Zwiespalt: Ignorieren oder Konsequenz

  • [fn][/fn]Guten Tag erstmal,


    Habe mich gerade Angeneldet und bin stolzer Besitzer eines 14 Wochen alten Schäferhunds.


    Der kleine kommt so langsam in die erste Pflegelphase.


    Und dazu habe ich auch eine Frage.
    Es gibt bestimmte Situationen wo er eine Sache patu nicht möchte und sich mir Händen, Füßen, Schnautze wehrt. Zum Beispiel springt er auf die Couch ich will ihn wieder runter schmeißen. Nun will er aber nicht, bellt und packt in dem Arm. Nun ignorier ich ihn normalerweise, wenn er zufesste zu Packt, was auch immer die Wirkung hat das er sich beruhigt. In der beschriebenen Situation besteht allerdings nun der Zwiesplat zwischen Ignoriern und er bleibt auf der Couch oder runter holen und er wird Wilder und fester im zu packen.


    Habt ihr vll für solche Situationen den ein oder andere Tipp?


    Mit freundlichen Grüßen,
    Thilo

  • Hallo und herzlich willkommen hier im Forum. Erstmal herzlichen Glückwunsch zum neuen Familienmitglied.
    Geht ihr in die Hundeschule? Wenn nicht, würde ich das unbedingt tun! Euer Kleiner versucht schon massiv, eure Autorität zu unterwandern. Die Couch hat er erobert und verteidigt sie. Ignorieren hilft in der Situation nicht, da hat er seinen Willen bekommen. Schick ihn mit Nachdruck von der Couch! Beißen musst du sofort unterbinden! Wenn du einen 14 Wochen alten Schäferhund-Rüden nicht im Griff hast, wird es erst richtig schlimm, wenn er in die Pupertät kommt. Erlaube dem Hund nichts, was du nicht willst. Und zwar konsequent, nicht einmal ja und einmal nein. Es ist leider nicht möglich, im Forum zu beurteilen, wie du mit deinem Hund kommunizierst. Für mich hört es sich so an, als ob du nicht weißt, wie du dich durchsetzen musst. Deshalb suche dir einen guten Hundetrainer, geh ins Training und hol dir den Trainer auch mal nach Hause! Ein Schäferhund ist kein Schoßhund und kann zu einem Riesenproblem werden, wenn er nicht von Anfang an Regeln und richtiges Verhalten lernt. Bewegung, Disziplin, Zuneigung -das ist das Erfolgsrezept eines ausgeglichenen und gehorsamen Hundes, welches Cesar Millan seinen Klienten immer wieder ans Herz legt.

  • Jo, den hab ich: Nicht von der Couch "runterschmeissen"! Wie soll der Welpe so etwas verstehen? Eine adäquate Handlungsweise gibt es in einem Wolfsrudel/Hunderudel nicht.


    Du hängst am oberen Ende der Leine und behauptest wahrscheinlich von Dir, das grössere Gehrin zuhaben und somit intelligenter zu sein. Also nutze es entsprechend! Liegeplätze ranghöher Rudelmuitglieder sind niocht per se tabu für andere Rudelmitglieder. Und gerade Welpen/Junghunde bzw. -wölfe haben diesbezüglich sowieso noch eine hohe "Narrenfreiheit". Nervt so ein Jungspund einen auf seinem bevorzugten Liegeplatz ruhenden adulten Hund/Wolf, dann geht dieser schlichtweg wo anders hin.


    Wenn Du möchtest dass Dein Hund nicht auf dem Sofa liegt, dann musst Du das anders anstellen damit der junge Hund dieses nicht als Liegeplatz konditioniert. Z.B. indem Du eine Zeit lang irgend etwas auf's Sofa stellst/legst, so dass der Hund keinen Platz hat bzw. im dieser Platz zu ungemütlich ist. I.d.R. dauert es eine Weile bis ein junger Hund seine Ruheplätze in der Wohnung etabliert hat. Wenn er in dieser Zeit das Sofa dafür nicht entdeckt, wird er es später dafür oft gar nicht mehr ins Auge fassen. Bzw. es genügt dann, wenn der Hund wirklich weiss wo er liegen soll, ihn mit einem Hörzeichen dorthin zu schicken.


