Der Bauer, das liebe Vieh und der Hund

  • Mit dem Thema mach ich mich in der Regel unbeliebt. Was solls.


    In schöner Regelmäßigkeit sehe ich Menschen die ihren Hund auf Silageballen schicken weil es so ein nettes Foto gibt.


    BITTE BITTE MACHT DAS NICHT.


    Heu das in Folienballen gepresst ist soll mittels Fermentation (Milchsäuregärung) zu Silage werden. Reisen nun die Hundekrallen Löcher da rein, was sehr leicht beim hoch und runter springen passiert, dann dringt Feuchtigkeit ein und das Heu gärt nicht, es fault und ist damit unbrauchbar.


    Strohballen die in Netze gepresst werden sind für ein Foto besser - die werden in der Regel als Einstreu verwendet, da macht die Hundekralle auch kaum was kaputt.




    Apropos Heu und Wiese - hier noch ein Wort zum Häufchen.


    Es ist wirklich unverschämt seinen Hund in eine Wiese kacken zu lassen. Es geht dem Bauern auch weniger drum dass sie Kuh krank wird - die Kuh mag schlicht und einfach kein Grass oder Heu in dem massig Scheiße ist, sie verweigert es schlicht. Ist im Heu das für Silage gedacht ist Zuviel drin, dann verdirbt es, weil es nicht siliert - es fault. Im Schlimmstenfall bilden sich auch noch gefährliche Gase im Silo die auch schon zu schweren Unfällen geführt haben.


    Die Heureihen auf einer Wiese sind auch kein Spielplatz um da Dummies zu verstecken oder Pinkelorgien zu machen.


    Zum Argument Fuchs und Rehkacke - die Haufen von Hunden sind in der Regel nun mal größer, groß genug um ins Mähwerk zu geraten.


    Der Bauer der unsere Wiesen gepachtet hat, war allein 2015 gezwungen wegen Hundekacke im Gras und Heu Futter im Wert von 35.000€ als Müll zu entsorgen. Den Schaden muss er selber tragen. Er kann auch nicht gegen Hundebesitzer vorgehen. Wendet er sich an die Behörden dann kann ihm passieren das diese ihm die Wiesen sperren, er sie nicht mehr als Futter wie sen verwenden darf, er muss aber weiter Geld und Arbeit in die Pflege stecken wenn sie nicht als Brachland genehmigt werden und trotzdem neue Pachten oder Futter dazu kaufen. Für kleine und mittlere Betriebe geht es da um ihre Existenz.


    Steht das Gras schon hoch muss man da die Hunde auch nicht drin toben lassen.


    Dummies kann man auch im Unterholz und auf Brachland (Hinweis - erste kleine Sträucher sprießen, braunes Gras vom Vorjahr bildet eine Schicht unter dem neuen Grün) verstecken. Geht man viel über Wiesen und es passiert doch mal, es gibt biologisch abbaubare Kacktüten aus Papier oder Stärke, Häufchen eintüten und ins Unterholz werfen, da verrottet es dann ohne Schaden anzurichten. Häufchen in Plastik eintüten und dann liegen lassen ist ... Ohne Worte ...

    Einmal editiert, zuletzt von Makani ()

  • Ich ernte nur blöde Sprüche wenn ich andere Hundehalter deswegen anspreche.

    Hier gibt es eine große Wiese die eigentlich zum Friedhofsgelände gehört. Sie wird aber von einem Bauern zur Heugewinnung genutzt.

    Meine Hunde sind früher immer dort gelaufen, aber nicht mehr wenn das Gras hoch stand oder schon gemäht dort lag. Heute stört sich da keiner mehr dran. Die Wiese ist zum Hundetreffpunkt für alle geworden die zu faul sind mit ihren Lieblingen durch den Wald zu laufen. Es werden riesige Löcher gebuddelt und am Liebsten wird dort getobt wenn das Gras schön in Reihen zum Trocknen liegt. Die Löcher sind so tief das der Bauer Probleme mit dem Trecker bekommt und die Zugänge vor der Erntezeit verschließt. Dann aber wird der Zaun zerstört, regelrecht aufgeschnitten.

    Ich verstehe diese Menschen nicht und ich verstehe auch nicht das sie sich wegen der Löcher keine Sorgen um ihre rennenden Lieblinge machen, wenn sie denn schon nur an ihre Vorteile denken.

    So ein Verhalten beobachte ich aber auch auf anderen Wiesenflächen die hier zum Naturschutzgebiet gehören. Es ist egal ob da Vögel brüten oder Rehe stehen.

