Wobei mich dieser Vorfall eigentlich nur bestärkt hat in Bezug auf die Ablehnung der Lepto-Impfung. Zuerst hatte ich ja gedacht "Oh weh, hättest Du die Welpen doch lieber mal gegen Lepto geimpft!". Aber das sehr ausführliche Gespräch mit dem behandelnden schweizer Tierarzt hat eigentlich genau das bestätigt was mir mein damaliger Chef schon zu Beginn der 90er erzählt hat, über das Immunsystem allgemein und Impfungen (auch und gerade Lepto) im speziellen.
Wobei es aber immer individuell abhängig ist von der Gefahrenlage, ob und wogegen man impft. In der Schweiz haben sie stellenweise seit einigen Jahren ein sehr großes Lepto-Problem (seit einem sehr nassen Sommer). Hier wo ich wohne spielt die Leptospirose keine übermäßig große Rolle. Und Leptospirose ist eigentlich recht gut behandelbar (vorausgesetzt es handelt sich nicht um sehr junge Welpen). Insofern überwiegen für mich die Nachteile dieser Impfung. Im Verhältnis zu ihrem Nutzen. Würde ich mit meinen Hunden in einem Lepto-Hochrisikogebiet leben, dann würde ich meine Hunde vielleicht impfen lassen. Allerdings nicht nach unserem deutschen Impfschema. Sondern ich würde so grundimmunisieren wie das in dieser schweizer Tierklinik gemacht wird (3 Impfungen im Abstand von je 2 Wochen), und dann würde ich spätestens nach 6 Monaten nachimpfen lassen. Aber auch nur dann wenn die Impftermine günstig liegen würden. Nämlich so dass die letze Impfung der Grundimmunisierung spätestens Mitte Februar gegeben werden würde. Und dann im August wieder. Vorausgesetzt es handelt sich um einen normal kalten Winter und einen normal trockenen Sommer. Sonst würde ich die Nachimpfintervalle verkürzen.
Dito muss man die Gefährdungslage beachten wenn man mit Hund in einem Lepto-Risikogebiet Urlaub macht. Dann sollte man den Hund im Vorfeld so impfen dass die letzte Impfung mal gut 4 bis 6 Wochen, aber noch keine 3 Monate her ist. Dann hat man die bestmöglichste Schutzwirkung, gegen die Wildserovare, gegen die geimpft werden kann. Aber wenn der Hund nur einmal im Jahr geimpft wird, sagen wir mal im September, und man fährt z.B. im nächsten Mai oder Juni mit ihm in ein Lepto-Risikogebiet, ist er nicht besser geschützt als ein nicht gegen Lepto geimpfter Hund. Und genau wie letzterer kann er trotzdem an Lepto erkranken (wenn er sich mit einem anderen Wildserovar infiziert als die, gegen die geimpft wird).