Meine Elli und ihre Ausbildung - Rückmeldungen erwünscht

  • Moinsen liebe Schäferhundfreunde,


    ich würde gerne mal wissen, wie andere es sehen wie ich meine Elli ausbilde/erziehe. Sie ist nun mal meine erste Schäferhündin und ich lerne gerne dazu bzw. möchte einfach mal Meinungen von anderen bekommen.


    Vom Grundsatz behandel ich meine Elli liebevoll. Ich tue ihr nichts an was ich selbst auch nicht erlebe will (mit kleinen Ausnahmen). Ich glaube für einen Hund darf sie ziemlich viel. Sofa, Bett und Katze abschlecken ist alles erlaubt. Jedoch bin 100% Konsequent und lasse ihr absolut nichts durchgehen. Bisher habe ich nicht das Gefühl, dass ich sie damit durcheinander bringe.


    Angefangen habe ich, na wen überrascht es, ihr ihren Namen beizubringen. Danach ging es weiter sie Stubenrein zu bekommen. Also mehrmals am Tag sie in den Garten gelassen. Das Funktioniert eigentlich gut. Bevor ich es vergesse, ich habe sie mit 9 Wochen bekommen (aktuell ist sie 4 Monate) und sie ist mein 2ter Hund. Der erste war ein Wolfsspitz und wurde stolze 15,5 Jahre alt.


    Mein Ausbildungsziel, vielleicht an der Stelle angemerkt, ist das sie die Grundkommandos allesamt beherrscht. Vom Aufbau des Trainings gehe ich so vor das ich mit Sitz begonnen habe. Als nächstes kam Platz hinzu. Des weiteren habe ich dann angefangen mit Komm zu arbeiten usw. Der Ablauf sieht wie folgt aus: Sitz zum Anfgang 100%. Sitz/Platz 90%/10% jetzt bin ich bei 10% Sitz und 90% Platz angekommen. Da "komm", "bleib" und "Aus" etwas mehr Zeit benötigen fahre ich die Einheiten langsam bei ihr hoch. Vom Pensum her variiert es von Tag zu Tag. Wenn sich die Gelegenheit ergibt lasse ich sie lieber mit anderen Hunde spielen (bevorzugt ihre Altersklasse, aber auch Ältere und verschiedene Rassen).


    Aktuell stehe ich mit meiner Elli bei:


    - Sitz klappt sehr gut
    - Platz könnte schneller gehen liegt aber mehr an mir selbst
    - Bleib naja da sind wir noch dran (2min schafft sie derzeit)
    - Komm ja doch klappt auch. Sogar wenn sie mit anderen spielt.
    - Fuß hmm ca. 50m. Da bin ich noch dabei
    - Apportieren ist in der Entwicklung :D
    - Ausbau von Stimme und Reaktion. Damit ist gemeint, dass ich möchte das sie anhand meiner Stimme oder Pfiff weiß was die Stunde geschlagen hat. Als Beispiel "Aus" das sage ich einmal normal. Dann ist "Aus" oder nicht. Bei nicht gibt es das "Aus" noch ein 2tes mal allerdings energisch. Bis jetzt läßt sie dann sofort alles stehen und liegen.


    Ich hoffe, ich habe nix vergessen. Gerne würde ich dazu eine Rückmeldung bekommen.


    Lieben Gruß
    Birger

  • Hallo Birger,
    leider verstehe ich deine Ausführungen nicht ganz.

    Der Ablauf sieht wie folgt aus: Sitz zum Anfgang 100%. Sitz/Platz 90%/10% jetzt bin ich bei 10% Sitz und 90% Platz angekommen. Da "komm", "bleib" und "Aus" etwas mehr Zeit benötigen fahre ich die Einheiten langsam bei ihr hoch.

    Was meinst du damit?



    - Bleib naja da sind wir noch dran (2min schafft sie derzeit)

    Halte ich für einen 4 Monate alten Hund schon sehr lange - würde ich in dem Alter noch nicht erwarten, da ich versuche die Übungen in einem möglichst kleinem Rahmen aufzubauen damit der Hund beim Lernen noch keinen Fehler machen kann.


