Sozialisation - Fundament des AH

  • Es wurde ja Interesse bekundet an der Sozialisation eines Welpen.


    Hier mal der grobe Fahrplan für einen zukünftiger Assistenzhund, der ist auch für einen Familien/Sportbund geeignet. Angelehnt ist das an die Richtlinie eines Programms für Blindenführhunde. Natürlich muss man das Ganze auf den eigenen Hund abstimmen und auch jeder Trainer macht es ein wenig anders.


    8. - 12. Woche


    Menschen:

    - alle Geschlechter/Altersstufen

    - Hautfarben

    - Kleidungsstile (Mäntel, Hüte, Hijab, Burka etc)

    - verschiedenes Aussehen, Bärte, Brillen. Handschuhe

    - Kostüme, Uniformen

    - versch. Behinderungen (Rolli, Gehstock, Hinken etc)

    - verschiedenes Auftreten (ängstlich, unkontrollierte Bewegungen, lautes Schreien, Betrunkene)

    - mit Regenschirm


    Tiere:


    - Hunde verschiedener Rassen, Alters, intakt, kastriert

    - Katzen

    - Kleintiere, Käfig/Freigehege

    - Vögel

    - Aquarium/Terrarium

    -Pferde

    - Nutztiere


    Untergründe


    Rutschigen, spiegelnde Böden

    Treppen

    Gitterrost

    Sand, Asphalt, Gras, Wellblech


    Flatternde Planen/Fahnen


    TA Praxis

    Autofahren/Bus fahren


    Haushaltsgegenstände


    Staubsauger/Rasenmäher


    Haus/Wohnung von Freunden


    Körperpflege/Grooming



    12. - 17. Woche:


    Aufzug fahren/Rolltreppe

    Kleinstadtverkehr (ruhige Wohnstraße bis moderat belebte Fußgängerzone)

    Fahrräder/Motorräder

    Skateboarder etc.


    Café/Restaurant

    Einkaufszentrum

    Elektrowerkzeuge


    Offene Treppen

    Mittleres Verkehrsaufkommen

    Tiefgarage/Parkhaus

    Tierfachgeschäft


    Ausrüstung:


    Diverse:

    -Halsbänder

    - Leinen

    -Geschirre

    -Kenndecken

    -Pfotenschuhe/Socken

    - Kühlweste/Regenmantel/ Jumper (Overall)

    -Baden/Föhnen

    - Box/Matte

    - Kopfhalfter

    -Maulkorb


    17. Woche - 6 Monate:


    Einkaufszentrum

    Bahn/Bahnhof

    Starker Verkehr/Schwerlastverkehr/Landmaschinen

    Menschenmengen

    Großstadt

    Warenhaus/Baumarkt

    Sportveranstaltung

    Kirche

    Schule/Uni/Studentenwohnheim

    Kino/Bowlingbahn


    6 Monate - 1 Jahr


    Große Sportveranstaltung

    Freizeitpark

    Flughafen/Flug

    Große H und e Ausstellung

    Parade

    Volksfest

    Konzert



    Sonstiges:


    Gerüche:

    Lebensmittel

    Farbe

    Alkohol

    Auspuffgase


    Orte:


    Arztpraxis

    Supermarkt

    Apotheke

    Büro

    Fitnessstudio/Geräte


    Getränkeautomaten



    Lagerfeuer

    Feuerwerk

    Sirenen


    Flohmarkt


    Zoo/Tierpark


    Spielplatz


    Schüsse

    Spiegel/Verspiegelte Flächen

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  • Da ist einiges :) Habe da Fragen zu den Hunden und Katzen Sozialisation. Der Zwerg ist erst 8 Wochen - 12 Wochen. Wie macht man das? Nicht jeder Hund ( also intakten Rüden seltener ) sind Welpengeeignet. Wie findet man die geeigneten Kandidaten? Welpen sind einfach -> Welpenschule, aber was ist eben mit intakten erwachsenen Hunden?

    Läßt man den Kleinen auf den "Hund" los, oder erst schauen, schnuppern?

    Bei Katzen, wenn man selbst keine hat, eher schauen lassen?

  • ich hab eher die Erfahrung das intakte Rüden recht schnell mit Katzen klar kommen, bisher hatte ich nur 1 Rüden der zeitlebens ein Katzenkiller geblieben ist - da lag es aber dran dass er schon früh kastriert war und selbst der hat gelernt zumindest in meiner Anwesenheit die Katzen zu ignorieren. Leider hab ich selber keine mehr, ich mach bei Welpen die Katzen Sozialisation bei meiner Mutter, bei einem Erwachsenen mach ich das erst wenn der Grundgehorsam und vor allem das Leave it gut sitzt, wenn ich nicht weiss ob er Katzen kennt oder nicht.

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  • Das ist für mich wenn es um einen Welpen geht relativ einfach, da ja schon Hunde im Haus,sind und der Welpe so keine Unterbrechung seiner Sozialisation hat indem er erst mal Einzelhund ist. Von dem her ist er auch von Anfang an gewohnt das er nicht rund um die Uhr mit den anwesenden Hunden spielen kann, weil die klare Grenzen setzen und grad anfangs das nervige Welpentier auf Abstand halten. Das übertrag ich dann nach ein paar Tagen auf andere Hunde. Da kennt das Welpi schon das rudimentäre Konzept von "Warte" (weil es zB kein stürmen durch die Tür in den Garten gibt oder aus dem Hoftor) und "bitte schön" = jetzt darfst du zB fressen, aus der Tür, zu Boy.


    In den ersten Tagen hat Welpi auch gelernt das ich Alpha und Omega bin, Welpen indem Alter orientieren sich für gewöhnlich von sich aus stark am Menschen und das,nutz ich eben aus. Ich geh dann geplant mit einer Tante und deren Labbis Gassi, die sind recht ruhig und das ist auch von Vorteil - da fällt es dem Welpi in einiger Entfernung noch recht leicht kurz zu warten und mich zu fragen ob ein "bitte schön" kommt.


    Das Abrufen auch von anderen Hunden geht recht schnell. Zum einen nutze ich als Rückruf einen Pfiff, zum anderen nutze ich bewusst das Alter Boy bzw die Kleinheit von Peanut oder eben auch ältere Hunde wie Ben. Anderer Hund sagt dem Welpi "Verzieh dich, ich will jetzt nicht" da Ruf ich und biete das begehrte action reiche Spiel. Wenn sie von sich aus aus,dem Spiel mit anderen auch nur zu mir guckt bekommt sie Feedback, kommt sie sogar, Lob und gleich wieder zum Spielen schicken.


    Es sind 1000 Kleinigkeiten und Gelegenheiten die sich täglich bieten wo ich Einfluss nehmen kann und den Hund in die Richtung zu lotsen wo Hund Entscheidungen in meinem Sinne trifft.