Du schreibst, dass der Rückruf zu 98% klappt. Unsere Trainerin sagt, dass 90% schon sehr gut sind. Da hast du doch schon gute Arbeit geleistet. Ich würde, wenn Hunde kommen, den Hund absitzen lassen, bis du bestimmst, dass er gehen darf. So entscheidet er schonmal gar nicht selber. Und ich würde ihn auch gar nicht jedes Mal laufen lassen, sondern das ein oder andere Mal einfach mit ihm vorbei gehen. So wird das keine Selbständigkeit und der Hund achtet mehr auf dich.
Wenn du ihn rufst, schaut er dich dann an und spielt weiter? Oder achtet er gar nicht auf dich?
Das Zweite: Er achtet nicht auf mich. Diese Situation ist aber schon lange nicht mehr passiert, war vielleicht auch nur eine Ausnahme? Hardy ist jetzt 7 Monate und wir haben die Erfahrung gemacht, dass er zu Anfang immer sehr mit seiner eigenen Aufregung "umgehen" musste, d.h. wie zB ein Kind in der Pubertät (meins ist grad drin ..), welches gar nicht richtig registriert, wenn man etwas sagt. Das hängt dort mit den Gehirnwindungen und Synapsen usw. zusammen, die sich neu zusammensetzen oder so.., wurde uns erklärt. So ähnlich ist das manchmal bei Hardy, ich hatte schon mal die Situation bei der Hundeschule beschrieben, wo er so aufgeregt ist, hin- und herzieht und kläfft wie ein verrückter vor lauter Freude und Vorfreude.. Dann nimmt er keine LEckerlies, "hört" keine Befehle und ist einfach nur "durch den Wind" vor lauter Aufregung. Wir waren wegen seiner Wachstumsproblemchen mit den Knochen jetzt eine Zeitlang nicht mehr im Hundeverein gewesen und am Sonntag nach einier Zeit wieder. Da fing er zuerst auch wieder so an zu "zappeln", aber diesmal hat er sich nach kurzer Zeit dann doch "seine gute Erziehung" in Erinnerung gerufen und der Weg vom Auto auf den Platz klappte schon recht gut. Wenn wir dann DRAUF sind, auf dem Hudneplatz, dann legt sich diese Aufregung SOFORT, und er ist einer der gehorsamsten und best-ausgebildetesten Hunde ringsum (wenn ich das mal so sagen darf ;-)). Deshalb hat er einfach das Problem AUFREGUNG.
Genauso ist es dann in diesem Abruf-Fall gewesen, den ich an einem Tag zweimal hatte. Wir waren am Hundesee, für ihn war allein das schon Neuland damals, und das ist auch heute noch Aufregung pur, wenn er ins Wasser darf und Ball holen... Auch da interessieren ihn keinerlei LEckerlies - nur der Ball und das Wasser. Trotzdem reagiert er natürlich auf mich, schwimmt zu mir und will seinen Ball geworfen haben, klar, aber er ist halt voller Aufregung. Und aufmal sprintete damals ein wunderschöner weißer Schäferhund an uns vorbei und - weg war Hardy. Ich konnte kaum schauen so schnell ging er mit dem anderen "Party machen". Da war ich natürlich sauer, vor allem, weil er überhaupt nicht auf mein Rufen und Pfeifen reagiert hat. Weil er einfach gar nicht auf mich geachtet hat. Wie in der Pubertät: Ich glaube, da ist dann irgendetwas noch nicht richtig entwickelt ;-), der Verstand hinkt den Reflexen hinterher.
Ich habe mir jetzt eine Cola-Dose mit Klötereien vorbereitet, die ich seitdem immer mit mir rumschleppe, um ihm diese bei der nächsten solchen Gelegenheit vor die Füße zu werfen, damit er quasi "aufwacht" und sich erschrickt. Nur "leider" hatten wir hiernach keine solche Situation mehr, Hardy ist artig, gehorsam, selbst am Hundesee... Toi toi toi.