Umgang mit Schäferhund und Kind

  • Da Koa in Knickohrs Thread darauf ansprach, beginne ich hier mal einen neuen zum Erfahrungsaustausch bzgl des o.g. Themas.

    Ich habe mit eigenen Kindern nie schlechte Erfahrungen mit Schäferhunden gemacht. Mit meinen eigenen auch mit fremden Kindern nicht. Allerdings hatten meine Eltern auch mal so einen Kandidaten, der einen starken Schutztrieb hatte und wo nicht mit totaler Konsequenz daran gearbeitet wurde, dass das Bewachen von Haus, Hof und der darin wohnenden Personen nicht seine Aufgabe war. So gab es Situationen, wo er auch mal gezwickt hat, auch fremde Kinder.

    Unsere eigenen Hunde waren in der Hinsicht alle nicht so geartet. Unser erster eigener Rüde war auch wachsam, hat aber nie seine Zähne eingesetzt. Er ließ sich auch sofort wegschicken. Kinder hat er geliebt. Ich habe ihm zu 100% vertraut. Sein Vorbesitzer hat da gute Arbeit geleistet. Die Hündin danach war eh ein Schäfchen. Die sah nur aus wie ein Schäferhund. :) Sie kam mit 4 Jahren von einer Züchterin zu uns und konnte und kannte nichts. Sie war aber sehr lieb und natürlich lernwillig wie alle Schäferhunde. Bei ihr brauchten wir ebenso nie Sorgen haben wegen fremder Kinder. Lotte ist auch eine unkomplizierte Hündin. Dass man das Bellen einsetzen kann, wenn etwas ungewöhnlich ist, hat sie erst von ihrem Bruder gelernt. Sie hat auch keinen starken Schutztrieb. Ich war mit ihr und meinen Kindern gestern am Bodensee, wo meine Schwester mit ihren Kindern Urlaub gemacht hat. Lotte rannte im Wasser herum zwischen den Kindern und hat sich gefreut, wenn ein Kind ein Stöckchen geworfen hat. Selbst die fremden Kinder hatten keine Angst.

    Ludwig hat viel mehr Schutztrieb als alle unsere Hunde bisher. Wir haben von Anfang an darauf geachtet, ihm klar zu machen, dass er in der Hierachie ganz unten steht, auch unter Lotte. Auch dass das Haus nicht seins ist, dass er nicht auf Lottes Platz zu liegen hat. Und auch nicht da, wo er nicht erwünscht ist. Er vereinnahmt nämlich gerne alles. Bei Besuch handhaben wir es wie beschrieben. Fremde Kinder instruieren wir auch so. Das klappt. Ich würde aber nie fremde Kinder in meiner Abwesenheit ins Haus lassen. Da müssten meine Kinder so alt und vernünftig sein, dass sie das selbstständig regeln können und ich ihnen vertrauen kann. Allerdings betrifft das nicht nur den DSH. Koa, du siehst, dass es durchaus auch unter DSH Unterschiede gibt. Wenn du einen charakterstarken, selbstbewussten Rüden hast, merkst du das schon als Welpe. Da hat man dann mehr Erziehungsarbeit zu leisten. Und auch länger. Wenn man dazu bereit ist und der Hund über die Flegeljahre hinaus ist, wird man viel Freude mit ihm haben.

    Ich würde mir im Vorfeld die Elterntiere sehr genau anschauen und die Aufzucht der Welpen. Und ich würde überlegen, ob für den Anfang nicht eine leichtführige Hündin die bessere Wahl ist. Da gibt es zwar auch Ausnahmen, aber im Allgemeinen ist man bei ihnen schneller und weniger mühsam am Ziel. Auch wenn ein Labrador oder Goldie angeblich leichter zu handhaben sind, kommt für mich kein anderer Hund als ein DSH in Frage. Seine Treue, seine Klugheit und seine Loyalität sind einzigartig.

  • Das kann ich nur unterschreiben, Lolu! Sehr schön geschrieben!

