Welpe vom Züchter und plötzlich ohne Papiere!

  • da ist ein kleiner Denkfehlerbei einem Vergleich (wenn nicht die volle Forderung erreicht wird) zahlen in der Regel beide Parteien ihren eigenen Anwalt
    auch wenn im Vorfeld das Mahnschreiben/Rechnung vom Anwalt aufgesetzt wird, entstehen Kosten
    Fazit: wenn über Anwalt, dann ist es meist für beide eine Nullrunde - es sei denn man ist sich 100% sicher daß man im Recht ist
    mein Tip: erst mal versuchen gütlich zu einigen, wenn es nichts Hilft, dann Mahnschreiben mit gerichtlicher Androhung (ohne Anwalt) und zu aller letzt der Gang vor Gericht, und da ganz genaue Rechnung aufstellen von Kosten/Aufwand
    bei der Aufsetzung von Mahnung/Inkasso/Mahnverfahren kann ich behilflich sein (berufliche Routine)

    Deswegen würde ich mich vorab von einem Rechtsanwalt beraten lassen. Ich hab eine Rechtschutzversicherung und habe deswegen in einem Fall, in dem ein Welpenkäuferin eine vertragliche Verpflichtung nicht erfüllt hat (obwohl ich sie mehrere male im Guten darauf aufmerksam gemacht hatte, wobei sie dann mir gegenüber rotzfrech geworden ist), diese von ihm anschreiben lassen. Unter'm Strich musste sie die Vertragsstrafe bezahlen plus meine Anwaltkosten, ich musste meine Rechtsschutzversicherung gar nicht bemühen.


    Aber hier geht es, wenn es sich so verhält wie es geschrieben wurde, um Betrug. Für einen so eklatanten Verstoß gegen die Zuchtordnung und so einen Betrug an den Welpenkäufern musst Du schon ein relativ dickes Fell haben. Da reicht ein Schreiben von einem Welpenkäufer meist nicht aus um zu seinem Recht zu kommen, diese Leute sitzen so etwas meistens ganz bequem aus. Von daher würde ich so ein Schreiben mit einer entsprechenden Forderung und Fristsetzung von einem Anwalt aufsetzen und versenden lassen. Da steckt dann mehr Druck dahinter als wenn man es selbst macht. Und der Rechtsanwalt kann auch beurteilen welche Kaufpreisminderung angemessen wäre (ich würde mal in diesem Fall von 50% = 400 Euro ausgehen, für dieses Geld bekommt man locker einen DSH ohne Papiere). Ob man es wirklich auf einen Rechtsstreit ankommen lassen würde kann der Züchter ja nicht wissen. Möglich wäre es aber halt schon, wenn der Käufer bereits einen Anwalt involviert hat...

  • Danke für eure Antworten und Hilfe. Ich habe die initiativeGruppe SV mal angeschrieben und nun warte ich mal ab. Ich wollte ich der Züchterin nie was böses, ich hätte einfach nur gern von ihr die Wahrheit erfahren.... Man sollte zu dem stehen was man verbockt. Auch wenn es nicht immer angenehm ist.....

    Dieser Prüfungsbetrug ist eine ganz übele Sache! Schlimm genug dass es Leistungsrichter gibt, die gegen Geld bei der Sache mitspielen. Aber allein schon die kriminelle Energie der einzelnen Hundehalter/Züchter, die sich an so etwas finanziell bereichern, ist enorm!


    Ich habe dieses Jahr voll und ganz der Zuchtfähigkeit meiner derzeitigen Hündin geopfert. 8 Wochen Urlaub sind voll und ganz draufgegangen, zusätzlich fast die komplette Freizeit nach Feierabend und an den Wochenenden seit Spätherbst letzten Jahres, um die Hündin von Ausbildungsstand Null erfolgreich über die BH, IPO1, IPO2 und die Ausdauerprüfung zu bringen. Dieses Wochenende steht noch die IPO3 an, die wir hoffentlich bestehen werden (ich kann jetzt schon nicht mehr schlafen...). Leider finden die letzten Körungen dieses Jahr statt bevor ich sie im Dezember ausstellen kann. Mitte März, hoffentlich noch rechtzeitig vor der Frühjahrsläufigkeit, müssen wir dann noch auf die Körung. Um dann vermutlich nur einen einzigen Wurf zu machen.


    Andere Züchter gehen hin und lassen sich gegen Geld eine Prüfung für ihre Hündin "schreiben". Das ist nicht nur Betrug am Zuchtverband und an den Welpenkäufern, sondern auch und vor allem Betrug an der Rasse! Und wer in diesem Sektor betrügt hat auch keine Skrupel das z.B. auch im gesundheitlichen Bereich zu machen ( = beim HD/ED-Röntgen, auch da gibt es immer noch Betrugsfälle, die aufgedeckt werden, obwohl das heute mit den gechippten Hunden ja gar nicht mehr so einfach ist). Solchen Leuten geht es einzig und alleine um ihre persönlichen finanziellen Interessen.

  • eine gütliche Einigung ist einer gerichtlichen immer vorzuziehen
    und wiederholt haben wir erlebt, daß der Gegner die Finger hebt und wir auf den Kosten sitzen bleiben
    aber wir sind hier ja ein Hunde-forum und nicht ein Juristen-Forum


  • So habe heute nochmal das Zuchtbuchamt angerufen. Und diesmal wurde mir etwas mehr Auskunft gegeben. Also die Hündin hatte zum Zeitpunkt des Deckaktes keine gültige Prüfung, und die danach gemachte zählt nicht. Ist ja auch völlig richtig. Für nähere Auskunft soll ich ein schreiben an sie senden mit Kaufvertrag und um ausführliche Auskunft bitten. Was wohl dann mit der Züchterin abgesprochen wird. Nun sitzt mein Mann gerade am PC und schreibt eine E-Mail an die Züchterin. Er kennt sich gut im Beamten deutsch aus. :1f609: Danke für eure Hilfe! Ich wollte bei unserem Hunde Kauf alles richtig machen und habe lange nach einem Züchter gesucht,aber leider kann man in niemanden hinein schauen. Und die schwarzen Schafe bringen dann immer viele mehr in Verruf. Das ist echt schade. Aber Hauptsache unsere Fellnase ist und bleibt lange gesund und fit!!!!