Pubertät und der Rückruf

  • Hallo liebe Leut


    Ich bin bei einem neuen Thema wo ich schon nicht mehr damit gerechnet hatte das bei uns sowas vorkommt


    Der Rückruf funktioniert nicht mehr gut. (Hund 15 Mo)


    Als ich heute Gassi ging wollte mein Hund nen Vogel jagen. Ich sah es früh genug und rief ihn. Aaaber anders als sonst lief er trotzdem los unzwar soweit von mir weg das es gefährlich zur Straße hin wurde. Schock und zugleich Glück das nix los war auf der Straße und er es in diesem Moment tat . Nun wusste ich bescheid. Ok er kam natürlich nach 3mal rufen wieder. Wobei ich eher glaube das der Vogel außer Reichweite war. Immerhin hatte er schon be ersten und 2. Ruf entschieden nicht zu kommen.


    Zack Leine erstmal dran.


    Dann bei der 2ten Gassirunde des Tages in einem ruhigen Stück Waldweg versuchte ich es nochmal. Aber nein, der gnädige Herr schnupperte weiter vor sich hin und hebte nur kurz dem Kopf um in der Gegend rumzuschauen um sich kurz darauf wieder dem schnüffeln hinzugeben. Ich entfernte mich ( was zur not immer klappt) Es war ihm egal. Ich versteckte mich und da hab ich quasi hinterm Baum ziehmlich lange gewartet und habe mir gedacht das sitze ich jetzt aus egal was ist.Siehe da, er kam aber erst nach ner Zeit.


    Es kommt ein angeleinter Hund- ich rufe meinen zurück( was normal sofort klappt) er ignoriert es und glotzt in der Gegend rum. Zu meiner Überraschung hatte er den anderen Hund direkt mit- ignoriert.


    Dann war da noch so ein Ding: da kommt er auf mich zu und läuft an mir vorbei


    Nagut das war der erste Tag wo ich sowas erlebte und da ich kein Risiko eingehen möchte

    hab ich Geschirr und Schleppleine wieder rausgeholt.


    Sollte ich dem Rückruf im sicheren Situationen nochmal von vorne üben?


    Oder einfach eine Zeit mit der Schleppleine rumlaufen?

    :/

  • 15 Monate sagt alles

    denke du mußt dich ganz klar durchsetzen : ich hab mal entschieden max ein 2.Mal zu rufen, dabei aber schon eine hörbare Fußbewegung auf dem Boden - und dann hole ich ihn (was nicht freundlich ist)

    und natürlich auch jeden Tag die Übungen dazu machen: mit Pfeife arbeiten und Spiele mit Rückruf und nicht nur es als Befehl üben - du mußt interessanter sein als das schnüffeln

  • Ojaaaa... das kenne ich auch....:):S. Unsere Youngsters sind 14 Monate und 25 Monate....einer ist immer irgendwie in einer Pubertätsphase. Und doppelte Freude wird einem dann beschert:). Ich mache es dann so, daß ich den Rückruf besonders übe, mehr als sonst. Wenn der Durchzug in den Ohren zu groß ist, kommt derjenige welcher an die Schleppleine und es wird konsequent geübt. Trotz aller Nerverei und Ärger viel Loben und die Geduld nicht verlieren. Bei uns ist der Durchzug meist schon nach einer Woche wieder verschwunden:) Ich drücke die Daumen! Das klappt schon wieder!:*

  • Na dann... Ich suche gerade meinen Clicker und gehe auf ne eingezäunte Hundewiese.


    Das kriegen wir doch wohl wieder hin ?


    Es ist mein erster Hund von Welpe an. Diese ganzen Phasen kenne ich nur theoretisch.


    Danke euch für eure Hilfe das beruhigt wenn man hört das es mit etwas Konsequenz wieder in den Griff zu bekommen ist.

  • viel Spaß beim üben und bleib immer am Ball... ?

    Argos läuft zur Zeit auch wieder an der Schleppleine...

    Irgendein Hund hat ihm erzählt das Jagen Spaß macht ?

