Jetzt hab ich doch mal wieder eine Frage. Um ehrlich zu sein, drei. 
Ich kann Odins Verhalten selten nachvollziehen, aber über folgende Punkte wundere nicht nur ich mich extrem, sondern auch meine Freunde & Familie.
1. Wenn meine Mutter kommt, ist er in der Box. Sobald sie auf einem Stuhl sitzt (in der Küche, wo auch seine Näpfe stehen), lasse ich ihn raus zum begrüßen. Seine Näpfe stehen hinter dem Stuhl, auf dem sie sitzt.
Kaum kommt er aus der Box, rennt er sofort an ihr vorbei und schlabbert im Wasser rum. In weiser Voraussicht gebe ich meiner Mutter ein Geschirrtuch. Er kommt danach mit extrem sabberndem Maul zu ihr und will sein Gesicht an ihr rumschmieren. Sie ist aber schneller und packt sein Gesicht im Geschirrtuch ein. Sobald er trocken ist, lässt sie von ihm ab und er von ihr, nur um zum Wassernapf zu rennen und drin rumzuschlabbern (trinken kann man das in diesen Situationen nicht nennen). Das gleiche Spiel beginnt von vorn: Mit seinem patschnassen Fleischlappengesicht geht er schnell zu ihr und will sie "begrüßen". Sie trocknet sein Gesicht wieder ab, lässt von ihm ab und er von ihr. Entweder wiederholt sich die Prozedur noch ein drittes Mal oder er verlässt nach dem 2. Mal den Raum und ist nicht mehr an der Begrüßung interessiert. Den restlichen Verlauf des Besuchs wird sie auch weitgehend ignoriert, so als sei er beleidigt.
Anfangs, ohne dass das Geschirrtuch ins Spiel kam, verlief alles wie er sich das offenbar vorstellt: Napf, schlabbern, Mutter begrüßen, sein Schlabberlappengesicht an sie schmieren und für den Rest des Besuchs war sie sein bester Freund. :o o:
Inzwischen (ca. die letzten 5 Besuche) mache ich es so, dass ich eine gedankliche Liste habe, die in einer strikten Reihenfolge abzuarbeiten ist: Mutter klingelt, Odin kommt in die Box, Mutter kommt rein und auf den Stuhl, Wassernapf wird an einen unerreichbaren Ort gestellt, Odin kommt raus.
Effekt: Er rennt direkt an ihr vorbei zu seinem Napfgestell, erkennt dass der Wassernapf fehlt, guckt mich verständnislos an und meine Mutter wird für den Rest ihres Besuchs ignoriert.
Ohne ihren Besuch wäre er nicht auf die Idee gekommen, zu seinem Napf zu gehen. Er kann sich jederzeit frei bewegen und trinkt aus eigenem Ermessen schon mal 5-6 Stunden nichts, auch wenn ich ihn zwischendurch frage, falls wir beide zeitgleich in der Küche sind, ob er was trinken möchte, was er durchaus versteht. Also kann es nicht sein, dass er immer genau dann einen Mordsdurst hat, wenn er nach 1 min Boxhaft rauskommt und meine Mutter ist da.
2. Auch hier geht es um Besuch und Begrüßung. Nicht alle meine Freunde mögen Odins stürmische Begrüßung, in der er an ihnen hochspringt, vor Übermut in den Ärmel zwickt usw.
Um dem entgegenzuwirken, es ihm aber dennoch nicht abzugewöhnen, kommt er an die Leine. Wenn dann der Besuch vor ihm steht und er an diesem hochspringen möchte, ziehe ich ihn nicht nach unten, sondern halte die Leine von vornherein so, dass sie ihn in seiner normalen "Standhöhe" hält und solange er nicht springt, spannt sich auch die Leine nicht.
Nachdem er 2-3 x versucht hat zu springen und merkt dass es nicht geht, lässt er sofort von dem Besuch ab und ignoriert diesen für die restliche Zeit.