    Bei uns lebten ja bisher insgesamt 7 Schäferhunde. Ich selber habe leider keine eigenen Kinder, mein Mann hat einen Sohn aus erster Ehe, der aber schon 14 Jahre alt war, als ich meinen Mann kennen lernte. Da der Sohn bei seiner Mutter lebt, die auch immer Hunde hatte, ist er natürlich von Anfang an den richtigen Umgang gewohnt und es gab nie Probleme mit unseren Hunden. Unsere Hunde waren trotz wenig Kontakten zu Kindern immer sehr kinderlieb. Bei Quacks ist es von Anfang an anders. Er wollte schon als Welpe mit keinem etwas zu tun haben. Er liess sich nicht von Fremden anfassen, bellte Kinder sofort an und wollte auch zu anderen Hunden keinen großen Kontakt.

    Da wir hier eben sehr wenig Kinderkontakt haben und sich das nur auf gelegentliche Begegnungen beim Spazierengehen beschränkt, war und ist es sehr schwierig, mit Quacks zu üben. Zur Sicherheit aller kommt er daher bei Kindern an die kurze Leine und darf auch nicht gestreichelt werden. Dafür sind dann die beiden Mädels da, die das auch ausgiebig nutzen und geniessen.

  • mein Derry war/ist ein Kandidat, der grundsätzlich nichts FREMDES auf dem Grundstück mochte/möchte! Da war es egal ob der Mensch "groß" oder "klein" war. Zu meinen insgesamt 15 Nichten und Neffen ein ganz toller Hund. Allerdings habe ich klare Regeln im Umgang aufgestellt. Meine andren Hunde ob jetzt tot oder noch lebend waren und haben kein Problem mit Kindern egal ob "Fremd" oder nicht. Allerdings mögen meine jetztigen Hunde grundsätzlich nicht, das einfach "Fremde" aufs Grundstück kommen. Das möchte ich auch so. Bei 4000qm Grund will ich keine unliebsamen Besucher haben. Die wo zu mir kommen bringe ich dann mit :-).


    Angelika

  • Gute Idee einen neuen Thread aufzumachen. Wollte auch schon, war aber dann zeitlich verhindert.


    Vielen Dank für die ausführliche Antwort und die Ratschläge.


    Denke, so etwas ist für Erst-Schäferhundbesitzer mit Kindern wichtig. Unsere Kinder wissen was ich von ihnen gegenüber den Hunden erwarte und genauso wissen/wussten die Hunde das. Die Hunde waren auch vor den Kindern da; die Kinder kennen nichts anderes als mit Hunden aufzuwachsen. Aber ein DSH ist natürlich etwas anderes wie ein kleiner Münsterländer oder eine GR/FR-Hündin (RIP).


    Dass die 6-Jährige alleine bleibt mit einem neuen Hund ist höchst unwahrscheinlich, aber bei den 9- und 11-Jährigen wird das sicherlich vorkommen. So etwas lässt sich nicht vermeiden, da sie mehr und mehr unabhängig werden. Verschiedene Schulen, verschiedenen Zeitabläufe, verschiedene Hobbies. Und genau dann müssen sie wissen, wie man mit einem DSH umzugehen hat bzw. dass der DSH seinen Rudelplatz kennt.


    Ich überlege schon, dass unser Ältester separat Hundetraining machen wird, um da eine sichere Beziehung aufzbauen. Habt Ihr das Euch überlegt/gemacht?


    Wichtig fand ich auch den Tip, dass Du die Rangordnung bestimmst, d.h. der neue Hund soll nicht über Koa stehen. Das ist auch wichtig für seine Psyche, zumal er sich zweifellos verändert hat nach seiner Zwangskastration wegen Hodenkrebs vor ein paar Wochen.