  • Es kann immerwieder mal vorkommen,vor allem bei Rüden,das die mal schauen wie weit sie diesmal gehen können. Oft kommt das auch nochmal mit 3 Jahren. Manche machen es ein Leben lang,manche auch sogut wie nie.

    Wie schon erwähnt wurde ist es immer gut auch gleich sofort Konsequenz zu zeigen,dann bleibt es meist auch nur bei einem kurzen Versuch. Der Tipp von Roopa mit den nur zweimal rufen ist übrigens ein Guter! Denn je öfters man ruft OHNE das man einwirken kann,desto schneller kann der Hund merken:" hey...der/die kann ja rufen wie er will,es passiert ja gar nichts". Sprich,desto schneller kann ein Hund merken das er sowas auch konsequenzlos ignorieren kann. Daher mache ich das auch so. Einmal,maximal zweimal rufen/pfeifen. Danach kommt Einwirkung (bei Schleppleine eben einfach zu mir ziehen) oder Gegenstand werfen (früher gabs da so Klapperdosen,bei denen man manchmal nur in der Tasche klappern brauchte-weis ncith ob sowas noch verwendet wird), oder aber,wenn ich nicht einwirken kann,die Ignoranz,entfernen,verstecken und wenn der Hund nervös sucht das betont an ihm desinteressierte Wieder-Zeigen,so das er wieder aufschließen kann (und DANN,im Gegensatz zu den anderen Situationen, auch kein Lob wenn er dann kommt- wer alleine jagt verliert das Rudel,überschwengliches Lob würde das gezeigte Desinteresse konterkarieren).


    Nicht entmudigen lassen. Das wird wieder.

  • Natürlich kann es sein, dass der Hund mal wieder seine Grenzen austestet und dann eine klare Ansage braucht.


    Es kommt aber auch immer wieder mal vor, dass ein Hund das einmal Erlernte einfach wieder vergisst. Dann funktioniert z.B. der Rückruf, Platz aus der Bewegung, Steh usw. von heute auf morgen nicht mehr.


    Dieses Phänomen tritt meistens bei jungen Hunden auf, wo die Übung noch nicht besonders gefestigt war.

    Bei älteren Hunden, die auch richtige Profis sind, tritt so ein Black Out nur selten auf.


    Man muss dann mit der Übung wieder von vorne beginnen.

    Die Hunde finden aber im allgemeinen sehr schnell wieder zu ihrem alten Status zurück.


    Ich würde den Hund einfach an der langen Schleppleine nehmen und den Rückruf wieder üben.

  • Das "Problem" kennen wir zur Genüge. ^^

    Dogmeat ist 21 Monate


    Alle paar Wochen hat er Tage da meint man er hat nie gelernt zu gehorchen. Ich mache dann die Schleppleine ran und pfeife genau 1 mal.

    Kommt er nicht, zieh ich ihn direkt zu mir und er muss eine gewisse Weile neben mir laufen was er in dem Moment sehr blöd findet 8o

    Wenn er sofort kommt darf er danach sofort wieder rennen und bekommt ab und an nen leckerlie oder wir toben kurz.


    Ab und an läuft er recht weit vor was er eigentlich nicht darf, wenn dann alles passt und keine Gefahr oder sonst was in der Nähe ist verstecke ich mich.

    Sein Blick ist goldwert und wie er dann mit suchendem Blick zurück rennt ^^



    Meist sind solche Sturkopf Tage mit Konsequenz recht schnell wieder vorbei. Bis zum nächsten mal :evil::P

  • Das mit dem immer wieder mal "vergessen" kommt mir auch bekannt vor. Es ist schön zu sehen, dass das wohl nicht nur bei uns so ist ;).


    wenn dann alles passt und keine Gefahr oder sonst was in der Nähe ist verstecke ich mich.

    und genauso mache ich das auch; ja, der Blick ist dann echt super :D. Und danach ist das weite Vorlaufen auch erst einmal wieder kein Thema.

  • hmm... ich kann mich der Mehrheit nicht wirklich anschließen.


