Jagdverhalten umlenken

Da es das Thmea mit dem Antibell Halsband gibt. Dachte ich mir wir könnten uns auch über das Thema Jagen unterhalten.

Zitat

Wenn ich einen extremen Jäger hätte und alle anderen Erziehungsmethoden nicht funktioniert haben, würde ich es auf jeden Fall auch ausprobieren, wie schon gesagt, es ist nicht so, daß das Hundili einen Schlag wie aus der Steckdose bekommt.

Man kann das Jagen auch umlenken. Das heißt ich "jage "mit meinem Hund zusammen. Da gibt es die Reizangel oder das Futterbeuteltraining (mehr fällt mir grad nicht ein ) Man kann schon alleine mit der Reizangel den Jagdtrieb umlenken und auch die Übungen steigern und es klappt ziemlich gut. Ich denke da kann und wird Andy bestimmt einiges dazu schreiben (hat es bei Ares geschafft).
Im Gegenzug muss man natürlich auch immer konsequent sein und seinen Hund gut beobachten. Man muss den kleinsten anreiz auf jagdliches Verhalten unterbinden. Der Hund darf gar nicht mehr jagen nur mit seinem Menschen zusammen. Es macht nicht nur dem Hund Spaß

Ich würde auf ein Stromhalsband verzichten, denn es geht auch anders. Man muss nur viel Zeit und viel arbeit investieren. An dem Zeitfaktor soll es nicht scheiden, weil ich denke keiner hat einen Hund der keine Zeit hat und auch die arbeit scheut.
Ein Hund bedeutet nunmal nicht nur 9 Stundne im Zwinger und mal 2 Stunden auf dem Platz oder Gassi gehen . Ein Hund bedeutet viel Zeit und arbeit. Wer das nicht hat braucht meiner Meinung nach keinen Hund!

Darf ich fragen, was für Hunde du bisher gehabt hast?
Wie schon im Antibellthread öfters geschrieben, wirkt nicht jede Methode bei jedem Hund . Bei meinen eigenen habe ich es bisher auch immer geschafft, bei Paula Viszla Hündin aus 3. Hand war es wirklich kein leichtes Spiel, gut wir haben es auch geschafft den Jagdtrieb einigermaßen kontrollierbar zu machen, aber ich muss immer mehr sehen und eigentlich auch mehr riechen , als der Hund um früh genug reagieren zu können.

Ach noch was , wegen dem Zeitfsktor, mir ist schon klar, daß Hundeerziehung Zeit braucht. Ich habe auch extra geschrieben, wenn andere Erziehungsmethoden nichts bringen, käme es für mich in Frage.
Es käme für mich eher in Frage, als ein Leben lang an der Leine. Wir wohnen ja nun wirklich sehr ländlich und in einer sehr wildreichen Gegend, die sich auf Grund ihrer Weite aber nunmal für Freilauf anbietet, ich denke ein Leben an der Leine ist auch nicht gerade artgerecht.
Wobei wie gesagt, ich habe es noch nicht gebraucht und hoffe, es bleibt so, aber ich weiß auch nicht, was für Hunde mich noch erwarten

Also ich habe ja hier auch so einen Jagddrachen sitzen. Meiner Hexe ihr größtes Hobby ist es Vögel oder Hubschrauber zu jagen, aber natürlich auch Eichhörnchen oder Wild.

Ich nehme mir täglich viel Zeit für meine Hunde, gehe stundenlang gassi, manchmal auch getrennt, so dass jede auf ihre Kosten kommt,wir besuchen mindestens 3x die Woche den Hundeplatz und ich versuche vergeblich der Hexe dieses jagen abzugewöhnen. Die kann noch so müde sein von der UO oder vom SD, wenn die Vögel sieht, startet sie durch.

Jede Ausbildung braucht Zeit, komisch ist doch dass jeder andere Gehorsam irgendwann mal funktioniert.

Ich hab keine Chance, sie lauert schon in die Luft ob sich nicht was bewegt wo man hinterher könnte. Ablenken ist auch nicht, selbst wenn ihre Freundin Lotti dabei ist, lässt sie Lotti stehen und geht jagen. Im Grunde ist mir das ja egal, sie kommt ja sofort wieder, aber was mache ich wenn eine Strasse kommt? Ich kann sie nur in Gebieten die ich kenne frei springen lassen, ansonsten ist Leine angesagt. Das tut mir unendlich leid, ansonsten ist sie absolut brav und folgsam und hat es nicht verdient nur angeleint durch die gegend zu marschieren.

Ich habe mir ernsthaft überlegt das Telefon anzuwenden, anwenden zu lassen, denn ich selber habe damit keine Erfahrung und fehlendes Knowhow, von daher werde ich selber damit keine Experimente machen. Vereinskollegen die sich damit auskennen würde ich allerdings vertrauen und mit denen durchaus mal gassi gehen..........

