Unterschied zwischen einem Langhaarschäferhund und einem Stockhaar?

  • @angieblau


    Dem ist nichts hinzuzufügen :) Wenige setzen sich noch mit dem Hund beim Kauf auseinander, er muss da sein...egal was der Hund braucht oder nicht braucht... Ich hab meine Anschaffung anfangs auch sehr unterschätzt, muss ich zugeben, trotzdem habe ich gelernt mich auf den Hund nun einzustellen, spät, aber trotzdem...

  • Ich finde es riskant, sich auf "linientypische" Wesensmerkmale zu konzentrieren. Wie schon gesagt, "et gibt solche und solche" Und vom Züchter kann man oft schon eine Einschätzung der verschiedenen Charaktere der Osels bekommen.
    Klar, die Bereitschaft sollte latürnich da sein, dass man sich auf das Tier mit seinen Eigenschaften einlässt - was ggf ne Menge Anstrengung bedeuten kann.

  • Angelika, oft genug wird sich ein Hund angeschafft weil man mal einen oder ein paar wenige ganz tollen Vertreter dieser Rasse kennen gelernt hat. Bei jeder Rasse, vor allem aber beim DSH, gibt es aber auch immer andere! Ich finde es wichtig dass jeder, der sich für einen Rassewelpen entscheiden, vor dem Kauf möglichst viele Vertreter dieser Rasse anschaut. Vor allem um zu erkennen was noch "typisch" sein kann für eine Rasse bzw. für einzelne Zuchtlinien. Um zu erkennen was man nicht haben möchte.


    Auch wenn es hinterher in vielen Fällen "passt", es gibt auch Fälle in denen es halt nicht "passt" und ein Welpe dann nach wenigen Wochen wieder abgegeben wird. Auf Facebook, bei ebay-Kleinanzeigen, dhd24 etc. finden sich regelmässig immer wieder Anzeigen, in denen nur wenige Monate alte Schäferhunde von ihren ""Erstkäufern" wieder abgegeben werden, manchmal bereits 2 bis 4 Wochen nach dem Welpenkauf. Nur weil sich diese Welpenkäufer im Vorfeld z.B. nicht genug damit beschäftigt hatten was es heisst einen DSH-Welpen aufzuziehen und, bei einem Welpen aus Leistungslinien, dessen Triebpotential von Anfang an richtig zu kanalisieren. Oder wie mit evtl. auftretenden Unsicherheiten umzugehen ist usw.


    Man kann sich nicht genug informieren über eine Rasse. Lieber ein paar Hunde mehr gucken als notwendig zur Entscheidungshilfe als einen zu wenig! Damit diese Fehlkäufe, die ein ganzes Hundeleben ruinieren können, weniger werden!

  • Hallo,


    ich habe einen Schäferhund gesucht, lange.
    Die Fell-Länge war mir egal, obwohl man die stockhaarigen wohl schneller wieder sauber bekommt.
    In erster Linie sollte es ein Familienhund werden und von gelassenem Gemüt. Eine Schlaftablette sollte es aber nicht sein.
    Als ich in etwa die Richtung und einen Züchter gefunden hatte, haben wir telefoniert und dann war ich überzeugt.
    Dieser Hund passt zu mir und ist vom Wesen so wie ich es wollte.
    Die etwas bockige Art hatte sie schon als Welpe und tiefenentspannt ist sie vom ersten Tag an und ich liebe sie genau so. Sie hat Charakter und bringt mich oft zum Schmunzeln.
    Mit dem Lernen dauert es etwas, aber was sitzt, sitzt.
    Ich lasse mir von niemandem reinreden und brauche Tipps nur wenn ich danach frage.
    Eigentlich ist mein Hund so wie ich. :rolleyes:
    Sportlich und verträglich sind wir beide, aber chillen geht genau so gut und stressen lassen wir uns auch nicht.


    LG Terrortöle

  • @Waschbärgenau das meine ich, wenn ich schreibe, dass wenn das Tier da ist, es nehmen muss wie es ist. Man wächst mit den Aufgaben. Es ist eine Schande Heutzutage mit der Wegwerfgesellschaft - paßt nicht - WEG! Das ist ekelhaft.


