deckrüde ohne papiere ?

ich bin da auch ganz Nadines Meinung - hab zwar auch nicht sooo die ahnung vom züchten aber auf jeden fall sehe ich das genauso.

Meine bekannte mit dem Rhodesian Ridgeback-Dalmatiner-Mischling...hat Sunny aus einem Wurf wo die Eltern so gar nicht zusammenpassten...daher ist Sunny wohl auch sehr schwierig und hat einige Unarten...so sagte Sie mir. Aber die ich möchte mal sagen "angebliche " Züchterin wird immer wieder alle Welpen los weil die ungewöhnlichen Farbkombinationen wohl so gut ankommen. Find ich total sch...

Was ich auch noch unmöglich finde die neuen angeblichen" Rassehunde" die eigentlich Mischlinge sind! :blerg:

Und viele Menschen sind noch so dätsch und bezahlen für diese Mixe ein heiden Geld ...

Eigentlich hat Nadine das Wesentliche schon gesagt. Ich möchte trotzdem noch meinen Senf dazu geben.

Liebe Jassi, bitte nicht falsch verstehen, ist absolut nicht böse gemeint. Ich finde nur dass Du aus Unwissenheit zu naiv an solch ein Thema heran gehst. Deswegen schlage ich Dir vor, Dich mal mit ein paar Begriffen vertraut zu machen die ein Züchter kennen sollte. Google einfach mal danach:
genetische Grundlagen der Hundezucht, Inzucht, Inzuchtdepression, Erbkrankheiten, Homozygotie, Heterozygotie, Ahnenverlust, polygene Eigenschaften, dominante und rezessive Vererbung, Schwellenwert (z. B. bei HD), Phänotyp, Genotyp. Blutlinien usw.. Ich könnte hier noch einiges mehr aufzählen.

Soll jetzt bitten nicht klugscheisserisch klingen aber ein gewissenhafter Züchter versucht alle möglichen Fehlerquellen auszuschliessen. Und selbst da gelingt das nicht immer weil man nicht alle "Sünden der Väter" kennt. Aber bei einem Hund mit Papieren kannst Du aufgrund der Namen in der Ahnentafel Nachforschungen über Geschwister, Eltern, Großeltern, Urgroßeltern, Nachkommen usw. anstellen sowohl was den Gesundheitsstatus als auch die Arbeitsbereitschaft und die anatomischen Vorzüge und Nachteile betrifft. Wenn ich einen Wurf plane sitze ich oft nächtelang am PC und versuche mich über den Deckpartner so schlau wie möglich zu machen. Natürlich schaue ich ihn mir dann auch noch persönlich an.

Wusstest Du z. B. dass 2 phänotypisch gesunde Hunde auch Welpen mit HD produzieren können? Das heisst sie tragen die Disposition für HD als Erbanlage in sich aber sie kam bei diesen Hunden nicht zum Vorschein. Da HD eine polygene Eigenschaft ist (es sind also mehrere Gene dafür verantwortlich) die auch noch einem gewissen Schwellenwert unterliegt kann es bei einer Verpaarung vorkommen das dieser Schwellenwert überschritten wird und die HD bei den Welpen zum Vorschein kommt. Deshalb ist es auch sehr wichtig nicht nur die zu verpaarenden Hunde sondern auch deren Geschwister, evtl. Nachkommen, Eltern, Großeltern usw. dahingehend zu überprüfen. Das ist natürlich bei einem Hund ohne Papiere sehr schwierig.

Du siehst also das züchten mehr bedeutet als nur 2 Hunde zusammen zu lassen um Welpen zu produzieren. Das nämlich ist Vermehrung.

Liebe Jassi, ich hoffe Du nimmst mir meinen Vortrag nicht übel, es ist wirklich nur gut gemeint.

Sehr gute Vorträge von Nadine und Heidi. Auch ich wusste dass züchten eine sehr verantwortungsvolle Sache ist, aber so genau dann auch wieder nicht.

