Vielen Dank an Lolu und Dank auch an Silvia für diese umfassende Anleitung. Wir sind Lolus Rat gefolgt und haben uns an eine Verhaltenstherapeutin gewandt. Sie wird uns morgen besuchen und sich den Hund mal in Aktion anschauen. Wir sind sehr gespannt und hoffen, dass sie uns eine wirksame Lösung aufzeigen kann. Daumen drücken bitte
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Daumen sind gedrückt.
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Wie lief der Termin mit der Verhaltenstherapeutin? Ich hoffe sie konnte euch helfen.
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hatte bei Britte am Anfang lange auch das Problem. Habe Sie trotzdem IMMER mit Autofahren genommen und gezeigt, wenn Autofahren, dann gibt es Spiel, Spaß und "Schokolade". Aber das Beste was geholfen hat war meine Alphahündin Dunja. Sie liebte das Autofahren und hat richtig aufgedreht. Als ich ALLE mit hatte und Dunja abgedreht ist, hat meine "Alte" der Jungen auf hündische Art gezeigt: "Hei ich bin Alpha und Autofahren ist so geil hier kannst Du aufdrehen und brauchst KEINE Angst haben". Danach war es schlagartig besser und besser und irgendwann ganz weg.
Heute liebt meine Britte das Autofahren genauso wie meine anderen Hunde auch. Keine Probleme mehr!
Angelika
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So, dann möchte ich mal einen kleinen Zwischenbericht abliefern. Der Termin mit der Verhaltenstherapeutin hat sich in jeder Hinsicht gelohnt, das Geld war bestens investiert. Auf ihre Empfehlung hin bekommt unser Dolf einen Grossteil seiner Tagesration nun per Hand gefüttert Zum eigentlichen Problem: Die Therapeutin hat sich nur einmal kurz angeschaut, wie sich der Hund in der Situation verhält. Wie vermutet scheint der Welpe ein Trauma erlitten zu haben als wir ihn beim Züchter abgeholt haben. Die Therapie heisst erstmal "Festplatte löschen" und die negativen Erfahrungen des Autofahrens mit kleinen, andauernden positiven Erfahrungen überlagern.
Dolf ist entsprechend schon seit Wochen kein Auto mehr gefahren. Dafür haben wir intensiv am Auto trainiert: Zunächst gab es einige Tage jedes Mal Futter, wenn wir nur in die Nähe des Autos kamen. Dann immer wieder mal drum herum mit Futter, Futter, Futter. Einige Tage später auch mal die Türen am Auto auf und mit dem Hund drumherum tollen, immer schön Futter geben. Dann setzte ich mich zunächst hinten ins Auto und gab Futter aus dem Auto heraus an meinen Hund, der nun schon entspannt vor der offenen Tür sass. Es dauerte nicht lang, bis Dolf freiwillig mit den Vorderpfoten ins Auto stieg um besser an das Futter zu kommen. Und just heute - ich wollte eigentlich nur Sitze einbauen und gar nicht mit ihm trainieren - just heute sprang er sogar schon zweimal freiwillig ins Auto. Wohl dem, der immer Futter in der Jacktasche hat *lol
Seine Hundebox habe ich auch schon vor zwei Wochen aus dem Auto geholt und sie an verschiedenen Stellen im Haus postiert, und mit Futter, Futter, Futter den Hund dazu gebracht, dass er sich auch in der Kiste entspannen kann. Aktuell steht die Kiste auf der Terrasse im Garten, Dolf lässt sich bereitwillig darin nieder und bleibt sogar gelassen, wenn ich die Tür schliesse um in Ruhe sein Spielzeug im Garten zu verstecken.
Die nächsten Schritte werden nun sein: Mit dem Hund im Auto und Türen zu, später mit Wackeln, später mit Motor an, später einfach nur ein paar Meter die Einfahrt runterrollen, später die Einfahrt runterrollen und die paar Meter wieder zurückfahren. Bis dahin sollte Auto+Box+Futter so positiv miteinander verknüpft sein, dass wir es wagen können richtig mit ihm zu fahren. Wenn das bis zum Frühjahr klappt, wäre ich schon total zufrieden. Wäre ein Jammer wenn Dolf auf die Ostseestrandbesuche nächstes Jahr verzichten müsste
Beste Grüsse von der Seenplatte
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Das freut mich doch sehr! Klingt sehr gut, der Plan. Da sieht man mal wieder, wie wichtig eine gute Prägephase ist. Die Fehler, die da gemacht werden, führen leider oft zu Verhaltensstörungen oder gar Traumen. Und statt wie bei den Menschen einen Therapeuten zu Rate zu ziehen, werden die Tiere dann nicht selten abgeschoben.
Mit dem investierten Geld habt ihr dem Kleinen viel Angst und Leid erspart. -
Ich finde es richtig schön, dass Ihr Euch da soviel Gedanken gemacht habt statt das Problem als gegeben hinzunehmen und Euch auch jetzt mit viel Geduld an das Problem heranmacht.
Ich bin gespannt auf die Fortschritte - und drücke die Daumen für die Strandttrips MIT Hund. -
Der Plan hört sich für mich absolut super an.
Toll das ihr euch und eurem Kleinen soviel Zeit gebt. Das wird sicherlich gut werden.
