Meine Schäferhündin ist wortwörtlich asozial!

  • Bronxter, hab schon genug gehört!


    Bis jetzt kann ich zum Glück nicht sagen, dass Tiffany " krank " ist.

    Damals , als ich sie übernahm bestand aufgrund ihres Humpelns der Verdacht auf ED .Habe sie aber nie Röntgen lassen......

    Sie ist topffit und hat einen super geraden Rücken ......

    Ich habe sie mir ja nicht ausgesucht umso schöner, dass wir wenigstens gesundheitlich Glück haben.

  • Hallo,

    unser Balko zeigt das gleiche Verhalten, ich habe ihn selbst gezogen, Vater und Mutter sind sehr verträglich, sein Bruder ist ausgebildeter

    Rettungshund und läuft bei den Einsätzen problemlos auch mit anderen Rüden. Er hat keine schlechten Erfahrungen gemacht und weil wir

    die Gelegenheit hatten bei Bekannten in den Welpenkindergarten zu gehen haben wir das auch gemacht. Er ist dort so extrem agro gewesen

    daß wir das nach drei Versuchen beendet haben. Er arbeitet auf dem Hundeplatz mehr oder weniger prblemlos mit mehreren Hunden in der UO,

    allerdings habe ich ihn aus dem Sport genommen weil er sich in der Fährte so aufregt daß er nicht mehr Suchen kann sobald ein fremder Hund

    vorbeikommt. Dann zittert er am ganzen Körper und staut bis er fast "platzt", geht gar nicht.

    Zuhause mit den sieben Damen ist er der sozialste Hund den man haben kann auch mit bei uns geborenen Welpen ist er toll. Alle Menschen

    groß und klein liebt er, ein richtig toller Hund wenn auf der Welt keine anderen Hunde rumliefen.

    Es ist nur einmal zu einem Vorfall gekommen, da war die Box im Auto nicht richtig zu und er hat einen Hovawart gebissen, das ist aber schon

    ein paar Jahre her.

    Bei uns ist alles so eingezäunt daß kein Hund an den Außenzaun kann unterwegs ist er immer angeleint und ich mach ihn nur los wenn ich einen

    Kilometer weit gucken kann...

    Anstrengend aber machbar

    lg

    feuerteufel

  • Hallo Zusammen!

    Feuerteufel, willkommen im Club ?

    Du hast Deinen Hund sogar selber gezogen und gut sozialisiert!

    Ich denke einfach mal, dass es wie bei uns Menschen auch , gesellige Typen gibt und weniger kompatibele Typen.

    Und wir als Besitzer damit umgehen müssen und unsere Hunde lernen leiten zu können!

    Die Psychologin war gestern bei uns.

    Tja, sie meint , dass Tiffany nicht wirklich aggressiv sei aber ganz gerne in die Offensive geht, sprich selbst entscheiden möchte und auch regeln möchte sofern sie kann!

    Wie gesagt, nur , wenn jemand plötzlich um die Ecke kommt, das lässt sich nicht immer vermeiden.

    Ich brauche Adleraugen, soll den Radius zu allen Hunden und Menschen erweitert, also Straßenseite wechseln etc.

    Ich soll auch nicht, sobald ein Hund in Sicht ist ihre Aufmerksamkeit auf mich lenken sondern erst , wenn Tiffany oder der Hund passiert ist, loben natürlich erst ,wenn das gut geklappt hat.

    Was für mich nicht schlüssig ist , ich möchte ja vermeiden, dass sie ausflippt und sich in die Leine wirft.....Hat bisher auch gut geklappt.

    Habe sie bei Hundebegnungen bisher abgelegt oder anders in Kommando genommen und Blickkontakt von ihr gefordert.

    Sie wird nie mit allen spielen wollen und möchte auch keinen Kontakt zu anderen Menschen haben.

    Das muss sie auch nicht!

    Das Schütteln, wenn sie einen Hund packt und direkt in den Nacken gehen ,

    spricht die Psychologin davon, dass sich Tiffany wohl damit , als sie im isoliert im Garten lebte ihr Futter gejagt hat, Mäuse, Ratten, Eichhörnchen.

    Auch meinte sie , dass Tiffany sich nicht selber entwickeln konnte und ich sie mit der Welpen, Hundeschule ,Agility , Radfahren und Joggen überfordert hätte.

    Ich habe das nicht alles auf einmal gemacht.

    Radfahren mit ca. 1 Jahr, Agililty mit ca. 3-4 Jahren und Joggen auch um die 4 Jahre.

    Ich habe es gutgemeint und wollte Tiffany auslasten einen überforderten Eindruck hatte ich nie von ihr im Gegenteil.