    Eine Aufforderung zum rauhen Spiel, so wie Du das derzeit mit Deinem Welpen veranstaltest, kann eigentlich nur nach hinten los gehen. Der Welpe wird Dir entweder immer massiver auf Deine in seinen Augen "Aufforderung zum Raufen" antworten, oder aber er wird schlichtweg aus Angst vor Deinem Verhalten, welches er nicht einordnen kann, in einen Konflikt rutschen, den er erst einmal alleine nicht auflösen kann. Was sein Verhältnis zu Dir dauerhaft belasten könnte.

  • Wenn Du möchtest dass Dein Hund nicht auf dem Sofa liegt, dann musst Du das anders anstellen damit der junge Hund dieses nicht als Liegeplatz konditioniert. Z.B. indem Du eine Zeit lang irgend etwas auf's Sofa stellst/legst, so dass der Hund keinen Platz hat bzw. im dieser Platz zu ungemütlich ist. I.d.R. dauert es eine Weile bis ein junger Hund seine Ruheplätze in der Wohnung etabliert hat. Wenn er in dieser Zeit das Sofa dafür nicht entdeckt, wird er es später dafür oft gar nicht mehr ins Auge fassen. Bzw. es genügt dann, wenn der Hund wirklich weiss wo er liegen soll, ihn mit einem Hörzeichen dorthin zu schicken.

    interessant !
    bin jetzt gespannt wie dies in der Praxis Anwendung findet


    @EludurHerzlich Willkommen !
    Bildchen von dem Wilden ...

  • @WaschbärAlso mit runterschmeißen war nicht gemeint das ich ihn mit voll Speed von der Couch schupse.
    Was hat die Frage nun damit zu tun ob ich behaupte ein größeres Gehirn zuhaben? Dir Aufforderung mein Gehirn entsprechend zu nutzen finde ich etwas unangebracht. Es gibt wohl für jeden Situationen in der er mal auf die Erfahrung anderer zurückgreift, da man nicht zwangsläufig auf jede Idee selber kommt.


    Der Tipp allerdings bestätigt meine Erfahrung, das die beste Methode zu sein scheint einfach schneller zu sein und ihn bevor er hoch will ihm das zu verbieten, ich bin quasi im Weg und für den Fall in dem er schneller ist wäre dann etwas anderes im Weg.
    Das verlassen der Couch scheint auch eine gute Option zu sein, da sie für ihn nur Interessant zu sein scheint, wenn wir drauf sind. Es geht ihm glaube ich nicht darum uns zu verjagen.



    @Lolu
    Wer sagt das ich inkonsequent bin?
    Ich brauche keine Belehrung über die Rasse oder darüber das ein Schäferhund kein Schoßhund ist. Natürlich haben wir einen Hundetrainer, schon allein wegen der Sozialkontakte in der Welpenschule.
    Ich würde mich wundern, wenn alle hier Problemlos durch Die Erziehung kommen ohne sich mal auszutauschen. Andere Meinungen andere Ansätze die vielleicht bei dem einen Hund besser Funkionieren als bei dem anderen.



    Vielen Dank schon mal für die schnellen Antworten. Würde mich über einen weiteren austausch freuen ;)


    MfG
    Thilo

  • Wenn man einen Welpen aufzieht ist es immer notwendig sein Gehirn zu benutzen. Eine "Ex-und-hopp"-Erziehung nach 08/15-Methode funktioniert nicht. Wenn Dein Welpe etwas tut, was er Deiner Meinung nach nicht soll, weil es Dich stört oder weil er sich dadurch selbst oder andere gefährdet, dann musst Du zuerst einmal darüber nachdenekn, warum Dein Hund das tut. Dazu gehört zuerst einmal sich mit dem Verhalten von Hunden und Wölfen im Rudel auseinander zu setzen. Bücher und Filme von Günter Bloch geben dazu interessante Ansätze (z.B. "Affe trifft Wolf"), die man immer dann wieder erkennt wenn man intinktsichere Mutterhündinnen und Althunde bei der Aufzucht ihrer Welpen und Junghunde beobachten kann.


    Es gibt bei der Welpenaufzucht eine ganz wichtige Phase, in der die Mutter und/oder Omas, Tanten/Onkel etc. einzelne Gegenstände (z.B. einen Knochen, aber es kann sich auch um ein demonstrativ neu gegrabenes Loch handeln etc.) tabuisieren. Die Welpen lernen dadurch angemessen damit umzugehen dass einzelne Gegenstände, mit denen sich ein Altwolf/Athund direkt beschäftigt, tabu für sie sind. Und was es bedeutet wenn die Mutter/Oma/Tante etc. die Zähne bis an die Ohren fletscht.