    Meine Dina mein 1. DSH und Seelenhund war am Anfang überhaupt nicht so wie ich einen DSH gerne gehabt hätte. Total verängstigt, fast verhungert und war auch so leider psychisch Misshandelt worden. Die Rute war eingezogen bis unters Kinn und der Hund kam mir auf dem Bauch entgegen. Das war nicht meine Vorstellung von DSH. Eigentlich wollte ich die Schwester mitnehmen, die nicht so war (die war noch nicht in der Hund von diesem ARs.. gewesen und deshalb noch "sauber"), aber der Züchter hat diese nicht verkauft. Dina ist auch in der ganzen Zeit als ich dort war nicht von meiner Seite gewichen. Aus Mitleid hab ich damals Dina mitgenommen und KEINEN Tag bereut. Wie gesagt mein Seelenhund. Wenn ich an Sie denke kommen Heute noch die Tränen.


    Derry war im Tierheim weil er die eigenen Besitzer gebissen hatte. Die Chemie stimmte trotzdem, also habe ich mitgenommen. Ich wußte nicht auf was ich mich da einlasse. Er ist ein Asko von der Lutter Sohn (wer diesen Hund kennt, weiß von was ich Rede) und liegt DEUTLICH links. Als ich recheriert habe woher er kommt und was er für Ahnen hat, wurde mir ganz schlecht und ich dachte: "Oh man/Frau was hast Du Dir da nur angetan". Aber Aufgeben oder gar zurückbringen hätte ich NIEMALS gemacht. Mein Derry hat mich zum Hundesport gebracht und ich habe Zusammen mit IHM mir das Wissen angeeignet was unbezahlbar ist und was ich bis Heute in dem Bereich einsetze.


    Dunja war eine eigenstände Alphahündin die ebenfalls nicht einfach war. Sie habe ich mit 12 Wochen gekauft. Aber auch hier habe ich gerade Ihre Alphaeigenschaften absolut zum Schätzen gelernt. Diese fehlen mit manchmal sehr in meinem Rudel.


    Das waren jetzt nur 3 Beispiele, wo ich eigentlich was anderes haben wollte als bekommen. Trotzdem würde ich keinen von diesen Hunden missen. Sie haben mich auch zu dem Gemacht was ich Heute bin und auch wie mein Stand in der Ausbildung ist. Ich habe mich mit jedem Hund intensiv beschäftigt und nach Lösungen gesucht mit dem Charakter des Hundes klarzukommen.


    Ich stehe dazu wer dazu nicht bereit ist, sollte sich KEIN Tier anschaffen und einen DSH schon gar nicht.


    Angelika


    P.S. Britte - Avatarbild - ist der einzigste Hund in meiner "Hundelaufbahn" die expliziet schon von der Geburt von mir gesucht und gewollt war. Leider ist gerade Sie HD-krank ...

  • Du kannst aber nicht von Dir auf andere schliessen. Bei anderen Menschen liegen andere Voraussetzungen vor. Wenn Du Dir zutraust z.B. einen Hund zu übernehmen, der seine vorherigen Halter gebissen hat, ist das O.K. so lange Du seine Haltungsbedingungen bei dir entsprechend anpassen kannst und es im Zweifelsfall selbst bist, der gebissen wird (ich kenne übrigens einige "Asko Lutters", die sehr sozial sind, für mich war der Akso kein Vererber von "bösen", sondern eher von "normalen" Hunden). Anders schaut das z.B. aus wenn Du den Hund nur in der Wohung halten könntest und ein oder mehrere kleine Kinder hättest. Wobei Hund in der Wohnung und kleine Kinder ja nicht zwangsläufig nicht zusammen passen. Aber es kommt dann a) auf den Hund an, da passt dann nun mal nicht jeder, und b) auf die Erfahrung, die man im Umgang mit Hunden hat.


    Es gibt Hunde, die in Kostellationen nicht passen, in denen ein anders veranlagter Hund gut passen würde. Nur weil ein bestimmter Typ Hund nicht passt disqualifiziert man sich doch nicht generell für die Hundehaltung. Man muss sich vor dem Kauf nur im Klaren darüber sein was man wirklich haben will, ob ein typischer Vertreter der Wunschrasse/-zuchtlinie ins eigene Umfeld passen würde, man für dessen Haltung genügend Kenntnisse besitzt und die Anforderungen, die diese Rasse an ihre Halter stellt, erfüllen kann.


