Bällchen spielen trotz HD?!?

  • Hallo zusammen.


    Wir sind neu hier im Forum und haben auch gleich eine Frage an euch.
    Wir sind seit kurzem stolze Besitzer eines Schäferhundes den wir aus dem Tierschutz zu uns geholt haben.
    Unser Max ist 6,5 jahre alt und leider an schwerer HD erkrankt. Tierarzt diagnostizierten dies und meinte dass der Hund kein "normales" Hundeleben mehr führen könnte.
    Wir sind da allerdings gaaanz anderer Meinung.
    Max zeigt keinerlei aktive Schmerzen und auch beim laufen ist soweit alles gut! Da unser Sonnenschein ein absoluter Ballfanatiker ist, wollten wir mal fragen ob ihr mit eurem Hund (dosiert) trotzdem weiter Ball spielen würdet?
    Er hat sichtbar Spaß und sehr viel Freude daran. Wir machen das so 10 - 20 min pro Tag um ihm auch nicht zuviel zuzumuten.


    Sollten wir damit aufhören oder doch weiter machen?


    Danke für eure Tipps :thumbup:

  • ich persönlich würde es weiter machen solang er keine sichtbaren schmerzen dabei hat und gleichzeitig die Muskulatur aufbauen
    Vielleicht würde ich jetzt keine 20 min am stück spielen sondern die 20 min aufteilen lieft aber auch daran das meine hündin das eh nicht solange machen würde . Mein rüde dann schon ehr

  • Es gibt viele schöne Beschäftigungen für einen Hund. Dieses Bällchengeschmeisse finde ich total hirnlos und würde es nicht mal mit einem gesunden Hund machen, mit einem Hund der Gelenkschäden hat schon mal gar nicht.
    Wir verstecken Bällchen. Hund muss warten und darf dann suchen und finden. Somit vermeide ich unkontrolliertes Rennen, biete aber gezielte Arbeit.
    Nur weil dein Hund keine Schmerzen zeigt heißt es nicht das er keine hat. Ich würde ihm gleichmäßige Bewegungen bieten, kein abruptes Spurten und Abstoppen.


    LG Terrortöle

  • Sehe das wie Terrortöle. Würde auf dieses abrupte Stoppen auch lieber verzichten. Bin aber auch kein "Ballspieler". Ich habe leider, beruflich bedingt, schon viele "Ballunfälle" mit Hunden erlebt und möchte dieses mit unseren Hunden nicht durchleben..... :(


    Liebe Grüße
    Bea

  • habe mir bei meiner Britti (schwere HD) das Bällchenwerfen abgewöhnt. Sie liebt es aber, wenn Sie ein Balli in der Schnute hat, wenn ich dies kicke. Ganz selten wird auch mal geworfen. Ich denke gerade zu viel Schonung verschlimmert das Ganze noch. Ich habe erst als Britti über 2 Jahre war die Diagnose erhalten. Vorher habe ich mit Ihr IPO-Sport gemacht (IPO bestanden) und Sie auch sonst nur bedingt "geschont". Deshalb hält die Muskulatur das ganze Hinten zusammen. Ansonsten könnte Sie schon gar nicht mehr in der Hinterhand hochkommen, weil nämlich gar nix da ist.


    Ich schenke meiner Kleenen lieber ausgefüllte Lebensjahre als LANGE Lebensjahre. So habe ich das auch mit meiner Dunja gehalten, die mit 5 Jahren einen schweren Bandscheibenvorfall hatte. Sie wurde 11,5 Jahre alt.


    Suchspiele und andere Dinge die den Kopf auslasten finde ich gut. Ich bringe Britti immer wieder "Kunststückchen" bei. Da gibt es wohl auch ein gutes Buch dazu. Wenn Du Wasser in der Nähe hast, ist SCHWIMMEN immer GUT.


    Hier mal so ein "Kunststückchen"

  • Täglich 10 bis 20 Minuten Ball spielen (oder Frisbee etc.) würde ich nicht mal mit einem kerngesunden Hund machen.


    Hast Du abklären lassen dass Vorhand und Rücken 100%ig in Ordnung sind? Nicht selten besitzen Hunde mit schwerer HD auch in diesen Bereichen Schwachstellen (entweder durch eine entsprechende Genetik, die z.B. zu einer Arthroseneigung führt, und die bezieht sich dann nicht nur auf die Hüfte, oder durch eine Überbelastung anderer Körperteile, weil die Hüfte bereits durch ein verändertes Gangbild schon seit einiger Zeit geschont wird).


    Wenn z.B. die Ellenbogen nicht ganz sauber sind, würde ich mit dem Ballspielen komplett aufhören. Besser wären dann z.B. Suchspiele (z.B. den Ball nicht werfen, sondern im Unterholz verstecken, und den Hund dann danach suchen lassen).


    Alles, was zu schnellen Sprints aus dem Stehen/Sitzen/Liegen führt, würde ich bei schwerer HD (und/oder Wirbelsäulenproblemen) vermeiden. Und alles, was zu "harten" Stopps auf der Vorhand führt, immer dann wenn die Ellenbogen (und/oder die Wirbelsäule) nicht top in Ordnung sind.

