Das geht auf ein traumatisches Ereignis zurück.
Wenn man einen Unfall nicht verheilen lässt - wird daraus eine chronische Folgeerkrankung. Die wieder loszuwerden ist vieles, aber echt nicht einfach. Da hätte man damals mit Physiotherapeutie gut was machen können.
"Wenn Witus ... kann ... will ...". Ja, weil Witus da entscheidet, ob er das grade kann oder will. Im Sport entscheidet er aber nicht, da hat er zu machen, was von ihm verlangt wird, selbst wenns weh tut, selbst wenn er beim normalen spazieren humpelt, aber auf die Fährte soll er dann trotzdem gehen, den Kopf runterdrücken und bitte in schöner, feiner Bewegung da suchen.
Und nicht immer geht es nur darum, Schmerzen zu verhindern, sondern eine Heilung auch mal zuzulassen. Nicht jede Verletzung macht dauerhaft Schmerzen - aber es führt zu chronischen Einschränkungen, wenn man es nicht heilen lässt. Ich musste mein Ganglion auch 6 Monate lang schienen, obwohl ich nur bei Druck auf dieses Schmerzen hatte. Hätte ich die Hand normal weiter benutzt - weil das tat nicht weh - wäre es immer größer geworden und nicht weg gegangen. Nicht alles macht also Schmerzen - aber wenn man es nicht heilen lässt, wird es zum Problem und vermutlich ist genau das bei euch eingetreten.
Ich schone ihn, d.h. ich habe ihn jetzt ständig an der Leine beim Spazierengehen.
Schonung heißt: die nötigste Bewegung, die für die Verletzung in Ordnung ist. Fährte, Unterordnung, Spielen und Zergeln, das gehört definitiv nicht dazu, wenn man schont. Und sobald nur der leiseste Anflug von weiteren Symptomen kommt: Schonung verlängern. Grade bei Verletzungen, wo der Hund sogar aufgeschrien hat.
Aber Witus will Action und schon aus diesem Grund muss das CT dann etwas bringen und das Problem hoffentlich herausgefunden werden.
Und dann? Schmerzmittel und Entzündungshemmer geben und beten, dass die chronifizierte Verletzung von anno dazumal sich in Luft auflöst? Du solltest WIRKLICH noch mal überdenken, ob du nicht zu einem GUTEN Physiotherapeuten gehen möchtest mit dem Kerl. Grade weil so eine dauerhafte Fehlbelastung auch Probleme im gesamten Bewegungsapparat auslöst, die man nicht im CT sieht und die man nicht als Tierarzt sieht - oder gar fühlt. Die FÜHLEN, wenn da was verspannt ist. Vielleicht hat er auch "nur" Verspannungen durch die Fehlhaltung, die so sehr weh tun, weil es auf irgendein Gelenk geht. Da kannste das auch aufschneiden und rein gucken, das wirste nicht sehen, so lange das nicht 5 Jahre geht, bis das Gelenk sich abgenutzt hat, so dass man es durch Diagnostik darstellen kann. Aber der Physiotherapeut kann das entsprechend untersuchen und feststellen.
Nicht umsonst arbeiten grade orthopädische Tierärzte gerne eng mit Physios zusammen, weil die sich super ergänzen.
Auch der Vergleich mit dem "behäbigen LZ" - erst mal besser machen. Nur weil der langsamer ist, heißt das nicht, dass er keine Lust hat. Ein Hund muss nicht schäumend vor Irre-Sein mit 80kmh irgendwo hin brettern, nur damit man sagen kann: Jopp, der hat Spaß, der is dabei. Er macht ja möglicherweise alles mit - guckt vielleicht nicht in der Gegend rum und schaut keinen schreienden Gänsen hinterher wie Witus. Aber auch hier sieht man: jeder Hund ist anders und zeigt sich anders. Kann sein, dass dein nächster, wilder LZ Welpe eine richtige Schnarchtüte ist/wird. Du hast nie eine Garantie. Aber auch da hab ich dir schon mal geraten: wenn du einen wahren Sporthund haben willst und du dir dieser Sache ganz sicher sein willst, dann hol dir einen mindestens einjährigen schon zum Teil ausgebildeten Hund, bei dem du sehen kannst, was dich erwartet. Bei einem Welpen, von dem du nichts weißt, holst du dir nämlich genau das ins Haus: "nichts", aber daraus kann "alles" werden. Nur nicht "alles, was man will".