    Und deswegen sollte man sich genügend Zeit nehmen um vor dem Kauf eines Welpen möglichst viele Hunde der favorisierten Rasse(n) anzusehen und mit möglichst vielen ihrer Halter zu sprechen. That's all...

  • Mal eine Zwischenfrage
    Linkslastisch ist das wirklich vererbbar?

  • Jupp. Aber nicht jeder "linkslastige" Hund ist "böse", und mancher, der angeblich "linkslastig" ist, ist schlichtweg "reaktiv".


    Im Schutzdienst muss ein Helfer genau einschätzen können ob ein Hund vom Naturell her eher "links" oder "recht" liegt, um ihn wirklich richtig arbeiten zu können.

  • o.T. Derry war nie Böse. Er war nur in den falschen Händen.


    Angelika


    P.S. Derry ist ein absolut souveräner Hund auf den ich mich 100% verlassen kann. Er ist ein Papa zu meinem Gauner, es eine wahre Freude das zu sehen. Niemals hätte ich Derry als Böse beschrieben - aber er ist nicht einfach händelbar. Bei Fremden allerdings ist er absolut nicht freundlich und man muss sehr wohl bei ihm aufpassen, weil er einen größeren Distanzbereich braucht und sich auf keinen Fall von jedem anfassen lassen will, was mir ehrlich gesagt auch ganz lieb ist. Meine Hunde muss nicht jeder Hinz und Kunz streicheln.


    P.P.S. Wir hatten am Samstag Silberhochzeit und meine 3 waren mit von Partie. Wie sehr das mein Derry genossen hat endlich ein großes Rudel um sich zu haben. Seine Kinder, seine Hochzeitsgesellschaft. Es war einfach nur eine Freude das zu sehen. Auch hier waren mindestens 5 Personen komplett FREMD! Aber es war seine Gesellschaft, deshalb gehörten sie dazu. Er ist einfach nur so klar in der "Birne". War mächtig stolz auf meine Drei. Sie haben sich von der besten Seite gezeigt.

  • Silberhochzeit mit einem Hund der sich von fremden nicht anfassen lässt und einen anderen Distanzbereich braucht und da fühlt er sich wohl.
    Aha das passt doch irgendwie überhaupt nicht zusammen

  • Ich denke z.B. auf einem zweitägigen Agi-Turnier mit 100 Startern pro Tag, wo sich zwei Tage lang meist mehr als 100 Hunde auf einem Platz tummeln (die meisten Hundler haben mehr als einen Hund, und ein ganzes Wochenende lang lässt niemand seine übrigen Hunde daheim), kann man schon sehr gut erkennen welche Hunde tendenziell eher entspannt sind trotz des Trubels, und welche Probleme haben z.B. mit der Nähe zu fremden Hunden und Menschen.




    Hunde, die im Agi starten, haben es auch gelernt mit solch einem Trubel fertig zu werden. Hier wird besonderen Wert auf eine gute Sozialisierung gegenüber anderen Hunden und gutmütiges Verhalten gegenüber Menschen gelegt.



    In meinem Schutzhundeverein werden die meisten Hunde nur im IPO trainiert und dort waren so einige Hunde schlecht sozialisiert gegenüber anderen Hunden. Auch das Verhalten einiger Hunde zu fremden Menschen ließ zu wünschen übrig.
    Die Hundeführer wollten es einfach nicht anders und legten keinen Wert auf eine gute Sozialisierung.



    Das äußere Erscheinungsbild eines Hundes ist nur zu 50% genetisch bedingt, die restlichen 50% sind umwelt bedingt (Erziehung, Ausbildung, Haltung usw.).
    Es kommt immer darauf an, was man aus seinen Hund macht und einen Welpen kann man sich meistens auch so erziehen wie man ihn haben will.

  • Da muss ich jetzt mal laut lachen. Ich kenne im Agility Hunde, die packst Du nicht an und bei denen machst Du keine unüberlegte Bewegung, wenn die neben Dir stehen. Und solche, die ich nicht in der Nähe meiner Hunde und schon gar nicht meiner Welpen wissen möchte. Und auch wenn so ein Hund unter dem Einfluss seines Hundeführers auf einem Turnier keinen Beissvorfall veruracht, "entspannt" ist anders... Trotzdem werden auch solche Hunde erfolgreich geführt und bringen auch so manchen Titel mit nach Hause.