  • Ok vielen Dank für eure Antworten. Ich glaube dann werde ich mir die schonende Art dem suchen des Balls widmen und den "sportlichen" Part lieber unterlassen.


    Die Röntgenaufnahmen die mir gezeigt wurden bzw die Erläuterung dazu war, dass der Hund soweit "kerngesund" ist bis auf die Hüfte!
    Sonst soll laut Tierarzt alles bestens sein. Mehr kann ich dazu nicht sagen.


    Zum Thema schmerzen....wenn der Hund aktiv schmerzen hätte, würde er sich dann dort von uns streicheln und anfassen lassen? Und dabei entspannte und freudige Gesten zeigen?
    Kenne es halt bei Bekannten anders. Da lässt sich der Hund nicht gern bzw garnicht anfassen und zuckt auch wenn man ihn dort berührt (Ellenbogen) sind nur meine ersten Eindrücke davon :)

  • Meine Britti lässt sich von mir überall anfassen! Das will ich auch so. Das was Du bezüglich Schmerzen und zusammenzucken geschrieben hast, kenne ich nicht. Trotzdem sehe ich wenn Britte es "übertrieben" hat und Sie Schmerzen hat. Es ist nämlich gar nicht so einfach einen Hund wie Britte relativ "ruhig" zu halten. Dafür hat Sie einfach zu viel Temperament.


    Angelika

  • Zum Thema schmerzen....wenn der Hund aktiv schmerzen hätte, würde er sich dann dort von uns streicheln und anfassen lassen? Und dabei entspannte und freudige Gesten zeigen?
    Kenne es halt bei Bekannten anders. Da lässt sich der Hund nicht gern bzw garnicht anfassen und zuckt auch wenn man ihn dort berührt (Ellenbogen) sind nur meine ersten Eindrücke davon :

    Tja, zu Schmerzen kenne ich das sehr unterschiedlich. Es gibt die Weicheier die bei kleinstem Schmerz losschreien und dann die ganz Harten.
    Meine ist monatelang leicht unrund gelaufen. Schmerzen hat sie nie gezeigt, nicht beim Tierarzt, nicht bei der Physio und sie sind nicht zimperlich mit ihr umgegangen. Gerannt ist sie und getobt hat sie, aber letztendlich endete alles in einer OP weil da ein Knochenstückchen im Gelenk war. Der TA sagte anschließend das ein anderer Hund wohl nur noch auf 3 Beinen gelaufen wäre.
    Meine gehört also nicht zu Ersteren was das Auffinden von kleinen Verletzungen nicht erleichtert.
    Blutflecken auf dem Boden z.B.weisen erst darauf hin das sie mal wieder die Bekanntschaft mit einer Glasscherbe gemacht hat.
    Im letzten Jahr fand ich beim Streicheln ein richtig großes Loch am Oberschenkel. Da ist wohl beim Toben einer mit dem Eckzahn hängen geblieben. Selbst beim Reinigen und Ausspülen hat sie nicht mit der Wimper gezuckt, sondern hat sich ganz entspannt auf die Seite gelegt.
    Da hätte ich manchmal doch lieber ein Weichei.


    LG Terrortöle

  • Ok gut. Das jeder Hund anders auf schmerzen reagiert hatte ich vorher schon gehört und auch geahnt.
    Da geb ich dir recht das es nicht pauschal ne Aussage darüber gibt ob ja/nein.


    Ich denke schon das ich mich auch auf mein Bauchgefühl verlassen kann und wir wollen ja nicht das er leidet oder es sich verschlimmert dafür haben wir ihn einfach zu lieb.
    Er lässt sich auch überall anfassen ohne Probleme und das schon nach der kurzen Zeit bei uns.


    denke aber auch das wir das mit dem Ball spielen lieber lassen und dafür lieber was schonendes für die Gelenke finden. Schwimmen ist sicherlich ne gute Alternative da er Wasser auch sehr gerne hat. Vielleicht besorgen wir uns nen Schwimmkegel den er dann schwimmend "jagen" kann?

  • Für so manchen Hundehalter ist es erstmal schlimm, wenn man nicht mehr Ball spielen darf. In der Hundeschule haben wir schon bei den Welpen gesagt bekommen, dass das simple Ballspielen ungern gesehen wird. Nicht nur wegen der Gelenke. Für viele Hunde ist das Hetzen nach dem Ball wie eine Droge, daher Junkie. Dieser Rauschzustand verhindert es, dass der Hund k.o. ist, wie mancher HH meint. Es gibt Hunde, die spielen würden, bis sie umfallen.
    Daher ist das Suchen lassen besser. Es gibt so viele Dinge, die man mit dem Hund machen kann. Wenn der Hund aus dem Tierschutz kommt, ist das Leben in dem neuen Zuhause eigentlich schon Programm genug. Schöne Spaziergänge, ausgiebig schnuppern, Begegnungen mit Hunden, Pferden....kannte er in dem Umfang sicher lange nicht mehr. Genießt einfach die entspannte Zeit, ohne den Hund bespaßen zu müssen. Ab und zu kann man mit dem Hund sicher mal für die geistige Auslastung tun. Das muss aber nicht ständig sein.