Der DSH als Rettungshund

  • gib ihr vorher den Ball und lass sie den Ball tragen! Probier das mal !

  • Waschbär hat ihre Erfahrungen wahrscheinlich bei nicht richtig erzogenen und nicht ausgebildeten oder bei total versaute Weissen Schäferhunde gesammelt.

    Ich schaue mir lieber an, wie sich gut erzogene und ausgebildete Weisse Schäferhunde auf Körungen, bei Stadtspaziergänge, im Begegnungsverkehr mit andere Hunde, im Agility, im Obedience, bei der Unterordnung und im Rettungshundesport verhalten.

    Erst dann bilde ich mir meine eigene Meinung.

    Ich habe bisher genau zwei weiße Schäferhunde kennen gelernt in meinem Leben, von denen ich behaupten würde dass sie ein durchschnittlich belastbares Nervenkostüm in Verbindung mit mind. durchschnittlichen Gebrauchshundeeigenschaften (in Bezogen auf ihre Triebqualitäten) hatten, im Vergleich zum DSH aus Leistungslinien oder Hochzuchtlinien, in denen auch Wert auf die Arbeitqualität gelegt wird.

    Fakt ist, daß mit den Weissen Schäferhunden auch im Schutzhundesport gearbeitet wird.

    Es wurde nie behauptet, daß die Weissen Schäferhunde im allgemeinen genau so leistungsstark im Schutzhundesport wie die DSH aus Leistungslinien sind.

    Nicht umsonst wurden die Weissen Schäferhunde nicht in die Liste der Diensthunderassen aufgenommen.

  • ich bin hier aus dieser Debatte nun raus. Ich habe einen Hund mit einem entsprechenden Nervenkostüm hier und wenn jemand ernsthaft glaubt einen Hund der mehrere Monate gebraucht hat um mit meiner Freundin zu agieren, einem Hund der sich nach wie vor nicht von meiner Familie anfassen lässt geschweige denn von Freunden oder der Familie meiner Freundin zu einem Rettungshund ausbilden zu können hat glaube ich nicht so etwas bei sich zu Hause.

    Man kann nicht alles Regeln und verbiegen.



    Zieh Deinen Hund ohne übergroße Erwartungen in Bezug auf eine Eignung für was auch immer auf, gib ihm die Sicherheit und Geborgenheit und die Grundausbildung, die ein normaler Familienhund braucht. Nach der Pupertät, wenn sich beim erwachsenen Hund hormonell alles eingespielt hat, und wenn Dein Hund bis dahin ganz sicher weiß dass er Dir und Deinen Fähigkeiten als Führungspersönlichkeit vertrauen kann, ist es möglich dass er dann mental ein ganz anderes Bild zeigt. Und sich u.U. dann doch in Ausbildugsbereichen wie dem Rettungshundewesen oder irgend einem Hundesport wohl fühlt.

    Meine Erwartungen in einen ängstlichen Hund wären erstmal eine perfekte Alltagstauglichkeit.

    Und in seine Schranken sollte man seinen Hund schon weisen, sonst besteht die Gefahr, daß sich diese Unarten festigen und dann ist nachher alles zu spät.

    Wer einen ängstlichen Hund hat, sollte sich man an die Aussage des Thorsten Funk aus dem Video mit dem Angstbeisser halten, wenn man es über die Gewöhnung nicht hin bekommt.

    Ich zitiere noch mal:

    Der muß lernen, daß du ein King bist. Du bist da oben, du bist riesig.Und wenn hier Krokodile vorbei laufen, scheiß egal, du bist dabei.“

  • hast du einen ängstlichen/unsicheren Hund ? Was ist denn perfekte Alltagstauglichkeit? Muss er Zug fahren können? Muss er in einen Fahrstuhl gehen? Oder einfach nur Sitz/Platz/bleib beherrschen.

    Übrigens habe ich keinen Angstbeißer obwohl es mir gesagt wurde das er einer werden würde. Scheine ich ja was richtig zu machen.

    Du weißt übrigens auch nicht was ich alles schon an Sozilisation gemacht habe. Wir sind erst am Wochenende mal wieder S Bahn gefahren und waren auf einem Gelände mit sehr vielen Menschen und Hunden.


    Man kann einem Hund nicht immer die Ängste über die Schiene Halter muss sonst wie stark sein nehmen. Und ich tendiere da eher zu Rütter und anderen als zu diesem Trainer von dem ich noch nie was gehört habe.


    Aber diese Diskussion ist zwecklos von daher.

