Wie finde ich heraus wie viel Bewegung mein Hund braucht

  • Hallo!

    Ich wusste nicht wohin mit der Frage und weil der Hund für den ich’s vor allem wissen will alt ist, dachte ich ich pack’s mal nach hier (ist aber nicht nur für meine alte Dame sondern auch für etwaige spätere Hunde und einfach nur aus Interesse) Ich frage mich woher man denn eigentlich weiß wie viel Bewegung sein Hund braucht. Dieser ist mein erster Hund und man liest und hört zwar überall „Schäferhunde brauchen viel Bewegung“ aber wie viel „viel“ denn jzt nun ist steht nirgendwo so direkt. Ich habe nur eine Seite gefunden wo überhaupt etwas genaues steht, aber da stand Hütehunde brauchen drei mal am Tag 20 Minuten und das kommt mir dann doch sehr unrealistisch vor (https://www.agila.de/agila-mag…ewegung-braucht-mein-hund). Mir ist zwar klar dass das Bewegungsbedürfnis auf viele Faktoren ankommt aber einen Richtwert den man dann an seinen eigenen Hund individuell anpassen kann wäre doch hilfreich. Deshalb wende ich mich jzt an euch!

    Was würdet ihr sagen wie viel Bewegung ein durchschnittlicher Schäferhund braucht?

    Muss man Hundesport mit ihm machen oder reicht auch tägliches Spazieren und toben?

    Wie lange und wie häufig geht ihr mit euren Hunden?

    Hat jemand Erfahrung mit einem alten Schäferhund und/ oder einem mit Arthrose? Wenn ja wie viel Bewegung habt ihr dem gegeben?


    Ich bin dankbar für jede Antwort!

  • Als meine Banja damals alt wurde und es anfing, in den Knochen zu knirschen, kam es auf die Tagesform an. Eine Bekannte von mir hat heftige Arthrose im Knie und die hatte mir bestätigt: an manchen Tagen geht's einfach nicht gut, an den folgenden plötzlich wieder "rund" - ohne dass sie dafür einen akuten Grund hätte ausmachen können. Ab da hab ich mich an Banja orientiert. Wollte sie ne größere Runde laufen, haben wir das gemacht. Bog sie vorher ab - auch gut.

    Askja heute kriegt sehr viel Bewegung tagsüber, abends bei der letzten Runde signalisiert sie sehr deutlich: einmal um den Pudding, Lage checken, alles abschnüffeln, Pipi machen - reicht.

  • Unsere Hunde haben uns teilweise angezeigt wie weit sie konnten oder wollten, selbst als sie noch etwas jünger waren.

    Eine Hündin hatte im Urlaub überhaupt keine Lust am Abend noch einen kurzen Pipigang zu machen. Sie bockte die ganze Zeit. Erst als man umkehrte ging sie zügig.

    Als die Hunde alt oder krank waren, haben wir die Runden so gewählt, dass man unterwegs entscheiden konnte wie weit man geht.

    Bei meinem letzten schwer herzkranken Hund hat oft einer von uns das Auto geholt wenn er stehenblieb und nicht mehr konnte. Er wollte immer unbedingt mit.

  • Bei uns ist es auch ähnlich. Wir haben ein Trio, 1 Jahr, knapp 2 Jahre und 12 Jahre. Die Omi hat viele Baustellen, vor allen Dingen Arthrosen. Bei ihr ist es auch stark Tagesformabhängig. Da sie hier alle 3 rund um die Uhr unseren großen Garten nutzen können ( die Tür steht immer auf), mache ich es auch so, dass ich sie entscheiden lasse, wie weit sie laufen mag. Meist ist es bei ihr so 20 Minuten am Stück. Und natürlich gaaannz langsam. Ich habe dann alle 3 mit und wenn Omi nicht mehr mag, geht sie ins Auto und wird warm eingepackt: 2 dicke Decken, auf denen sie liegt und mindestens eine dicke Decke zum Zudecken. So schläft sie dann die Zeit ( ca. 1 bis 1,5 Stunden), wo ich mit den beiden Jungen unterwegs bin. Rampe fürs Auto haben wir sowieso schon ewig.

    Eine andere Variante ist die, daß wir für Fanny auch eine Karre haben, in der sie dann geschoben wird und die komplette Runde mit dabei ist.

  • Ich denke auch, dass man da keine pauschalen Empfehlungen abgeben kann. Entweder zeigt der Hund wie weit er gehen will, oder man muss ihn beim Spaziergang und danach evtl. auch am nächsten Tag genau beobachten. Wenn es ihm nach einem Spaziergang schlechter als davor geht, würde ich das nächste Mal etwas kürzer gehen. Wobei wie oben schon geschrieben die Tagesform natürlich auch eine Rolle spielt.

    Ich habe momentan einen 15 jährigen Hund der läuft meistens 1/2 Stunde gut mit und manchmal will er nur kurz seine Geschäfte erledigen und darf dann wieder zurück und ich geh mit den anderen weiter.

  • Ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Vor allem sind Zeitangaben allein auch ncith unbedingt von Bedeutung. Denn die köperliche Auslastung ist etwas anderes als die Geistige.
    Der Hund könnte sich unter Umständen bei-Beispiel jetzt- 1er Stunde draußen geistig auslasten und köperlich nicht,oder umgekehrt. oder nichtmal beides. Je nachdem halt.


    Ich kann dir sagen das ein DSH locker 30 km am Fahrrad(!) "gehen" kann (wobei da jetzt Hunde die das ncith gewohnt sind vielleicht nicht gleich beim ersten Mal laufen sollten). Ich habe das über x Jahre mit meiner gemacht. Ich habe mir,weil Sommer,schon Strecken mit Bächen/Flüssen herausgesucht,wo sie sich abkühlen kann.Es gab also Wasserpausen. Und mit diesen,auch bei 29 grad übrigens, konnte sie die 30 stets recht locker mitgehen. Da wären sicher auch mehr drinnen gewesen,aber mein weitestes mit dem Bike waren schon 40. Mehr wollte ich dann nicht mehr.:D Wildhunde liegen zwischen 50 und 200km am Tag!

    Zu den Hochzeiten habe ich das zwei bis dreimal die Woche gemacht. Jetzt ist sie Elf Jahre alt und sie geht mit mir,wenn wir Bike fahren,noch 10km. Sie würde immernoch mehr, aber mehr möchte ich nicht wegen ihrem Alter und wegen ihrem Krebs,den sie mittlerweile hat.


    Ich merke jedenfalls an ihrem Tempo wie auch an der Art ihres gewählten Ganges (Passgang) wenn sie sich körperlich schonen will.


    Aber das alles ist eben auch nur die köperliche Auslastung. Geistig spielt sich da ja nicht viel ab. Geistige Arbeit braucht keinen Raum und könnte auch viel zu Hause gemacht werden.

  • Also ich habe mittlerweile die Erfahrung gemacht, dass man selber ein stück weit "steuern" kann wie viel Auslauf und Auslastung der Hund braucht.


    Genauso wie Menschen kann man den Hund an vieles gewöhnen. Ist der Hund gewohnt 2 1/2 Stunden am Tag inkl. Training, Ball spielen usw. draußen zu sein dann braucht er das auch weiterhin.


    So habe ich es mit Kuba seit Januar bis vor ein paar Wochen gemacht. Bei dem *** Wetter zurzeit und durch meine Meisterschule schaffe ich das nur mühsam. Und da Kuba sowieso etwas zulegen soll habe ich es langsam immer weniger werden lassen. Jetzt gehe ich ca. 1 1/2 Stunden ebenfalls inkl. Training (Morgens / Abends) mit Ihm und er ist trotzdem ausgelastet.


    Woran man das merkt kann ich mit meiner wenigen Erfahrung nicht 100 %ig sagen aber ich mache es am Verhalten meines Kubas fest.


    Zu Hause möchte ich das Kuba ruhig ist und nicht tobt. Ist er ausgelastet schläft er, folgt meiner zur Zeit schwangeren Frau auf Schritt und Tritt und verhält sich einfach angenehm ruhig.


    Wenn er mal nicht ausgelastet ist wird er "nervig". Man merkt seine innere Unruhe durch öfteres Grenzen austesten wie anbellen bzw. Aufforderung zum spielen oder mit den Pfoten auf die Couch.


    Wenn man mal an einem Tag oder zwei nicht so viel mit dem Hund raus kommt kann er das natürlich auch vertragen und ist nicht direkt unausgelastet. Aber wenn es über längeren Zeitraum zu wenig ist werden die Anzeichen immer mehr und der Hund dadurch "nerviger".


    Wie weit sich das ganze aufbaut kann ich nicht sagen weil ich die Erfahrung nicht gemacht habe aber das sollte glaube ich auch keiner mit Hund durch machen.


    Zuletzt lässt sich noch sagen das die Zeit deutlich verkürtzt werden kann durch geistige Auslastung und mit Kameraden spielen. Ein guter Mix davon am Morgen 1 Stunde, dann Mittags 15-30 Min Großes + kleines Geschäft erledigen und Abends nochmal 0,5-1 Stunde der Mix ist ein guter Richtwert meiner Meinung nach. So fahre ich derzeit gut mit Kuba.


    Wochenende sieht bei uns etwas anders aus. Da werden die Morgen und Abendspaziergänge etwas ausgiebiger.



    Aufgrund meiner wenigen Erfahrung (Kuba ist ca. 1 Jahr bei uns) weiß ich nicht ob das alles so fundiert ist was ich geschrieben habe. Daher sind Korrekturen von den Erfahrenen hier gerne gesehen :)


    Vielleicht kann ich auch noch das ein oder andere verbessern ;)