Hallo,
ich finde IPO und Sozialverhalten haben überhaupt gar nichts miteinander zu tun. Für IPO eignen
sich besonders selbstbewußte und triebstarke Hunde, die natürlich auch außerhalb des Platzes so
auftreten. Kein Hund der sicher und dominant auftritt beschwichtigt sofort wenn ihm ein Fremder
begegnet und macht gut Wetter um Streit zu vermeiden, das wäre ja auch völlig widersinnig, aber
es wird heute als "gutes Sozialverhalten" angesehen. Meine stellen sich groß hin, versuchen den Kopf über den Widerist des Fremden zu legen, ja und dann muß ich sie wegnehmen wenn das Gegenüber sich nicht
unterlegen zeigt, sonst rappelt es. Das ist normales Sozialverhalten und hat nichts mit Aggressivität zu
tun. Das ist mir zu stressig also lasse ich sie gar nicht mehr an andere dran und fertig.
Um mal was zum IPO zu sagen, es ist die wohl vielseitigste Ausbildung die man mit einem Hund machen kann.
Man lernt als aufmerksamer Ausbilder den Hund bis ins kleinste Detail kennen, seine Schwächen, seine
Stärken, Cleverness oder auch nicht:wink: Belastbarkeit, Konzentrationsfähigkeit usw.
In der Fährte muß der Hund an 10m Leine eine Fährte konzentriert sicher und ruhig ausarbeiten, ohne sich durch äußere Einflüsse stören zu lassen, ist definitiv schwerer als es aussieht. In der UO soll der Hund eine freudige Arbeit zeigen mit viel Ausstrahlung grundschnell und exakt, temperamentvolle Zuläufe
immer die volle Aufmerksamkeit auf den Hundeführer gerichtet. Im Schutzdienst wird in den höheren
Trieblagen gearbeitet, es wird absoluter Gehorsam im Wechsel mit den Beiß und Bewachungsphasen
trainiert, wobei auf einen vollen festen Griff wert gelegt wird. Hunde die mit dem Wechsel ins Bellen Probleme haben dürfen auch Bannen, also den Helfer still bewachen. Diese drei Sparten sind so
verschieden wie es nur geht und das macht die Ausbildung für mich so spannend.
Das einzige was definitv nicht vorkommt sind andere Hunde...
DSH "Sozialverhalten"
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Habe auch einen ungeselligen DSH, da sie kein IPO macht, hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Bei ihr waren es schlechte Erfahrungen in Kombination mit "typisch DSH". Ich erkläre mir das immer so, das der DSH ja nun ein Hund ist, der ein Empfinden für die eigene Familie und das eigene Terretorium hat. Muss er ja auch haben, sonst wäre er ja als Wach- und Schutzhund nicht zu gebrauchen. Ich glaube wenn solche Hunde erwachsen werden sind das in der Regel (Ausnahmen gibt es überall) keine Allerweltshunde mehr und dann sind Fremde erst einmalpotentielle Konkurrenten, Feinde was auch immer. Wie sich das auswirkt entscheidet aber auch Prägung, Erziehung, und Haltung des Hundes. Trotzdem denke ich, das wenn man einen Spielwiesenhund haben will, der Schäfer nicht die beste Wahl ist.
Schade finde ich, das schnell die Meinung herrscht,wenn der Hund nicht mit anderen spielen kann, ist er unglücklich. Dabei wird vergessen, das slebst verträgliche Hunde nicht immer mit anderen, fremden Hunden spielen wollen. Ich mein, wie viele von den erwachsenen Hundehaltern gehen denn raus und spielen denn mal eben mit fremden Menschen auf der Strasse?
Für die meisten Hunde wird ein fester Hundebekanntenkreis mit dem man sich regelmäßig trifft vermutlich angenehmer sein als die "Guck mal ein anderer Hund, geh doch spielen"-Mentalität einiger Hundehalter. Rücksichtnahme auf den eigenen Hund ist da angebracht, ich kann akzeptieren das mein Schäfer da kein großen Wert auf Hundebekanntschaften legt, sie hat ihr Rudel und gut ist.
