Beißerei auf der Freilaufwiese

  • Warum tut man seinen Hunden so etwas an? Ich werde das nie verstehen...


    Zitat aus dem Buch "Richtig spielen mit Hunden" von Ekard Lind: "Spiel (Anmerkung: zwischen erwachsenen Hunden) ist die Vorstufe der Eskalation!" In dem, was wie "Spiel" nennen, stecken erwachsene Hunde immer wieder ihre Grenzen ab. Gelingt das nicht, ist die Eskalation da. Und die *sorry* depperten Menschen stehen daneben und sagen "Eben haben sie aber doch noch so schön gespielt!".


    Leute, so etwas ist Stress pur für die Hunde! Wenn es ein paar fremde Hunde gibt, deren Stellung zum eigenen Hund völlig klar ist (d.h. jeder von Beiden weiß bei erneuten Zusammentreffen wer der Chef ist und wer der Underdog) kann man sich mit denen regelmäßig z.B. zum gemeinsamen Spazierengehen treffen. Dann spielen sich die Hunde gegenseitig kurz an und gehen nach ein paar Minuten zu gemeinsamen Unternehmungen über (sprich zusammen irgendwo schnüffeln). Es gibt auch ein paar Charaktere, die ihren Platz im Leben nie wirklich finden, und von daher "die ewigen Spieler" bleiben. Sehr dominante und sehr unterwürfige Hunde haben mit denen keine Probleme. Manchmal gehen die einem "starken" Hund aber auch mal so auf den Zwirn dass sie eine kurze klare und heftige Ansage bekommen, und dann ist das Thema für lange Zeit erledigt und so ein Clown weiß zumindest für eine Zeit lang wo er steht.


    Hunde immer wieder derartigem sozialen Stress auszusetzen, wie in der Ausgangssituation beschrieben, kann dazu führen dass sie im Sozialverhalten zukünftige Strategien entwickeln, die im Bereich des Aggressionsverhaltens liegen. Sprich ihnen wird in anderen Hundebegegnungen künftig eher die Hutschnur hoch gehen, wenn ihnen einer quer kommt. Zudem kann Stress gesundheitliche Auswirkungen haben.


    Normalerweise werden Hunde oft vermenschlicht. Warum sich aber ausgerechnet in diesem Punkt kaum ein Hundehalter in seinen Hund hinein versetzen kann ist mir schleierhaft. Wenn wir jemanden nicht mögen, er uns regelmäßig auf den Zeiger geht, warum sollte das dann schön für uns sein wenn wir immer wieder mit dieser Person zusammenkommen müssen, ihrem Tun und Handeln regelrecht ausgeliefert werden? Da zieht sich doch im Bauch schon alles zusammen wenn wir nur daran denken uns mit dieser Person gleich wieder abgeben und sie ertragen zu müssen. Und für unsere Hunde soll das "schön" sein?

  • wir sind immer in Bewegung aber durch die Brut- und Setzzeit werden es jetzt immer mehr Hunde.

    Habe das Thema heute in der huschu angesprochen und die Trainerin meint auch das ich mir ein paar passende Hunde raussuche und den rest meiden soll.

  • Wir hatten auch schon mehrfach Kontakt zu einem Akita Inu, ich dachte erst, das ist ein zu kräftig geratener Schlittenhund. Mit dem kommt Harras auch nicht so gut klar und ich habe nicht das Gefühl, dass es an Harras liegt. Und nach dem Lesen der obigen Beiträge wird mir auch so einiges klarer.


    Zum Glück sind auf dem Platz, auf dem wir mit diesem Hund Kontakt hatten immer zwei bis drei Trainer dabei, die immer ein Auge auf den einen oder anderen übewachungsintensiven Kandidaten haben und auch immer ihre Wasserflasche zum Spritzen in der Hand haben. Und ja leider sind auch hier nicht immer alle HH mit beiden Augen und Ohren bei ihren Hunden. Aber ich weiß mittlerweile, welche Hunde Harras besser meiden sollte, und auch er weiß das meistens. Und wir sind auch immer auf dem Platz in Bewegung und gehen oft alleine um den Platz. Ich bin dort nicht um Smaltalk zu betreiben, sondern um meinem Hund den Auslauf und die Hundbegegnungen zu bieten, die ich ihm z. Zt. anders nicht bieten kann.

    aber durch die Brut- und Setzzeit werden es jetzt immer mehr Hunde

    ja, und auch aufgrund des schönen Wetters. Wo waren die HH und Hunde eigentlich den ganzen Winter über?