    - Fuß hmm ca. 50m. Da bin ich noch dabei

    Ich weiß ja nicht für was du das Fußgehen brauchst und wie das bei dir aussehen soll. Wenn ich Fußgehen für den Hundesport aufbaue, dann läuft ein 4 Monate alter Hund bei mir noch keinen Meter ohne Futterhand Fuß. Wenn du das Fußgehen nur für den Alltag brauchst könnte das wahrscheinlich schon so gehen. Kommt eben darauf an, was du unter Fußlaufen verstehst.


    - Apportieren ist in der Entwicklung

    Gehört das Apportieren bei dir zu den Grundkommandos? Ich hätte Gundkommandos eher als Alltagskommandos verstanden und braucht man im Alltag Apportieren?


    Ausbau von Stimme und Reaktion. Damit ist gemeint, dass ich möchte das sie anhand meiner Stimme oder Pfiff weiß was die Stunde geschlagen hat. Als Beispiel "Aus" das sage ich einmal normal. Dann ist "Aus" oder nicht. Bei nicht gibt es das "Aus" noch ein 2tes mal allerdings energisch. Bis jetzt läßt sie dann sofort alles stehen und liegen.

    Verstehe ich leider auch nicht. Wenn ich meinen Hunden etwas beibringe, wende ich keinerlei Druck (auch nicht über die Stimme aus) sondern übe etwas so, dass der Hund eigentlich keinen Fehler machen kann. Erst wenn der Hund die Übung sicher verstanden hat und wird erst die Schwierigkeit erhöht und wenn alles sicher funktioniert kann ein nicht ausführen vielleicht mal gerügt werden. Wenn ich bei einem so jungen Hund schon ein lauteres, deutlicheres Kommando benötige, würde ich sagen man hat die Schwierigkeit zu früh erhöht.


    Entschuldige, ist nur meine persönliche Meinung. Vielleicht verstehe ich es wirklich nur falsch

  • aus ist aus..kann auch ein viermonatiger verstehen...in anbetracht der giftköder-situation sollte das aus sitzen..
    bei mir heißt es "pfui", und da gehe ich nicht zimperlich mit dem hund um..bisher hat es mir keiner krumm genommen und wenn das pfui kommt,wird alles sofort liegen gelassen..
    kann dem tier das leben retten..
    apport ist zwar kein grundgehorsam,kann doch aber ein hund lernen..ist recht bequem, wenn einem die hausschuhe gebracht werden.. ;)

  • Moinsen
    Wir haben unseren Schröder zuerst mit leckerchen alles beigebracht was in eine Grundausbildung eines Junghundes gehört!
    Sprich : Sitz , Platz, Bleib,Steh!
    Das klappt 1a!
    Dann haben wir das leckerchen weg gelassen und haben es durch sein Spielzeug ersetzt .
    Er hat ein ganz spezielles Spielzeug wo er voll drauf abgeht! Das wird von uns nur zur Unterordnung genutzt.
    Jetzt ist die feinjustierung dran.
    Sprich: die Position Sitz in optimal Stellung . " Fuss " über 500 Meter und mehr.
    Platz aus der Bewegung wird zu Zeit verstärkt geübt mit dem Kommando " Bleib"
    Soweit läuft alles super !!!
    Wird üben morgens und abends jeweils für 10 Minuten . Mehr nicht .
    Und wichtig wenn der Hund das Optimum erziehlt hat, Lob , Lob und nochmals Lob !
    Unser Hundeplatz des Vertrauens hat bis zum Januar wegen unbespielbarkeit des Platzes geschlossen !
    Aber bei uns in der Gegend gibt es wiesen und Felder genug .
    Dieses alles macht meine Frau mit Schröder .
    Ich beschränke mich auf die Fährte !
    Seine Nase ist der Hammer !!! Was der alles findet und wie schnell ist irre . Dafür nehm ich von Edeka die Hundewurst
    Schröder läuft das "L" über 250 Meter
    Danach ist er aber auch fertig mit der Welt !!
    Für all unsere Hunde war immer wichtig" geistige Auslastung " Hast du diese erreicht hast du einen ausgeglichenen Freund
    Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden , wie er einen Junghund ausbildet.

  • @Birger
    Suche dir einfach einen guten Hundeverein. Dort sind Ausbilder und kompetente Hundführer, die deinen Ausbildungsstand vor Ort begutachten können.
    Dort lernt man auch prüfungsmäßiges Fußlaufen, Apportieren usw.
    Dieses braucht man so wieso, wenn man später mal Hundesport machen will.

  • Wenn du das Sitz zu Gunsten von Platz auf 10% reduzierst, wird der Hund sich regelmäßig ins Platz legen, wenn du Sitz befiehlst. Ist so bei uns gewesen. Haben im Training das Platz geübt, jeder hat zu Hause sein Augenmerk darauf gelegt. Du solltest also das Sitz genauso weiter üben. Lotte fällt es schwer, aus dem Platz ins Sitz zu wechseln. Bei Ludwig geht es besser, aber auch nicht optimal. Ich habe privat das Sitz vernachlässigt. Also auch ruhig mal Bleib im Sitzen üben. Und wenn sie ins Platz wechselt, immer korrigieren. Und viel loben!
    Platz und Sitz kannst du prima mit dem Ballspiel verbinden. Befehl für Sitz oder Platz, Werfen, Hund darf erst nach Kommando (Such) los. Ich warte immer mindestens 10 Sekunden bis ich das Kommando gebe. Eher länger. Das übt Geduld.
    Überfordere die Kleine nicht mit zuviel Kommandos auf einmal.


    Ich kann Ostholstein nur beipflichten. Ein Hundetrainer sieht zugleich auch Probleme in der Kommunikation, die du selber nicht wahrnimmst. Das kann schnell zu Problemen führen. Natürlich kann man sich ein Erziehungsbuch nehmen und danach vorgehen. Da aber jeder Hund anders ist, gibt es kein Schema für alle.

    Einmal editiert, zuletzt von Lolu ()

  • Ich finde das für einen 4 Monaten alten Hund ganz schön viel. Ich meine wann macht ihr da noch alltagsgehorsam, Sozialkonzakte, Umweltreize...oder - ganz wichtig - Ruhe üben, nicht dran sein, Impulskontrolle, Frustrationstoleranz. Mit 4 Monaten war unsere Emma in der Welpenschule, da waren Sozialkontakte dran, unterschiedliche Geräusche, Böden etc, auch mal ein Stadtausflug oder in den Wald und Strassenverkehr. Und Kommandos für den Alltag, sprich auf die Decke schicken und bleiben, Rückruf, Setzen und Legen (auch mit diesen Hörzeichen, denn es sollte Unterschiede zu den Hundesportkommandos geben) und Leinenführigkeit. Ein Alltagsfuß - bei uns heisst es dableiben. Damit haben wir die ersten 9 Monate zugebracht, plus eben das zusammen leben im Haus und allgemeine Grundsätze (nicht beissen nicht anrempeln, die alten Hunde nicht nerven).
    Da ich mit der alten Schäfidame so viel zu tun hatte mit ihrem "Trieb" ihrer Ballsucht und dergleichen war mir bei Emma besonders wichtig diese Fehler nicht zu wiederholen.

  • Mit meinem alten Mädchen hab ich ja intensiv VPG gemacht, da hab ich im Alltag null Komma nix als ungenau durchgehen lassen. Ich hab immer auf die von Michael beschriebene Feinjustierung bestanden, also alle Kommanfos akkurat in korrekter Stellung ausgeführt.
    Askja ist eine sehr führige, feinnervige Hündin, mit der ich keinen Hundesport betreibe. Mit ihr genieße ich den vergleichsweise "lockeren" Umgang. Die Basics sitzen 1A, "Aus!" (siehe Birgit) und "Platz" auf Distanz sowie enges bei Fuß laufen an der Straße über längere Strecken sind auch meiner Meinung nach lebenswichtig. Das Bleiben (im Sitz oder wahlweise im Platz) machen wir bei jeder Waldrunde in Verbindung mit dem Suchen . Auch da kann ich Lolus Erfahrung bestätigen, dass man nicht den Schwerpunkt auf ein Kommando legen darf... Immer wieder alles abfragen. Tierischen Spaß hat Askja beim Reinrufen und Vorsitzen. Da hat sie so viel Speed, dass der Vorsitz nicht immer grade ausfällt oder sie sogar in mich reinsemmelt. Da ist mir der Spaß wichtiger. :D
    Grundsätzlich finde ich das Pensum für die 4 Monate junge Elli ein wenig üppig. Wichtiger war mir da Alltagstauglichkeit. Situationen miteinander erleben, Vertrauen in mich und in sich selbst stärken - dabei quasi nebenbei Unterordnungsübungen einbauen. Ging bei uns eher spielerisch in den Ernst des Lebens über. Aber natürlich kommt darauf an, wo man mit dem Hund hin will. Bei Askja ist mir die Zuverlässigkeit in der Ausübung der Kommandos absolut wichtiger als Schnelligkeit oder Korrektheit.

  • Rüschtüüüsch ! Nur so macht Hundesport Spaß !
    Nie nachlässig sein!
    Auch bei unseren Junghunden ist es wichtig , die Kommandos die man gibt, das diese auch exakt befolgt werden.
    Das zahlt sich später aus!!!

  • die Fehler , die in der Unterordnung gemacht werden , macht nicht der Hund !!!
    Heute noch ein Video gesehen , das ist ein Hund auf eine Schafs Herde los.Das war gestern in Köln am Rhein passiert .
    Der Hund kann da nix für !!!!!

  • 1-2 kleine UO Einheiten (5 bis 10 Minuten) mit verschiedenen Kommandos sind nicht zu viel für einen kleinen Welpen. Wichtig ist dabei nur, dass er Spaß daran hat und immer mit einem positiven Gefühl die Einheit abschließt.
    Zu viele Umweltreize und Dauer-Programm sind dagegen eher schädlich, genauso wie die meisten Welpenspielstunden. Da ist es besser, den Welpen mit ausgewählten Kontakten laufen zu lassen.


    Was auch noch wichtig ist: nicht mit Druck arbeiten. Das sind noch Babys, die erst alles lernen müssen.
    Das Kommando Aus würde ich genauso wie Sitz und Platz aufbauen. Wenn du da jetzt schon einen drauf setzen musst, damit sie ausspuckt, dann hat sie es noch nicht kapiert (da kann man gut mit Beutetausch arbeiten oder auch einfach warten, bis sie von alleine ablässt, Kommando dazu geben und dann "Party" machen). Wenn du jetzt schon energischer das Kommando geben musst, dann gewöhnt sie sich sehr schnell daran und empfindet das als normal, sodass sie später eventuell auch nicht mehr beim energischen "Aus" ablässt. Was machst du dann? Dann musst du wieder was drauf setzen und das geht dann immer so weiter.


    Dieser Umwelt-Marathon wird meiner Meinung nach auch überbewertet. Ein Hund, der dir vertraut, der selbstbewusst ist und ein stabiles Nervensystem besitzt, der wird nie Umweltprobleme haben. Ein Nervenschwacher Hund dagegen schon und wenn diese dann noch mit zig Umweltreizen konfrontiert wird, so wird dieser schnell damit überfordert sein und noch mehr Probleme zeigen. Das heißt nicht, dass der Hund nur zu Hause eingesperrt sein soll, nein, aber weniger ist da manchmal mehr :)


    Da gibts ein paar sehr interessante Artikel zu, ich guck mal, ob ich diese finde.