren frei. Ratet mal welche von den Hunden abrufbar war....keiner.... schön wars das meine Era bei mir blieb auch wenn ich das Leckerli bei mir hatte und alle andere Hunde um uns herum spaziert sind. Ich hane hallo gesagt und bin weitergelaufen mit dem Kopf hoch. Bin stolz auf Era.. morgen gehen wir wandern mit den Kindern. Schauen wir wie sie es macht.. anbei ein schönes Bild von heute 7.30 Uhr..

  • Gestern beim Spaziergang war ich ja auch wieder sprachlos: man lennt ja als SChäfihalter die Leute zur Genüge, die Anhst haben. Aber gestern das andere Extrem: ich komme mit meinen beiden angeleinten Hunden des Weges, mir entgegen eine Familie, ein junges Paar mit 2 kleinen KIndern, vielleicht 2 und 3 Jahre alt. Die beiden Kiddies rennen schnurstracks zu meinen Hunden hin und die Mutter sagt: "Nur zu, ihr dürft nur keine Angst zeigen" =O:cursing::evil::?: Ich habe nach kurzer völliger Sprachlosigkeit dann gesagt, daß es für die Kinder wesentlich gesünder wäre, sie nicht auf Hunde, dazu noch angeleinte, zurennen zu lassen. Auch sollte man doch bitte Verständnis haben, daß nicht jeder Hund angefasst werden möchte und so auch sehr leicht etwas passieren könne. Die Antwort, die kam, hatte ich mir fast schon gedacht: " Wenn ein Hund das nicht möchte und beißen würde, gehört ein Maulkorb dran". Ich bin dann einfach weiter gegangen bevor ich Gefahr lief, meine gute Kinderstube zu vergessen.....