Nasenarbeit / Fährte & Co /Praxisarbeit

  • Jaaaa, ich finde auch, das Reizvolle!!


    Gerade die Fährte ist einfach auch so mysteriös und bietet so viel Gelegenheit zum Nachdenken, sich hineinversetzen, Beobachten, Erkennen, Erfühlen, Scheitern, Dranbleiben, Studieren............


    Ich liebe es

  • Ihc war heute wieder auf dem Zwischenfruchtacker, auf dem nicht mehr viel Zwischenfrucht ist :) Feuchter, aber sehr fester Boden mit wenig Bewuchs, teilweise war etwas Gras dichter gewachsen. Wetter war kalt, sonnig und windig.


    Gelegt rd. 1.300 m, mehrere Verleitungen, zwei Spitzwinkel, mehrere normale, Schlangenlinie und Bogen, 10 GS.


    Die Verleitungen waren okay, bei der ersten hat sie nach rechts und links gesucht, ich habe sie leicht geblockt und sie hat dann gut auf der Fährte weitergesucht, die anderen waren ohne Beanstandung. Einen GS hat sie überlaufen, die anderen 9 sicher verwiesen. Der erste spitze Winkel war okay.


    Die Bögen waren nicht gut, da müssen wir noch ran. Auch war sie zwischendurch wieder faselig, obwohl es vom Tempo her heute ganz gut war. Die Winkel haben heute auch noch Verbesserungspotential gehabt.


    Zwischendurch habe ich heute mal gemeckert, weil sie so unkonzentriert war und einen Winkel um eine ganze Körperlänge überlaufen hat. Zwischendurch musste mal wieder ein Mauseloch überprüft werden, da habe ich auch gemeckert. Natürlich gab es aber auch viel Lob zwischendurch :)


    Insgesamt war ich nicht wirklich zufrieden, auch wenn es vom Boden her schwer war. Die Prüfung in zwei Wochen werde ich daher noch nicht melden, das bringt noch nichts, wir müssen erst mal wieder etwas Beständigkeit ins Fährten bekommen.


    Trotzdem nehme ich natürlich auch aus schlechten Fährten immer etwas positives mit. Crazys Motivation ist einfach genial, sie will, und das ist wirklich toll. Von dem her bricht sie dann auch nicht ein, wenn es Mecker von mir gibt.

  • Natürlich darfst du fragen 🙂


    Eine Verleitung kreuzt die Fährte an verschiedenen Stellen. Sie wird später als die Fährte gelegt und der Hund soll differenzieren und die Verleitung als andere Spur erkennen und auf der ursprünglichen Fährte bleiben. Ist nicht immer ganz einfach, und manchmal sind die Verleitungen zu verlockend 🙂 Daran muss man dann arbeiten, dass der Hund die Unterschiede erkennt.

  • hinzuzufügen ist auch noch die der wildtiere oder die von anderen hunden z.b. (bei der fh liegt die fährte sehr lange, bis sie abgesucht wird und manchmal bleibt der fährtenleger nicht solange vorort und weiss deshalb auch nicht, ob zwizeitlich jemand durchgelaufen ist) deren spur sie dann auch als uninteressant bewerten müssen.

  • Du sagst "...schlechte Fährten...." aber ich finde es beeindruckend! :)

  • Danke, das ist total spannend für mich.


    Ich kenne mich ja - wenn überhaupt - eher bei den Mantrailern aus und die müssen ja immer der frischesten Spur folgen.

    Ich kann mir schon gut vorstellen, dass es schwierig für die Hunde ist, der frischeren Spur zu widerstehen, insbesondere, wenn die von der selben Person stammt, wie die Fährte.


    Wie macht ihr das, dass ihr sowas gezielt einbaut? Denn wenn ihr, wie schon mehrfach geschrieben, eure eigene Spur nicht mehr seht, stell ich mir das schwierig vor.

    Habt ihr da ne App oder so?

    Und wie findet ihr den Anfang der Fährte wieder oder die Stelle an der ein Winkel ist und woher wisst ihr, dass da jetzt ne Verleitung ist und nicht doch ein Winkel, dem der Hund folgt?

    Ich wäre da ja viel zu verplant für sowas. Da könnt ich mir dreimal versuchen einzuprägen, dass nach 50 Schritten ein Winkel kommt und nach weiteren 25 irgendwo die Verleitung sein müsste, ich könnte mir das nicht merken. :S


    Dass man zur Not so Fähnchen setzen kann, hab ich schon mal gelesen, aber auch, dass das nicht soo gut ist (verständlicherweise).


    Sorry, dass ich euch hier so mir fragen bombardiere.

    Aber das finde ich auch das Schöne hier, dass man mal Einblicke in Arbeit bekommt, die man selbst nicht mit dem Hund macht.

    Auch im Schutzdienstfaden lese ich immer ganz interessiert mit, auch wenn Schutzdienst nicht "meins" ist und das auch niemals sein wird, aber spannend finde ich es trotzdem. :)

  • Du sagst "...schlechte Fährten...." aber ich finde es beeindruckend!