Bei Nanouk ist das anders, da schauen wir schon das sie ab und an mal neue Hunde kennen lernt, und bei Emma eh, sie ist noch ung, soll und darf spielen,mal schauen wie sie das sieht wenn sie erwachsen ist. -
Vor allem, ist das was meistens als "spielen" bezeichnet wird geschätzterweise in mind. 70% wenn nicht noch mehr der Fälle kein Spielen, sondern Massregeln, Stress abbauen, Fronten klären. Spiel ist halt auch eine Vorstufe zur Eskalation.;)
Für jmd. der nicht aufmerksam hündisches Verhalten beobachtet , ist meine Hex sicherlich sozialverträglich. "Guck mal, wie schön sie rennt mit den anderen." Sie kann in jeder Hundegruppe mitlaufen ohne daß es Ärger gibt usw., aber ich tue ihr das nicht an, nur mit ganz ausgewählten Hunden von Bekannten. Und auch da halte ich die zeitlichen Abstände gross genug, damit sie sich nicht ständig gestresst fühlt. Sie hat nämlich überhaupt keinen Spaß an Begegnungen mit Rudelfremden und das augenscheinlich fröhliche Gerenne ist meiner Meinung nach Stress pur. Man beachte auch mal die Stressfalten die solche Hunde teilweise haben, die da ja ach so schön spielen...
Ich möchte fast wetten, daß ich Ähnliches auch bei anderen Hunden entdecken würde, wenn ich bei einigen der tollen Hunderunden hier mitginge und beobachten würde.
Aufgewachsen ist Hex in einem Rudel mit 2 weiteren Schäfis und 4 Bearded Collies, sie ist auf viele Hunderassen sozialisiert worden im Welpenkurs bei dne Vorbesitzern usw. Sie ist nur eben einfach ursprünglich im Verhalten und kein mental kaputtgezüchteter "ich hab alle lieb"-Hund. DAS ist für mich normal. Fremden Menschen gegenüber ist sie neutral und tut so, als wären diese garnicht anwesend. Sie interessiert sich im Grunde nur für ihre Familie. -
@Skip Und wo siehst du da ein direktes Problem, wenn Hunde mit einem Spiel eben bei der "Vorstufe zur Eskalation" bleiben?
Mein Rüde beispielsweise maßregelt unsere jüngere Hündin auch oft im Spiel und andersrum baut unsere jüngere Hündin ihre überschüssige Energie über das Spiel mit unserem Rüden ab.Und besonders genervt und gestresst kann unser Rüde dabei gar nicht sein, da er unsere Hündin später selber zum Spiel (mit der "Diener-Haltung") auffordert, arme, gestresste Hunde?? Nein.
Das ist nur ein Beispiel! Ich finde es gut, wenn Hunde die Möglichkeit haben, so kommunizieren zu können! Bei Hunden mit einer ordentlichen Hemmschwelle und einem guten Sozialverhalten passiert eine echte Beisserei nur in der absoluten Ausnahmesituation (z.B. bei Ressourcenverteidigung etc.).
Ich finde es sogar sehr,sehr schade, dass ursprüngliche Kommunikation unter Hunden (knurren, Luftschnappen, mal in den Nacken packen ohne zu schütteln!!), mittlerweile so verteufelt wird...mir wurde auch schon öfters mit meinen Rüden unterstellt er wäre agressiv,...daher bin ich auch vorsichtig bei Fremdhund-Begegnungen.
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Ich glaube da hast Du mich total falsch verstanden! IM Rudel und evtl. mit ganz ausgewählten Hunde, hat das alles seinen Sinn und Platz und macht den Betreffenden sicher auch in einer Art und Weise Spaß. Ich habe auch garnichts gegen auch heftige hündische Kommunikation mit allem drum und dran. Allerdings hat das Rumrennen und angebliche "Spielen" mit Rudelfremden damit meiner Meinung nach nix zu tun! Das was oft als Spiel bezeichnet wird, ist einfach nur Druck ausüben durch Statik und ein anderer Hund weicht dem Druck aus, indem er losrennt usw.
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Ekhard Lind hat das "freie Spiel" das Spielen um des Spielens Willen in einem seiner Bücher sehr
schön erklärt. Dieses "freie Spiel" entsteht nur dort wo die Spieler sich absolut unbekümmert und
frei von jedem Stress in vertrauter, sicherer Umgebung befinden. Also in der Regel unter Hunden die zusammen leben und Zuhause. Überall wo noch Fronten nicht ganz klar sind, Resourcen verteilt und
ausgelotet werden kann es kein echtes "freies Spiel" geben, in dem es um nichts geht außer zu Spielen.
