Hallo Magic. Als ich deinen ersten Post las, habe ich mir gedacht na Mahlzeit. Das kann in der Zukunft noch ordentlich schief gehen. Ein DSH ist und wird nie ein Labbi sein. Auch ein äußerst ruhiger Schäfer nicht. Du hast ein Sportgerät unter den Schäfer, den grauen. Je eher du dich davon verabschiedest das der Hund wie dein Labrador wird, desto besser für alle. Das heißt nicht, dass man die Hände über den Kopf jetzt werfen soll, aber man schon bereit sein sich anzupassen. Du bist ja hier, also willst du was tun. Das ist sehr gut und eine gute Voraussetzung. Um es unverblühmt auszudrücken, es wird vieles anders als vorher mit einem Labi. Ein DSH wird euch mehr fordern. Ihm wird ein Gassi nicht reichen auch ein langes Gassi nicht. Auch nicht tägliches langes Gassi nicht samt Joggen. Körperliche Auslastung ist das eine, aber ein DSH will auch geistig ausgelastet werden. Er will denken. Vergiss das später bitte nicht. Mach dir mal jetzt schon Gedanken, wie du deinen Hund in der Zukunft geistig auslasten möchtest. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Unterordnung, Fährten ( suchen ) etc. Informiere dich ein bisschen jetzt darüber. Welche Angebote gibt es bei dir in der Umgebung ( damit man dir beibringt wie man es macht ). Das du Hundeschule / Welpenkurs besuchst ist super. Der Kontakt zu den Artgenossen darf nicht zu kurz kommen. Nach der Welpengruppe besuche bitte Junghundekurs und mache die Begleithundeprüfung (BH). Wieso? Das ist empfehlenswert, weil du lernst dort wie dein Hund tickt und was du tun kannst und nicht kannst damit ihr euch gegenseitig versteht. Richtig Kommandos verknüpfen, richtig korrigieren, der Hund lernt mit verschiedenen Altagssituationen ( Jogger etc. ) umzugehen und du lernst wie DU umgehen sollst. Wieso? Weil ein DSH viel, viel mehr Trieb hat als ein Labrador. Du lernst dort mit dem Trieb umzugehen. Den Trieb zu lenken. Ein grauer Schäfer will seinen trieb ausleben dürfen. Wird er es niergends können dann sucht er sich einen Ventil (Fahrradfahrer, Jogger, Autos etc. ). Ein weiterer Vorteil von BH ist, die Übungen lasten den Hund geistig aus. Der Hund denkt mit. Er arbeitet, ein DSH will arbeiten. Dazu kommt, das durch das gemeinsame Arbeiten verbessert sich eure Bindung.
Wieso der ganze Text, wenn du eigentlich ganz andere Fragen hattest? Weil ich nicht ganz so rauslesen konnte, ob du dir all dessen bewusst warst bei der Anschaffung von einem Schäfer. Wenn nicht, ist auch nicht sehr schlimm, wenn du dir dessen zeitnah bewusst wirst. Ich stresse es so, weil je eher du es verstehst, desto früher kannst du artgerecht das Zusammenleben gestalten. Es ist nicht dazu gedacht um dich fertig zu machen. Das ist ein Welpe, aus ihm kann alles werden. Ein kleines Wesen der entweder ein super treuer, ausgeglichener, wesenfester und loyaler Begleiter werden kann, oder ein frustrierter, unausgelasteter Hund der dadurch unerwünschte Verhalten entwickeln kann die man DANN schwer rausbekommt ( von Leinenzieherei bis Agressivitäten auf bestimmte Reize ).
Ok. Zu deinen Fragen Ein Hund lernt durch Verknöpfungen. Bringt man ihm etwas bei, zB. einfachheitshalber das Kommando Sitz: zuerst bringst du den Hund zB. durch das hochhalten von Futter dazu, das er sein Hintern auf den Boden setzt, berührt es den Boden, sofort super freuen und mit Futter belohnen. Dies wiederholst du in dieser Art VIELE Male. Dann machst du das selbe mit dem Wort "Sitz". Wiederhollst viele Male. Bis der Hund versteht: Hintern am Boden = Leckerli. Dann kann das Futter direkt vor der Nase weglassen und erst danach belohnen. Diese Schritte müssen mehrmals wiederholt werden. Ein Hund, braucht 100 Wiederholungen um überhaupt das Hinsetzten und dazugehöriges "Sitz" zu verknöpfen. Und das ist ein Schritt. Daher: jede auch so kleine neue Kommando ( oder Erwartung von dir an den Hund ) braucht Wiederholungen.
So. Wieso soll ein Hund etwas machen? Was motiviert ihn? Es gibt ncihts motivierendes besonders für einen Welpen als Futter. Für einen Welpen ist es überlebenswichtig, hat er nicht genug Futterdrang, dann stirbt er ( in der Wildnis ). Er fährt also total auf das Futter ab. Das machst du dir zur Nutze. Macht er etwas ( am Anfang reicht Ansatz ) das du möchtest, kriegt er Futter ( Wiederholungen ). Macht er es etwas was du nicht willst ( kein Futter ). Bsp. unseres Sitz. Welpe hat gecheckt ouuuui Leckerchen. Ich will, ich will, ich will. Ich kann es kaum erwarten, ich will. Er setzt sich zwar hin aber krabbelt dann an deine Beine weil er Leckerchen will. Du kannst a) es belohnen BEVOR er zu dir auf die Beine Krabbelt b) nicht belohnen. Belohnst du es trotzdem, lernt der Welpe ahaaaaa wenn ich genug aufdringlich werde weil ich es will, dann kriege ich was ich möchte. Du willst aber das der Welpe lernt das in dieser Welt passiert alles nur wenn DU es möchtest. Also kein Leckerli. Hund weg von dir, vielleicht Leckerchen verstecken und bestimmend "nein". Hund schaut blöd aus der Wäsche "waaas, ich verstehe meine Welt nicht". Du sagst dann Sitz. Welpe setzt sich hin, du machst Halli Galli und zack Leckerchen. Welpe lernt: ahaaaa das Anspringen lohnt ja nicht ( wiederholungen!)
Du kannst den einfachen Sitz Beispiel vom Prinzip ( was lernt mein Hund ) auf alles andere übertragen. Manches kann man nicht wie Sitz wiederholen zig Male auf ein Mal (Zb. Jogger anbellen ). Das Zauberwort heißt: Konsequenz. Was lernt der Hund ( brauchst immer noch Wiederholungen!! ) wenn du 10 Mal es richtig ihm beibringst, beim 11 Mal aber vielleicht keine Zeit gerade hast und ein Jogger kommt und der Hund bellt halt. Hund lernt; ahaaaa ich kann es doch und es passiert nichts, beim nächsten Mal probiere ich es noch mal!. Wiederholungskette unterbrochen du fängst bei 0 an. Manches zu erlernen ist für einen Welpen sehr schwer. Man geht auch nicht zuerst auf Mount Everest wenn man den heimischen Berg nicht erklimmern kann. Du fängst zuerst ohne Ablenkung dann steigerst du es ( Wiederholungen!) mit Ablenkung ( Wiederholungen!). Für einen triebigen DSH sich ruhig zu verhalten wo er sooo viel Energie hat ist wie Everest erklimmern. Ruhe muss dein Welpe lernen. Am besten zu Hause, erst dann steigern. Puh, zu deinen Fragen nun.