    Ein verlassener Liegeplatz aber, auch wenn ein ranghoher Wolf/Hund dort gerne liegt, gehört nicht in diesen Bereich. Möglicherweise verlässt ein Wolf/Hund, der in der Rangordnung sehr weit unten steht, diesen wenn ein bestimmter ranghoher Wolf/Hund sich ihm nähert. Weil er sich prizipiell nicht wohlfühlt wenn besagter Wolf/Hund ihm zu dicht auf die Pelle rückt (ich vermute aber mal dass Du genau diese Situation nicht haben möchtest, in der sich Dein Hund in Deinem direkten Umfeld nicht wohl fühlt). Genau das selbe ( = Zurückziehen) wird aber ein ranghoher souveräner Altwolf/Althund auch tun wenn ihm ein nerviger Jungwolf/Junghund auf die Pelle rückt, während er auf einem ihm angenehmen Liegeplatz liegt. So eine Ressource besitzt keinen so hohen Stellenwert für einen Wolf/Hund,dass er deswegen internen Stress im Rudel erzeugt.


    Etwas anderes wäre es wenn der Altwolf/Althund dort z.B. an einen Stück Fleisch frisst. Dieser Gegenstand könnte dann tabuisiert werden (prinzipiell gehört alles, was ein Wolf im Maul hat, und der direkte Bereich darum ihm, egal welche Stellung er im Rudel besitzt). Aber nicht die Örtlichkeit.


    Ein Altwolf/Althund signalisiert einem nervenden Welpen/Junghund/-wolf gegenüber auch mal dass er nicht genervt werden möchte. I.d.R. wendet sich das Alttier dann von der Nervbacke ab und ignoriert dessen Verhalten. Manchmal diszipliniert es sie aber auch angemssen (das kommt auf die Situation an; werden Jungwölfe z.B. im Jagdverhalten "angelernt", dann erfolgt so ein Rüffel sehr viel schneller als in eine Ruhephase des Rudels).


    In der Aufzucht von Welpen und Junghunden ist es hilfreich kritische Situationen einfach nicht entstehen zu lassen. D.h. wenn der Hund später nicht auf's Sofa soll, dann ist der Welpe/Junghund z.B. eine erste lange Zeit nie im Wohnzimmer mit dem Sofa alleine. Und ist man mit ihm zusammen darin, gestaltet man die Umstände erst mal so dass er da einfach nicht drauf kommt. Später dann, wenn er über positive Konditionierung erlernt hat auf ein Hörzeichen hin seinen Liegeplatz aufzusuchen und dort zu bleiben, kann man ihn vom Sofa runter schicken auf seinen Platz (und ihn dort dafür bestätigen, das er diesen aufgesucht hat und dort bleibt).


    In Deinem Fall: Du hast es ganz richtig erkannt, es geht Deinem Welpen um Dich, weniger um den Platz auf dem Sofa. Er möchte sich mit Dir beschäftigen, und vermutlich konntest Du ihm bisher nicht so gut wie ein souveränder Altwolf/Althund erklären welches seiner Verhaltensweisen Du nicht haben möchtest. Da hilft nur sich vor Ort in die Hände eines wirklich kompetenten Trainers zu begeben und sich zeigen zu lassen, wie man individuell auf den eigenen Hund abgestimmt reagiert, und auch welche angebotenen Ersatzhandlungen für den Welpen/Junghund angemessen sein könnten (für ein kleines Kind, welches mit überschäumenden Temperament den Fussball durch die Wohnung schiesst, wäre es auch wenig hilfreich ihm statt dessen einfach nur zu befehlen sich still in die Ecke zu setzen)

  • Mrin Idee ist es, sollte er auf der Couch sein, ihn zu rufen und für das kommen dann zu belohnen. Das Rufsignal funktioniert hier Problem los unter großer Ablenkung arbeiten wir natürlich noch dran. Schaut er einmal auf mich und konzentriert sich drauf kann ich ihn auch auf seinen eigentlichen Platz schicken. Nach dem er das dann gemacht hat, würde ich dann mit ihm als Belohnung Spielen, da wie dein Beispiel mit Kindern schon sagt das still in die Ecke legen, keine Option ist.