Die allerwenisgten glauben wenn sie Hexe sehen wie extrem das bei ihr ist, erst wer mal mit uns unterwegs war kann mein Problem verstehen.

Ich arbeite täglich an dem Problem, habs schon monatelang mit Schleppleine versucht. Hexe weiß genau ob ne Leine dran ist oder nicht, denn mit Schleppe geht man nicht jagen!

Das hat nix mit nicht Zeit nehmen zu tun, da hat ganz einfach damit zu tun, dass mir die scheiß Jagerei zu gefährlich ist. Bei usn im Wald sind die Förster und Jagdpächter alles andere als verständnisvoll und ich habe bange 5 Minuten die mir wie Stunden vorgekommen sind hinter mir, als Hexe dem Wild hinterherschoß.

Ganz ehrlich, ich hab keine Lust mehr mich immer vergeblich mit dem Problem im Kreis zu drehen.

Zum anderen möchte ich Anita bestätigen, dass das gar nicht zwingend weh tun muss. Man muss ja nicht auf volle Kanne einstellen. Ich hab das selber mal an meinem Arm ausprobiert und mir hat es echt nicht weh getan. Ich bin die Letzte die einer meiner Mädels Schmerzen zufügen möchte, aber diese verdammte Jagerei ist echt nicht mehr lustig. Lieber einmal das Telefon abdrücken, als dass der Jäger seine Flinte abdrückt!

@ Moorjumper
Ja du darfst fragen. Hatte bis jetzt zwei Hunde die ich ausgebildet habe. Das ist mein jetziger Dusty und Dustys Vorgänger Mäx. Mäx war auch ein Jäger und er durfte von der Leine aber in keine Fleder mehr rein und musste ihn genau beobachten.
Das du einen Viszla eingiermaßen unter Kontrolle gebracht hast ist doch super!!! Ich wäre mit so einer Rasse einfach überfordert das muss ich zugeben Genau aus diesem Grund werde ich mir nie eine Jagdhundrasse anschaffen.

Zitat

aber ich muss immer mehr sehen und eigentlich auch mehr riechen , als der Hund um früh genug reagieren zu können.

genau das ist die Kunst und das schwierigste.

Zitat

Es käme für mich eher in Frage, als ein Leben lang an der Leine. Wir wohnen ja nun wirklich sehr ländlich und in einer sehr wildreichen Gegend, die sich auf Grund ihrer Weite aber nunmal für Freilauf anbietet, ich denke ein Leben an der Leine ist auch nicht gerade artgerecht.
Wobei wie gesagt, ich habe es noch nicht gebraucht und hoffe, es bleibt so, aber ich weiß auch nicht, was für Hunde mich noch erwarten

Bin deiner Meinung. Man muss abwägen wann es zu gefährlich für Hund und den Mitmenschen ist. EIn Leben an der Leine ist absolut das Gegenteil von schön. Es ist einfach so je besser der Hund hört desto ein schöneres Leben hat er einfach.

Zitat

Jede Ausbildung braucht Zeit, komisch ist doch dass jeder andere Gehorsam irgendwann mal funktioniert.

Genau da liegt das Problem. Das Jagdverhalten ist ein Trieb den man nicht weg zaubern kann. Man kann ihn nur umlenken. :winki:
Vielleicht nicht mit jedem Hund aber ich behaupte bei 85%. Der Hund muss nur merken mein Herrchen ist interessanter und hat was besseres.

@ all
ich will hier niemanden doof anmachen oder jemals einen Vorwurf machen. Wollt nur mal nen Denkanstoß geben,dass es noch andere Möglichkeiten gibt. Auch mit der Zeit ist es nicht auf jemanden persönlich gerichtet. :winki:
Es muss jeder für sich entscheiden was richtig oder falsch ist. Ich würde es mit dem Umlenken versuchen. Hat bei Ares wunderbar geklappt und mal ganz ehrlich wenn es bei einen Husky funktioniert dann hat das was zu sagen. Man muss auch dazu sagen Ares hat zwei Jahre lang gejagt. Vielleicht kann Andy noch was dazu schreiben.

Ich bin auf alle Fälle überzeugt man kann es umlenken. Ich habe nicht behauptet das man den Jagdtrieb abschalten kann.

Übrigens Andy bin ich stolz auf dich und Daniela wie ihr Ares hin bekommen habt

@ Moorjumper
habe dein Zitat benutzt weil es das letzte war mit dem Antibell und Strom.

Es gibt beim Antijagdtraining absolut interessante Ansätze!

Als erstes muss man lernen, seinen Hund genau deuten zu können! Denn wenn der Hund erst schon durchgestartet ist, ist es natürlich beinah unmöglich ihn noch abzurufen!
Wenn man in der Lage ist, bereits die kleinsten Ansätze von Jagdverhalten zu sehen - es beginnt ja mit der Witterung einer Spur oder der Sichtung von Wild - kann man den Hund auch tasächlich mit der Jagd ansich belohnen! Man kann damit anfangen, den Hund für das Anzeigen der Spur / des Wildes zu belohen. Wenn er anzeigt, indem er beispielsweise kurz verharrt, sich setzt oder legt, wird er belohnt - und zwar mit der Sache, die ihm grade am meisten Spaß macht, dem Jagen. Er darf also auf Kommando zum Beispiel die Spur verfolgen oder auch dem Vogel nachsetzen. Natürlich muss das Umfeld dafür passend sein: Es darf zum Beispiel keine Straße in der Nähe sein, oder kein Wild, das tatsächlich gefährdet wäre!
Der Hund lernt auf jeden Fall, sich trotz des Jagdtriebes auf seinen Hundeführer zu konzentrieren und der Spaziergang wird wieder zur gemeinsamen Aktivität! Und sollte dann mal eine Situation kommen, in der ein Jagdausflug des Hundes wirklich gefährlich wäre, hat man durch das Üben des Anzeigens immer noch genügend Zeit den Hund unter Kontrolle zu bekommen um die Jagd zu verhindern!
Diese Methode eignet sich vor allem auch für Hunde, die nur schwer über Leckerchen oder Spielzeug zu motivieren sind! Und natürlich für Jagdhunde! Denn mal ehrlich, womit könnte man einen Jagdhund besser belohnen...

Genau wie Alexandra beschreibt habe ich das auch gemacht. Wenn sie durchgestartet ist, habe ich mich entweder versteckt oder bin in die andere Richtung gegangen. Erreicht habe ich damit wenigstens das, dass sie mir nicht ganz abhaut, sondern nur hinterhergeht, mich aber immer noch im Blick hat und sofort wieder kommt.

5 Minuten war das längste was ich warten musste, damals bei dem Reh. Bei Vögeln oder Hubschraubern kommt sie wenigstens nach einer Runde kreisen gleich wieder her.

Das reicht mir aber einfach nicht, ich möchte das Durchstarten schon verhindern. Manchmal schaffe ich es tatsächlich, wenn ich sie eben schon im Ansatz erwische. Wie Nadine schreibt, ist eben das die Kunst es frühzeitig zu erkennen. Habe aber nicht nur die Hexe, sondern auch noch meine anderen beiden, die zwar nicht jagen, aber durchaus gerne ihre Nase dorthin stecken wo es absolut nicht sein muss und eben in diesen dann für Hexe unkontrollierten Momenten nützt sie ihre Chance. Manchmal schaffe ich es nicht mal den Ansatz zu verhindern, ein Blick von ihr und sie startet :devil:

Leckerchen sind da völlig uninteressant und auch der Ball kann den Vögeln nicht das Wasser reichen. Ich glaube Vögel sind das Schönste was es für Hexe gibt..............Die hat es schon fertig gebracht währnd der UO auf dem Platz durchzustarten den Vögeln hinterher :assault:

Zum Thema schlagen, das kommt für mich nicht in Frage, auch wenn manch einer schon geraten hat sie da ordentlich herzunehmen. Ich schlage aber meine Hunde NICHT! Nehme sie dann auch wenn sie kommt wortlos an die Leine und fertig.

Landa hat im moment auch das jagen etwas für sich entdeckt. zum glück ist sie nach kurzer jagt abrufbar, aber deswegen finde ich die meinungen hier sehr interessant!

Ich denke bei unseren Schäfis haben wir auch noch gute Möglichkeiten Jagdverhalten zu stoppen oder umzulenken. Klar ist Jagdtrieb vorhanden, aber bei weitem nicht in dem Ausmaß, wie es zum Beispeil bei Jagdhundrassen der Fall ist!

Ich hatte gerade heute morgen ne Begegnung mit nem Kaninchen!!!! Ganz prima....Nero war schon voll aufgeregt als wir auf die Wiese sind - hab ihn genau beobachtet und immer wenn er "hektisch" los schnüffeln wollte habe ich direkt nein gesagt und mich wie bekloppt gefreut wenn er mich angeschaut hat... Allerdings ist die ganze wiese zugewuchert mit so grünzeug und auf einmal schießt der hase da an uns vorbei - ein glück hab ich den leinen-stopp noch rechtzeitig gedrückt sonst wäre ich geflogen... :woot:
Das mit der Reizangel habe ich auch schon mal im TV gesehen allerdings weiß ich nicht bzw. ich kann mir gerade nicht vorstellen wie man das zu Hause dann umsetzt... weiß das jemand???