    Wir stehen auf einer Warteliste und die Hündin wurde vor ein paar Wochen verpaart. Also, wenn alles gut geht und es genügend Welpen gibt, dann dürften wir einen Welpen ab November begrüssen. Ich verlasse mich da mal auf die Züchter, den richtigen Welpen, ob Rüde oder Hündin, für uns auszusuchen. Ihrer Webseite nach zu urteilen sind sie sehr erfahren und wissen schon, dass wir keinen "Ludwig" gebrauchen können. Habe auch ein paar Nachkommen früherer Würfe entdeckt und diese Hunde werden alle als sehr freundlich gegenüber Mensch, Kind und Tier beschrieben, so ähnlich wie Lotte. Das wäre also ein guter erster DSH.



    Auch vielen Dank für die Antworten and Roopa und Asnea in dem anderen Thread.


    Roopa und die anderen: Sind solche Zerrspiele wie auf Deinem Foto gut zwischen Kind und Hund oder wird da die Rangordnung "ausgearbeitet"? Unsere Hunde hatten daran kaum Interesse und das wird ja auch nicht von einem Jagdhund erwartet, da er mir ja die Beute geben soll. :)


    Wie habt Ihr Eure Hunde ausgewählt? Konntet Ihr erahnen, was auf Euch zukommt? Irgendwelche Tips, nach was man Ausschau halten sollte beim Beobachten von Welpen?

  • Das kann ich nur unterschreiben, Lolu! Sehr schön geschrieben!

    Bei uns lebten ja bisher insgesamt 7 Schäferhunde. Ich selber habe leider keine eigenen Kinder, mein Mann hat einen Sohn aus erster Ehe, der aber schon 14 Jahre alt war, als ich meinen Mann kennen lernte. Da der Sohn bei seiner Mutter lebt, die auch immer Hunde hatte, ist er natürlich von Anfang an den richtigen Umgang gewohnt und es gab nie Probleme mit unseren Hunden. Unsere Hunde waren trotz wenig Kontakten zu Kindern immer sehr kinderlieb. Bei Quacks ist es von Anfang an anders. Er wollte schon als Welpe mit keinem etwas zu tun haben. Er liess sich nicht von Fremden anfassen, bellte Kinder sofort an und wollte auch zu anderen Hunden keinen großen Kontakt.

    Da wir hier eben sehr wenig Kinderkontakt haben und sich das nur auf gelegentliche Begegnungen beim Spazierengehen beschränkt, war und ist es sehr schwierig, mit Quacks zu üben. Zur Sicherheit aller kommt er daher bei Kindern an die kurze Leine und darf auch nicht gestreichelt werden. Dafür sind dann die beiden Mädels da, die das auch ausgiebig nutzen und geniessen.

    Danke für die Antwort. Wieso habt Ihr Quaks genommen/ausgesucht, wenn er schon von Anfang an so ein Verhalten gezeigt hat?

  • mein Derry war/ist ein Kandidat, der grundsätzlich nichts FREMDES auf dem Grundstück mochte/möchte! Da war es egal ob der Mensch "groß" oder "klein" war. Zu meinen insgesamt 15 Nichten und Neffen ein ganz toller Hund. Allerdings habe ich klare Regeln im Umgang aufgestellt. Meine andren Hunde ob jetzt tot oder noch lebend waren und haben kein Problem mit Kindern egal ob "Fremd" oder nicht. Allerdings mögen meine jetztigen Hunde grundsätzlich nicht, das einfach "Fremde" aufs Grundstück kommen. Das möchte ich auch so. Bei 4000qm Grund will ich keine unliebsamen Besucher haben. Die wo zu mir kommen bringe ich dann mit :-).


    Angelika

    Dem stimme ich zu. Ich möchte auch niemanden einfach auf meinem Grundstück. Allerdings gibt es natürlich vertraute Personen, die wissen, sie können einfach hinten rum reinkommen und z.B. unsere Tochter zurück bringen oder wenn sie uns besuchen oder die Putzfrau, die natürlich auch einfach in's Haus darf. Das muss der Hund wohl unterscheiden lernen. Wie aber? Viel üben mit solchen Besuchen oder neue Regeln, nur durch die Haustür?