    Für das Training sind solche Fährten auch mal echt gut, da sieht man dann ganz gut, woran man noch arbeiten muss und kann auch mal Fehler korrigieren. Aber es ist natürlich auch schön, wenn alles gut läuft :)

    Aber Hauptsache ist nach wie vor, dass es Spaß macht, vor allem dem Hund.

    Ich kann mir schon gut vorstellen, dass es schwierig für die Hunde ist, der frischeren Spur zu widerstehen, insbesondere, wenn die von der selben Person stammt, wie die Fährte.

    In einer Prüfung wird die Verleitung von einer 2. Person gelegt, im Training machen wir es also bewusst etwas schwerer. Und ja, im Grunde widerspricht es, nicht der frischeren Fährte zu folgen.


    Wie macht ihr das, dass ihr sowas gezielt einbaut? Denn wenn ihr, wie schon mehrfach geschrieben, eure eigene Spur nicht mehr seht, stell ich mir das schwierig vor.

    Habt ihr da ne App oder so?


    Ich stecke mir Pfähle dahin, wo ich die Verleitung haben möchte. Denn nach der Verleitung gibt es wieder Futter auf der Fährte. Ich habe aber auch eine App, mit der ich sehen kann, wie die Fährte verläuft.


    Und wie findet ihr den Anfang der Fährte wieder oder die Stelle an der ein Winkel ist und woher wisst ihr, dass da jetzt ne Verleitung ist und nicht doch ein Winkel, dem der Hund folgt?

    Am Ansatz hat man ein Fährtenschild stehen, oder ein Stöckchen oder oder oder. Jedenfalls markiert man den Ansatz und auch das muss man üben, dass der Hund beim Anblick des Schildes nicht gleich hochdreht (jedenfalls muss ich das mit Crazy üben ^^ )

    Ansonsten kann man versuchen, sich anhand von Geländemerkmalen was zu merken, was aber teilweise auch schwierig ist und nicht immer geht. Von dem her sollte man gerade bei Verleitungen in etwa wissen, wo sie sind, wenn man anhand der Fährte nicht viel sieht.

    Wenn man bei einem Winkel gar nicht mehr weiß, wie es weitergeht, muss man dem Hund vertrauen. Wenn der gelernt hat, sich wieder einzusuchen, dann klappt das meistens ganz gut.

    Ansonsten kann ich auch hier notfalls auf der App nachgucken, ob wir richtig sind.


    Dass man zur Not so Fähnchen setzen kann, hab ich schon mal gelesen, aber auch, dass das nicht soo gut ist (verständlicherweise).

    Das mache ich auch nicht, der Hund orientiert sich nämlich ganz schnell daran.

  • , im Training machen wir es also bewusst etwas schwerer. Und ja, im Grunde widerspricht es, nicht der frischeren Fährte zu folgen.

    bei mir hat die Verleitung gerade ein Nachbar gemacht der beim Fährtenlegen zu mir kam um ein Schwätzchen zu halten.

    Bin jetzt mal auf die Suche gespannt da ich die Stellen nicht genau weiß.

  • eben war Witus's Suchleistung recht gut für seinen Ausbildungstand.

    4 GS, 3 Winkel und eine kleine Schlenker-Schikane. Geländewechsel war auch dabei (altes Maisfeld mit Resten von der Ernte im Herbst sowie dann olle Winterwiese). Am Geländewechsel habe ich einige Wurstbröckchen gelegt weil es da ziemlich wüst war.

    Geholfen habe ich ansonsten vor allem mit Wurst in die Winkel rein (weil er das letzte Mal immer etwas abkürzen wollte), sowie so alle 10 - 20 Schritte mal einige Bröckchen (so zwei, drei Stück hintereinander). Bei einem Winkel hatte er bisschen herumgeeiert. Ich blieb da stehen und habe ihn etwas geblockt mit der 5 Meter Leine, bis er seinen Winkel wieder hatte. Und bei einem GS blieb er nur stehen, wollte sich nicht gleich hinlegen. Da gab es dann ein "Platz".


    Das Gelände war schwer, also vor allem schwer für mich zum Erkennen meiner Fährte. Das ging nämlich überhaupt nicht. Ich habe aber alles deutlich markiert mit den Pflanzstäben. Dadurch war ich ziemlich sicher, dass er drauf war.


    Also Futter riechen können die ja, alter Schwede! Heute morgen beim Spazierengehen hatte ich festgestellt dass in meiner Hundesportweste noch Reste vertrockneten Käses waren.

    Die wollte ich dem Hund nicht mehr unbedingt geben also habe ich die 4, 5 kleinen Würfelchen, einen nach dem anderen am Wegesrand (Feldweg) fallen gelassen. Beim letzten Bröckchen macht der Hund kehrt, geht schnurstracks ca. 5 - 8 Meter zurück und nimmt gezielt das winzige, vertrocknete Käsewürfelchen auf. Also "gesehen" hatte er es mMn nur mit seinem Riechkolben, muss der Wind ihn wohl da grad zugeweht haben.

