Leinenaggression

  • Hallo liebe Foris,


    heute wende ich mich mit Frage bzw. Problem Nr.1 an euch:

    Sansa ist jetzt ca. 4 Wochen bei uns und sie hat auch alles weitestgehend kennengelernt an alltäglichen Abläufen. Mein Problem ist, dass sie an der Leine bei Hundebegegnungen dermaßen aggressiv wird, dass sie kaum zu halten ist. Ihre Reaktion wird immer stärker, bei manchen Hunden legt sie die Ohren an und fletscht die Zähne, sobald sie diese erblickt. Sie legt dann auch ein fürchterliches Bell/Fletschen an den Tag.


    Leinenaggression hatten wir bei manchen unserer übernommenen Familienhunde auch, deshalb weiß ich, dass das (größte) Problem in 95 % der Fälle beim Halter liegt. Ich habe bei Sansa das angewendet, was ich früher gelernt habe (Leine nicht anspannen, entspannte Körperhaltung, einfach weitergehen).


    Im Moment machen wir nichts an Hundesport oder Ähnlichem, da sie erstmal Muskulatur aufbauen muss und man ihr noch die Grundlagen beibringen muss. Sie kennt weder das Laufen an der Leine, noch irgendwelche Kommandos. Auch Wurfspiele sind nicht möglich, generell ist spielen mit ihr schwierig. Auf "hündische"Art klappt der Ansatz sie zum Spielen aufzufordern, doch nach zweimal anrempeln ist dann Schluss. Was funktioniert, sind Futterwerfen und Beschäftigung mit dem Kong (Bekommt sie nur wenn sie allein ist). Wir gehen 3 mal/ Tag spazieren und mittlerweile ist sie ca. 1,5 Std/Tag allein im Garten. Jeweils davor oder danach üben wir das Herankommen und Sitz, weil diese die vorläufig wichtigsten Elemente für unseren Hausgebrauch sind.


    Während der Spaziergänge ist sie eher ruhig unterwegs und schnüffelt und markiert viel. Da wir sie sonst im Moment kaum auslasten können, wird entweder der Hin-oder der Rückweg recht schnellschrittig zurückgelegt. Insgesamt ist sie sehr aufmerksam und zeigt einen erheblichen Jagdtrieb.


    Zu ihrer Vorgeschichte ist nichts bekannt, außer das sie etwa 1 Jahr lang in einem ausländischen Tierheim saß und anschließend in Deutschland. Allerdings war sie im hiesigen Tierheim nicht allein untergebracht.


    Soviel zu meinem Problem. Ich hoffe ihr könnt mir Ansätze oder Tipps zur Verbesserung geben, damit ich Sansa so führe, dass sie nicht meint jeden Vierbeiner im Umkreis fressen zu müssen.


    Viele Grüße,

    Marian


    Edit: Sansa ist kastriert

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  • Das Thema Leinenaggression ist bei uns auch noch nicht ganz durch. Ich versuche jedoch nicht an den anderen Hunden vorbei zu laufen, sondern gehe ein Stück zur Seite und lasse die Hunde an uns vorbei laufen. Beim ruhig stehen/sitzen fällt es Prinz wesentlich einfacher ruhig zu bleiben. Ich stelle mich dann vor ihn und halte die Leine locker. Dann spielt natürlich auch das Verhalten des vorbeikommenden Hundes eine Rolle. Wenn der ohne uns groß zu beachten vorbei läuft, dann schaut Prinz nur neugierig hinterher, spielt jedoch der andere Hund schon verrückt, dann will er contra geben. Verhält er sich ruhig oder fängt sogar an am Boden rumzuschnüffeln, heißt er konzentriert sich nicht auf den anderen Hund, dann lobe ich ihn ganz doll. Damit habe ich schon sehr viel erreicht, weil ich ihm nicht nur vermittel, was er nicht machen darf, sondern ihm aufzeige, was er statt dessen tun soll. Funktioniert bei uns echt gut.

  • 4 Wochen sind noch keine lange Zeit, um das rauszukriegen, was sie an Unarten im Laufe der Jahre gelernt hat. Sie bringt mit Sicherheit einiges an Unsicherheit mit. Sansa muss Vertrauen und eine gute Bindung aufbauen, dann legt sich auch die Unsicherheit.

    Ich würde einen Abstand auswählen, wo Sansa noch ansprechbar ist. Blickkontakt einfordern und belohnen. Dabei immer nur auf Sansa schauen. Benutze als Belohnung und Anreiz etwas, worauf sie total abfährt und nur selten bekommt. Ich habe für solche Gelegenheiten (auch z.B. für einen erfolgreichen Rückruf) immer eine Tube Leberwurst in der Tasche.

    Ansonsten seid ihr doch auf einem guten Weg!