Nasenarbeit / Fährte & Co /Praxisarbeit

  • Fragen zur neuen PO


    Leitlinien für die Bewertung

    • Gibt der HF das HZ zum Suchen, bevor der Hund am Abgangsschild ist, oder gibt er kein HZ, erfolgt ein
    Abzug von -1 Punkt.

    • Zeigt der Hund bereits vor dem Abgangsschild ein Suchverhalten, ohne vom Hundeführen mit HZ
    angesetzt zu sein, so ist dies nicht negativ für die Bewertung.

    • Unterbricht der Hund die Fährte durch fälschliches Anzeigen eines Gegenstandes und geht der HF nicht
    zum Hund, sondern gibt am Ende der Fährtenleine ein zusätzliches HZ zum Suchen, erfolgt ein Abzug von
    -2 Punkten aber HF geht zum Hund, Abzug von -4 Punkten

    • Gibt der HF dem Hund Sichtzeichen zum Aufnehmen der Fährte, erfolgt ein Abzug von -2 Punkten.

    • Faseln, Kreisen an den Winkel, ständiges Aufmuntern, Leinen- oder verbale Hilfen bei den Fährten oder
    beim Verweisen sind fehlerhaft und werden entsprechend entwertet.
    • Urinieren oder Stuhlgang: Entwertung -8 Punkte


    • Primäre Elemente:
    Intensität, Selbstvertrauen, Konzentration, direktes überzeugendes Verweisen.
    • Sekundäre Elemente:
    Abstand zwischen HF und Hund, Geschwindigkeit des Ablegens beim Verweisen.


    Erste Frage:

    Bzgl. des Punktes wenn der Hund fälschlicherweise einen GS anzeigt der gar nicht da ist. Wie soll denn der HF wissen, dass der GS gar nicht da ist? Also wie soll der HF den Fehler vermeiden der ihm 4 Punkte Abzug beschert. Oder verstehe ich hier etwas nicht?


    Zweite Frage:

    Unter "Sekundäre Elemente" steht dass die Geschwindigkeit des Ablegens beim Verweisen bewertet wird. Was wenn der Hund im Stehen verweist? Oder im Sitzen, aber okay, da kann es auch schnell sein.


    Es ist schon irgendwie ulkig, dass in der PO "im Stehen, Sitzen und Liegen" verwiesen werden darf, das aber keiner macht und von daher gibt es dafür auch einfach keine genauere Beschreibung?


    Zusatzfrage: Was ist gleich nochmal "Faseln"?

  • Erste Frage:

    Bzgl. des Punktes wenn der Hund fälschlicherweise einen GS anzeigt der gar nicht da ist. Wie soll denn der HF wissen, dass der GS gar nicht da ist? Also wie soll der HF den Fehler vermeiden der ihm 4 Punkte Abzug beschert. Oder verstehe ich hier etwas nicht?

    Man weiß ja welche Prüfungsstufe man läuft, und wenn man jetzt z.B. eine IGP3 Fährte läuft und der Hund auf demselben Schenkel sich das zweite mal hinlegt, weißt du, dass da kein GS sein KANN.
    Oder 50 Schritte vor/nach einem Winkel kann auch nix liegen, usw.

    Manche Hunde verhalten sich beim "lügen" (wenn es denn Absicht ist) auch anders, als beim tatsächlichen verweisen, u.U. sieht man es seinem Pappenheimer einfach an. Ist aber sicher auch viel Glückssache.


    Zu Frage 2, ja da hast du recht... gut, schnell/langsam hinsetzen geht ja schon.. aber schnell/langsam stehen bleiben? Das würde ich beim "Steh" eher als "überzeugend" beschreiben, aber das steht ja schon bei den primären Elementen ^^

  • Wenn sich der Hund zum Beispiel kurz vor oder nach dem Winkel hinlegt, kannst du davon ausgehen, dass da kein Gegenstand liegt. Da kannst du dann von hinten aus den Hund weiter schicken. In der Mitte eines Schenkels ist das natürlich schwieriger. Da kannst du wahrscheinlich nur hingehen und gucken, wenn keiner liegt, den Hund neu ansetzen. Aber die Punkte hast du dann verloren.


    Bei der Geschwindigkeit des Hinlegens wird wahrscheinlich auch die Intensität des Verweises herangezogen. Das kannst du dann auch beim stehenden Verweisen beurteilen.


    Faseln meint das eher großflächige Suchen. Also wenn es eher einer Stöbersuche gleicht.

  • Dankeee!! Ruebchen und Cinja !!


    Okay, dann hatte ich es mir schon so ungefähr vorgestellt. Tatsächlich tut man wohl gut daran, wenn man seinen Hund gut lesen kann.


    Frage 2 wären wir dann einfach wie immer, es liegt im Auge des Betrachters also des Richters ob er es schön findet oder nicht. War ja eh mehr oder weniger theoretisch, da es offenbar null Leute gibt, deren Hund in IGP stehend verweist. Oder sitzend. Habt ihr das schon mal gesehen?

  • Ich kenne nur 1 Hündin die sitzend verweist, mit stetigem Blick zum GS.

    Wichtig beim stehend oder sitzend Verweisen ist dass der Hund diese Position auch hält und sich nicht hinlegt während du nach vorne läufst.

  • Meine Shiva hat sich immer hingelegt zum Verweisen (FH), im Alter, als ich sie aus dem Sport genommen habe und nur noch Spaßfährten gemacht habe, hat sie von sich aus im Stehen verwiesen.

    In punkto schnelligkeit zum verweisenlag lag es bei den vielen FH`s, die ich gemacht habe, immer am Richter. Ich habe Punkte gezogen bekommen mit der Begründung, sollte intensiever verweisen, ein anderer Richter hat es mir nicht angekreidet, wenn meine Hündin, die immer schön ruhig gesucht hat und sich nicht am Gegenstand hingeschmissen hat, sondern sich einfach nur hingelegt hat.

    Ein anderer Punkt ist der Wiederansatz, beim Kommando "Such" ist meine schnell hoch zum suchen. Da gab es auch Richter, die mir da einen halben Punkt abgezogen haben.

    Ich habe mich immer gefragt, was heißt "intensiever verweisen?" Der Gegenstand lag immer zwischen ihren Pfoten, sie hat ihn aber nie die ganze Zeit angestiert.

  • Ich würde es bei einem Hund trainieren, der sich mit kalten und nassen Böden sehr schwer tut. Klar, kann man da auch über den Gehorsam gehen, aber wozu? Dann doch lieber stehend verweisen lassen und ein schöneres Gesamtbild haben. Wenn man das liegen so erzwingen muss, hat man ja immer diese negative Behaftung.