Bitte um Rat-Unerwünschtes Verhalten

  • Hallo Leute :)


    Also diesmal geht es um meine Jagdhündin :)-1 Jahr und 8 Monate alt-kastriert
    Als wir Maya damals aus der Tötung bei uns aufnahmen war sie ängstlich und sehr still weil sie misshandelt wurde und in einen kleinen Zwinger gelebt hat.


    Daher sie so schüchtern war anfangs hat sie andere Hunde beim Vorbeigehen komplett ignoriert und es kam mir vor als hätte sie Angst vor Ärger oder vor Schläge deswegen
    war sie immer einen halben Meter hinter mir an der Leine.
    Mittlerweile ist sie die Hündin im Rudel die total selbstbewusst ist und weiß was sie will. Vor uns hat sie manchmal noch immer Angst aber immer seltener. Anfangs durfte man ihr nicht mal wirklich nahe kommen ohne dass sie gezittert hat oder sich angepullert hat... :(
    Das macht es auch schwer mit ihr streng umzugehen daher sie sofort Angst bekommt wenn man mal bestimmt etwas sagt... Ja aber ich denke das kommt mit der Zeit von alleine.
    Dann hat die arme Maus daher sie ihre erste Lebenzeit immer in ihren eigenen Kot und in ihrer eignen Pippi schlafen musste einige Probleme. Die angeborene Sauberkeit ist dadurch abtrainiert worden. Zum Beispiel sie macht sich beim Schlafen im Korb an (Pippi) und sie kuschelt sich weiter hinein, wir merken es nur weil die anderen Hunde diesen Korb dann meiden.
    Sie ist aber stubenrein und macht nur draußen. Aber es kommt mir vor dass sie durch die unsaubere Aufzucht eben nicht unterscheiden kann oder dass es sie nicht stört wenn sie in ihren eigenen Pippi liegt (ich finde das sehr traurig :() und denke mir wie soll man das denn abtrainieren? sie macht sich meistens an wenn sie liegt, nur im Korb oder wenn sie auf die Bank gekommen ist am Anfang rennt sie panisch (wie eine Panikattacke) und pullert sich an :( Wir haben es im griff indem sie nicht mehr auf Bank oder Bett darf und den Korb kontrolliere ich mehrmals täglich...
    So jetzt eigentlich zu der Sache die ich gerade versuche ihr abzugewöhnen:


    Wenn und ein anderer Hund entgegenkommt bleibt sie wie eingefroren stehen und will nicht weitergehen. Belohnen ist da sehr gefährlich denn wenn ich den falschen Moment erwische denkt sie ich belohne sie für das stehenbleiben und anstarren.
    Wenn ich dann einfach weitergehe lässt sich sich nur schwer mitziehen, mit Leckerlis habe ich es probiert (rufen und wenn sie herkommt) ein Keks, sie ist noch sehr leicht rauszureißen mit Leckerli hab jedoch Angst dass das verhalten schlimmer wird. Momentan ist es noch kein Problem aber es kann es werden. Sie bellt ja nicht, wenn ich es dann durch Locken oder durch Zupfen geschafft habe dass sie weiter mitkommt, kommt sie mit (Ohren nach hinten gerichtet und ein leises Winseln)
    Mir kommt vor sie traut den Hunden nicht zu 100 Prozent.
    Dann habe ich wieder Begegnungen mit bellenden Hunden und die ignoriert sie und schnüffelt weiter...
    es kommt immer darauf an wie uns der Hund entgegen kommt ob seitlich oder frontal oder ob der Hund vor uns geht
    Wenn er vor uns geht verfolgt sie seine Fährte wenn er hinter uns geht- findet sie sich schneller damit (sie dreht sich öfters um aber es geht)
    Seitlich-garkeine Reaktion
    Hunde auf Fahrrädern findet sie sehr bedrohlich, wenn diese knapp vorbeifahren
    und frontales Vorbeigehen, wenn ich sie auf der Seite vom fremden Hund gehen lassen würde würde sie stehen bleiben um den anderen einschätzen zu können.
    Wenn ich sie kurz nehme und auf die andere Seite nehme habe ich jede Begegnung super im Griff.
    Jedoch wenn sie den Hund vorher sieht und zwei Meter vor mir ist und ich will das sie mitkommt-keine Chance-sie kommt nicht zumindestens nicht sofort.
    Wenn ich anziehen würde würde ich sie weiter aufregen und sie würde dann Hoppeln und eventuell Winseln.
    Deswegen zupf ich nur leicht und das wirkt aber eben nicht gleich....
    Dazu muss ich sagen dass sie sonst auch nie mitkommt -.- sie ist sehr stur.
    Wenn sie wo schnüffeln will (klappt jetzt schon besser) muss man sie auch mal überzeugen, weil man keine 30 min am selben Fleck stehen will.
    Sie bleibt beim Gassi gehen jeden Meter stehen und verharrt dort für Ewigkeiten....weil sie es für Wichtiger empfindet dort zu schnüffeln als mitzukommen.
    Eigentlich meistens zupf ich leicht und sag bestimmt "komm gehen wir" sie kommt mit aber halt irgendwann und wenn das schon so nicht sofort funktioniert wie
    soll ich es verlangen wenn ein anderer Hund kommt?


    Habt ihr Ideen wie ich das rausbekomme und sie einfach normal vorbeigeht oder jedes Mal ihren Willen durchzusetzen?


    GLG

  • Hallo,


    meine erste Hündin war in den ersten Monaten draußen auch so. Ich habe sie am Geschirr geführt und wenn ein anderer Hund in Sicht kam auf die Seite genommen, weg vom Hund. Ich bin nicht stehen geblieben sondern habe Gas gegeben, ohne Worte. Sie hatte gar keine Zeit stehen zu bleiben und viel ziehen musste ich am Geschirr auch nicht. Waren wir vorbei habe ich sie gelobt und ihr, beim Weiterlaufen, irgend etwas beruhigendes erzählt. Fremde Hunde habe ich nicht an sie heran gelassen wenn ich merkte das sie ängstlich war. So konnten wir irgendwann auch durch große Menschenmengen laufen, was vorher gar nicht ging.
    Ich denke du musst einfach der sichere Anker für deinen Hund werden und so selbstbewusst wie möglich durch die Gegend laufen und vor allem musst du für den Hund berechenbar sein.
    Vielleicht findest du heraus was dem Hund Spaß macht, erst drinnen und später unterwegs. Das bindet und gibt Sicherheit und Selbstbewusstsein. Ich habe irgendwann angefangen mit ihr so eine Art Waldagility zu machen. Irgend etwas findet man immer zum Darüberlaufen, oder Umrunden oder Durchkrabbeln.
    Mein Panikhund ist später turniermäßig im Agility gelaufen und hat sich von allem und jedem anfassen lassen. Angst hatte sie nicht mal mehr Sylvester. Ihre Angst vor anderen Hunden war auch weg und sie hat sogar mal einen aufdringlichen Rotti in die Flucht geschlagen. Dabei war sie selbst nur 43 cm hoch und 11 kg schwer.
    Empfehlen kann ich dieses Forum: http://angsthund-forum.de/index.php/BoardList/


    LG Terrortöle

  • Lotte war auch sehr ängstlich früher. Sin wurde im April 2 Jahre alt. Früher hat sie nie gebellt. Heute ist sie mehr Wachhund als Ludwig und tritt recht selbstbewusst auf.
    Das ist nicht zuletzt auch der Verdienst unseres Hundetrainers. Die 3 Säulen des Trainings bestanden aus Regeln, Auslastung und Training mit Halti. Die wichtigste Regel zu Hause war, der Hund bekommt zum Schlafen feste Plätze, d.h. legt er sich irgendwo anders hin, wird er auf seinen Platz geschickt. Anstrengend am Anfang, aber sehr effektiv.
    Auslastung bestand v.a. aus Spielen mit dem Hund, Apportieren, Suchspiele. ...mindestens 1 Stunde pro Tag pro Hund.
    Das Halti war das beste, was uns passieren konnte. Wir verwenden es ausschließlich mit Geschirr. Die Anwendung muss immer mit einem Trainer geübt werden.
    Seither können wir mit den Hunden an jedem anderen Hund vorbei gehen, Fixieren wird unterbunden, Stehen bleiben auch. Das Beste, man bleibt selbst gelassen und der Hund spürt das. Das Halti ist ein Trainingsgerät, was dem Hund erwünschtes Verhalten antrainiert und später nicht mehr notwendig ist. Oftmals laufen wir, ohne das das Halti eingeklickt ist.
    Dank Halti können wir ohne Zerrerei sogar durch die Stadt gehen und ich halte auch beide Hunde.
    Auch jetzt auf dem Weg zum Strand : Lotte ist ein absolutes Wassertier. Die dreht schon auf dem Weg schier ab. Ohne Halti wäre ich am Wasser angekommen schweißgebadet und fix und fertig.
    Wir haben vorher Leinenführigkeit mit Blocken und Richtungswechsel geübt mit mäßigem Erfolg. Uns kam heute ein Ehepaar mit Ridgeback-Rüde entgegen, das sich in den Dünen verstecken musste aus Angst, dass sie ihren Rüden nicht halten können. Das ist bei uns Vergangenheit.
    Im Kurzen: Ein Angsthund braucht Sicherheit, die bekommt er durch Regeln und klare Ansagen. Viele Angsthundhalter packen ihre Hunde in Watte, was fatal ist.
    Mit dem Halti kann ich meinen Hund lenken und er versteht, was ich will.

