Leinenagression, gestörtes Verhalten oder doch agressiv?

  • Ich würde gern zur folgenden Schilderung eure Meinung...


    Alea war leider mehrmals in Beißerein mit meiner anderen Hündin verwickelt, seitdem ist irgendwie der Ofen aus...


    Folgendes ist passiert: Letzte Gassi Runde, ich war natürlich nicht vorbereitet.. freilaufender Hund kam auf uns zu... pirschte sich aus der Entfernung an.. Besitzer rief Hund reagierte nicht. Alea an der Leine... Husky kam auf uns zugestürmt sehr unfreundlich, stellte uns mit fletschenden Zähnen. Ich verlor die Nerven, mein Herz rutschte in die Hose und brüllte den Besitzer an er soll seinen Hund zu sich nehmen. Alea sprang in die Leine, Husky machte den Anschein als würde es gleich eskalieren... Ich war am überlegen, Leine festhalten oder loslassen. Ich hab mich fürs fest halten entschieden was ich denke die bessere Lösung war in diesem Moment. Husky blieb noch auf Abstand aber nicht viel.. Besitzer kam dann endlich nach einer halben Ewigkeit.. leinte die Hündin an und zitierte sie ins Platz. Husky war ruhig, Alea bellte weiter und zog in die Richtung. Wir lösten die Situation auf als beide leise waren. Der Mann sagte.. damit die nächste Begegnung vielleicht beim nächsten Mal nicht negativ behaftet bleibt. Ich war danach erst mal fix und fertig....


    Ca. 2 Wochen später, die Frau mit ihrem Podenco und Schäfi.. war gerade dabei meine Betreuung für Alea zu verabschieden.. da kam das Husky Mädel um die Ecke geschossen ich schon wieder Panik in den Augen, drückte Caro die Leine von Alea in die Hand und versuchte den Husky körperaktiv von meiner Hündin wegzudrängen. Und bemerkte sehr schnell... sie war wie ausgewechselt.. überhaupt nicht unfreundlich oder aggressiv. Betreuung verabschiedete sich.. ich blieb noch bat die Podenco Dame den Husky anzuleinen, tat sie auch. Ich erzählte ihr vom letzen mal und sie sagte das könne sie sich fast nicht vorstellen weil das Husky Mädel recht sozial wäre. Oder aber der Besitzer sie mal wieder nicht richtig ausgelastet hat und sie Druck bzw Dampf ablassen musste. Jedenfalls Alea hing in der Leine. Nackenhaare wie immer standen zu Berge wir blieben weiter auf Distanz. Und je länger ich mich mit der Dame unterhielt umso ruhiger wurde meine Hündin.. wir redeten und redeten und redeten... plötzlich Nackenhaare wieder runter und meine Hündin setzte sich recht entspannt aber aufmerksam neben mich. Ich verinngerte den Abstand ein wenig und ging ein Stück auf die Dame zu die weiter dort stand. Alea beobachtete den Podenco und den Schäfi die im Gras schnüffelten, auch ihre Rute hing nun locker nach unten. Ich blieb sowas von ruhig und gelassen beim Gespräch das wir mit einem vollen Erfolg da raus gingen.
    Alea hat eine Art an sich, wenn sie einen fremden Hund von weitem sieht, (ich sie nicht aus der Situation heraus hole durch ne Übung- Aufmerksamkeit auf mich lenken) sie sich hinlegt und auf den anderen Hund losspringen will. Wenn ich sie aus der Situation heraus holen kann, ist der andere Hund vollkommen uninteressant wenn ich den Zeitpunkt nicht verpenne.


    Sie kommt aufgrund ihrer Art nicht mit allen Hunden zurecht, aber konnte ein positiver Kontakt geknüpft werden der sich mehrmals wiederholt... ist es okay für sie. Ich arbeite jeden Tag dran das Vertrauen zu gewinnen, und nach dieser Sache bin ich bewaffnet mit Schlüssel und Disk damit mir sowas nie wieder passiert, und ich zur Not dem anderen freilaufenden Hund das Teil vor die Füße schmeissen kann. Hat schon 2 mal funktioniert und Alea war total entspannt als ich den anderen vertrieb und Besitzer nicht in Sicht war. Ich fühl mich damit einfach sicherer und das merkt sie.