  • Übrigens habe ich keinen Angstbeißer obwohl es mir gesagt wurde das er einer werden würde.

    Es ist doch auch egal, ob er ein Angstbeißer ist oder ob er ein Angstbeller oder Angstknurrer ist.

    Auch einen zurückhaltenden und scheuen Hund kann man mit dem Gehorsam durch so manche knifflige Situation führen.



    hast du einen ängstlichen/unsicheren Hund ?

    Einen richtigen Schießer habe ich noch nicht gehabt, außer das sie auch mal in einigen Situationen ängstlich/ unsicher waren.


    Mein jetziger Mali war ein richtiger Rüpel als ich ihm bekam, der alles und jeden jagen und verbellen wollte.

    So einen Hund trainiert man auch nicht viel anders als einen ängstlichen Hund.

    Zuerst versucht man es über die Gewöhnung mit viel Leckerlies und Zerrspiele.

    Wenn man mit der Gewöhnung und Leckerlies nicht zum Erfolg kommt, setzt man den Gehorsam ein und setzt den Gehorsam auch durch.

    Dann muß man auch mal ein richtiger King für seinen Hund sein und ihm durch jede Situation führen können, ohne das der Hund eine Eigeninitative ausführt.

  • naja ein Angstbeißer ist ein Hund der aus Angst nach vorne geht/ gehen würde und zubeißt. Da sehe ich schon einen deutlichen Unterschied zu einem Hund, der zwar Angst hat, aber jemanden nur verbellt und sich eher bei mir Schutz holt.

    Loki wollte auch Radfahrer und Jogger jagen, das ging schnell abzugewöhnen. Kannst mir glauben, dass ich einen Rüpelhaften Hund jederzeit einem ängstlichen vorziehen würde. Bei Geräuschen die ihm suspekt sind sucht er bei mir Schutz und knurrt dann leise vor sich hin. Und zum Beispiel ich war mal bei meinen Eltern zu Besuch, mein Vater war nur kurz Brötchen holen, als er die Haustür aufschloss machte Loki ein Riesenknurrkonzert unter meinen Füßen. Ähnlich ist wenn ich bei meiner Frau bin und da wer im Treppenhaus ist, er rennt zu uns um Schutz zu suchen.

    Meine Elli hat Menschen geliebt aber vor Hunden und Wasser so einen Schiß gehabt, dass sie sogar nicht durch Pfützen durchkonnte und Wege die sie nicht kannte wollte sie auch nicht unbedingt im dunklen laufen. Die musste man ihr am Tag zeigen.

    Gewöhnung? meine Freundin kommt mit dem Zug was meinst du wie oft ich den Hund zum abholen mit genommen habe, er steigt trotzdem nicht freiwillig in einen Zug ein.

    Gehorsam hilft da nicht sondern Bindung und Vertrauen, aber wenn man das nicht selbst erlebt hat ist das schwer sich vorzustellen.

    Ich glaube auch derzeit das Loki mein definitiv letzter weißer Schäferhund sein wird. Es ist einfach wahnsinnig anstrengend ihm diese Ängste zu nehmen und immer behutsam zu sein.


    Das sprengt hier aber wirklich den Rahmen, denn hier geht es um Kobolds Weg zum Rettungshund

  • naja ein Angstbeißer ist ein Hund der aus Angst nach vorne geht/ gehen würde und zubeißt. Da sehe ich schon einen deutlichen Unterschied zu einem Hund, der zwar Angst hat, aber jemanden nur verbellt und sich eher bei mir Schutz holt.

    Ein unerwünschtes Verhalten unterbindet man durch eine kräftige Ansage oder indem man den Hund ins Komando nimmt, z.B. NEIN, FUSS, PLATZ, SITZ, HIER.

    Ob das unerwünschte Verhalten nun ein Knurren, Bellen oder gar Beissen ist, spielt bei der Ausbildung/Erziehung nur eine untergeordnete Rolle.

    Ob das unerwünschte Verhalten nun auf Pöbelhaftigkeit oder Ängstlichkeit beruht, spielt bei der Ausbildung/Erziehung ebenfalls nur eine untergeordnete Rolle.



    Ich glaube auch derzeit das Loki mein definitiv letzter weißer Schäferhund sein wird. Es ist einfach wahnsinnig anstrengend ihm diese Ängste zu nehmen und immer behutsam zu sein.

    Auch einen ängstlichen Hund sollte man nicht zu sehr in Watte packen. Auch ein ängstlicher Hund muß bei einem unerwünschten Verhalten zurecht gewiesen werden.