  • Hallo Danke für die schnellen Antworten.
    Also wir bemühen uns sehr ihr feste Regeln zu geben und klare Ansagen aber das ist Bei ihr nicht so einfach.
    Sie pullert sich an oder zittert sofort oder bewegt sich gar nicht mehr vor Angst. Obwohl ich nur bestimmt bin und keinenfalls aggressiv.
    Deswegen setzen wir die Regeln meistens einfach mit Wiederholungen durch anstatt mit einem strengen Ton weil es so traurig anzusehen ist wie
    sie Schläge erwartet und extra ihren ganzen Körper anspannt... :/
    Sie dürfte sehr misshandelt worden sein. Sie ist aber im Freilauf sehr sozial und auch wie wir die Schäferhündin dazunahmen gab es nicht wirklich gravierende Probleme obwohl diese damals sogar läufig war.
    Einmal bin ich an einer Hundewiese vorbeigelaufen und da waren so 6 Hunde drinnen, ich wollte eben sehen am Anfang wie sie sich verhält und ob sie Kontakt wünscht zu fremden Hunden oder nicht. Und was soll ich sagen sie hatte den Schwanz eingeklemmt und wollte nur schnell da weg. Wurde in der Tötung gemobbt von den anderen... Mittlerweile ist sie sehr selbstbewusst gegenüber anderen Hunden (im Freilauf). Sie steckt klar Grenzen ab was sie nicht möchte und was schon.
    Und an der Leine funktioniert es gut dass auf die andere Seite nehmen und vorbeilaufen aber ich frage mich warum sie so faziniert ist von anderen Hunden wie als würden wir einen Alien sehen :D
    Sie stellt keinen Kamm auf oder sonst was in der Art aber man merkt durch ihr dazu gewonnenes Selbstbewusstsein ist die Interesse jemand Neues kennenzulernen sehr groß. Als eigentlich wenn ich zu spät reagiere und sie sich nicht vom Fleck rührt, kommuniziert sie mit den anderen Hund, es gibt auch welche denen sie von Anfang an traut und einfach weitergeht. Aber manche kann sie irgendwie nicht einschätzen kommt mir vor bzw will sie unbedingt diesen Hund näher betrachten und bleibt stehen bis er auf sie zukommen würde.
    Wenn ich jedoch rechtzeitig reagiere ist sie sehr brav und geht brav mit manchmal winselt sie weil sie das sehr viel Beherrschung kostet.
    Und sie rennt super an der Leine, zieht nicht oder sonst was nur sie ist sehr stur und wenn sie sich einbildet sie möchte jetzt da stehenbleiben und ewig schnüffeln oder den Hund betrachten ist das so und dann muss man sich ordentlich durchzusetzen.
    Ich habe die letzten Jahre SEHR an mir gearbeitet sonst hätte ich meinen Rüden (auch aus der Tötung) niemals hinbekommen, dieser war hochaggressiv auf andere bzw hat er richtig gekreischt wenn ein andere Hund nur zu sehen war... Und jetzt bei einer Begegnung kann er auch an der langen Leine laufen weil er wirklich garnicht mehr reagiert, er schnüffelt seelenruhig weiter egal wie nah der andere Hund ist (auch wenn dieses pöbelt) somit kann ich mich voll auf sie konzentrieren. Denn eigentlich sollte das ja leicht zu lösen sein da sie ja nicht wirklich pöbelt sondern einfach zuviel Interesse zeigt als angebracht.
    Bei meinem Rüden hat es sicher ein Jahr arbeitet gekostet, jeden Tag stundenlanges "Hundesuchen" um zu üben immer in näheren Abstände und irgendwann ließ es ihm komplett kalt.
    und bei Maya brauch ich ja auch nicht ausweichen aber hätte gerne dass ihr an der Leine die Hunde egal sind und sie ihnen nicht immer so hinterherschaut ;D dass ich sie mitschleifen muss...wir haben es bei paar Hunden schon geschafft sogar mit lockerer Leine aber 1 keine Ahnung wie ich das gemacht hab und 2 glaub ich es kommt immer auf den Hund an wie dieser mit ihr kommuniziert. Welpen interessieren sie am meisten und ganz helle Hunde, die dunklen sind ihr meistens egal ;D und daher wir vorne bei uns einen Golden Retriever Züchter haben kann man sich vorstellen dass es viel zum guggen (abwarten) gibt wenn ein Herr mit 6 Hunden auf einmal geht ;D
    Gestern wurde sie zwei mal angepöbelt von einem Dackel und einem Pitbull und beide Male hab ich sie mit ruhiger Stimmer animiert das zu ignorieren(Hatte auch Leberwurst dabei ;Dnich konnte sie sogar ablegen obwohl hinter ihr ein Hund gebellt hat) was auch gut geklappt hat aber mein Ziel ist eben mich nicht immer vorbereiten zu müssen wenn ein Hund kommt oder geht das Stehenbleiben von alleine weg wenn ich weiter so mit ihr laufe. Hunde ignorieren, andere Seite nehmen und vorbeigehen? Oder umgehe ich da dieses Verhalten nur? Also an manchen Tagen bin ich wahnsinnig stolz auf sie aber dann gibt's wieder Runden wo sie wieder meint "Frauli wir bleiben stehen und warten bis der Hund herkommt, damit Pasta" und dann habe ich gelernt mich so zu Verhalten als wäre da garkein Hund sondern etwas ganz unspektakuläres was auch immer klappt aber sie kommt halt erst mit wenn man streng sagt weitergehts oder wenn man sie nett lockt und dass auch erst nach ner Weile ;D sie ist so eigensinnig.
    Also hätt ich das Selbstbewusstsein und die Entschlossenheit bei Hundebegegnungen mir nicht beigebracht wäre ich wahrscheinlich verloren und es würde in Pöblerei umschlagen.
    Na wie auch immer es hätte i´mich einfach interessiert wie ihr reagieren würdet, damit man sie eben auch nicht für das Anstarren belohnt sondern dafür dass sie mitkommt, ist ja ein enges Zeitfenster.
    Hund kommt sie geht zb mit Schleppleine oder Flexi vor mir oder hinter mir(mit kurzer passiert das eigentlich garnicht weil sie immer neben mir geht und ich sie abblocken kann)und dann sieht sie den Hund direkt vor sich über die Straßen gehen und bleibt stehen (wenn die Leine aus ist) wenn ich nicht aufpasse und sie hat noch mehr Leine würde sie eigenmächtig direkt rüber marschieren. Was mir ja zeigt dass es mittlerweile keine Angst mehr ist sondern sie will selbst entscheiden, nämlich dass sie diesen Hund jetzt kennenlernen will. Würde ich ihr Leine geben wäre sie schon beim anderen Hund aber mit freundlicher Absicht, also kein hinstürmen oder so.
    Ich denke manchmal dass es vielleicht so ist weil ich sie ungewollt mal an zwei Hunde die an der Leine waren (und um die Ecke kamen) hingelassen habe. Aber das ist jetzt sehr lange her und seitdem kein einziger Kontakt mehr an der Leine.