    Hat jemand ne Idee, was dieses Verhalten sein könnte? Mit dem hinlegen und warum sie immer ruhiger wurde je länger ich mich mit der Frau unterhielt auf dem Parkplatz? Ansonsten wird jeder Hund der an uns vorbei läuft blöde angemacht und die NackenHaare stehen zu Berge.


    Soll ich es weiter machen wie bisher aus der Situation herausholen, ne Sitz Übung zb. wird natürlich belohnt, oder sie einfach damit schon frontal konfrontieren und sie mit einem scharfen Nein, Schluss jetz korrigieren?
    Ich versuche eigentlich ne Verknüpfung aufzubauen von wegen* Oh ein Hund, Leckerlie* ist was tolles der andere Hund.
    Aber sobald ich sie aus der Situation heraushole, mit Ablenkung ist der andere Hund fast Luft für sie.
    Beende ich die Übung vorzeitig und der andere Hund ist noch zu nahe, geht das ganze Spiel wieder von vorne los.
    Für Meinungen wäre ich dankbar.

  • Das kommt auf den Hund an. Wenn Alea ein eher unsicherer Hund ist, würde ich es so beibehalten. Mit der Sitzübung holst du sie gut aus der Aufregung. Die Gespräche mit den anderen Hundehaltern signalisieren ihr: Frauchen ist entspannt, dann kann ich es auch sein. Und mit der Disk vorzugreifen und Alea damit den Wind aus den Segeln nehmen, ist gar nicht schlecht.
    Das scharfe Nein würde ich nur bei einem selbstsicherern Hund anwenden, der gerne pöbelt. Einen aufgeregten, hibbeligen und unsicheren Hund schraubst du damit möglicherweise noch mehr hoch.

  • Ich könnte mir auch vorstellen, dass das Bellen, besonders nach den Husky Attacken, eher was triebhaftes in ihr zeigt.(Vielleicht blöd formuliert). Vielleicht kannst du solche Situationen auch mit einem kurzen Spiel meistern, irgendwas schnell über den Boden huschen lassen was sie fangen muss, sie bekommt es, wird belohnt. Situation positiv inkl. Trieb befriedigt gelöst.

  • Die Frage die sich mir stellt ist was macht sie wenn du sie von der Leine hast.? Wenn sie es nur macht wenn sie angeleint ist dann würde ich mal auf Schutz Instinkt tippen. Diese Probleme hatte ich bei meiner letzten Hündin auch. Wenn sie von der Leine war,war auxh alles gut.

  • Hm das ist eine sehr gute Frage was sie machen würde, ich habs noch nie ausprobiert da ich mir eine weitere Beißerei nicht leisten kann. Leider kennen wir hier so gut wie keine netten Hunde. Und ich kann den anderen Besitzer als reine Vorsichtsmaßnahme ja auch nicht bitten seinem Hund ebenfalls ein Mauli anzuziehen. Der würde mir sicher den Vogel zeigen. Und bei Bekannten Hunden macht sie es leider nicht in dieser Form, um es auszutesten.


    Ich denke mal nach dem WE werde ich schlauer sein, Gewöhnung an den Mauli läuft bereits, fahre ja am WE zu meiner Freundin ich denke mal das man es austesten kann dort. Sie hat auch Rüde und Mädel und der Rüde ist ausgebildet von ihr.. er übersetzt falls sie mal nicht weiter kommen würde.Sie ist Psychologin und kann mir hoffentlich sagen welches Problem sie genau hat.


    Das mit der Situation heraus holen ist eine gute Sache ganz bestimmt, nur fehlt mir hier die Konfrontation.. da sobald Leckerlie im Spiel ist, sie den anderen Hund ausblendet. Somit kann ich sie ja nicht wirklich damit konfrontieren, wenn sie mich anhimmelt und das Leckerlie haben möchte.