    Außerdem müssen wir zu einer Heilpraktikerin, weil Tiffany nicht gerade ist und vorne Links nicht richtig abrollt und der Kopf wie aufgeschraubt aussieht.

    Uuuund ich habe einige Homöopathiesche Mittel aufgeschrieben bekommen, die unteranderem die Leber entgiften, damit sich der Stress abbaut?!

    Am 12.04 habe ich die nächste Std.

    Bin gespannt.....


    So, nun seid ihr dran ?

  • Klingt doch schonmal gar nicht so übel.

    Dann hat sie evtl eine Blockade. Dann schau, ob die Heilpraktikerin in Osteopathie ausgebildet ist. Ansonsten eher zu einem Physiotherapeuten. Die sehen das oft mit einem Blick.

    Das mit dem Blickkontakt erschließt sich mir ebenfalls nicht. Unser Trainer, auch Hundepsychologe, sagt immer: Schau deinen Hund an, die anderen interessieren dich nicht! Und das funktioniert! Dann kann ja der Hund nicht den anderen Hund fixieren.

    Du hast akzeptiert, dass dein Hund nicht plötzlich sozial und umweltverträglich wird. Aber zu erreichen, dass alles etwas entspannter läuft und die Erkenntnis, dass man nichts erzwingen muss, hilft sicher ein ganzes Stück weitef.

  • Die Geschichte von Tiffany ist schon eher eine längere. Gerade der Punkte das sie weiß wie man tötet um Fressen zu bekommen, dass hat sie auf jeden Fall verändert. Und ich glaube, dass man in so einem Fall anderes herangehen muss. Das mit anderen Hunden bekommst du über eine gewisse Zeit hin. Dafür brauchst du einfach einen 2ten Hund, nicht sonderlich Dominant, und mit dem üben.


    Aber das mit der Beute, dafür brauchst du jemanden der sich damit auskennt bzw. dir erklären kann wie man damit umgeht. Sie weiß nämlich das sie auch für sich selbst sorgen kann und nicht zwingend einen Menschen braucht. Aber an dieser Stelle spricht der Laie. Mir würde spontan nur ein Jäger einfallen, der eigentlich mit solchen Hunden zu tun hat.

  • Ganz ehrlich, das mit dem Jagen für Futter halte ich für Schwachsinn wenn sie mit elf Wochen zu Dir kam, in dem Alter sind Hunde noch lange nicht in der Lage selbst

    Beute zu schlagen, da müssten die Mäuse und Ratten sich schon sehr dumm angestellt haben. Wir hatten vor zwei Jahren eine Kaninchenplage bei uns auf dem (eingezäunten)

    Gelände, da mußte ich mehrfach zuschauen wie unsere Hunde die Viecher gepackt und verspeist haben (Anfangs habe ich versucht die zu retten, aber keine Chance, dann krepieren sie

    elendig, dann war mir ein schnelles Ende lieber) Die werden nicht geschüttelt, die drücken einmal zu und dann ist es schon vorbei und das Verhalten ändert sich allenfalls dahingehend

    daß sie wissen wofür so ein Häschen gut ist.

    Ich vermute mal das bei deiner Hündin wegen der fehlenden Geschwister in der frühen Sozialisierungsphase das erlernte Sozialverhalten nicht genügend gefestigt wurde, deswegen

    wird sie jeden fremden Hund neu verstehen lernen müssen, worauf sie natürlich keine Lust hat. Das Problem hat Balko nicht, der toleriert einfach keine fremden Artgenossen und zeigt

    das ganz deutlich wenn ich ihn lasse.

    An Deiner Stelle würde ich weiter "Reizschwellenerhöhung durch Gewöhnung" betreiben und aufpassen das nichts mehr passiert. Das ist dann einfach kein Hund der am Baggersee oder am Reitstall etc

    einfach so laufen kann ohne das man genau hinschaut.

  • Feuerteufel, Tiffany hat auch einen großen Jagttrieb sie hat anfangsich als Welpe bereits unsere Kaninchen im Garten und unsere Katzen gejagt.....

    Das durfte ich nicht dulden und habe mit ihr quasi eine frontal Therapie gemacht.

    Ich habe sie an die SL genommen, mich mit ihr vor den Hasenauslauf gesetz und mit ihr Sitz und Platz geübt... Sie stürmte sonst immer um den Auslauf herum aber dank der SL war das Fang den Hund schnell vorbei!

    Das hat sie sehr schnell begriffen, Kaninchen gehören zur Familie.

    Mit den Katzen, welche Rein und Raus können wie sie möchten hab ich das so gemacht.. Tiffany bekam ein MK um und wurde an einem Haken, der in der Wand befestigt wurde, angebunden und zwar solange bis die Katzen uninteressant waren.

    Nachts war sie am Bett befestigt.


    War alles schnell vorbei, weil sie kein Erfolg hatte.

  • momentan fühl ich mich wie eine Versagerin und denke mir ich schaff das alles nicht mehr....

    8 Jahre mal mehr mal weniger anstrengend.

    Ich habe ja noch was anderes zu tun als meine Hunde zu erziehen.....

    Hätte ich gewusst, dass es so endet hätte ich sie evtl.

    damals in gute Hände abgegeben.

    Jetzt habe ich sie aber und möchte sie trotz der Probleme nicht missen.

    Mit dem 2. Hund übe ich natürlich auch, sie puschen sich gerne gegenseitig hoch.

    Ich habe zur Zeit kaum Kraft mehr aber ich weiß aufgeben ist keine Option.

    Ich setze alles auf Gehorsam, ich glaube dadurch gewinn ich einiges mehr an Kontrolle. Und Kontrolle ist halt bei so einem Hund äußerst wichtig.

  • habe sehr gespannt den Bericht der Psychologin abgewartet

    aus zwei Gründen:

    - wie arbeitet eigentlich ein Hundepsychologe? wäre es ein Mensch, würde ich ihn auch zum Psychologen schicken und ich wüßte, daß es viele, viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern wird, bis die Vergangenheit aufgearbeitet ist und sich das Leben langsam ändert

    - ja und dann: was wird sie sagen? ich bin jetzt positiv überrascht. Also daß sie den Hund nicht total verdammt , sondern mehr das positive sieht.

    denke, daß du sie auch magst, so wie du schreibst - das sehe ich positiv und würde bei ihr bleiben und versuchen zu lernen


    sicherlich ist bei sowas eine Ferndiagnose sehr schwer, habe aber den Eindruck, daß du es bestimmt besser machst, als manch anderer. Und ihr habt ja schon viele Jahre miteinander verbracht. Das rechne ich dir hoch an. und irgendwie schafft ihr den Alltag auch.

    Wenn du keine gigantischen Erwartungen hast, dann wird es bestimmt besser werden - zwar nur in Millimeter-Schritten, aber immerhin.


    Dann würde ich auch eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen

    du kannst jetzt zu unzähligen Trainern und Therapeuten gehn - und wenn du nicht Glück hast, an den richtigen zu treffen, dann kostet es nur ein Vermögen Geld

    Ich würde diese Stunden auf ein Limit begrenzen und dann ist gut.

    anders bei der Medizinischen Versorgung: wenn was mit der Leber nicht ok ist, dann zum Arzt und Blutbild machen lassen um zu wissen, was los ist

  • Hmm, ich habe bei Banja zu 100%auf Gehorsam und Bindung gesetzt. Also auch bei Begegnungen mit Artgenossen: Sitz, Blickkontakt. WIR BEIDE sind wichtiger als der Rest der Welt. Als sie jung war, brachte ich so erstmal Ruhe in eine für uns beide extrem angespannte Situation. Unterwegs ist dann immer was los: Suchspiele, UO-Übungen (spielerisch, kein Drill) etc. Später saß sie dann neben mir und zog vorne alles hoch - was unfreiwillig merkwürdig aussah, weil ihr ein Schneidezahn fehlte... Aber egal, jeder erkannte: bleib mir von der Pelle. - Es war auch später nicht Friede, Freude, Eierkuchen. Es gab z.B. Unbelehrbare, wo es fast krachte. Und auch ich wurde mit der Zeit bisweilen recht unfreundlich... Entspanntes "vor sich hin Latschen" ging mit Banja nicht.

    Ich hatte sie übrigens von einem sehr verantwortungsvollen Züchter. Die Hündin hatte engen Kontakt zu seinen Kindern, anderen Hunden etc. Banjas Mutter war ein Schatz, ihr Vater ein "fiese Möpp". Zwei ihrer Brüder machten Dienst beim Zoll. So bin ich heute der festen Überzeugung, man holt sich immer einen Charakter ins Haus.

    Und eins noch zu Deiner Tiffany: meine Banja damals wäre für mich durchs Feuer gegangen. Die machte alles im Leben mit einer manchmal erschreckenden Ernsthaftigkeit. Dein Mädchen klingt für mich ähnlich. Nutze das für Dich und genieße es auch - bei allen Schwierigkeiten. Meine Askja heute nimmt das Leben viel leichter, ist unkompliziert und liebt mich mit Haut und Haaren. Ich genieße das sehr - aber dieses HardCoreMädchen behält einen besonderen Platz.