Bei mir hat sich das Thema mit Hexe und mit Midi sowiso erledigt, aber immer mehr kommen bei mir Bedenken ob das wirklich mein Ding wäre. Zwar wünsche ich mir einmal eine Hündin bei der alle Vorraussetzungen passen würden, aber ob ich dann doch noch den großen Schritt bis zu einem verantwortungsvollen Wurf wagen würde, bin ich mir schon lange nicht mehr sicher.

Ich habe einige Zeit im Tierschutz bei den Auslandshunden mitgeholfen um einigen Schäfis von Spanien und Frankreich ein neues liebevolles Zuhause zu finden und hab da genug gesehen was mit ungeliebten und ungewollten Hunden passiert. Mit Hunden die eben nicht in das Raster passen, die eben nicht dem entsprechen was sich manch einer vorstellt. Grad solche Hunde aus unüberlegten Verpaarungen landen dann dort als nicht handelbar oder als Krücken in untragbaren Verhältnissen. Roseline, Sindy und Vida sind nur drei Beispiele dafür............... Nicht immer kommt ein "Retter" der ihnen dann ein gutes Zuhause bietet, denn so einen Hund zu sozialisieren und zu trainieren ist selten einfach und wieder schließt sich der Teufelskreis und der Hund wird weitergereicht.

Das könnte und möchte ich auf ekienn Fall verantworten, solche Tiere in die welt zu setzen, mit ungewisser Zukunft. Es sei denn ich könnte sie alle selber behalten..........

So jetzt muss ich euch mal loben. Ihr habt alle sehr sachlich geantwortet ohne Jassi1990 anzugreifen. Finde ich richtig super. So macht es spaß Beiträge zu lesen. Super

Ja, Zucht ist ein sehr komplexes Thema!

Ich habe viele Jahre damit beschäftigt, bevor ich überhaupt meinen Zwingernamen beantragt habe! Jetzt kommt der erste Wurf zwar immer näher, aber ich mache es genau so wie die Anderen hier.... erst mal genau recherchieren, um die (für mich) bestmögliche Verbindung zu planen! Mein Bono ist aus meiner Sicht ein toller Rüde, der sehr führig und arbeitswillig ist. Sein Wesen ist klasse!! Ich könnte mir keinen besseren Hund wünschen.... Leider hat er eine Unverträglichkeit (vielleicht auch Allergie) die mich zu der Entscheidung brachte, nicht mit ihm zu züchten!! Viele Leute haben mir gesagt, dass das doch gar kein Kriterium zur Zucht sei.... kein Verband fragt danach!!! ICH ABER!!! Ich möchte da kein Risiko eingehen!!!! Und meiner Meinung nach sollten alle Züchter ehrlich miteinander umgehen, dann könnten so manche Gesundheitsprobleme behoben werden...

Nadine (oder Heidi ?) hat es geschrieben.... es gibt so viele gute Deckrüden!!!

Hallo,

die Beiträge die hier stehen sind sehr Ausführlich und Gut geschrieben, leider machen das immer mehr und bieten Ihre Rüden bei Ebay Kleinanzeigen an. Das müsste sofort gestoppt werden und Hunde werden da Verschenkt, da ist in meinen Augen der Gesetzgeber gefordert.

Nela

Hallo Antje, ich finde Deine Entscheidung, Bono nicht zur Zucht einzusetzen, sehr lobenswert. Leider bist Du aber in der MInderheit was das anbelangt. Die meisten würden vermutlich irgendwelche Probleme die ihr HUnd hat totschweigen und ihn trotzdem in die Zucht bringen. Das meinte ich auch mit den "Sünden der Väter". Es wurde und wird leider immer noch sehr viel verschwiegen und dadurch wird es für einen gewissenhaften Züchter auch schwerer alle Komponenten zu berücksichtigen. Und dann kommen irgendwelche "Überraschungspakete" raus.

Beim SV muss man z. B. im Wurfmeldeschein angeben ob es eine natürliche Geburt oder ein Kaiserschnitt war. Es sind max. 3 Kaiserschnitte im SV erlaubt. Aber nirgends findest Du die Info welche Hündin wann mit Kaiserschnitt entbunden hat außer in den Akten des SV. Was nützt mir das als Züchter wenn ich an diese Infos nicht rankomme?