    Hm sonst noch Ideen? Mir fällt da aber noch was ein... wir waren vor Wochen mal in einer Kennenlern Gruppe einer HuTA, da hab ich damals schon angedeutet das sie nicht gut verträglich ist. Es kam ein älterer ruhiger Rüde dazu im abgegrenzten Wiesenbereich, beide ohne Leine. Nix passierte, sie fand ihn langweilig und uninteressant er wollte nicht spielen und gar nichts.

  • Hallo
    hab ich irgendwie was überlesen von Beisserei hab ich irgendwie nichts gelesen

  • Ja es gab ja leider mit Destiny Probleme bzw die Hunde untereinander.


    Und dann noch den Vorfall mit dem Bordercollie vor 2 Wochen. Ich hätte es besser wissen müssen den Hunden ist nichts passiert, mein Arm war dafür grün,blau und blutig als ich dazwischen packte. Der Border Collie hatte keine Schuld...


    Caro und ich sind in den Park gegangen, da kam ein freilaufender Wollknäul sie war mit der Situation überfordert da Alea sie nicht ernst nahm als sie *Sitz* sagte. Ich ergriff die Leine da sie die Situation nicht händeln konnte. Ich führte Alea langsam an das kleine heran, kurz Gebrumme und dann war er/ sie ihr vollkommen egal. Ich unterhielt mich noch ne Weile mit den Mann der sehr nett war. Situation war gut gelöst, sie schnüffelte desinteressiert in der Weltgeschichte herum.


    Auf dem Weg heim blieb Alea stehen und schnüffelte im Gras, plötzlich stand der Border Collie hinter uns als ich mich umdrehte. Ich sagte Caro halt sie fest da ist nen Hund, der Abstand war eigentlich groß genug naja ihr rutschte die Leine aus der Hand oder sie ließ vor Schreck los das weiss ich nicht auf jeden Fall ging Alea auf den Border Collie drauf.. der Halter war vor Schreck erstarrt bewegte sich keinen mm, ich zog Alea dann von dem Border runter und dabei wurde ich von ihm am Arm erwischt. Ich entschuldigte mich tausend mal bei dem Halter, Hunde waren unverletzt. Ich hab zwar was abbekommen, aber in dem Moment hab ich darüber nicht nachgedacht und gehandelt bevor schlimmeres passierte. Ich wollte ihm noch Nummer und Adresse von mir geben mein Hund ist ja versichert, er er ging mit hoch gezogenen Augenbrauen wortlos weiter. Alea war unmittelbar danach absolut ruhig, auch als ich die Leine vom Boden aufsammelte machte sie keinerlei Anstalten hinterher zu wollen, gar nix.


    Ich traf die Podenco Frau ein paar Tage darauf und fragte sie ob sie den Border kennt( die kennt fast alle hier in der Gegend sie ist mit ihren Hunden viel unterwegs), sie bejate ein sehr unfreundlicher Genosse meinte sie.
    Leider klappt das mit ihrer Schäferhündin und Alea auch nicht, wir sind mal ein Stück zusammen gegangen, haben beide ein Theater gemacht was nicht mehr schön war. Mit Sicherheitsabstand gings so einigermaßen, aber entspannt war es keineswegs.


    Naja Ende vom Lied, ich hab Caro nach Hause geschickt und ihr nahe gelegt sich doch einen Hund zu suchen der nicht so ist wie meine Hündin, sie kanns nicht händeln und demnach hilft es mir nicht. Leider führt kein Weg dran vorbei sie an den Maulkorb zu gewöhnen, ich sehe sie derzeit als Gefahr für andere Hunde und auch Kinder. Ich möchte mir nicht vorstellen hätte ein Kind blöderweise dazwischen gestanden. Da bin ich als Halter wohl gefragt und gefordert das unverzüglich abzustellen. Da nette Hunde nicht durch ein schlechtes sozial Verhalten darunter leiden dürfen, nur weil Alea mehrfach gebissen wurde.Da können andere Hunde ja nichts für. Ich hoffe demnach sehr das uns meine Freundin helfen kann das abzustellen, Alea ist nicht grundsätzlich schlecht, hat leider nur schlechte Erfahrungen gemacht.

