Der DSH als Rettungshund

  • Ich gehe mit dem Thema mal in diesen Faden.


    Ich habe jetzt leider nicht ganz verstanden ob die besagte Prüfung für den Sport oder eine Einsatzprüfung war. Ich gehe jetzt von einer Einsatzprüfung aus.

    Er hat beim verbellen das Opfer verlassen, ist zum Hundeführer zurück und fertig das Ganze, Prüfung vorbei, geflogen.

    Das ist absolut korrekt und auch völlig richtig so! Es geht um Menschenleben! Da darf man nicht schon in der Prüfung 2 Augen zudrücken. Ein Hund der als Verbeller angegeben wird, MUSS durchfallen wenn er das Opfer verlässt.

    Gerettet wäre das Opfer trotzdem geworden. In der PO ist das aber scheinbar ein Punkt der nicht diskutierbar ist.

    Ja, das darf nicht diskutierbar sei!

    Ich kann doch nicht mit einem Hund der nur 50% in der Prüfung bringt, rausgehen und ein Menschenleben riskieren!

    Während eines mehrstündigen Sucheinsatzes sinkt die Verlässlichkeit der Hunde ganz automatisch. Da wäre es meiner Meinung nach fahrlässig, so einen Hund, mit einer bestandenen Prüfung, Einsatzfähig zu erklären. (Er kann die Prüfung ja wiederholen)

    Im Einsatz wird die UO etwas vernachlässigt. Hauptsache der Hund ist in der Suche top (klar ist ja auch das wichtigste).

    Wie kommst du denn da drauf? 8|


    Vielleicht im Auge eines Hundesportlers, der es gewohnt ist, tolle UO im Schema vorgeführt zu bekommen....


    1.) Benötigen alle zukünftigen RH's eine bestandene BH-VT.

    (Ok, die war früher wohl noch mehr wert)

    2.) Datachieren! (Führen auf Distanz)

    3.) Nicht jagen, soll kein Gehorsam sein?

    4.) Der Hund muss auch mal ne halbe Stunde in der Anlage aushalten, weil die Einsatzbesprechung länger dauert...

    5.) Der Hund muss auch arbeiten, wenn der HF emotional angekratzt ist!

    Und und und...

    Ich selbst habe einen Einsatz mitgemacht, wo das Opfer auf dem Grünstreifen der Autobahn gesucht wurde. Diese Autobahn war nicht gesperrt, die Autos wurden zwar auf 80 Km/h von der Polizei abgebremst, aber es war stockfinstere Nacht.

    Da hätte jeder Hund seinen Ungehorsam mit dem Leben bezahlt....


    Ach ja, ählich bei Einsätzen in irgendeiner Schlucht im Schwarzwald... da bekommt der Hund evtl keine zweite Chance einem Rückruf zu folgen... Bevor es 30m senkrecht nach unten geht.


    Nur weil im Einsatz keine klassische UO gezeigt wird, heißt das doch nicht, dass die UO hier vernachlässigt wird!

  • Ich gehe mit dem Thema mal in diesen Faden.


    Ich habe jetzt leider nicht ganz verstanden ob die besagte Prüfung für den Sport oder eine Einsatzprüfung war. Ich gehe jetzt von einer Einsatzprüfung aus.

    Diese Prüfung war eine Sportprüfung, um das ging es ja.


    Es gibt vermutlich national wie auch international verschiedene Anforderungen die für Suchhunde gestellt werden. Das war ja mit ein Grund warum die IRO gegründet wurde, um für alle Hunde international gleiche Ausbildungsrichtlinien zu haben um dann bei Großeinsätzen besser zusammen arbeiten zu können. Zumindest hab ich das im Buch vom ehemaligen IRO-Präsidenten und Gründungsmitglied Herrn Zörner gelesen. Ich persönlich habe keine Erfahrungen, aber ich habe eben Trainingskollegen die ihre Hunde sowohl in Sportprüfungen als auch im Einsatz führen und die auch dann mit rein im Einsatz geführten Hunden zusammen trainineren und hier wurde festgestellt, dass im Vergleich zu den Sportprüfungen die UO vernachlässigt wird. Das heißt nicht, dass die über die Einsatzorganisationen ausgebildeten Hund keine UO absolvieren müssen, aber eben nicht so akribisch wie in Sportprüfungen.


    Ich kannte nur einen Hund der als Rettungshund (Trümmer) ausgebildet wurde, der so richtig keinen Gehorsam besaß (BH mehrmals antreten musste um dann mit Hängen und Würgen durch zu kommen). Man hat seitens der Hundeführerein auch erklärt, dass das so gewollt wäre, weil ein Trümmersuchund selbstständig arbeiten müsse und daher seien so selbstständige Hunde wie Entlebucher perfekt.
    Die BH macht man nur, weils halt gefordert ist, aber man braucht das alles nicht.

    Aber hier bezweifle ich, dass dieser Hund jemals Richtung Einsatzprüfung gekommen ist, ich hab diese Person samt Hund aber seit Jahren nicht mehr gesehen. Ich weiß auch nicht wie lange die da Mittrainieren durfte oder so. Also das ist kein Aushängeschild, sondern nur ein schlechtes Beispiel.