Da fand ich das System in der ehemaligen DDR sehr viel besser. Die Käufer eines Welpen bekamen die Ahnentafel erst ausgehändigt wenn sie den Hund bei einer Nachkommensbeurteilung vorgestellt hatten. Das war glaube ich ab 9 Monaten möglich. Vorher gab es ledigleich eine Art Bescheinigung über die Abstammung des Welpen. Waren zuchtausschliessende Fehler bei den Hunden vorhanden so wurden diese dokumentiert und den Mitgliedern zugänglich gemacht. Die Züchter konnten sich so entsprechend informieren bei welcher Verpaarung welche Fehler auftraten, ob ein spezieller Fehler bei einem der Deckrüden bei Verpaarung mit mehreren Hündinnen auftrat usw. Das Ganze in einer übersichtlichen Tabellenform, nach Name des Rüden, Spalten mit möglichen Fehlern und in den entsprechenden Feldern wurde eingetragen wie viele Hunde nach dem Deckrüden diese Fehler zeigten. Die Tabelle wurde regelmäßig aktualisiert (Zeitraum weiss ich jetzt aus dem Kopf nicht mehr).

In den Decknachrichten des SV stehen zwar auch immer wieder die Hunde drin, die einen zuchtausschliessenden Fehler haben aber eben nur für den Monat in dem das festgestellt wurde. Man muss sich also selbst eine Art Tabelle basteln und die Daten eintragen. Auch werden nur sehr wenig Hunde erfasst weil ja z. B. Röntgenbilder von schlechten Hüften erst gar nicht eingeschickt werden. Demensprechend ist also diese Statistik wenig aussagekräftig.

@ Welfen: Bin voll und ganz deiner Meinung.

Probleme, die potenitelle Deckrüden haben, werden konsequent totgeschwiegen. Dafür kursieren Gerüchte über Draht im Ohr oder an CES operiert. Von den Wesensmängeln, die einem so zugetragen werden, möchte ich gar nicht reden. Ob diese Gerüchte wahr sind, kann ich nicht beurteilen. Aber sowas macht die Auswahl eines Deckrüden immens schwer.

Als ich bei meinem Rüden den Befund Spondylose uns CES bekam, stellte ich diese Informationen bei Working Dog bei meinem Rüden ein. Daraufhin bekam ich Nachrichten, in denen sich beschwert wurde, dass ich die Krankheiten eingetragen hatte, denn das würde doch auch der Verwandschaft schaden :dash: Was bitte, soll das denn? Es geht nur ums Geld. Die Gesundheit ist so manchem Deckrüdenbesitzer sch.....egal.

Das stimmt, die Gesundheit ist nicht nur den Deckrüdenbesitzern, sondern auch manchen Züchtern einfach egal.

Ich finde es bewundernswert, wenn sich Züchter so wie Heidi das beschrieben hat, bemühen die Verpaarung nach bestem Wissen und Gewissen auszusuchen.

Um eben diese Informationen zu vervollständigen nehme ich mit meiner Hexe an der diesjährigen Nachzuchtbeurteilung der ostblütigen Schäferhunde teil. Nicht alles was zu DDR Zeiten gemacht wurde ist schlecht, die hatten sehr wohl gute Ansätze in ihrem Tun. Leider wird das heute so nicht mehr gehandhabt und es nehmen an der Veranstaltung im Oktober viel zu wenig Hunde teil.

Wenn also jemand noch nen ostblütigen Hund hat, bitte zur NZB anmelden um mitzuhelfen einen gesunden deutschen Schäferhund zu züchten.

vielen dank für eure ehrlichen antworten...tut mir leid das ich erst jetzt geantwortet habe hatte die letzten tage viel zu tun...bin mir jetzt ganz sicher das ich meinen Magic nicht einsetzten will bzw anbieten will....finde es echt klasse hier das man so ehrliche antworten bekomm da ich ja leider keine ahnung habe...