    GLG

  • Vielleicht ein bisschen unerständlich daher ich bei Begegnungen so tue als wäre da garkein Hund und sie ist an der langen Leine gehe ich einfach weiter ohne sie oder den anderen Hund zu beachten (Mit Absicht) und dann eben weil die Leine aus ist kommt sie nicht mit XD
    Würden wir vorbeigehen mit langer Leine ohne irgendeinen Aufwand würde sie einfach mal entscheiden über die Straße zu dem Hund zu spazieren Und wenn die Leine dann aus ist steht sie auch mitten auf der Straße...Wo ich sie dann weggetragen habe weil sie sich geweigert hat schnell da weg zu kommen...
    Denn auf der Straße hab ich natürlich nicht soviel Zeit Methoden auszuprobieren. Hätte einfach gerne dass sie egal wie lang die Leine ist sie weiß dass sie bei mir bleiben muss und nicht selbstständig rübergeht wenn ihr das in den Kram passt.
    Bin ja auch wirklich vorsichtig eine falsche Belohnung im falschen Moment und ich habe sie für das anstarren bestätigt. Deswegen nehme ich kein Futter sondern versuche auf gleichgültig zu machen damit sie es sich von mir und dem Rüden abschaut dass das keine große Sache ist :)
    Für weitere Tipps wäre ich dankbar :)