Daumen sind gedrückt und ich freue mich über weitere Berichte. Das hilft sicher auch vielen anderen die mit dem gleichen oder einem ähnlichen Problem zu tun haben. -
Der große Tag ist da, heute wird richtig Auto gefahren. Eigentlich wollten wir noch länger warten aber unsere beiden Jungs sind zu Besuch und der Hund fühlt sich in diesem temporär großen Rudel sichtlich wohl. Wir wollen die Gelegenheit also nutzen, das gesamte Rudel ins Auto zu verfrachten und auszufahren.
In der Zwischenzeit haben wir natürlich intensiv weiter am Auto gearbeitet. Dolf wartet mittlerweile schon vor der Autotür darauf, dass sie ihm geöffnet wird damit er endlich hineinspringen kann. Irgendwann habe ich das Auto in der Einfahrt gestartet, die hintere Tür geöfnnet und dann den Hund aus dem Haus geholt. Der laufende Motor bereitete ihm zunächst sichtlich Unbehagen, er blieb vor dem Auto stehen, legte die Ohren an und begann mich anzubellen. Mit etwas gutem Zureden stieg er dann aber letztlich doch ein
Auch habe ich recht bald damit angefangen, das Auto wackeln zu lassen während mein Hund drin saß und Futter aufnahm. Für die Nachbarn muss es komisch aussehen, wenn jemand minutenlang an der Dachreling rüttel.
Gleichzeitig habe ich seine Transportbox, die mal in der Küche und mal auf der Terrasse steht, in ein Spiel einbezogen, dass dem Hund sehr gut gefällt: Er legt sich in die Box, ich schließe die Gittertür und zeige ihm ein Plüsch-Pony. Dann sage ich ihm, dass er in der Box warten soll und verstecke das Pony im Garten. Aus der Box mit dem Kommande "Such das Pony" entlassen fetzt der Hund los, sucht das Pony und wenn er es gefunden hat, bringt er es in die Box wie die Beute in eine Höhle. Auch habe ich die Box zwischenzeitlich immer mal wieder ins Auto gestellt und den Hund darin gefüttert.
Gestern Abend die Generalprobe: Box ins Auto, Hund hinein, Futter hinterher, Gittertür geschlossen. Hund alleine im Auto gelassen, das Pony geholt. Das Pony für den Hund sichtbar vor die Box gelegt. Auf den Fahrersitz geklettert und den Motor gestartet. Hund wird kurz nervös. Mit laufendem Motor ausgestiegen, das Pony vor das Gitter gehalten und dem Hund klargemacht, dass ich das Pony jetzt für ihn verstecken werde. Hund fetzt aus dem Auto und.... flieht mit dem Pony. Ich in das Auto gestiegen und den Hund gerufen. Der kommt tatsächlich und steigt ein. In das Auto, mit laufendem Motor. Hund geht in seine Box, großes Lob, Futter hinterher, Gittertür zu, Pony suchen. Pony wieder sichtbar vor die Box gelegt und auf den Fahrersitz geklettert. Auto mit laufendem Motor 10m rollen lassen. Ponyplay von vorne. Gleiche Prozedur bis Hund wieder in der Box und Pony davor.
Nun wieder 10m rückwärts, diesmal mit Gas. Ponyplay von vorne, alles gut bis auf den Fakt, dass der Hund das Pony nicht in die Kiste bringt. Er legt es draußen ab, steigt aber bereitwillig in das laufende Auto. Nun mit Gas 25m bis zum Ende der Einfahrt, Kurve inklusive. Ponyplay von vorne und das ganze auch wieder im Rückwärtsgang. Keine Anzeichen von Unruhe oder Speicheln. Alles gut.
Vor gut acht Wochen ist Dolf zum letzten Mal im Auto gefahren, mit allen eingangs beschriebenen Symptomen. Heute also zum ersten Mal wieder Auto fahren - mit dem ganzen Rudel, die Liegedecke des Hundes kommt noch in die Box, auch das Pony wird für ihn sichtbar mitfahren. Zudem habe ich ihm gerade drei Globolis Cocculos D6 verabreicht. Nun sind wir wirklich seeeehr gespannt, Daumen drücken bitte.
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Ich finde es toll, wieviel Mühe du dir machst. Respekt! ! Und Bewunderung für deine Geduld. Das hört sich doch alles richtig gut an!
Daumen sind gedrückt für ein richtig tolles Familienerlebnis!!! -
Nun, was soll ich schreiben.... Bilder sagen mehr als tausend Worte. Im Moment bin ich einfach nur frustriert und ratlos
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Nicht aufgeben! Es war vermutlich einfach noch ein wenig zu früh. Oder die Fahrt etwas zu lang. Ich würde da anknüpfen, wo ihr aufgehört habt. Und mit ganz kleinen Strecken anfangen.
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Ich würde genau das Gegenteil tun. Setz dich samt dem Hund auf die Rücksitzbank und lass deine Frau fahren. Vielleicht wenn in der Nähe Autobahn. Und dann solange bis der kleine einschläft. Bei mir waren es 120km, aber sie hat geschlafen.
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Naja, vielleicht hat Birger recht und es hilft die Holzhammermethode. Lotte hat auf der Heimfahrt, als wir sie abgeholt haben, auch die ganze Box vollgekotzt. Da musste sie durch, für den Schoß war sie zu groß mit 6 Monaten. Irgendwann hat sie auch geschlafen. Heute ist sie die Erste, die im Auto sitzt. Sie fährt leidenschaftlich gerne Auto!