    Dein Hund sieht sich nicht mehr am Ende der Nahrungskette. Ich würde demzufolge Unterordnung machen. Zusätzlich würde ich eine Hundewiesen aufsuchen. Ein Hund muss immer hören - egal wie jung oder alt. Das ist für mich Options los. Wenn es nicht klappt, dann liegt es an mir und bestimmt nicht am Hund.

  • Na ich denke nicht das die Leute aussagen wollten das der Hund irgendwie nicht funktioniere oder so.

    Aber diverse Rüpelphasen gibt es halt. Und die können unterschiedlich ausgeprägt sein. Und es gibt auch Hunde die immer und immerwieder probieren. Das KANN natürlich auch daran liegen das sie tatsächliche "Schwächen" beim Halter ausmachen. Aber bei 15 Monaten würde ich eigentlich erstmal nicht einen Weltherrschaftsanspruch vom Hund vermuten,sondern mehr testen. Man wird ja selbstbewusster. UNd so mit 14,16,18 Jahren äääähm...Tschuldigung 15 Monaten :D ...fühlt man sich halt vielleicht auch unglaublich erwachsen und bereit für alles in der Welt.^^

  • Mich stört ein bissel die Überschrift. Denn mit der Pubertät hat das nur insofern etwas zu tun dass der Hund erwachsen wird und dadurch seine einzelnen Interessen eine andere Wertigkeit erhalten. Dein Hund wird langsam erwachsen und ist deswegen auf der emotionalen Ebene weniger abhängig von Dir als als er es als Welpe/Junghund war. Als erwachsen werdendes Rudelmitglied übernimmt er Aufgaben, z.B. u.U. auch die "Außensicherung" des Rudels. Ob und wie weit er das tun wird hängt von seiner Persönlichkeit ab und der Deinen. bzw. wie Du "Dein Rudel" führst.


    Eine pubertäre Ursache im Verhalten wird dadurch bedingt dass kindliche Nervenbahnen absterben und sich neue Nervenbahnen bilden. Das ist hormonabhängig. Und führt deswegen, weil das Ersetzen der kindlichen Nervenbahnen nicht 1:1 erfolgt, teilweise zu etwas merkwürdigem Verhalten (nicht nur bei Vierbeinern, auch bei Zweibeinern). Das hat aber nichts damit zu tun dass sich Abhängigkeiten im Rudel untereinander und eine Änderung der Aufgaben im Rudel lebensalterabhängig verändern.


    Dein Hund hat jetzt eine Phase, in der er nicht von der Schleppleine gelassen werden sollte. Einfach deswegen damit Du Deine Hörzeichen in nächster Zeit konsequent durchsetzen kannst. Und es nicht so ist dass Du Dich einmal durchsetzen kannst und das nächste mal nicht. Dann ist der Lernerfolg gleich Null. Zusätzlich sollest Du Deine "Rudelführung" überdenken. Gibt es vielleicht irgendwelche Schwachstellen Deinerseits, die Dein Hund naturgemäß glaub kompensieren zu müssen? Manchmal können kleine Veränderungen im eigenen Verhalten unglaublich viel bewirken in Bezug darauf wie sich ein Hund führen und leiten lässt. Dafür gibt es aber keine Tipps á la Schema F. Um so etwas beurteilen zu können muss man als Trainer immer den Hund und seinen Hundeführer als Einheit in Natura sehen.

  • Super Beitrag Waschbär ? genau das was du beschreibst mache ich grade mit meinem Kuba durch. Zwischendurch bin ich fast am verzweifeln Weils mal soooo super klappt und dann einfach etwas doofes passiert. Beim spazieren habe ich nicht heute morgen dazu entschieden ihn an der Leine zu lassen. War wohl die richtige Entscheidung. Ab wann kann ich ihn dann wieder laufen lassen bzw wann haben Sich die Neuen nervenbahnen vervollständigt? Merke ich das am Verhalten oder ist es einfach zeitabhängig?


    Mit dir würd ich echt gerne mal nen Bier trinken gehen und dich ausquetschen über Hunde. Es ist so viel einfacher wenn man seinen kleinen Vierbeiner richtig versteht und weiß wir er das ganze sieht oder was er durchmacht... :)