    Der Wald ist mittlerweile zugepflastert von Verbotsschildern, aber wenn keiner da ist .......


    LG Terrortöle

  • Terrortöle Neulich bekam ich von einer als Antwort dass sie sowieso die Zustände in der Landwirtschaft furchtbar fände und die alle pleite gehen können von ihr aus. Eine andere meinte sie wohne in der Stadt und deshalb müsse sie sich mit sowas zu recht nicht beschäftigen außerdem verdient ihr Hund jawohl auch ein bisschen Spaß.


    Das scheint eh das vorherrschende Prinzip zu sein - Hauptsache ich hab Spaß, der Rest ist mir egal. Noch giftiger werden Leute wenn du ihnen erklärst das Enten kein Brot. Kuchen, Froot Loops etc vertragen, das die Tiere Durchfall bekommen und so durch eine Veränderung des PH Wertes dann Algen Wachstum anregen und schlimmstenfalls stehende Gewässer kippen können bis es ne tote Brühe ist. Wenn sie schon füttern dann Kürbiskerne oder Mückenlarven, aber ne das würde ja zusätzlich was kosten und man wird seine Reste nicht los und überhaupt macht den Kindern ja das ganze Spass, das dass ganze Tierquälerei ist ist doch wurscht.

  • naja,

    es gibt ja für alles ein Gesetz: (Naturschutzgesetz - NatSchG)

    von Aussaat bis Ernte (Mrz-Sep) ist es nicht erlaubt Wiesen/Felder zu betreten


    in der Regel ist das Füttern von Wild-Tieren in Seen verboten

    wenn man es selbst nicht macht, kann man leicht über andere schimpfen: hier in Freiburg gibt es einen Stadt-See der absolut super ist und natürlich auch viel besucht wird. Er ist aber auch regelmässig bedroht umzukippen - schon ewig wird regelmässig informiert und aufs Gesetz hingewiesen: nicht füttern - aber kannst jeden Tag Leute beobachten, die Füttern


    ich denke, bzw. praktiziere dies mit einer gewissen Tolleranz:

    die Silage-Ballen und Strohballen bleiben in der Regel eh nur einen Tag draussen - logo daß die Silage-Ballen nicht verletzt werden dürfen

    wir sind täglich auf irgend einer Wiese

    doch da gibt es Unterschiede

    - Kühe drauf

    - Kühe nicht mehr drauf

    - abgemäht

    - Gras hoch

    - Acker in verschiedensten Stadien

    habe ja schon einige Bilder gepostet mit unseren Kühen hier - Roopa darf da nicht drauf und auch die Kühe nicht erschrecken (hier wurden mal ne ganze Herde erschreckt, die dann nachher alle aufm Dorfplatz standen

    auch wenn die Kühe nicht mehr drauf sind, warte ich noch einige Tage, bis alles eingedrocknet ist und dann gehen wir drauf - und dann entscheide ich bis zu welcher Höhe. Die Wiesen werden unterschiedlich gemäht und von Kühen besucht, so daß immer was da ist, wo man drauf kann - genauso mit den Äckern. Da wir ja auch Fährten, ist es manchmal nicht so leicht - aber ich denke, daß es schon ok ist, so wie wir es machen


    denke, es gibt für alles einen Mittelweg ......


    wenn ich noch einen Punkt zufügen darf:

    neulich waren wir mit Fahrrad und in einiger Entfernung war eine Familie mit Hund und Kind, die wohl Ball spielten ...

    plötzlich sah ich zwei Kids über nen Acker rennen, bestimmt 50-60 m - habe mich gewundert was die jetzt da machen - kurz später begriff ich den Hintergrund: dort in der Ferne war ein Feld mit Hokaido-Kürbissen - sie haben jeder einen geholt und freudestrahlend der Mutter gebracht

    auch hierfür gibt es ein Gesetz: Diebstahl (für Mundraub gibt es kein Gesetz)

    (meine Bäuerin hat mir schon erzählt, daß manche Mütter die Kinder losschicken, Pflaumen zu flücken um den Kuchen zu backen)

    also wenn die Eltern es machen ... , aber die Kinder hinschicken ist schon sehr grenzwertig ......



  • Ich verstehe diese Menschen nicht

    Hallo ihr lieben. Ja, mit unseren Mitmenschen ist es leider in vielen Dingen nicht leicht. Ich kann hier gerne doch das Thema "Bauen ja (egal was), aber nicht vor meiner Tür" einschieben :(. Egal ob dringend nötige Kindergärten, Studentenwohnheime, Schülerhort oder Schulerweiterung, nötige Autobahnabschnitte oder zur Zeit Flüchtlingsunterkünfte. Sobald das vor der Haustür eines "ehrbaren" Bürgers passieren soll, laufen die gleich Amok. Jedenfalls leider immer wieder hier bei uns in Bremen. Und dann noch auf andere (Bauern, deren Tiere, oder auch Wildtiere) Rücksicht nehmen! Wozu? Zum Teil kotzt mich das an <X. Aber leider ist bei vielen die Mentalität so. Und viele glauben wohl auch, landwirtschaftliche Erzeugnisse kommen von alleine und ohne Mühen in die Geschäfte/Supermärkte. Hege und Pflege von Feldern, Wäldern und Wiesen ist unnötig und Hundkot liegen lassen bzw. (noch schlimmer) im Plastikbeutel liegen lassen ist o.k.


    wenn die Eltern es machen

    dann lernen es die Kinder sowieso nicht mehr.

  • Pinguetta


    Wir hatten ja selber Landwirtschaft, das meiste ist verpachtet, eine kleine Obstwiese an einem steilen Hang haben wir noch, da steht auch ein riesiger Walnussbaum - seit Jahren kaufen wir unsere Apfel und Nüsse im Supermarkt weil von der Neubausiedlung die jungen ökomuttis mit Kind und Bollerwagen die Bäume leer räumen wie Heuschrecken ... Und wag es mal denen die Meinung zu geigen von wegen Diebstahl und Sachbeschädigung, eine hat ihren Sohn fröhlich Kupfernagel in den Walnussbaum hämmern lassen - das kann den Baum absterben lassen. Null Einsicht - und da kann man auch nicht einzäunen, das ist Verboten weil Wald daneben und Rehe damit die sich nicht in Zäunen verfangen.


    Oh ja - Flüchtlingsunterkunft, ganz heisses Thema, vor 3 Wochen war Ortsbegehung wegen Neubau von 6 Wohnungen für anerkannte Asylbewerber - die Nachbarschaft geschlossen aufgetreten und das Netteste war noch "das Dreckspack brauchen wir nicht" diesen netten Rassisten von nebenan war auch herzlich egal dass da in der Nobelwohngegend eh nicht für Asylbewerber gebaut wird - die Infrastruktur stimmt einfach nicht, die einzige Bushaltestelle wäre 20min entfernt steil den Berg runter, keine Schule, KiGa oder Laden in der Nähe ...

  • es gibt ja für alles ein Gesetz: (Naturschutzgesetz - NatSchG)


    von Aussaat bis Ernte (Mrz-Sep) ist es nicht erlaubt Wiesen/Felder zu betreten


    Laut Hausrecht kann aber jeder Bauer ein Betretungsverbot für seine Flächen aussprechen, so daß die Flächen überhaupt nicht mehr betreten werden dürfen.


    Wenn jemand trotz Verbotsschilder oder mündlichen Verbots die Felder betritt, kann es teuer werden.

  • he CUKI

    hier geht es nach drum, wie trickse ich die Bauern aus und betrüge ich sie

    sondern

    wie lerne ich Achtung vor den Bauern zu haben und komme harmonisch mit ihnen zurecht

  • komme harmonisch mit ihnen zurecht

    Nicht immer ganz einfach. Wenn die mit ihren riesigen Erntemaschinen Heu machen, dabei die Äste der Obstbäume abreißen und den Besitzern der Wiesen nicht mal Bescheid geben, damit die Bäume gerettet werden könnten, ist das sehr ärgerlich. Weiterhin laufen etliche der Bauernhof-Hunde ohne Begrenzung um das Grundstück herum und machen auch hin, wo es gerade passt. Was auch nervt, dass man als Spaziergänger auf öffentlichen Wegen in einer Staubwolke steht, weil die Geschwindigkeit der Traktoren selten reduziert wird. Auch die Verschmutzung der Feldwege ist im Herbst und Winter nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich wegen der Rutschgefahr. Die Bauern sind angehalten, die Wege nach der Arbeit zu reinigen. Von der Gülle-Ausfuhr außerhalb der gestatteten Zeiten will ich gar nicht reden.