  • Ich lasse meine Hunde nur sehr kontrolliert mit den Hunden von Freunen zusammen. Wir treffen uns dann zum Spazierengehen bzw. -reiten. Die Hunde laufen und schnuppern miteinander und manchmal entwickelt sich zwischen zweien (von 3-4 Hunden) ein kleines Spiel.

    Diese Kontakte sind mir wichtig und reichen meinen Hunden meiner Ansicht nach völlig aus.

    Also würde ich den problematischen Hund absolut vermeiden.

  • ja, und auch aufgrund des schönen Wetters. Wo waren die HH und Hunde eigentlich den ganzen Winter über?


    Hmmmm.... stimmt... da war ich fast immer alleine auf der Wiese

  • wir haben heute den Golden auf der Wiese getroffen... und es lief ganz normal. Er hat sich Argos und Bella gegenüber genauso benommen wir immer. In keiner Weise agressiv oder angespannt.

    Da habe ich mich wirklich drüber gefreut da er ein ganz toller Hund ist.

    Ich werde den Cane- Mix nun definitiv meiden.

  • Das ist eine gute Entscheidung Argos.


    Und das mit den HH die jetzt erst aus den Höhlen kriechen ist mir auch ganz extrem aufgefallen. Wie viele Hunde es hier doch gibt ? die habe ich echt noch nicht gesehen.

    Bestimmt beim kalten Wetter terassentür auf und geh mal ?

  • oh ja. Hier gibt es auch gefühlt doppelt so viel hunde. Das hätte ich mit Emma nicht machen können. Die hättemir den Vogel gezeigt und mir die Bude auseinander genommen. Hihi

  • Das wundert mich auch oft.


    Kaum wird das Wetter schön sieht man überall Hunde. Wenn es schmuddel Wetter ist könnte man meinen man ist der einzige mit hund auf der Welt ?(


    Ich mag keine "Schön Wetter Hundehalter"

  • Ich kann jedem nur empfehlen, immer vom schlimmsten auszugehen. Sprich es kommt zu einer Keilerei. Kann der andere seinen Hund (klar ist eine Annahme) kontrollieren? Immer wenn die selbst gestellte Frage nicht beantwortet werden kann, sollte man einfach weitergehen.


    Jeder ist für seinen Hund verantwortlich und auch dafür das der eigene Hund keiner Gefahr ausgesetzt bzw. zur Gefahr wird.

  • Warum tut man seinen Hunden so etwas an? Ich werde das nie verstehen...


    Zitat aus dem Buch "Richtig spielen mit Hunden" von Ekard Lind: "Spiel (Anmerkung: zwischen erwachsenen Hunden) ist die Vorstufe der Eskalation!" In dem, was wie "Spiel" nennen, stecken erwachsene Hunde immer wieder ihre Grenzen ab. Gelingt das nicht, ist die Eskalation da. Und die *sorry* depperten Menschen stehen daneben und sagen "Eben haben sie aber doch noch so schön gespielt!".


    Leute, so etwas ist Stress pur für die Hunde! Wenn es ein paar fremde Hunde gibt, deren Stellung zum eigenen Hund völlig klar ist (d.h. jeder von Beiden weiß bei erneuten Zusammentreffen wer der Chef ist und wer der Underdog) kann man sich mit denen regelmäßig z.B. zum gemeinsamen Spazierengehen treffen. Dann spielen sich die Hunde gegenseitig kurz an und gehen nach ein paar Minuten zu gemeinsamen Unternehmungen über (sprich zusammen irgendwo schnüffeln). Es gibt auch ein paar Charaktere, die ihren Platz im Leben nie wirklich finden, und von daher "die ewigen Spieler" bleiben. Sehr dominante und sehr unterwürfige Hunde haben mit denen keine Probleme. Manchmal gehen die einem "starken" Hund aber auch mal so auf den Zwirn dass sie eine kurze klare und heftige Ansage bekommen, und dann ist das Thema für lange Zeit erledigt und so ein Clown weiß zumindest für eine Zeit lang wo er steht.