  • Sicher ist der Maulkorb schon deshalb nicht schlecht, weil andere HH dann Abstand halten. Bei einem weißen SH geht selten jemand davon aus, dass der aggressiv sein könnte. Bei schwarzen Schäferhunden machen die Leute freiwillig einen großen Bogen. Wenn bei einem dunklen großen Hund einem Kind von den Eltern gesagt wird, es soll den Hund nicht anfassen, ist das bei einem hellen Hund noch lange nicht so.

  • Ich hoffe ich kann mit einem guten Trainingsplan nach Hause gehe nach dem Besuch.
    Gibt es Erfahrungswerte zum Baskerville Maulkorb? Ich hoffe sehr Größe 5 ist nicht zu groß bei dem schmalen Kopf den ich nun bestellt hab.

  • Wir sind zurück aus der Pfalz.... :| die Zeit verging leider viel zu schnell bei Tina und ihrem Rudel..


    Also Maulkorbgröße 5 ist leider zu groß und 4 eigentlich etwas zu klein, nunja wir arrangieren uns vorerst doch mit 4.
    Meine Hündin hat nach Beurteilung ein Trauma erlitten, sie hat Angst vor Berührungen ihrer Artgenossen im Gesicht das man sie wiederholt beisst. Es wird ca. ein halbes Jahr dauern bis das Trauma wegtrainiert ist.


    Therapieplan: Mehr Auslastung am Fahrrad( sie hat irre Spaß dran fand ich heraus), keinen Leinenkontakt mehr mit überschüssiger Energie, Aufarbeitung meines eigenen Traumas, mehr Vertrauen in den Hund, Hundehalter suchen mit netten sozialen Hunden, die sich durch Fehlverhalten im Spiel nicht durch ein Schnappen irritieren lassen. Denn leider fehlt es ihr auch an Kommunikation unter Hunden, sie hat starke Defizite und vom spielen hat sie keine Ahnung da sie nicht weiss was das ist und wie das geht.


    Wir konnten ein Teil von Tinas Hunden und auch Alea in der Gruppe im Freilauf zusammen laufen lassen, und es wurde keiner in Fetzen gerissen. Der Erstkontakt begann aber erst nach Loswerden der überschüssigen Energie, heisst ca. nach 2 km Rad fahren. Der Rüde Lug war sehr nett zu ihr, hat sich durch ihr schnappen nicht beirren lassen und ist einfach ausgewichen. Nach dem 4ten mal pooken ins Gesicht stellte Alea fest das ihr nichts passiert und sie niemand verletzt. Sie versuchte das Verhalten nachzumachen und begriff trotz das sie keine Ahnung hatte was sie da macht, das pooken ins Gesicht als Spielaufforderung anzusehen war.


    Das springen in die Leine und attackieren wollen von Artgenossen, soll ich mit Sichtkontakt Unterbrechung verhindern und sie auf mich fixieren. Wenn das nicht funktioniert, mir jemand suchen der sich mit Hund auf die Bank setzt. Möglichst ein provokanter Hund, und beim drauf zu gehen und anspannen der Leine sofort umdrehen und fort gehen. Und das so oft wiederholen bis es ihr zu blöde wird. Das kann dauern.... ?(

  • Ich wünsche euch ganz viel Erfolg! Das schafft ihr! Oft geht das schneller als man denkt, da der Hund sich ja am Halter orientiert. Und wenn der weiß, was zu tun ist, verliert auch der Hund ganz schnell seine Unsicherheit.

  • Ich hab einen netten Rüden bei mir in der Nähe gefunden und was soll ich euch sagen, es lief gestern einfach nur super klasse.
    Bin irre stolz und freu mich sehr :)
    Heut treffen wir uns mit noch 3 weiteren netten Hunden, bin sehr gespannt wie es läuft. Die Akita Züchterin wird mir helfen, das Sozialverhalten positiv zu beeinflussen und versuchen ihr Trauma aufzuarbeiten. Und auch mir wird sie versuchen wieder Vertrauen zum Hund aufzubauen und die schrecklichen Vorkommnisse zu vergessen.