  • . Beim letzten Bröckchen macht der Hund kehrt, geht schnurstracks ca. 5 - 8 Meter zurück und nimmt gezielt das winzige, vertrocknete Käsewürfelchen auf. Also "gesehen" hatte er es mMn nur mit seinem Riechkolben, muss der Wind ihn wohl da grad zugeweht haben.

    Recht hat er ,dein Witus, Lebensmittel schmeißt man ja auch nicht weg ^^

    bei mir hat die Verleitung gerade ein Nachbar gemacht der beim Fährtenlegen zu mir kam um ein Schwätzchen zu halten.

    da wo ungefähr die Nachbarsverleitung gewesen sein muß hat Hera so 2m. in beide Seiten reingeschnuppert und dann wohl gemerkt dass da was nicht stimmt, dafür ist sie auf einem Stück aufgefüllter blanker Erde mitten in der Wiese, durch das ich so 30 Schritte Fährte gelegt habe,total aus dem Konzept gekommen, mehrmals aufgeregt 5m Radius gekreist und hat die Spur nicht mehr gefunden,

    Hab ihr dann geholfen und sie zum 1. GS nach dieser Erdfläche geführt, von da an liefs wieder Prima.

    Hat heute auch alle 10 GS zügig verwiesen, kann jetzt auch GS legen nachdem sie bereits Futter gefunden hat. Das funktionierte vor ein paar Wochen noch gar nicht.

  • Heute morgen beim Spazierengehen hatte ich festgestellt dass in meiner Hundesportweste noch Reste vertrockneten Käses waren.

    :D :D :D Habt ihr mal festgestellt, dass alte Bockwurststückchen die in Taschen vergessen wurden, zu Plastik werden? Regelrechte Plastikstückchen!!!! Ich habe mal eben solche Plastikscheiben in einer Hosentasche gefunden und habe eine ganze Weile gebraucht, bis ich darauf gekommen bin, dass das mal Wurst war 8o Örks.


    Anderes Thema:

    Ich habe mir ein Buch in den USA bestellt und bekommen, das ist faszinierend. Es heisst "Tracking Dog - Theory & Methods" von Glen R. Johnson.


    Ich bin total begeistert! Was da alles drinsteht über die Erkenntnisse von erfahrenen Fährtensuchern, zusammengetragen und ausgewertet, Trainingsmethoden, Trainingspläne, Versuche die sie gemacht haben um Herauszufinden warum der Hund so sucht wie er sucht und was möglich ist und was nicht möglich ist und und und. Im englischsprachigen Raum wird es gehandelt wie das Standardwerk zur Fährtensuche.


    Habt ihr empfehlenswerte Bücher oder Literatur wo ihr gerne mal reinschnüffelt?


    Mich interessiert ja immer die Frage WARUM ist etwas so wie es ist, WARUM funktioniert etwas so wie es funktioniert, das hat damals schon meine Mathelehrerin zur Verzweiflung gebracht :D .


    Wenn es hier auch Leute gibt, die an den theoretischen Dingen, verschiedenen Sichtweisen, Erfahrungen anderer, etc., interessiert sind, kann ich gerne mal das eine oder andere, hier reinschreiben und wir unterhalten uns darüber. .....bin in letzterer Zeit etwas vorsichtiger geworden und frage lieber vorher nach ^^ Etliches ist für einige von euch bestimmt nichts Neues, aber das ist ja dann noch besser, wenn man dann diese Erfahrungen auch noch dazu bekommt.


    Oooh, beinahe vergessen:

    Gestern habe ich auf von REgen befeuchtetem Acker Fährten gelegt und ich bin ziemlich zufrieden mit Axels Leistung. Habe es gevideot:



    Einmal editiert, zuletzt von Axman ()

  • Das sieht doch gut aus :) :thumbup:


    Herrlich übrigens deine Tanzeinlage am letzten GS ^^


    Ich würde nach dem Bestätigen am GS mich aber erst gerade hinstellen - kurz Ruhe - und dann erst die Leine aufnehmen, wenn du Prüfungen gehen möchtest. Wenn nicht, ist es natürlich egal, wann du die Leine aufnimmst.


    Das Buch hört sich interessant an. Leider ist mein Englisch dafür nicht gut genug X/


    Ich habe div. Bücher zum Fährten. Das Trainingsbuch Fährtenarbeit gefällt mir sehr gut.


    Ich war gestern mit Crazy auch wieder auf dem Acker. Runtergefrorene Zwischenfrucht mit zum Teil wieder aufgelaufenem Weizen, fester, trockener Boden. Wetter sonnig und windig, das Gelände am Hang.


    Crazy war wieder übermotiviert, kam öfter ins Schleudern und faselte, gerade die Bögen waren unsauber, dadurch ein GS überlaufen, alle anderen 9 aber perfekt verwiesen. Tja, da müssen wir noch etwas weiter üben. Das Gelände war nicht einfach. Die andere Hündin hatte auch etwas Probleme, konnte aber durch ihre ruhigere Art die Fährte besser halten.