    Leider wird in der Stadt, wo wir wohnen, häufig eingebrochen (auch tagsüber) und da freue ich mich schon, wenn das Gesindel Bekanntschaft mit einem DSH macht. Unser KlM bellt zwar, aber dann würde er jeden beschnüffeln und dann ist gut. Obgleich in der Strasse, wo seine Mutter wohnt, in jedem Haus eingebrochen wurde, nur nicht in ihrem. Also auch das Bellen eines KlM hat etwas abschreckendes. :thumbup:

  • Ich überlege schon, dass unser Ältester separat Hundetraining machen wird, um da eine sichere Beziehung aufzbauen

    das find ich toll, also wenn er Spaß dran hat - dann ist das Problem doch schon mal ein Stück weit gelöst - schliesslich wächst er mit dem Welpen ja hinein .

    Habe jetzt nicht gewußt, daß ein Welpe kommt - da habt ihr schon riesen Möglichkeiten mitzuwirken - und/oder alles an die Wand zu fahren.


    mit den Bildern von roopa gibt es ein ganzes Album - auf mein Bild klicken und dann auf Alben

    bin sehr stolz auf diese Bilder

    es hat sich spontan ergeben: der Knirps gehört einer Bekannten, die auch Hunde hat - und er geht mit der Situation völlig entspannt um - und Roopa auch .. !

    (aber wie gesagt: das würd ich nicht pauschal mit anderen Kindern zulassen - eines meiner Grund-Sprüche: Vorsicht, der beisst. denn ein unkontrolliertes Begrappschen mögen viele Hunde nicht - und Mensch hat dies zu akzeptieren

    [image='102','original'][/image]

  • Eine Welpe ist die erste Wahl, aber wir sind auf Platz 11 der Warteliste und ausser daran hat sich was geändert oder es gibt einen Riesenwurf, sehe ich unsere Chancen zjmidest mit diesem Züchter als geringer an. Ausserdem muss die Hündin ja auch erst mal schwanger sein. In 2-3 Wochen sollten wir mehr wissen.


    Ich verfolge auch die Anzeigen in unserer Gegend. Eine Adoption eines älteren (Jung)Hundes würde ich nicht ausschliessen. Wir hatten mit unserer ersten Hündin, die auch mit 1 1/2 Jahren von uns adoptiert wurde, sehr viel Glück. Wir denken noch tagtäglich an sie.


    Unsere Kinder lernen den Respekt vor unseren und auch anderen Hunden. Sage ihnen auch immer, der könnte beissen. Nicht einfach hingehen etc ... . Mit Koa dürfen die beiden Älteren jetzt zwar spazieren gehen, aber nur eine bestimmte Route und Hundebegegnungen werden vermieden sowohl als auch nur an der Leine. Nicht dass Koa ein Problem wäre, aber die Kinder haben nicht die "Befehlsgewalt" über ihn.


    Schaue mir jetzt mal die Bilder an. :thumbup:

  • Ein seperates Hundetraining finde ich persönlich nicht für nötig. Unser Sohn war oft mit beim Hundetraining und er wurde da auch regelmäßig eingebunden. Er ist sehr sicher im Umgang mit den Hunden. Er führt auch (in unserem Beisein) Ludwig sehr souverän. Beziehung bauen die Kids sehr gut durch Spielen und Beschäftigung mit dem Hund auf. Suchspiele im Garten, Apportieren u.a. eignen sich super.

    Ludwig ist übrigens keinesfalls schwierig. Er ist absolut menschen-und hundefreundlich. Zudem bringt ihn so schnell nichts aus der Ruhe. Aber er hat einen starken Willen und hat gerne die Kontrolle. Lässt man bei so einem Hund die Erziehung schleifen, hat er ganz schnell die Oberhand und alles tanzt nach seiner Pfeife.

    Wenn Besuch kommt und man kümmert sich nicht um ihn, hat er bald kein Interesse mehr. Lotte ist bei Fremdem viel reservierter als Ludwig. Ein Wochenende unter Jugendlichen macht Ludwig nichts aus. Für Lotte wäre es Stress pur.

    Jeder Mensch braucht zudem "seinen" Hund. Für meinen Mann ist Ludwig der absolute Hund, der nichts übel nimmt, sich bei lautem Tonfall nicht gleich zurück zieht, immer gut gelaunt ist. Dafür nimmt er gerne in Kauf, dass er mehr üben muss und nicht nachgeben darf, weil Ludwig so herrlich süß guckt.

    Und die sensible Lotte, die zumacht, wenn man sie zu laut zurecht weist und keine Heldin ist, passt wunderbar zu unserem Sohn. Die 2 verstehen sich ohne Worte.

    Knickohr: Ich finde super, dass ihr akzeptiert, dass Quacks kein Kuschelbär ist. Er wird sich entwickeln und auf seine Art ein toller Bursche werden. Und wahrscheinlich wird die Freundlichkeit seiner Schwester auf Dauer auch etwas auf ihn abfärben. Der beschriebene Schäferhund meiner Eltern war innerhalb der Familie der beste Hund überhaupt mit einer unglaublichen Toleranzgrenze gegenüber meinen Kindern. Mein älterer Sohn hat ihm als Kleinkind unbemerkt eine Wäscheklammer ans Ohr gesteckt. Der Hund hat das einfach so hingenommen. Fremde Menschen auf dem Hof oder im Haus, auch Kinder, ging gar nicht. Wir haben das akzeptiert und aufgepasst. Bei Besuch war der Hund dann nicht im Haus.

    Angelika: Genau, das ist die andere Seite. Wenn man ein solches Grundstück zu bewachen hat, nützt ein freundlicher Kuschelbär, auf den man sich nicht verlassen kann, gar nichts. Hier tut ein DSH seine Arbeit absolut hervorragend.

    Man kann nicht 100% sagen, wie sich ein Welpe entwickelt. Aber man kann mit viel Üben, Konsequenz, Geduld und Zuneigung einen Hund bis zu einem bestimmten Punkt formen, wie man ihn braucht. Man muss aber wissen und akzeptieren, dass ein DSH arbeiten möchte und sich bei Langeweile selbst Aufgaben sucht. Der eine mehr, der andere weniger. Die Hoffnung, ein sehr ruhiges und zufriedenes Modell zu finden, kann sehr schnell zerplatzen. Man sollte sich im Klaren sein, dass ein DSH kein "Nebenhobby" sein kann, sondern einen Großteil der Freizeit in Anspruch nimmt. Wenn sich diese Aufgabe im besten Fall auf mehreren Schultern bei Berufstätigkeit verteilt, kann man auch mit einem DSH absolut glücklich werden.

    Koa, viele deiner Sorgen sind unbegründet, da der Hund in eure Situation reinwächst. Er kennt die Kinder, die Putzfrau u.s.w. Und bei fremden Kindern im Haus, falls der Hund sich eher wie Quacks entwickelt, kann man immer noch den Hund solange in einem anderen Zimmer, einer Box oder im Garten deponieren.

    Zu einem Junghund rate ich euch mit 3, mit zum Teil noch recht kleinen Kindern eher nicht. Das böse Erwachen kommt manchmal doch erst später. Man kennt nie die ganze Vorgeschichte und weiß nicht, wie sich ein Hund in bestimmten Situationen verhält. Unseren ersten Hund kannten wir von klein auf. Er gehörte einem Nachbarn der ins Pflegeheim kam. Wir sind 1 Jahr lang nur mit ihm spazieren gegangen oder haben ihn im Urlaub der Ehefrau gehabt. Bei der Hündin danach waren die Kinder nicht mehr so klein. Außerdem war sie eben auch kein typischer DSH.

  • Koa: als wir uns Quacks aussuchten, war er gerade erst geboren und mit 8 Wochen, als wir ihn holten, hat er bei der Züchterin sein Verhalten auch nicht gezeigt. Das ging hier erst los im Alter von ca. 10 bis 12 Wochen. Aber ehrlich: wir hätten ihn auch trotzdem genommen! Wir haben es hier ähnlich wie Angelika: zwar "nur" 3000qm Grundstück, aber eben Firmengelände mit Werten darauf und ein neues Haus, in welches keiner einsteigen soll. Und hier in der Gegend ist die Kriminalität sehr hoch! Nicht nur Einbrüche, auch Randalieren und Übergriffe sind an der Tagesordnung. Da wollten wir schon einen Hund, der wirklich sehr gut wacht und schützt. Wie Angelika schon schrieb: ich möchte hier niemand Fremdes haben, den ich nicht reinlasse! Und wenn Quacks loslegt, zieht er die beiden Mädels mit. Wir haben hier schon einen Einbruchsversuch hinter uns. Dieser wurde erst aufgegeben, als unser damaliger Rüde als zweiter Hund auftrat und unmissverständlich drohend stellte und verbellte. Seitdem sind es zur Sicherheit 3 Hunde:thumbup:. Und da wir hier gar keine Kinder haben, auf die man Augen haben müsste, auch keinen Besuch mit Kindern, kann ich gut damit leben, dass ich ihn an die Leine mache und aufpasse.

    Übrigens: @ Angieblau: schön, mal wieder von Dir zu lesen!!! Hab Dich hier schon arg vermisst:*

  • Beide Seiten müssen den Umgang miteinander lernen, keine Frage. Natürlich kann man viel im Vorfeld machen - den besten Hund für die individuelle Situation suchen, sich soviel wie möglich Wissen über Verhalten und Körpersprache und Lerntheorie aneignen und natürlich das richtige Management.


    Die Klassiker sind ja festlegen ob der Hund ins Kinderzimmer darf oder nicht, Ruheplatz für den Hund etc. etc.


    Was ich grundsätzlich mache bzw mit jedem Hund gemacht habe besonders als meine Kids noch klein waren, die Hunde egal ob Mastini, Dobi, DSH, Fila, Rotti, Pit war die Hunde speziell zu schulen.


    Sicher versucht man alle Regeln umzusetzen besonders nie Hund und Kind unbeaufsichtigt zu lassen, gut in der Theorie aber in der Praxis passiert dann halt reales Leben und mit 4 Kids und damals bis 6 grosse Hunde kaum zu machen. Sei es das es an der Tür klingelt, ein Kind Hilfe braucht bei i was, das Nudelwasser überkocht oder du grad Grippe hast und nicht voll da bist.


    Deshalb haben alle Hunde hier gelernt das es eben mal passiert das jemand in den Napf greift und Hund hat dann einen Schritt zurück zu gehen. Sie haben gelernt mit vielen Leckerli, dass ein Kleinkind auch mal rüde ins Fell packt um sich am Hund fest zu halten und man das eben mal kurz hinnehmen muss oder das der 1,5jährige sich rauanimmt auf den Ruheplatz des Hundes zu stolpern. Wenn Hund genervt ist von Kleinkind 1 das die Regeln auch erst noch lernen muss und ich eben grad mit Kind 2 und 3 beschäftigt bin dann ging der genervte Hund eben weg oder kam zu mir. Mit der Methode haben die Kinder alle über lebt und die Hunde ebenfalls ...die beiden schlimmsten Dinge waren mit DSH Luka der einmal in die Küche kam mit Leidensmiene und den Hintern an der Wand entlang zog - meine damals 3jährige hat Fieber messen gespielt (wir waren tags zuvor beim TA ) und Luka einen Buntstift in den Poppers geschoben. Und mein damals 1jähriger Sohnemann hatte heraus gefunden wie er aus dem Gitterbett kommt und lag dann bei Fila Rüde Cody im Korb und kaute dem Hund am Schwanz.


    Waren fremde Kinder zu Besuch wurde das eben je nach dem geregelt - Hund mit mehr Schutztrieb wie Cody verbrachte die Zeit mit Mastini Jelly im Schlafzimmer wenn ich nicht direkt dabei war, aber das auch mehr weil die beiden grobmotoriker schon mal mit nem simplen Schwanzwedelnd ein Kind zu Fall bringen konnten.

  • Ich überlege schon, dass unser Ältester separat Hundetraining machen wird, um da eine sichere Beziehung aufzbauen. Habt Ihr das Euch überlegt/gemacht?

    Bei mir in der Ortsgruppe kommt auch ein Kind mit und die wechseln sich ab. Also der Erwachsener und das Kind. Ich finde auf jeden Fall nicht schlecht, wenn das Kind mitkommt. Kinder lernen wahnsinnig viel auch durch das Zuschauen. Zwingend notwendig ist es aber nicht. Ein Welpe / Junghund will spielen, spielen, spielen. Ich bin mir sicher wenn erstmals die Kinder die Regeln akzeptieren das sie eben weil mehr Zeit mit dem Hund spielen. Durch das Spielen werden die super Bindung aufbauen.

    Mach von Anfang an klar auch schon beim Welpen, dass auch wenn der Welpe mal grober wird im Spiel, dass es ein NOOO GOOO ist bei einem Kind. ( Kind kann Anweisung haben zu quitschen ) auch wenn dem Kind echt nichts passiert. ( Umfallen, oder so ). So lernt der Welpe von Anfang an: ein Kind: NOCH MEHR vorsichtiger sein als Erwachsener.

    Dem stimme ich zu. Ich möchte auch niemanden einfach auf meinem Grundstück. Allerdings gibt es natürlich vertraute Personen, die wissen, sie können einfach hinten rum reinkommen und z.B. unsere Tochter zurück bringen oder wenn sie uns besuchen oder die Putzfrau, die natürlich auch einfach in's Haus darf. Das muss der Hund wohl unterscheiden lernen. Wie aber? Viel üben mit solchen Besuchen oder neue Regeln, nur durch die Haustür?

    Ich glaube das wird ganz alleine gehen. Vorausgesetzt es sind die selben Personen die alleine reinkommen. Der Hund kennt die, der Hund sieht sie regelmäßig, Routine. Hund speichert ab, die gehören dazu. Natürlich am Anfang, vor allem später wenn der Hund ausgewachsen ist, sollte man die neue Person "vorstellen". dem Hund Zeit geben sich an die zu gewöhnen, zuerst mit dem Hund reinlassen, dann dem Besucher reingehen lassen aber mit Abstand mit dabei sein usw. Dann Besucher geht rein und du gehst außer Sichtweite aber bist gleich um die Ecke usw.

    Bei einem Welpen und Junghund wird das leichter gehen, weil wie du gesagt hast die Leute kommen regelmäßig. Es ist also nicht so, dass da 3 Jahre keiner reinkommt ohne dich und plötzlich schon. Der Hund wird von klein auf mit der "Routine" aufwachsen. Und glaub mir, die sind schlau genug um zu checken ob sie die Person bereits kennen oder nicht.


    dass ein DSH kein "Nebenhobby" sein kann, sondern einen Großteil der Freizeit in Anspruch nimmt.

    Deine Freizeit ist dann der DSH. Man muss es mögen. :) Koa, ich bin berufstätig, ich bin aber trotzdem dann nach der Arbeit nur alleine 4-5h draußen jetzt im Sommer mit Gin.

    Zu einem Junghund rate ich euch mit 3, mit zum Teil noch recht kleinen Kindern eher nicht. Das böse Erwachen kommt manchmal doch erst später. Man kennt nie die ganze Vorgeschichte und weiß nicht, wie sich ein Hund in bestimmten Situationen verhält.

    Das würde ich auch nicht machen. Gin ist ein Second Hand Hund und seine Unaerten kamen erst nach und nach. Man kann es nie wissen. Bei einem Welpen fängst du bei 0 an. Bei einem Überraschungspaket bei -100. Das Vertrauen bei einem Welpen wird automatisch mitaufgebaut. Bei einem Junghund, durch mögliche Macken vll reduziert und wieder erst aufgebaut werden.


    Zu den Schäfis und Kinder. Ich kann von meiner Seite folgendes berichten. Gin ist bei Vorbesitzerin mit 18 jährigen "kindern" aufgewachsen und ich selbst habe keine. Meine Bekannten haben auch keine, die wir regelmäßig treffen. Ich habe Gin zuerst mit meiner entfernter 7 jährigen Nichte erlebt. Die Nichte war "brav" zu dem Hund und total fasziniert, Gin total offen und vorsichtig von sich aus mit ihr. Das selbe Spiel mit 8 jährigen Sohn einer Gassibekannten. Ich und die Bekannte wurden von den 3 spielenden Schäfis 2 x umgenietet, bei dem Sohn schafften die Hunde jedes Mal einen Bogen zu machen. Bei uns neeee, ohne Rücksicht auf Verluste spieeelen.

    Und schlussendlich letzte Begegnung in einer Schnellbahn. Ich war am Rückweg nach Hause von der Donau. Gin ganz müde und nass, sitzt auf dem Boden bei einem 4er Sitz. Zu uns hat sich eine Frau dazugesetzt. Nach 15 min Fahrt kam ihr Mann und beugte sich über Gin und sprach mit der Frau in deren Sprache. Die waren aber nett usw. Dem Gin macht sowas nichts aus. Der Mann war quasi in der Hocke über ihn. Ich entspannt, weil Gin ist da ziemlich Nervenstark bei Menschen. Und dann kams: Mann geht weg und da kommen 2 Kleinkinder. 5 und 3 Jahre alt. Die Kinder gehörten zu der Frau und dem Mann. Die Kleinen sind zu uns, sich vor dem Gin gehockt, gestreichelt. OOOOK, nicht schön das ich nciht gefragt wurde, aber ich sahs locker. Gin ist da Nervenfest, hatte Beisskorb an ( Pflicht in öffentlichen Verkehr ) und war angeleint. Er konnte die beiden also nicht umwerfen beim Aufstehen. Gin blieb liegen. Und dann passierte das unglaubliche: die Kleinkinder haben ihre winzigen Fingerchen in den Beisskorb reingesteckt und Gin an der Nase gestreichelt. Also da habe ich angefangen Blut zu schwitzen. Ich meine OK, Gin ist Menschensicher, aber das sind KINDER, und es hat bis jetzt KEINER seine Finger außer ich in Gin Beisskorb gehabt! Es dauerte so 10 sek, ich habe aufgehört zu atmen, eher ich was sagen konnte war es wieder vorbei. Als sie die Finger reingesteckt haben und ihn mit Fingerchen gestreichelt haben hat Gin lediglich seinen Kopf gehoben blieb aber ganz ganz still.

    Die Eltern haben vielleicht Nerven! :/ Mir war da anders weil IMMER was sein kann. Mein Stinker ist aber da entspannt. Er ist allgemein einer dem Menschenkontakt, streicheln von Fremden nichts ausmacht und in Rush hours in der Hauptstadt ganz entspannt mit mir Metro fährt.

    Er wurde aber von Welpen an, an sehr viele Menschen gewöhnt. Die Vorbesitzerin wohnte gleich neben Metro und benutzte es regelmäßig. Da wurde der Hund jeden Tag damit transportiert.

    Es hängt von Hund ab. Manche wollen den Fremdkonatkt manche nicht. Das merkt man als Welpe. Man kann die "Reize" dem Hund auf positive Weise zeigen. Es kann aber sein, dass ein Hund es einfach nicht mag. Man stellt sich aber auf sowas ein Koa. Es ist auch kein Weltuntergang wenn ein Hund Menschenkontakt nicht will. Man geht damit einfach anders um.