    Man sieht sehr gut welche Hunde sich in dem Trubel grösserer Veranstaltungen "frei" bewegen, vom Wesen her, welche "klemmen" und bei welchen die Halter sehr aufmerksam sein müssen, damit nix passiert.


    Im übrigen kenne ich stark linkslastige Hunde aus dem IPO- und Diensthundebereich, die ich jederzeit und gerne zu meinen wenige Wochen alten Würfen gelassen habe.


    (sorry, ich bekomme das über Deinem Zitat nicht gelöscht)

  • Da muss ich jetzt mal laut lachen. Ich kenne im Agility Hunde, die packst Du nicht an und bei denen machst Du keine unüberlegte Bewegung, wenn die neben Dir stehen. Und solche, die ich nicht in der Nähe meiner Hunde und schon gar nicht meiner Welpen wissen möchte. Und auch wenn so ein Hund unter dem Einfluss seines Hundeführers auf einem Turnier keinen Beissvorfall veruracht, "entspannt" ist anders... Trotzdem werden auch solche Hunde erfolgreich geführt und bringen auch so manchen Titel mit nach Hause.
    Man sieht sehr gut welche Hunde sich in dem Trubel grösserer Veranstaltungen "frei" bewegen, vom Wesen her, welche "klemmen" und bei welchen die Halter sehr aufmerksam sein müssen, damit nix passiert.





    Sorry, da habe ich aber andere Erfahrungen gemacht. Bei uns blieben die Hunde während des ganzen Agi-Trainings auf dem Platz. Während ein Team übte, wurden die anderen Hunde am Rand des Platzes abgelegt. Je nach Ausbildungsstand des Hundes wurden die Hunde frei abgelegt, am Zaun angebunden oder es blieb auch der Hundeführer während des Ablegens beim Hund.
    Ziel war es immer, daß die abgelegten Hunde den ganzen Trubel auf auf dem Platz tolerierten und ruhig blieben, auch wenn andere Hundeführer mit ihren Hunden an ihnen vorbei liefen, es geschrien und gejuchst wurde.



    Natürlich verhielten sich die abgelegten Hunde unterschiedlich, sie hatten ja auch alle einen unterschiedlichen Ausbildungsstand.
    Ob das unterschiedliche Verhalten der abgelegten Hunde nun genetisch bedingt war oder am Ausbildungsstand lag, wer will das beurteilen?

  • Es kommen aber doch nicht nur Dream Teams in die Vereine. Sondern auch Hunde mit diversen Problematiken im Wesen. Gerade bei den Border Collies und den altdeutschen Hütehundschlägen, aber nicht nur da, gibt es nicht selten welche, die relativ unverträglich sind gegenüber Artgenossen und auch gerne mal bei Menschen zulangen, die ihre Individualdistanz unterschreiten. Ziel ist es natürlich die Hunde durch entsprechendes Training und durch umsichtiges Führen "normal" händeln zu können im Training und auf Turnieren. Aber das ist es doch genau was ich meine: Man erkennt nicht nur Individuelle, sondern auch rassetypische Verhaltensweisen auf solchen Veranstaltungen sehr gut. So ist das Einmessen der Grösse und die Chipkontrolle diesbezüglich immer recht interessant, weil sich für manch einen Hund da schon entscheidet ob er überhaupt teilnehmen darf oder nicht. Aber auch das allgemeine Verhalten der Hunde und ihrer Halter.


    In unserem Verein und auf unseren Turnieren jedenfalls erlebe ich die gesamte Bandbreite von Wesen und Verhalten, die die Hundewelt zu bieten hat. Und allen Menschen, die auf der Suche nach "ihrer" Rasse und "ihrem" Hund waren, hat es bisher immer gut getan sich während des Entscheidungsprozesses mal einen Tag mitten in einen solchen Trubel zu setzen, die verschiedenen Rassen und Individuen zu beobachten und mit deren Haltern ins Gespräch zu kommen. Und so mancher Rassewunsch ist dann auch geplatzt und eine ganz andere Rasse, über die man im Vorfeld gar nicht nachgedacht hatte, ist später eingezogen. Weil man erkannt hat dass die eigentliche Wunschrasse auch Ecken und Kanten haben kann, mit denen man evtl. nicht umgehen kann oder möchte.