    Es rechtfertigt natürlich nichts das eigene rücksichtslose Verhalten vieler Hundebesitzer, aber von einem harmonischen Zusammenleben sind wir noch weit entfernt. Erst wenn die Arbeit der Bauern geschätzt wird und sie ihnen nicht unnötig schwer gemacht wird, Hundehalter, Sportler und Spaziergänger im Gegenzug als Erholungssuchende in der Natur mit Rücksicht wahrgenommen werden, könnte das der Beginn einer Harmonie sein. Schließlich haben die Leute mit den Hunden auch ihre Arbeit verrichtet, wenn sie zum Feierabend hinausgehen.

  • Wir wohnen in einer Gegend, die von Landwirtschaft und Feldern geprägt ist und wünschen uns oft, in Waldnähe o.ä. zu wohnen. Dünger, Gülle und Spritzmittel machen es Hundehaltern in der Gegend nicht immer einfach, geeignete Spazierwege zu finden, wo Hunde zu bestimmten Zeiten keinen Risiken ausgesetzt sind. Es steht auch nicht immer ein Auto zur Verfügung, um rauszufahren. Ist manchmal einfach ermüdend.

  • Wenn die mit ihren riesigen Erntemaschinen Heu machen, dabei die Äste der Obstbäume abreißen und den Besitzern der Wiesen nicht mal Bescheid geben, damit die Bäume gerettet werden könnten, ist das sehr ärgerlich.

    Warum sollten die Bauern mit ihren Erntemaschinen die Äste der Obstbäume abreißen? Dabei werden höchstens die Erntemaschinen beschädigt. Diesen Satz verstehe ich nun wirklich nicht.



    Weiterhin laufen etliche der Bauernhof-Hunde ohne Begrenzung um das Grundstück herum und machen auch hin, wo es gerade passt.

    Dann werden die Bauern ihre Hunde mit Sicherheit auch regelmäßig entwurmen.

    Dann schaue dir mal diesen Artikel an:

    https://www.landwirt.com/Hunde…inder,,4699,,Bericht.html



    Von der Gülle-Ausfuhr außerhalb der gestatteten Zeiten will ich gar nicht reden.

    Wenn ein Bauer außerhalb der gestatteten Zeit Gülle ausbringt, riskirt er die Zahlung sämtlicher Subventionen, Zuschüsse, Beihilfen usw.

    Ich kenne keinen Bauer, der dieses Risiko eingeht.



    Was auch nervt, dass man als Spaziergänger auf öffentlichen Wegen in einer Staubwolke steht, weil die Geschwindigkeit der Traktoren selten reduziert wird.

    Sicher gibt es bei den Teckerfahrern auch Rüpel, genau so wie es welche bei den Autofahrern gibt. Im allgemeinen passen die Bauern aber auf, daß die Spaziergänger nicht belästigt oder gefärdet werden.



    Kein Bauer wird etwas dagegen haben, wenn man sein Feld betritt, solange man keinen Flurschaden macht. Flächen, auf denen Tiere weiden, sind allerdings tabu.

    Ich war selber 19 Jahre lang selbstständiger Landwirt und habe nur ein einziges mal eine Person des Feldes verwiesen, weil diese Person nicht mal meinen Gruß erwiedern konnte. Solche Leute wollte ich auf meinen Grund und Boden nicht haben.

  • am Anfang dachte ich, daß MAKANI etwas übertrieben hat ...

    aber seit den letzten Beiträgen, denke ich, sie spricht von der Realität

    nicht der Bauer hat sich der Freizeitgesellschaft anzupassen, sondern der Natur-suchende Bürger hat sich dem Arbeitsleben des Bauern anzupassen

    Daß die Erholungsflächen zwischen Stadt und Landwirtschaft immer kleiner werden, ist bestimmt nicht die Schuld des Bauern

    (jetzt ist bald wieder Wahl !)

    vor meiner Tür hab ich auf meiner Hunde-Runde einen Milchbetrieb (viele Bilder in versch. Beiträgen) und einen Schweinebetrieb

    gerade der Schweinebetrieb stinkt manchmal zum Himmel (je nach Windrichtung) sodaß man wirklich die Fenster schliessen muß

    ich würde niemals auf die Idee kommen, dies in irgend einer Weise zu kritisieren (auch wenn ich kein Befürworter der Stall-Mastzucht bin) Das ist das Land und der Job der Bauern, die schon von vielen unsinnigen EU-Auflagen geplagt werden und sie machen einen wirklich harten Job, damit wir was aufm Teller haben

    Meine Aufgabe ist, dies nicht nur zu akzeptieren, sondern auch zu achten ! - und meine Interessen hinten anzustellen

  • Jeder Hundehalter sollte sich mal diese beiden Filme anschauen.


    http://www.ardmediathek.de/tv/…37388&documentId=42660678



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