(Die meisten hier werden diese Art der Begrüßung als Fehlverhalten betrachten, als ein Gebaren das einer unbedingten Abgewöhnung bedarf. Aber das werde ich nicht tun. Aus dem Grund, da Odin mein Hund ist und ich dieses Verhalten zu würdigen weiß. Ich werde also den Teufel tun, meinem Hund ein Verhalten abzugewöhnen, das ich schön finde und das er von sich aus zeigt. Meine Freunde wohnen nicht bei mir, gehören nicht zum Rudel und es ist ihre Entscheidung, ob sie mit Odin in Kontakt kommen oder nicht. Sie wissen wie er ist, also bleibt es ihnen überlassen. :))
3. Wenn ich mit ihm draußen bin, kann ich ihn bedenkenlos frei laufen lassen. Außer wenn Radfahrer kommen, dann brennen seine Synapsen durch und er ist nicht mehr er selbst. Allerdings nicht in der Art, wie ihr es wahrscheinlich kennt.
Ich gehe ruhigen Schrittes meines Weges, er trottet rechts von mir bei Fuß, sodass links von mir jeder durch kann. Auch Radfahrer können bedenkenlos an mir vorbeifahren, ohne dass er mit der Wimper zuckt. Außer er weiß, dass sich von hinten ein Radfahrer nähert, dann läuft er wie in Trance quer vor mir rüber oder lässt sich zurückfallen und tut es dann und bleibt mitten auf dem Weg stehen, aber genau so dass er perfekt quer vor dem nahenden Radler steht, sodass dieser so wenig Möglichkeit zum vorbeifahren wie möglich hat. Allerdings sieht er nicht so aus als würde er das absichtlich machen, wie gesagt wie in Trance. Er strahlt dabei eine unglaubliche Ruhe aus, tut so als würde gar kein Radfahrer nahen, als wäre rein gar nichts da was auch nur ansatzweise seiner Aufmerksamkeit bedarf; er bekommt einen wahnsinnig verträumten Blick, bewegt den Kopf nur langsam hin und her, wenn überhaupt. Er sieht wirklich aus, als wäre er gerade im schönsten Traumland unterwegs, geistig sehr weit entfernt von jeglicher Realität. Das ist unglaublich, ich habe nie zuvör etwas derartiges bei einem Tier gesehen. :confused:
Er scheint mich dann auch nicht oder kaum zu hören. Während er rüberläuft, sage ich "komm her!", aber er ignoriert es total, was er sonst sehr selten tut und wenn, dann sieht man ihm an dass er gerade einen Trotzkopf hat. Dann steht er schon in seiner ganzen Länge quer über dem Weg, der Radler kommt näher und ich rufe "Nein du Simpel! Komm jetzt her!" Im Laufe diesen Satzes klärt sich langsam sein Blick, dann scheint er zu begreifen was ich gesagt habe und kommt in einer schäferhunduntypischen Langsamkeit zu mir. Mir ist das dann sehr unangenehm, ich entschuldige mich beim Radfahrer. Jeder sagt zwar "kein Problem!", aber ich habe dann natürlich nicht mehr ganz so gute Laune wie zuvor.
Ich könnte ihn grundsätzlich an die Leine nehmen wenn von hinten ein Radfahrer kommt, aber da er dieses Verhalten nur ab und zu zeigt, denke ich einfach nicht daran. Denn zwischen 2 solcher Situationen passiert 6-8 Wochen wieder nichts.
Übrigens weiß er durchaus, dass er von einem Fahrrad angefahren werden kann. Bei mir stellte er sich auch schon quer über den Weg, aber ich konnte rechtzeitig abbremsen. Wenn ich rechtzeitig dran dachte, habe ich auch nur die Geschwindigkeit stark gedrosselt und ihn leicht angefahren, also wie ein leichter Schubs mit dem Vorderrad. Ich bin der Meinung, dass er durchaus wissen muss dass da etwas passieren kann, da er sonst nicht klar im Kopf wird.
Da er sehr sensibel ist, ist er gleich erschrocken weggesprungen und hat mich angeschaut, als würden die apokalyptischen Reiter vom Himmel herabsteigen, selbst wenn das Rad nur sein Geschirr leicht gestreift hat. 
Aber er scheint es trotz dessen nicht zu begreifen, dass es klug wäre das zu unterlassen. Vielleicht ist er auch so erschrocken, da die Reibung des Reifens an ihm ihn plötzlich aus seiner Trance riss. :o o:
Ich hoffe dass sich jemand die Zeit nimmt und es liest, denn von allein komme ich nicht auf des Rätsels Lösung, dazu ist mir sein Verhalten zu fremd.
Falls ihr mir nicht helfen könnt, hoffe ich euch wenigstens gut unterhalten zu haben. :roflmao:
Er erfährt vom hinterrücks nahenden Radler durch dessen klingeln.
der Schluss eher :wink: