Zwänge setzen oder "Strafe" hat nichts mit roher Gewalt zu tun. Die Beziehung ändert sich höchstens darin, dass Dein Hund Dich "ernst" nimmt und er nicht der "Boss" ist. Du entscheidest nicht Dein Hund. Das ist wirklich wichtig, vor allen Dingen auch im Alltag. Spaß auf dem Hundeplatz haben, gehören 2 dazu. Ich kann nur von mir sprechen, mein Gauner ist ein stinkfauler Hund (zeigte sich schon als Welpe) und er macht im Prinzip nur das nötigste. Wenn er nicht wollte hat er so komplett verweigert, dass ich nur vom Platz gehen konnte. Aufgebaut habe ich OHNE Zwänge, sogar OHNE Halsband nur mit positiver Bestätigung wenn etwas richtig war. Er wusste also was ich von ihm wollte und er kannte auch alle "Befehle" und hat sie korrekt umgesetzt wenn er gut drauf war. Aber am Tag X (z.B. Prüfung) wenn er nicht wollte - das kam oft genug vor - ging gar nichts mehr. Er ist dann neben mir gelaufen, als wenn ich ihn geschlagen und misshandelt hätte. Ich habe dann oft gedacht - wenn ich das mal gemacht hätte, hättest Du einen Grund so zu gehen ...
Irgendwann kommst Du als Mensch an Deine Grenzen, ich war soweit denn Hund zu verkaufen, weil ich so gefrustet war. Doch ich habe beschlossen Gauner noch eine Chance zu geben indem ich probiere wie es mit Zwängen funktioniert und siehe da - es geht. Ich gehe jetzt wieder gerne auf den Hundeplatz und mir macht es wieder Spaß, was sich auch auf den Hund überträgt. Ich baue die Zwänge auch schon so langsam wieder ab. Im Frühjahr möchte ich dann endlich die IPO 1 machen und zügig die IPO2 +3 anschließen. Die Beziehung zu Gauner hat sich nur in sofern verändert, dass ich jetzt wieder gerne mit IHM zusammen was mache und ICH entspannter bin.
Liebe Grüße
Angelika