Welches Recht beim Züchter?

  • Hallo Leute,


    Wie ich bereits in einem anderen Thema erwähnt habe, hat unser kleiner ED vorne rechts und links. Hinten rechts mittlere HD und einen übergangswirbel der somit für eine asymmetrische Beckenschiefstellung versntwortentlich ist. Die ED OP steht am 13.7 an.


    Jetzt zu meiner Frage, habe ich ein Anrecht auf das Welpengeld beim Züchter?


    Ich habe ihn bereits kontaktiert. Er meinte er gibt mir Bescheid. Das allerdings wollte er vor 2 Wochen tun. Hat sich jedoch bis heute nicht gemeldet und auf meine Nachricht nicht mehr geantwortet. Daher wäre ich bereit weitere Maßnahmen einzuleiten, falls welche in Betracht kommen.


    Zum Züchter selber weiß ich, dass er mindestens 2 Würfe im Jahr hat. Er macht es gewerblich. Mit roten SV Papieren und alles drum und dran. Kann ich den Züchter irgendwie Belangen? Sei es nur mit einem "negativen" Eintrag beim VDH? Ich finde sowas schon eine Frechheit. Klar kann er nichts dafür aber man könnte sich wenigstens melden und sagen, hör zu Geld gibt's nicht. Dann wäre ich schon glücklich. Aber sich einfach nicht mehr rühren finde ich verantwortungslos.


    Bitte hilft mir.

  • Auch wenn ein Züchter nachweislich HD-und
    ED-freie Elterntiere hat in der Ahnentafel, kann er das bei den Welpen nicht garantieren. Weil das Generationen überspringen kann. Wenn man eine 100% ige Sicherheit will, muss man ein ausgewachsenes geröntgtes Tier kaufen. Steht diesbezüglich was im Kaufvertrag?
    Ich würde den Züchter nochmal kontaktieren
    und um eine gütliche Einigung bitten. Es geht ja auch um seinen Ruf. Da sollte er wenigstens Interesse daran haben, wie es dem Hund geht.

  • Mein Züchter sagte mir damals beim Kauf, daß ich bei HD/ED entweder Geld zurück bekomme, oder mir sogar einen weiteren Welpen eines nächstes Wurfes aussuchen könnte. Aber gesetzlich festgelegt oder ne Art Garantie gibts da nicht.

  • Mein Züchter sagte mir damals beim Kauf, daß ich bei HD/ED entweder Geld zurück bekomme, oder mir sogar einen weiteren Welpen eines nächstes Wurfes aussuchen könnte. Aber gesetzlich festgelegt oder ne Art Garantie gibts da nicht.

    da hast du ja wirklich einen guten Züchter erwischt. Leider kann ich das bei meinen nicht sagen, obwohl er am Anfang einen recht netten Eindruck gemacht hat.

  • Auch wenn ein Züchter nachweislich HD-und
    ED-freie Elterntiere hat in der Ahnentafel, kann er das bei den Welpen nicht garantieren. Weil das Generationen überspringen kann. Wenn man eine 100% ige Sicherheit will, muss man ein ausgewachsenes geröntgtes Tier kaufen. Steht diesbezüglich was im Kaufvertrag?
    Ich würde den Züchter nochmal kontaktieren
    und um eine gütliche Einigung bitten. Es geht ja auch um seinen Ruf. Da sollte er wenigstens Interesse daran haben, wie es dem Hund geht.


    Soweit ich mich erinnern kann steht drinnen, dass ich 2 Wochen nach Kauf das Recht habe, den Hund wieder abzugeben.

  • Ich hatte auch Glück, auch wenn Barney Rücken erst nicht nach HD/ED normal aussah, ich bin zufrieden, Barney gehts es gut. Einzigstes Problem was wir haben ist seine Futtermittelallergie, aber seit Umstellung auf BARF geht das auch. Scheint ja eh nen generelles DSH Problem zu sein, was das angeht(Futtermittel, Hautallergien,Magen-Darm).

  • Das Problem mit der Futtermittelallergie haben wir bei Lotte auch. Aber seit der Ausschlussdiät mit Pferd geht es ihr gut. Sie verträgt inzwischen wieder fast alles. Ihre Schwachstelle ist das rechte Ohr. Da muss ich aufpassen. Hoffentlich entwickelt sich der Kleine auch gut. Er ist schon ziemlich groß. Aber bisher hat unser Züchter noch keine Welpen mit HD/ED gehabt. Er züchtet aber auch absichtlich nicht im SV. In seinem Verein darf man nur mit HD/ED frei züchten. "Fast normal" z.B. gibt es da nicht. Dafür sind meine Hunde auf einem SV-Platz dann auch Mischlinge :/ . Deswegen gehen wir da auch nicht hin:)

  • Im Zweifelsfall solltet ihr vielleicht einfach mal einen Anwalt fragen.
    Auch wäre die Überlegung den Hund (so noch nicht geschehen) offzielle röntgen zu lassen und die Bilder beim SV ein zu reichen.

  • Ich frage mich immer warum die Leute nicht schon beim Welpenkauf an dieses Thema denken. Es weiss doch jeder dass Schäferhunde von HD/ED betroffen sein können. Und es gibt genug Züchter die entsprechende Vereinbahrungen in den Vertrag aufnehmen. Dann weiss man im Fall der Fälle genau mit was man rechnen kann.


    Es gibt so viele Erkrankungen, und als Züchter kann man nicht für alles gerade stehen. Und dann ist da ja auch noch der Deckrüdenhalter, dessen Hund 50 % der Gentik zum Wurf dazu gibt, und nicht jeder ist immer ehrlich. Von dieser Seite aus wird den Züchtern leider auch oft etwas verschwiegen, wenn es bei einem Rüden und/oder dessen Nachzucht gesundheitlich nicht so toll aussieht. Und wenn es um Erkrankungen geht, deren Auftreten nicht vom Zuchtverband erfasst wird, ist man als Züchter eigentlich machtlos.


    Aber in Bezug auf HD und ED kann ein Züchter das Risiko durch Selektion verringern. Und deswegen geben nicht wenige Züchter eine entsprechende "Garantie. D.h. nicht für einen HD/ED-freien Hund, das kann niemand garantieren. Aber sie lassen ihre Wlepenkäufer nicht ganz allein mit dem Problem, falls ein Hund davon betroffen sein sollte. Meinen Welpenkäufern steht in so einem Fall ein Welpe aus einem späteren Wurf zu. Im Gegenzug dazu verpflichten sich meine Welpenkäufer aber vertraglich ihre Hunde hauptröntgen zu lassen und die Bilder in jedem Fall (d.h. auch wenn die Befunde nicht gut sein sollten) beim SV/RSV oder einem anderen FCI-Verband auswerten zu lassen, sofern das für sie zumutbar ist. Wie will ich als Züchter denn auf HD und ED selektieren, wenn ich nicht weiss wie meine Hündin diesbezüglich vererbt? Z.B. in den USA ist das problematisch, weil sie dort ein anderes Röntgensystem haben, welches für Nichtmietglieder sehr teuer ist. Aber da habe ich mir schon die Röntgenbilder der Hunde schicken lassen. Dito wenn ein Hund vor dem Röntgenalter zur Polizei geht. Da durchläuft er ja u.a. eine entsprechende tierärztliche Ankaufsuntersuchung und würde mit mittlerer oder schwerer HD gar nicht angekauft werden. D.h. ich weiss bei der überwiiegenden Mehrheit der von mir gezüchteten Hunde, auch wenn sie nicht vom SV ausgewertet wurden, wie es mit Hüften und ellenbogen in etwa aussieht. Dadurch kann ich die Deckrüden für meine Hündinnen entsprechend selektieren und das Risiko für HD/ED reduzieren. Und dadurch kann ich dann im Einzelfall, sollte doch ein Hund daran leiden, mich entsprechend an dem Problem beteiligen. Das ist also ein Kreislauf.


    Rechtlich gesehen ist es so dass ein Welpenkäufer mit dem Auftreten von rassetypischen Erkrankungen rechnen muss. Wenn einem Züchter nachweisen kann dass er nach bestem Wissen und Gewissen züchtet (er seine Hunde also in diesem Fall HD/ED-röngen lässt und erkrankte Hunde von der Zucht ausschliesst) ist er eigentlich aus dem Schneider. Dann hat man als Welpenkäufer prinzipiell nicht das Recht auf einen gesunden Hund, sondern darauf dass der Hund die beim Kauf zugesicherten Eigenschaften besitzt. Wirbt ein Züchter damit dass seine Nachzucht HD/ED-frei ist oder schreibt er das sogar in den Kaufvertrag, dann hat er einen HD- oder ED-kranken Hund vollständig zu ersetzen. Tut er das aber nicht, dann muss der Hund lediglich die Aufgabe erfüllen können für die er angeschafft wurde. Steht dazu im Kaufvertrag nix drin, geht man davon aus dass der Hund als Familienhund/Begleithund angeschafft wurde. Diese Aufgabe kann auch ein Hund mit HD oder ED erfüllen. Viele davon leiden ja in jungen Jahren gar nicht unter klinischen Symptomen , und bei alten Hunden uss man generell davon ausgehen dass sie irgendwann ein Zipperlein plagt. Anders sieht es aus wenn im Kaufvertrag ein bestimmter späterer Verwendungszweck für den Hund festgehalten wurde, z.B. Zucht oder die Arbeit als Dienst- oder Rettungshund. Dann haftet der Züchter entsprechend, wenn es später beim Hund entsprechende K.O.-Kriterien gibt.


    Die Kulanz vieler Züchter, dem Käufer im Fall von HD oder ED einen anderen Welpen zu geben oder den Welpenpreis zurück zu zahlen, geht in vielen Fällen über das hinaus was dem Käufer rechtlich zu stehen würde. Es kommt da auch immer auf die Konstellation zwischen Züchter und Käufer an. Rechtlich gesehen ist es dabei wichtig wie Züchter und Käufer eingestuft werden: Unternehmer oder kein Unternehmer. Beim Kauf eines Nichtunternehmers von einem Nichtunernehmer gelten andere Reglen als beim Kauf eines Nichtunternehmers von einem Unternehmer oder eines Unternehmers von einem Unternehmer. Kaufverträge können komplett ungültig werden wenn sie eine falsche Formulierung erhalten oder aber auch nicht. Letztendlich kann nur ein auf dem Gebiet des Kaufrechts erfahrener Anwalt in so einem Fall einen wirklich fundierten Rat geben, wenn es um die Frage geht mit welchen Forderungen man sich an den Züchter wenden sollte.

  • Auch wäre die Überlegung den Hund (so noch nicht geschehen) offzielle röntgen zu lassen und die Bilder beim SV ein zu reichen.

    Wenn einem an der Rasse nur ein bisschen liegt sollte das auf jeden Fall geschehen. Auch die Wirbelsäulen aufnahme, denn Übergangswirbel werden inzwischen auch erfasst.

  • ich danke dir erstmal für deinen ausführlichen Beitrag.


    Klar waren mir die Krankheiten beim Schäferhund bekannt. Für mich kam aber, so blöd es sich vielleicht anhört, keine andere Hunderasse in Frage außer der Schäferhund! Aber mal ehrlich, andere hunderasssn sind auch nicht gerade 1A gesundheitlich.


    Und da Dexter unser erster Hund war/ist, wusste ich überhaupt nicht was in solch einem Kaufvertrag alles stehen sollte. Das war mir ehrlich gesagt egal in diesem Moment, da ich hoffte das alles passen würde. Würde ich mir jetzt einen zweiten Hund zulegen, würde ich natürlich solche Vereinbarungen auch treffen.


    Mir geht es in erster Linie gar nicht ums Geld, auch wenn es sich so anhört. Ich kann Leute nur nicht abhaben, die sich vor solchen "Problemen" drücken und sich einfach nicht mehr melden. Sei es eben eine Nachricht, dass mir nichts zusteht. Wir fühlen uns etwas vom Züchter alleine gelassen. Wir werden die OP Kosten sowieso bezahlen. Das ist unser kleiner uns Wert. Ich werde den kleinen definitiv nochmal offiziell Röntgen lassen und dies dem Zuchtverband zusenden. Eigentlich bin ich nicht auf Ärger aus, ganz und gar nicht, aber ich hoffe das er damit irgendeinen "negativen Eintrag" bekommt.

  • Ich würde jetzt erst einmal abwarten. Dein Hund ist ja derzeit aufgrund seines Alters noch nicht "hauptgeröngt". Erst mit dem Befund des Gutachters durch den Zuchtverband wird es "amtlich" dass Dein Hund HD und ED hat. Ich weiss nicht wer Deinen Hund gezüchtet hat und wie lange dieser Züchter bereits züchtet. Ich selbst habe schon mehrfach erlebt dass Tierärzte eine HD oder ED diagnostiziert haben, die dann später vom betreffenden Rassegutachter nicht bestätigt werden konnte. Bei meiner eigenen Nachzucht waren zwei Hunde davon betroffen. In beiden Fällen wurde vom röntgenden Tierarzt eine schwere HD diagnostiziert. Und in beiden Fällen haben sowohl der damalige Erstgutachter des SVs (Prof. Brass in Hannover) wie auch der damalige Zweitgutachter und heutige Erstgutachter des SVs (Dr. Tellhelm in Giessen) die Hüften unabhängig voneinander mit einem "fast normal" ausgewertet. Ich kenne auch zwei Fälle, in denen die Bilder von zwei Hunden, die am selben Tag in der selben Praxis geröngt worden sind, ganz offensichtlich verwechselt worden sind (d.h. es sind nicht die Bilder verwechselt worden, sondern es müssen die vor dem Röntgen vorbereiteten Röntgenkassetten verwechselt worden sein).


    Möglicherweise hat "Dein" Züchter so etwas auch schon erlebt, und wenn er eher von der ruhigeren Sorte ist denkt er sich vielleicht dass man jetzt erst einmal abwartet bis der Hund hauptgeröngt und die Befunde durch den Gutachter erstellt worden sind. Erst dann hat man Nägel mit Köpfen und kann besprechen wie man weiter verfährt.


    Hast Du ihm denn schon die Röntgenbilder geschickt, damit er sich selbst ein Bild machen kann wie es ausschaut mit Hüfte/Rücken/Ellenbogen?

  • Ich würde jetzt erst einmal abwarten. Dein Hund ist ja derzeit aufgrund seines Alters noch nicht "hauptgeröngt". Erst mit dem Befund des Gutachters durch den Zuchtverband wird es "amtlich" dass Dein Hund HD und ED hat. Ich weiss nicht wer Deinen Hund gezüchtet hat und wie lange dieser Züchter bereits züchtet. Ich selbst habe schon mehrfach erlebt dass Tierärzte eine HD oder ED diagnostiziert haben, die dann später vom betreffenden Rassegutachter nicht bestätigt werden konnte. Bei meiner eigenen Nachzucht waren zwei Hunde davon betroffen. In beiden Fällen wurde vom röntgenden Tierarzt eine schwere HD diagnostiziert. Und in beiden Fällen haben sowohl der damalige Erstgutachter des SVs (Prof. Brass in Hannover) wie auch der damalige Zweitgutachter und heutige Erstgutachter des SVs (Dr. Tellhelm in Giessen) die Hüften unabhängig voneinander mit einem "fast normal" ausgewertet. Ich kenne auch zwei Fälle, in denen die Bilder von zwei Hunden, die am selben Tag in der selben Praxis geröngt worden sind, ganz offensichtlich verwechselt worden sind (d.h. es sind nicht die Bilder verwechselt worden, sondern es müssen die vor dem Röntgen vorbereiteten Röntgenkassetten verwechselt worden sein).


    Möglicherweise hat "Dein" Züchter so etwas auch schon erlebt, und wenn er eher von der ruhigeren Sorte ist denkt er sich vielleicht dass man jetzt erst einmal abwartet bis der Hund hauptgeröngt und die Befunde durch den Gutachter erstellt worden sind. Erst dann hat man Nägel mit Köpfen und kann besprechen wie man weiter verfährt.


    Hast Du ihm denn schon die Röntgenbilder geschickt, damit er sich selbst ein Bild machen kann wie es ausschaut mit Hüfte/Rücken/Ellenbogen?

    Also ich war zuerst bei einer Tierärztin die mir mein Hundeverein als auch der Züchter empfohlen hat. Die hat den kleinen geröntgt und dies diagnostiziert. Daraufhin bat mich der Züchter nochmals bei seinem vertrauten Tierarzt aufzukreuzen. Dort war ich auch. Dieser hat den Befund (anhand der Röntgenbilder) auch bestätigt. 3 Tage später war ich dann in der Tierklinik in Haar (bei München) und diese haben den kleinen nochmals untersucht. Allerdings nicht nochmals geröntgt, da ihnen die Aufnahmen der ersten Ärztin gereicht haben. Sie haben ebenfalls den Befund bestätigt. Mag sein das sich das mit der Hüfte eventuell einrenkt (was ich eher nicht glaube aufgrund der Aussagen aller drei Ärzte). Allerdings haben mir alle drei Tierärzte gesagt, dass der Hund zeitnah operiert werden sollte (ED). Wir waren heute nochmal in unseren Hundeverein. Nicht zum trainieren sondern einfach nur so. Die haben ebenfalls gesehen, wie der kleine vorne humpelt. Sieht wirklich besch*** aus. Entschuldigt die Wortwahl. ich hätte mir auch einen besseren Ausgang für meinen kleinen gegönnt. Selbst die in meinem Hundeverein waren fassungslos, weil er wirklich ein gescheiter ist und sehr sehr schnell lernt.


    Ich denke, wenn mir drei verschiedene von einandern unabhängige Tierärzte raten, ihn zeitnah zu operieren, dann muss ja denke ich mal was dran seinem Befund, oder siehst du das anders?