    Am Ende geht es mir nicht darum das er generell nicht auf die Couch darf.


    Natürlich denke ich selber darüber nach was hier die beste Option ist. Ein Knoten im Kopf löst sich nur manchmal nicht so einfach.
    Und wie gesagt, wir haben einen Hundetrainer. Ich suche auch nicht ein Patenrezept, sonder tatsächlich einfach nur einen Austausch aus dem ich lernen kann. Sollte das anders rübergekommen sein tut mir das leid.

  • Mir wäre das bei einem 14 Wochen alten Hund viel zu früh, dass er sich "auf seinen Platz schicken lässt". Man kann so etwas mit einem Welpen machen. Man macht sich dadurch aber, je nachdem was man später ausbildungstechnisch mit seinem Hund machen möchte, auch viele Türen zu.


    Und den Hund jedesmal zu rufen wenn er auf's Sofa springt, und dann bei Dir zu bestätigen, kann beim Hund ganz schnell folgende Handlungskette aufbauen: "Springe ich auf's Sofa, erringe ich Aufmerksamkeit und bekomme ein Lecker (o.ä.)". Und das ist nicht förderlich um den Aufenthalt auf dem Sofa abzutrainieren...

  • Da hast du wohl recht. Also bleibt wohl die beste Methode einfach wo anders hinzugehen und ihm schlicht in dem Moment nicht das zu geben was er möchte. Er Verknüpft dann also "Ich spring auf die Couch -> Ich werde ignoriert"


    Und grundsätzlich sollte die Couch einfach ungemütlich sein so dass es sich für ihn es sich lohnt auf der Couch zu sein. Doofes Beispiel knirschende ungemütliche Alufolie oder ein Stuhl auf der Couch (Ich weiß net das best geeignete Material)


    Im höhren Alter kann man, dann ja immer noch konditionieren das er es mit Erlaubnis darf.


    Es ging mir nicht grundsätzlich nur um die Couch ging, sondern um Situationen wie diese.
    Ich nehme jetzt für ähnliche Situationen im Prinzip das mit was ich auch grundsätzlich mache. Fängt er an um Aufmerksamkeit zu "Kämpfen" ignorieren. Also das was ich Prinzip auch sonst mache.

    Einmal editiert, zuletzt von Eludur ()

  • Du hast im Anfangsthread sehr wenig Informationen über euch mitgeteilt und dann diese Situation beschrieben.
    Ich habe in meiner Aussage gar nicht dich persönlich gemeint, das war allgemein, weil man doch so oft erlebt, dass sich Menschen Schäferhunde aufgrund ihrer wunderschönen Erscheinung kaufen und dann überfordert sind. Es ist eben leider auch nicht selbstverständlich, dass sich unerfahrenere Halter in einer Hundeschule bzw in einem -Verein anmelden.
    Ich frage auch gern im Forum, wenn ich einen Rat brauche und meine Hunde sind noch längst nicht so "fertig " , wie ich es mir wünsche.
    Unsere Hunde gehen nicht auf die Couch, haben wir von Anfang an unterbunden.
    Unser alter Herr hat das ein paar Mal heimlich gemacht. Er fand das für seine alten Knochen sehr angenehm. Daraufhin bekam er ein tolles Bett für Hundesenioren. Ab dem Zeitpunkt war er nie mehr auf der Couch.

  • Hallo und herzlich willkommen hier.


    Du schreibst hier bezüglich Situation "Couchplatz" der kleinen Fellnase.


    Ich hab zwar keinen Welpen, weiß aber, dass man einfach sehr sehr konsequent sein MUSS!
    Überlege dir vielleicht erstmal ob der Hund aufs Sofa darf oder nicht. Weil mal darf er und mal nicht wird nicht funktionieren. Entweder ja oder nein. Ich interpretiere in deinem Post das du dir da noch nicht so Sicher bist. Wenn er darf....dann lass ihn...wenn nicht dann einfach IMMER wieder runter bringen bzw am besten sobald nur eine Pforte das Sofa berührt eingreifen. Sonst entscheidet irgendwann der Hund was er macht und was nicht
    Du bist der Rudelchef und musst dich entsprechende verhalten