    Bei einem traumatisierten Hund muß man vorsichtiger sein, aber traumatisiert ist dein Loki nach deinen Berichten wohl nicht.

  • du hast da wirklich eine falsche Vorstellung. Nehmen wir mal die Angst vorm eigenen Schatten, so etwas bekommst du nicht mit Kommando hin. Wenn es so wäre würde doch wirklich jeder Grundgehorsam trainieren.

    Da muss man schon unterscheiden, klar Loki wollte ständig alle die uns entgegenkamen anspringen. Da gab es Ansagen/ Alternatives Verhalten ihn ins Sitz gebracht und das Kommando ruhig/ bei mir und ja nach 12 Monaten geht das super mit wenigen Rückfällen. Aber bei anderen Sachen läuft es über Gewöhnung oder einem alternativen Angebot um die Angst zu überspielen.

  • Nehmen wir mal die Angst vorm eigenen Schatten, so etwas bekommst du nicht mit Kommando hin.

    Bei dem Kommando FUSS läuft mein Hund neben mir, auch wenn er Angst hat.

    Ich beschütze ihm und wenn der Hund merkt, daß ich ihm beschütze und ihm nichts passiert, dann wird er allmählich auch seine Angst verlieren.



    Aber bei anderen Sachen läuft es über Gewöhnung oder einem alternativen Angebot um die Angst zu überspielen.

    Natürlich fängt man mit der Gewöhnung an. Der Gehorsam wird auch erst eingesetzt, wenn man mit der Gewöhnung nicht zum Erfolg kommt.

  • sorry aber das funktioniert nicht. Gehorsam ist nicht das ultimative Tool mit dem man alles hinbekommt. Ohne wirkliches erleben kannst du das nicht einschätzen.


    Aber ich widerhole mich das passt hier wirklich nicht mehr hin.

  • Gestern hatte Kobold ganz viel Trieb; ist auch schön, wenn sich mal sechs Leute men Keks freuen, wenn dein Welpe dich vom Auto zum Spielkreis an der Leine hinterher schleift. Der hatte so Bock zu arbeiten, hätte ich ihn beim Öffnen der Autobox nicht aufgefangen, der wäre landtorpedomäßig direkt zu den anderen geflogen. Ohne Bodenkontakt, versteht sich. :D

    Im Spielkreis hat sich dann gezeigt, wenn einer das Leckerchen nicht gleich rausrückt um den Hund bei sich zu halten, macht er kehrt und sucht sich einen anderen. Daran müssen wir arbeiten, denn Ziel ist ja, dass er bei den Personen bleiben soll. Aber für's dritte mal war's echt schon super gut.



    Noch ein kleiner Theorie-Teil für alle interessierten:

    Hermanns Frauchen hatte in ihren Berichten immer mal wieder geschrieben, dass sie "gepudert" hat und ich wusste anfangs nicht, was sie damit meinte.

    Die Hundeführer haben alle ein Fläschchen/Döschen (wie nennt man das Behältnis?) Babypuder dabei. Das wird umgedreht und etwas Puder Richtung Erde gestäubt. Das ist eine relativ zuverlässige Art auch sehr leichten Wind und dessen Richtung zu identifizieren.

    In den Übungen werden die VP je nach Ausbildungsstand des Hundes also entsprechend positioniert, so dass der Wind den Geruch zum Hund trägt.

    Im Einsatz muss der HF natürlich auch wissen wie der Wind steht, weil er seinen Hund dementsprechend schicken muss.


    Wir hatten gestern sehr eindrucksvoll den Fall, dass sich eine VP an einem Hauseck versteckt hatte und der (fertig ausgebildete!!!) Hund ist mehrfach sehr, sehr nah an ihr vorbei gekommen und konnte sie nicht richtig verorten, da dort einfach mal NULL Luftbewegung war. Nur weil wir wussten, wo sie ungefähr sitzt, konnte der HF den Hund dort nochmal gezielt schicken. Aber das war sehr schwer für ihn. Faszinierend zu sehen, WIE viel doch selbst die kleinste Luftbewegung ausmacht.

  • Gestern hatte Kobold ganz viel Trieb; ist auch schön, wenn sich mal sechs Leute men Keks freuen, wenn dein Welpe dich vom Auto zum Spielkreis an der Leine hinterher schleift.

    Es gibt einen Ort wo man sich darüber freut.....rückt schon mal zusammen, wir kommen :D mit Gesang versteht sich.


    Hach, ich liebe deine Koboldberichte :* hör bloß nicht damit auf, ich lese euch soooo gerne.


    LG

    Babsi & Tilli