Erziehung unmöglich??? 11 Jahre alte DSH

  • Hallo ihr Lieben,


    habe leider keinen Plan mehr. Vielleicht könnt Ihr mir helfen?
    Vorstellung und Vorgeschichte: Ich bin in das Haus meiner Mutter (70 Jahre alt) eingezogen. Ihr gehört eine 11 Jahre alte kastrierte Schäferhündin. Leider ist sie eine starrsinnige alte Frau, die ihren Hund mit Drohungen und wenn es nicht mehr anders geht, auch mit Gewalt regiert. In ihrem Schäferhundverein wurde sie mit Stachelwürger, am Hals aufhängen und anderen üblen Geschichten abgerichtet. Meine Mutter fand das ganz in Ordnung. Zusätzlich kommt die Hündin nie raus, denn "es gibt ja einen Garten", in den sie am Tag ca. 1/2 raus darf. Das muss dem Mädchen genügen ...


    Für mich unhaltbare Zustände und ganz klarer (Mit)Grund, dass die Hündin absolut nicht zu handeln ist. Ich wollte dem Tier ein bisschen Freude bereiten und versuche, wenigstens eine Stunde täglich mit ihr rauszugehen. Aber wie sollte es anders sein: draußen dreht sie vollkommen durch und ist kaum zu bremsen. Natürlich muss sie endlich mal ihre unglaubliche Energie abreagieren! Ich hatte selbst in meinem Leben drei Hunde und bin nicht ganz unerfahren.


    Ich laufe jetzt seit 3 Monaten mit ihr und kann sie auch ganz gut abrufen (mit seeeeeeeeeeeeeeeehr sparsam eingesetzten Leckerlies, Lob und auch mal ohne alles). Aber wehe, uns nähert sich irgend ein Mensch oder sogar ein anderer Hund! Da ich ziemlich sportlich bin, kann ich sie körperlich leicht halten, aber der heutige Spaziergang war wieder mal die Hölle. Klar, Sonntag gehen alle mit ihrem Hund raus ...


    Es war mal wieder der absolute Spießrutenlauf mit einem mega-aggressiven Tier an der Leine, dass durch nichts zu bändigen ist. Ich glaube, ich könnte sie totschlagen und sie würde nicht aufhören, an der Leine zu reißen, zu knurren, zu bellen und sich wie eine Irre aufzuführen.


    Natürlich ist sie auch seit 11 Jahren absolut Sch... konditioniert: sofort ans Stachelhalsband, wenn sich irgend ein Lebewesen nähert. Was soll sie da schon gelernt haben?


    Zu einem Hundetrainer kann ich nicht gehen, denn das wird von der Besitzerin untersagt. Obwohl die Hündin sich wie verrückt auf mich freut, bin ich dennoch keine Respektsperson. Das werde ich auch nicht werden, denn sie ist den Rest des Tages bei meiner Mutter. Ich weiß nicht, wie ich dieses Dilemma aufdröseln kann und würde am liebsten aufgeben und gar nicht mehr mit ihr gehen.


    Sorry, wenn ich hier einen Roman verfasst habe, aber ich bin echt frustriert und ratlos! :frown:


    LG, meeresrauschen

  • ich denke mal, dem hund tust du keinen gefallen,wenn du ihr jetzt was bietest im hohen alter von 11 jahren,dass sie gar nicht kennt und auf dass sie nur mit stress reagiert.. in dem alter erreichst du nix mehr..
    geh doch nur gassi,wenn absehbar ist dass nicht so viele leute draussen rum laufen und ansonsten versuch halt,im garten was mit ihr zu machen..die nase eines hundes funktioniert am längsten,also mach such-spiele mit ihr.
    und warum solltest du eine respektperson für die hündin sein? weil du ein mensch bist? respekt erreicht man nicht mit leckerli und gassi-gehen..
    auch wenn es hart klingt, aber setz dich und die hündin nicht diesem stress aus,dass es ist es doch auch für das tier...

  • Und bitte erst vorstellen im entsprechenden Unterforum, danke.

  • Hallo Danny, sorry - aber das hatte ich schon in meinem Beitrag gemacht. Ich weiß nicht, was es noch groß über mich zu sagen gäbe ...


    Hallo Birgit, das klingt ziemlich deprimierend, was Du schreibst. Ich empfinde sie als nicht so steinalt, denn sie springt voller Freude draußen rum und tobt durch's Wasser, sucht sich selber große Holzstücke und wirbelt sie durch die Luft ...
    Im Übrigen hatte ich ja geschrieben, dass ich keine Respektsperson für sie bin und auch nicht sein werde. Aber genau deshalb weiß ich eben nicht, wie ich sonst auf sie einwirken sollte. Ich hatte eben die Erfahrung mit meinen eigenen Hunden gemacht, das man als "Anführer" nicht viel rumerziehen muss.
    Danke dennoch für Eure Infos!

  • Hallo Danny, sorry - aber das hatte ich schon in meinem Beitrag gemacht. Ich weiß nicht, was es noch groß über mich zu sagen gäbe ...


    Vorstellung gehört in einen dafür vorgesehen Bereich, haben bisher alle aktiv mitwirkenden hier im Forum immer gemacht. Daher meine Bitte, mach es einfach so ;)

  • Zu einem Hundetrainer kann ich nicht gehen, denn das wird von der Besitzerin untersagt.


    Dann eignest du dir eben selber etwas Wissen über die Hundeausbildung an. Im Internet findet man auch brauchbare Lehrvideos in Bezug auf Leinenführigkeit.
    Hast du denn schon mal versucht den Hund abzulenken im Begegegnungsverkehr mit besonders schmackhaften Leckerlies oder Spielzeug (Quitschi)?


    Wir hatten schon Schäferhunde die wurden 15 Jahre alt. Vielleicht hast du den Hund ja noch ein paar Jahre und auch alte Hunde lernen noch.

  • Danke für Deine Tipps, Ostholstein. Wie Du sicher weißt, ist das so eine Sache mit den Hundeausbildungen. Wenn Du 100 Leute fragst (oder in 100 Foren nachließt oder ebenso viele Bücher verschlingst) kriegst Du 101 verschiedene Meinungen. Von körperlicher Unterwerfung als Dominanzgeste bis laisse-faire in einer Partnerbeziehung ist alles vertreten ...
    Jeder Fachmann (oder der sich dafür hält) hat seine eigene Theorie, schlüssige Erklärungen und vermutlich auch nachvollziehbare Beweise anhand von Trainingserfolgen. Von Mißerfolgen redet ja keiner. Also quasi von Rütter bis Cesar Milan ist alles zu finden.
    Leckerlies oder Spielzeug? Nicht bei diesem Hundemädchen, bzw. nicht in der ersten halben Stunde. Da ist sie nur auf Krawall gebürstet. Erst wenn die angestaute Energie draußen ist, kann man sie relativ gut beeinflussen.
    Vielleicht sind drei Monate in einem 11jährigen Hundeleben auch noch nicht lang genug? Auf jeden Fall folgt sie mir sogar in den Keller, obwohl die Familie sagt, das Tier war im ganzen Leben noch nicht im Keller, weil sie davor riesige Angst hat. Dorthin geht sie nicht mal mit ihrem Frauchen.


    Ich habe also schon das Gefühl, das sie mir vertraut und gerne an meiner Seite ist.
    Aber draußen gebärdet sie sich wie eine Irre, so das sie im ganzen Dorf als gefährlich und neurotisch verschrien ist.

  • Wenn Du 100 Leute fragst (oder in 100 Foren nachließt oder ebenso viele Bücher verschlingst) kriegst Du 101 verschiedene Meinungen. Von körperlicher Unterwerfung als Dominanzgeste bis laisse-faire in einer Partnerbeziehung ist alles vertreten ...
    Jeder Fachmann (oder der sich dafür hält) hat seine eigene Theorie, schlüssige Erklärungen und vermutlich auch nachvollziehbare Beweise anhand von Trainingserfolgen. Von Mißerfolgen redet ja keiner. Also quasi von Rütter bis Cesar Milan ist alles zu finden.


    Da hast du schon recht mit.
    Und was bei einem Hund funktioniert muß bei einen anderen Hund noch lange nicht klappen.
    Einfach kreativ sein und alles ausprobieren.




    Leckerlies oder Spielzeug? Nicht bei diesem Hundemädchen, bzw. nicht in der ersten halben Stunde. Da ist sie nur auf Krawall gebürstet. Erst wenn die angestaute Energie draußen ist, kann man sie relativ gut beeinflussen.


    Ich hatte mit meiner Bea immer Zerrspiele gemacht um sie abzulenken. In einer Hand die Beißwurst mit dem Hund dran und in der anderen Hand die Leine, so sind wir an jedem Jogger, Fahrradfahrer oder anderen Hund vorbei gekommen.
    Mit dem Zerrspiel konnte meine Bea auch schon mal einen großen Teil ihrer angestauten Energie entladen.
    Einfach mal ausprobieren.




    Vielleicht sind drei Monate in einem 11jährigen Hundeleben auch noch nicht lang genug?


    Ich habe meine Bea mit 9 Monate aus zweiter Hand übernommen und habe eineinhalb Jahre gebraucht, bis ich locker und entspannt mit ihr spazieren gehen konnte. Und ab und zu kriegt sie immer noch einen Rückfall.
    Bei drei Monate Training darf man noch nicht viel erwarten.

  • @meeresrauschen


    Und noch ein Tipp: die Wasserpistole
    Wenn der Hund anfängt auszuflippen, ihm mit der Wasserpistole nass spritzen.
    Bei manchen Hunde erreicht man damit etwas.


    Das nass spritzen ist unangenehm für den Hund und trotzdem schmerzfrei.
    Und meiner Meinung nach ist die Wasserpistole immer noch 1000 mal besser wie ein Stachler.