Das deckt sich mit dem was ich bei unseren Hunden beobachten kann. -
Also das "Herumrennen" in großen, zusammengewürfelten Hundegruppen ganz schnell auch in "Mobbing" ausartet, ist denke ich, kein Geheimnis mehr.
Desswegen sollte der Halter ja auch während eines Aufenthalts bspw. auf einer Hundewiese nicht aus der Verantwortung gezogen werden.Wenn man z.B. beobachtet, dass der eigene Hund bedrängt wird, obliegt es dem Halter, die Sache zu klären und den Störenfried auch mal wegzuscheuchen. Aber da Hunde (ja auch Schäferhunde!) trotz allem soziale Wesen sind, traue ich den meisten Hunden zu, sich trotzdem gut und positiv in einer solchen Situation wie z.B. einer Hundewiese zurechtzufinden, sofern sie auch Vertrauen zum eigenen Halter haben und sie eben auch Sozialisiert etc. sind.
Es gibt meiner Meinung nach nur wenige Hunde (man sollte eben individuell schauen), die mit solchen Situationen komplett überfordert sind, auch hier ist aber wieder der Halter gefordert. Und nur, weil dann bspw. der Schäferhund mal "Klartext" spricht (geht auch ohne das Blut fliesst), muss das nicht gleiche eine Unverträglichkeit, Überforderung, purer Stress sein. Es ist ein soziales Wesen...wo eben auch eine gewisse Aggression dazugehört...oder?
Aber wie gesagt...ich verurteile niemanden aus, der mit seinem Hund nicht auf eine Hundewiese etc. möchte, seine Sache! Nur bitte seht auch mal die andere Seite
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Wenn wir unseren Mexx mal in Pansion geben müssen, wird gleich am 1. Tag die Stellung im Rudel ausgemacht. Denn in der Hundeschule, wo wir ihn da hin bringen, sind Jagdunde, die immer da leben, da die Hundeschule auch Jagdhunde ausbildet und selbst welche hat. Mexx kennt sie natürlich nun schon, aber es sind ja auch andere Hunde in Pansion und so wird das Rudel immer mal neu gemischt. Aber die Stellung der "Neuen" im Rudel wird am 1. Tag ausgemacht. Die Hunde können da auch frei auf dem großen Grundstück rumlaufen, in einem Teich baden etc. Natürlich ist da eine der 2 Hundetrainerinnen in der Nähe. Natürlich vertragen sich nicht immer alle Hunde und auch unser Mexx verträgt sich nicht mit jedem Hund, so dass auch Hunde in den eingezäunten Ausläufen getrennt werden müssen. Aber wenn wir Mexx abholen, kommt er immer mit anderen Hunden oder eben einem "Freund" zusammen angelaufen und freut sich natürlich riesig, wenn er wieder von uns abgeholt wird.
Aber wir wissen ihn da gut untergebracht und beschäftigt, wenn wir mal was vorhaben, wo Mexx nicht mit kann oder es für ihn einfach zu stressig wäre. Und das finde ich gut so.. Sie ist nur eben einfach ursprünglich im Verhalten und kein mental kaputtgezüchteter "ich hab alle lieb"-Hund. DAS ist für mich normal.
Diese Aussage find ich nun übertrieben und kann sie, wenn sie auf unseren Mexx gerichtet ist, so nicht bestätigen. Ich bin froh dass er so ein "gutmütiger Familienhund" ist. Und dass kann und soll jeder für sich entscheiden ob er von der sozialen Prägung her einen "typischen Schäferhund" haben will, oder eben einen "Familienhund". Und warum darf das nicht auch ein Deutscher Schäferhund sein?
Gruß Elli
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Also meine Erfahrung mit Hundewiesen (z.B. Kassel wo ich selbst schon hingegangen bin) ist, dass die Hunde die regelmäßig dort sind auch ein gewisses "Rudel" bilden. Ein neuer Hund dann erst mal richtig *Probleme* kriegen kann. So habe ich das mit meiner Dunja erlebt. Das sehe ich auch in Berlin oder anderswo, wo ich Hundewiesen mitbekommen habe.
Grundsätzlich mag ich es nicht, hat aber damit zu tun, dass ich persönlich viel lieber auch in der Natur Draußen bin und ALLEINE unterwegs sein kann, nur mit meinen Hunden. Das ist für mich Entspannung und Erholung. Ich liebe es neue Plätze kennen zu lernen und meine Umgebung zu erkunden. Aus diesem Grund findet man mich meistens an den unterschiedlichsten Orten und so gut wie NIE an den selben Stellen. Natürlich habe ich vor ORT ungefähr 9 Stellen die ich regelmäßig anfahre oder "anlaufe". Davon gibt es 2 die ich häufiger als die anderen *besuche*.
Angelika
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Ein typischer Schäferhund ist familientauglich, gutmütig und arbeitet gerne. Schäferhunde die ausschließlich arbeitstrieb haben, sind vom Menschen bewusst so gemacht worden! Auch ein LZ DSH kann einfach mal abschalten.
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Es ist ein soziales Wesen...wo eben auch eine gewisse Aggression dazugehört...oder?
Ja, sicher, die Frage ist nur ob das alle beteiligten Hundehalter auch so sehen. Alleine bei dem Gedanken an mögliche Konsequenzen wenn es doch mal härter zugeht unter den Hunden, bin ich eher geneigt solchen Treffen fern zu bleiben.
Aber wie gesagt...ich verurteile niemanden aus, der mit seinem Hund nicht auf eine Hundewiese etc. möchte, seine Sache! Nur bitte seht auch mal die andere Seite
Wenn man den richtigen Hund dazu hat, dem das, trotz des Stresses, grundsätzlich Spaß macht und die Hunde trotzdem auch noch unter Kontrolle sind und nicht das Motto vorherrscht "das machen die unter sich aus" spricht ja nichts dagegen. Nur schade wirds, wenn es einem Hund aufgezwungen wird, dem das eigentlich zu viel ist, weil der Gedanke da ist, Hunde müssen spielen und müssen Kontakt haben.
Andersrum ist es natürlich auch doof,einem Hund wirklich jeglichem Kontakt zu verwehren, weil man glaubt er verträgt sich mit gar keinem. Auch bei einem prinzipiell aggressiven Hund sollte man sich die Mühe machen zu versuchen, einen kleinen Bekanntenkreis aufzubauen. Denn abgesehen von wirklichen Extremfällen vertragen sich die meisten Hunden mit anderen ja doch, man muss sie nur finden. -
Genau das meinte ich, Zaknafein! Ich hatte ja leider auch schon Negativ-Erlebnisse mit HH, die die Hundesprache nicht verstehen wollen.
Daher sollte man Hundegruppen u.ä. wirklich mit Bedacht auswählen, dann hat es seinen Sinn!
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Da haben wir es mal wieder... ich war von gestern auf heute in Cuxhaven - und wollte mir und meinem Hund - Strand , Auslauf, Wind um die Nase und MEER gönnen...
ich hatte nach einer halben Stunde keine Lust mehr, weil ich - obwohl Mila sich wirklich NULL für andere Menschen interessiert hat - mehrfach (und NEIN ich übertreibe nicht!!) angebrüllt wurde, warum ich meinen "gefährlichen DSH nicht an der Leine habe und (mal wieder) "gefragt" (sehr geschönt ausgedrückt) wurde, warum er keinen Maulkorb trägt... *kotz* ganz ehrlich???
Ich bin es sowas von Leid!!!! Einer hat mir sogar mit "Polizei und Anzeige" gedroht - dabei hat Mila brav am Wegesrand gewartet, während er weiter (unbelästigt) Joggen konnte!!! ES NERVT! Und so langsam ist bei mir auch der "Weichspülgang ausverkauft"!!! Was soll dieser SCH**ß??
Mich kotzt es echt langsam an, dass mein(e) Hund(rasse) - aufgrund verschiedener "Faktoren" so einen GROTTENschlechten Ruf hat!!!
Und falls jetzt wieder fragen kommen.... "NEIN, ich habe keineswegs schlecht geschlafen"!!! Es geht mir einfach nur tierisch auf den "Sack" (wehe deswegen kommen jetzt "dumme Sprüche")
und hier mal wieder ein aktuelles Bild von heute ... von meinem "bösen Schäfergetier"!!!! Man geht mir DAS auf den Sender!!!!! -
Tja den Haltern von Listenhunden dürfte es nicht besser ergehen...schon traurig...aber noch trauriger ist es, wenn die Vorurteile gefüttert werden durch Halter von der "alten Schule", "Möchtegern-Gangstern" oder ähnlichem...
Wie wäre es mit einem Zweithund in Zwergenform? Die Sprüche können sie sich dann sparen :roflmao: