Eifersucht - Verteidigung von Herrchen oder Frauchen

  • Hallo,


    hatte gestern ein Ereignis beim Training im Hundesportverein. Wir waren 3 Besitzer mit Hund (Boxer, eine Art Windhund und unser DSH). Ich habe zuerst allein trainiert und Mexx dann in eine der Boxen geschafft. Der Besitzer des Windhundes holte diesen und er kamm zu mir geschossen (wollte mich begrüßen und beschnüffeln sagte der Besitzer). Mexx bellte ihn aus der Box gewaltig an. Ja dann fingen die 2 mit ihren Hunden an zu trainieren, Mexx war in der Box - Pause. Ein Vereinsmitglied war ohne Hund als Trainer dabei. Ich holte Mexx nach der Pause aus der Box und ging zu den anderen 2 auf den Hundeplatz. Wir standen im Kreis mit ausreichend Abstand, die Hunde im "Sitz" und einer nach dem anderen sollte mit seinem Hund um einen herumlaufen. Als der Windhund mit Besitzer in unsere Richtun los ging flippte Mexx völlig aus, bellte ihn an und stürzte auf ihn los. Durch die Nässe und die nassen Blätter auf der Wiese konnte ich micht nicht mehr auf den Beinen halten und machte eine Bauchlandung und die Leine glitt mir aus der Hand und Mexx auf den Windhund wie ein Irrer (hab ich bei ihm noch nie erlebt so ein Verhalten). Der Trainer ist dann dazwischen, ich mich wieder aufgerappelt und Mexx wieder zum Sitz neben mich genommen. Ich bin dann nur noch neben Mexx gelaufen und der Trainer hinterher, Mexx an langer Leine um mit Leinenzug von hinten zu reagieren. Er war nur noch aggressiv dem Windhund gegenüber und nur mit Leinenruck zurückzuhalten.
    Ich erinnerte mich dann an den "Vorfall" vor der Box. Kann es sein, dass er dachte, der Windhund will mich angreifen und geht nun deshalb so auf ihn los, um mich zu beschützen oder kann es Eifersucht sein, oder kann er ihn vieleicht einfach nicht leiden :sleep:? Mache mir schon Gedanken, da Mexx noch nie so abgegangen ist.
    Der Trainer meinte, es kann womöglich an der Dunkelheit liegen, Hunde würden im Dunkeln anders reagieren als im Hellen. Stimmt das? War für uns neu.
    Vieleicht habt Ihr Meinungen oder Ideen dazu.


    Grüße von Elli

  • Das ist ja mal heftig... Bin ja kein Fachmann, aber ich könnte mir auch vorstellen, das dass was mit der Situation in der Box zu tun hat. Also eher in Richtung Verteidigung von dir geht.

  • da bin ich mal gespannt auf Antworten von *Fachleuten* hier ... kann mir aber schon vorstellen, dass das schon mit Eifersucht usw. zu tun hat.. nur gut, dass nichts passiert ist

  • Es kann Eifersucht sein...aber den "Schutztrieb" bei Schäferhunden darf man auch nicht ausser Acht lassen.
    Bei meinen Rüden ist es auch definitiv so, dass er im Dunkeln wesentlich wachsamer ist als am Tag. Es ist fast wie ein Instinkt...ich habe es auch nie gefördert, aber auch nie völlig verboten...

  • Mexx dich ja von der Box aus beobachten können, die Situation miterlebt und er selbst konnte nicht einschreiten. Wäre Mexx neben dir abgelegt gewesen, wäre der Windhund gar nicht auf dich zugerannt, oder hätte sich eben nicht auf diese Art genähert. Sicherlich warst du in diesem Moment verunsichert, Mexx spürt und sieht das, ist gehindert dich zu schützen. Klar, dass er in der Box tobt, aber dass er ihn so lange später noch angeht? Auf jeden Fall weist du jetzt was in ihm Steckt. Ihr habt allerdings meines Erachtens richtig reagiert und hoffen wir, dass er versteht, dass du auch mal alleine klarkommst.

  • wie sieht es aus, daß ihr 4 zusammen ausserhalb laufen geht, also nicht auf dem Platz.
    geht jetzt gestern nicht mehr - aber könnte man bestimmt einrichten.
    natürlich erst mal mit Leine und Distanz und dann schauen, was die machen .....

  • Kennt dein Mexx Windhunde allgemein oder war es die erste Begegnung mit dem Hund?

  • Es kann Eifersucht sein...aber den "Schutztrieb" bei Schäferhunden darf man auch nicht ausser Acht lassen.


    Ich stimme voll zu! :thumbup:
    Da zumindest für mich bis jetzt ungeklärt ist, wie das ausging nachdem der Windhund angeschossen kam, kann ich auch nicht sagen was von beidem ich vermute.


    Bei meinen Rüden ist es auch definitiv so, dass er im Dunkeln wesentlich wachsamer ist als am Tag. Es ist fast wie ein Instinkt...ich habe es auch nie gefördert, aber auch nie völlig verboten...


    Dasselbe hier auch, nur dass ich es fördere. :)


    wollte mich begrüßen und beschnüffeln sagte der Besitzer


    Wie war es wirklich? Du kannst bestimmt einschätzen, ob du begrüßt oder angegriffen wurdest oder ist der Windhund gar nicht bei dir angekommen? :o o:

  • Ich denke, dass es um Verteidigung geht.
    Ich hatte einmal eine ähnliche Situation aber mit einer Freundin. Hank war in seiner Box und ich habe mich vor ihm mit einer Freundin sehr emotional über jemand anderen aufgeregt. Meine Freundin, die Hank gut kannte und bis dahin gern mochte, durfte nicht mehr in meine Nähe kommen. Er hat sie sofort angeknurrt und eindeutig gewarnt näher zu kommen. Erst nach langem Überlegen konnten wir uns das Ganze zusammenreimen und haben dann in wochenlanger Kleinarbeit das Problem wieder aus der Welt geschafft. Ich habe von da an in Hank´s Anwesenheit diese Freundin immer überdeutlich freundlich begrüßt und umarmt um ihm zu zeigen, dass ich sie mag und von ihr keine Gefahr ausgeht. Aber es hat lange gedauert, bis er sie wieder positiv abgespeichert hatte.
    Da es sich um einen Hund handelt, würde ich diesen eher neutral behandeln, damit keine Eifersucht aufkommt. Ich würde also auch mit möglichst normalem Umgang (angeleint nebeneinander spazierengehen) versuchen Mexx von der Harmlosigkeit des Windhundes zu überzeugen. Dabei darf es natürlich zu keinerlei Vorkommnissen kommen, bis er dem anderen Hund vertraut. Und das kann schone eine ganze Weile dauern, also Geduld.

  • Vielen Dank für Eure Antworten.


    Kennt dein Mexx Windhunde allgemein oder war es die erste Begegnung mit dem Hund?


    Also Mexx kennt diesen Windhund, denn er war nicht zum ersten mal mit ihm auf dem Hundeplatz. Der Windhund ist sehr "hibbelig", aber Mexx ist ihn noch nie angegangen oder hat ihn angebellt.


    Wie war es wirklich? Du kannst bestimmt einschätzen, ob du begrüßt oder angegriffen wurdest oder ist der Windhund gar nicht bei dir angekommen?


    Er ist gar nicht bei mir angekommen, sein Besitzer hat ihn zurückgezogen, als Mexx in der Box so abging.


    Bisher war es eher so, dass andere Hunde Mexx angegangen sind. Wir haben schon überlegt, ob es mit seiner Kastration zusammenhängen kann und andere Rüden und auch Hündinnen ihn nicht mehr als "vollwertigen" Rüden ansehen.
    Mexx ist eigentlich ein ganz lieber und verträglicher, bellt selten, selbst wenn er angebellt wird. Hat uns schon sehr erschrocken sein Verhalten auf dem Platz.

  • @schwedenfan Respekt! Toll gelöst! :thumbup:



    Er ist gar nicht bei mir angekommen, sein Besitzer hat ihn zurückgezogen, als Mexx in der Box so abging.


    Also konnte Mexx gar nicht wissen, dass die Möglichkeit einer freudigen Begrüßung bestand.
    Selbst du kannst nur den Worten des Halters glauben - oder auch nicht.
    Ein Hund hat kein Gedächtnis wie ein Goldfisch, daher ist es nur normal dass er dem anderen nun an die Gurgel will.
    Zusammen ein paar mal Gassi gehen, ohne dass die Hunde in Kontakt kommen, ist auch in meinen Augen die beste Lösung wenn man daran interessiert ist das Verhalten zu neutralisieren. So mache ich es immer mit meinem, wenn ich ihn vergesellschaften möchte. Bisher kam immer heraus, dass sie nach einigen Gassigängen sich das Gesicht leckten, die Rangordnung klärten und später miteinander gespielt haben, obwohl sie sich zuvor töten wollten. :love:
    Ein Hund mit klarem Verstand sieht ein direktes zustürmen auf ihn oder andere seines Rudels als Angriff, das ist bei meinem nicht anders.


    Bisher war es eher so, dass andere Hunde Mexx angegangen sind. Wir haben schon überlegt, ob es mit seiner Kastration zusammenhängen kann und andere Rüden und auch Hündinnen ihn nicht mehr als "vollwertigen" Rüden ansehen.


    M.E.n. hängt das nicht mit der Kastration zusammen. Ich erlebe es so, dass Hunde gern analysieren mit wem sie den "Dackel" machen können, nicht nur beim Menschen.
    Bspw. ging es einem "zu früh" kastrierten Schäfer/Husky-Mix, der zudem total unerzogen war, nie so, er verstand sich mit jedem Hund und hat mit allen gespielt, ein richtiger Sonnenschein. :laugh:
    Odin (unkastriert) ist so ruhig, gelassen und folgsam, dass er für Fremdhunde offenbar ein typischer "Dackel" ist. Also wird er angegriffen. Er würde sie vermutlich töten, wäre ich nicht da.
    Ich hoffe, ich kann zumindest ein wenig helfen. :)
    Für mich persönlich wäre übrigens interessant, in welchem Alter Mexx kastriert wurde.

  • Hallo,


    Für mich persönlich wäre übrigens interessant, in welchem Alter Mexx kastriert wurde.


    Mexx wurde mit 1 Jahr und 11 Monaten kastriert, da ein Hoden im Bauchraum verblieben war. Wir haben lange überlegt, ob wir nur den inneliegenden Hoden entfernen lassen oder gleich beide Hoden. 3 verschiedene Tierärzte rieten uns ihn gleich kastrieren zu lassen und das war auch gut so. Der innenliegende Hoden wurde nach 2 Stunden Suche zwischen den Darmschlingen gefunden, war sehr klein. Der Hoden im Hodensack war dagegen sehr groß, der Tierazt meinte, hätte schon mehrfach Rüden gehabt, wo der verbliebene Hoden später auch entartet ist und dann doch eine Kastration erforderlich wurde.


    Grüße von Elli