  • Schon komisch was für eine Einstellung die Leute manchmal haben. Warum sollte ein Hund der vernünftige Gehorsamsübungen kann nicht selbstständig arbeiten können? Pure Bequemlichkeit oder fehlendes Können.


    Ich kenne jemand die geht mit ihrer Entlebucher Hündin auf Utility Obedience Prüfungen


    Also das ist kein Aushängeschild, sondern nur ein schlechtes

    Habe ich auch so verstanden. Mein Kommentar ist allgemein für solche Leute gemeint

  • Schon komisch was für eine Einstellung die Leute manchmal haben. Warum sollte ein Hund der vernünftige Gehorsamsübungen kann nicht selbstständig arbeiten können? Pure Bequemlichkeit oder fehlendes Können.

    In diesem Fall beides. Man wollte sich abheben, man hat ja einen Rettungshund!!! Man ist wichtig. Hatte aber bisher mit Hund nix am Hut, war überhaupt der allererste Hund. Aber es gibt so Menschen, bei denen ist alles Besonders.


    Aber solche Leute kommen immer und überall vor. Leider!

  • Diese Prüfung war eine Sportprüfung, um das ging es ja.

    Das hatte ich dann tatsächlich falsch verstanden ;)

    Das heißt nicht, dass die über die Einsatzorganisationen ausgebildeten Hund keine UO absolvieren müssen, aber eben nicht so akribisch wie in Sportprüfungen.

    Ich verstehe jetzt besser was du gemeint hast... möchte aber nochmals auf die unterschiedlichen Ausbildungsziele hinweisen

    Du nennst es akribisch, ich würde es einfach Mal "anders" nennen.

    Es werden einfach ganz andere Dinge gefordert. Nehmen wir nur mal die Ablage.

    Im Sport wird ein aufmerksamer Hund erwartet, der nicht durch die Gegend schaut und am besten nicht mal mit der Wimper zuckt. Vom einsatzfähigen RH wird erwartet, dass er liegen bleibt. Und die Pause zur Regeneration nutzt... ;) Ich empfinde beides als gleichwertig anspruchsvoll. :)

  • Ich verstehe jetzt besser was du gemeint hast... möchte aber nochmals auf die unterschiedlichen Ausbildungsziele hinweisen

    Du nennst es akribisch, ich würde es einfach Mal "anders" nennen.

    Es werden einfach ganz andere Dinge gefordert. Nehmen wir nur mal die Ablage.

    Im Sport wird ein aufmerksamer Hund erwartet, der nicht durch die Gegend schaut und am besten nicht mal mit der Wimper zuckt. Vom einsatzfähigen RH wird erwartet, dass er liegen bleibt. Und die Pause zur Regeneration nutzt... ;) Ich empfinde beides als gleichwertig anspruchsvoll. :)

    Ich weiß nicht genau auf welche Punkte die Richter in Rettungshundesportprüfungen so genau achten. In der IBGH werden dir Punkte abgezogen wenn der Hund ein wenig herum guckt oder schnuppert, ob das aber in den Rettungshundeprüfungen auch so ist, keine Ahnung. Ich hab selbst noch keine gemacht, nur zugesehen.


    Ich kann mich nicht mehr genau erinnern um was es in dem ursprünglichen Zusammenhang ging, warum wir auf das Thema kamen. Aber wars nicht, dass Einsätze (auch Diensthunde) schwiriger sind als Sportprüfungen? Abgesehen davon, dass du bei einem Einsatz nie sagen kannst wie die Rahmenbedingungen sind (und das macht es wohl am aller schwirigsten), wird im Einsatz sicher nicht so genau geguckt wie in einer Sportprüfung. Der Hund hat mehr "Freiheiten", ist ja klar, er soll zum Ziel kommen, egal wie! Bei der Sportprüfung ist das Wie aber auch genau so wichtig.


    Aber was ich mich schon Frage, gerade auch angeregt durch die Diskussion Gebrauchshunde und Gebrauchhundesport. Warum sind in den Sportprüfungen im Rettungshundebereich hauptsächlich typische Arbeitshunde wie Schäferhunde, Labrador, Golden Retriever (hier hab ich dann das erste mal die richtigen Arbeitslinien gesehen, die sich ja optisch schon viel mehr von den Showlininen unterscheiden wie bei den Labbis zB) und ähnliche Rassen zu sehen, bei uns sind auch viele Berner Sennenhunde mit dabei. Aber dann in den Einsatzorganisationen wird sich ein Samojede als Rettungshund angeschafft. Wenn ich doch von vorner herein schon weiß ich will einen Hund zum Rettungshund ausbilden, nehme ich mir doch keinen Samojeden??? Besonders gelehrig und Arbeitsfreudig sind die ja nun mal nicht, da gibt es weitaus besser geeignete Rassen. Oder sehe ich hier etwas falsch?

    Mir kommt das dann immer ein wenig so vor, als komme das aus der selben Ecke wie meine Bekannte damals, ich will einen Hund und damit ich nicht auch nur einfach einen Hund habe, wird meiner Rettungshund. Aber Einsatzorganisationen sind froh um Jedermann und dann wird halt auch alles genommen was interesse zeigt, aber die Ernsthaftigkeit dahinter stellt sich mir etwas in Frage.

    Oder sehe ich das hier gänzlich falsch?