    Hunde immer wieder derartigem sozialen Stress auszusetzen, wie in der Ausgangssituation beschrieben, kann dazu führen dass sie im Sozialverhalten zukünftige Strategien entwickeln, die im Bereich des Aggressionsverhaltens liegen. Sprich ihnen wird in anderen Hundebegegnungen künftig eher die Hutschnur hoch gehen, wenn ihnen einer quer kommt. Zudem kann Stress gesundheitliche Auswirkungen haben.


    Normalerweise werden Hunde oft vermenschlicht. Warum sich aber ausgerechnet in diesem Punkt kaum ein Hundehalter in seinen Hund hinein versetzen kann ist mir schleierhaft. Wenn wir jemanden nicht mögen, er uns regelmäßig auf den Zeiger geht, warum sollte das dann schön für uns sein wenn wir immer wieder mit dieser Person zusammenkommen müssen, ihrem Tun und Handeln regelrecht ausgeliefert werden? Da zieht sich doch im Bauch schon alles zusammen wenn wir nur daran denken uns mit dieser Person gleich wieder abgeben und sie ertragen zu müssen. Und für unsere Hunde soll das "schön" sein?

    Und dann zitiere ich noch mal aus dem Buch „Meisterhafte Leinen- und Freifolge“ von Ekard Lind.


    Man halte sich für einen Moment vor Augen, wie viele schwerwiegende Gründe es gibt, eine Hundebegegnung zu vermeiden: eine läufige oder trächtige Hündin, ein alter oder kranker Hund, ein verletzter Hund, ein Hund, der soeben operiert wurde und rekonvaleszent ist, ein psychisch kranker Hund oder ein Hunderudel, in dem der Rudelführer die Annäherung eines fremden Hundes möglicherweise ernsthaft verteidigt. Und schließlich ein Hund, der wirklich kampflustig ist. Hier würde die unkontrollierte Annäherung eine Kollosion geradezu heraufbeschwören“



    Ich lasse meinen Hund nicht einfach nach anderen Hunden hinlaufen. Wenn ein fremder Hund uns begrüßen will, dann jage ich ihm auch weg.


    Wenn mein Hund mit einen anderen Hund spielen will, dann frage ich den anderen Hundehalter erst, ob sein Hund auch mitspielen darf. Und dann frage ich auch, ob sein Hund verträglich ist und im Gehorsam steht.

    Wenn das Spiel aus dem Ruder läuft und eskaliert, oder ein Hund fängt an zu mobben, dann rufe ich meinen Hund rechtzeitig zurück. Und das gleiche verlange ich dann auch von dem anderen Hundehalter.



    Ich kann mir nicht so recht vorstellen, daß es purer Stress für die Hunde sein soll, wenn sie zusammen über die Wiesen laufen und zusammen spielen. Manche Hunde steht die Freude förmlich im Gesicht geschrieben.


    Wenn das Spielen mit andere Hunde für seinen eigenen Hund stressig ist, was wohl auch jeder Hundehalter erkennen sollte, dann läßt man seinen Hund auch nicht mit andere Hunde spielen.


    Man muß nur die Regeln beachten und rechtzeitig eingreifen können, und der Hund muß im Gehorsam stehen.

  • vielleicht muss ich noch erwähnen das wir alle Hunde und natürlich auch die Halter die auf die Wiese kommen kennen.

    Mittlerweile haben wir es auch hinbekommen das ein neu eintreffender Hund nicht einfach rauf kommt und los rennt (es gibt nur einen Eingang).

    Wenn jemand dazu kommt rufe alle ihre Hunde ran und warten bis der "neue" auf der Wiese ist.

    Das klappt richtig gut.

    Ich z.b. nehme Argos immer eine Zeit lang an die Leine wenn die gorden-setter- Hündin kommt. Er ist sooo aufdringlich und sie kann sich einfach nicht wehren und gerät in Stress.

    Wenn ich ihn aber die ersten 5 Minuten von ihr fernhalte beruhigt er sich und dann kann er wieder laufen.