Hund = Sicherheit?

  • Ich meine damit gar nicht, dass sich die Schäferhundrassen ja eigentlich alle für Schutz- und Wachhunde eignen und sogar als Diensthunde bei den schutzbeauftragten Behörden gerne genommen werden. Und dass bestimmt in diesem Forum Hunde vertreten sind die eine solche Ausbildung genossen haben.
    Ich meine damit eher die Präsenz und Ausstrahlung Hunde allgemein.
    Oft höre ich von Bekannten und Freundesfreunden (v. A. weiblich) dass sie sich ja auf einmal so sicher nachts fühlen. Auf Nachfrage welches gefährliche Tier man sich hält bekommt man meist Rassen genannt die ein Vergewaltiger und Gewaltverbrecher wohl nicht einmal wahr nehmen würde. Ist das nicht also ein total naives und leichtsinniges Verhalten sich auf seinen Hund, egal wie groß, zu verlassen?
    Verlasst ihr euch auf eure Hunde? Allein deswegen weil die Schäferhunde ja doch einen gewissen Ruf haben und allein ihre Anwesendheit abschreckt, oder habt ihr sogar schon einmal eine Situation erlebt in der ihr gemerkt habt, dass ihr auf euren Hund pfeifen könnt bzw. dass er wirklich Abwehrverhalten zeigt?


    Also ich weiß von meinen beiden, dass Chico sich einen Feuchten drum scheren würde und Nelson zumindest ein riesigen Bellorchester ausfahren würde.


    Hatte da gerade eine Situation. Hier gibt es leider im Moment ein paar Personen, denen man nicht nur Nachts ungern begegnet, sondern auch am Tag. Chico und Nelson waren irgendwo im dichten Gebüsch als plötzlich vier dieser dubiosen Gestalten um die Ecke kamen. Bis jetzt noch nichts von den Hunden gemerkt, laufen sie an mir vorbei und ich höre nur irgendwas von "den? - ja" und darauf ein gerufenes "Hey wart mal!" Ich dreh mich um und seh schon das kleine Messerchen. Der Ruf hat wohl meine beiden animiert mal nachzuschauen wer da ruft und kamen aus den Büschen vor. Chico blieb auf der Straße stehen und hat nur geschaut, Nelson aber hat wohl irgendwas gespürt und legt einen Sprint mit riesigem Gebelle hin und ich sah die vier nur rennen. Hab ihn dann abgerufen, was (zum Glück) auch ging.


    Also ich fühl mich schon sicherer, einfach der Optik wegen... Aber im ernstfall darauf verlassen würde ich mich garantiert nicht.

  • Drauf verlassen würde ich mich auch nicht , sicherer als ohne fühle ich mich aber nicht sonderlich.
    Chaina würde draufgehen und nicht wieder ablassen und odin würde ein Riesen gebell veranstalten. Mit chaina hatte ich mal son ähnlichen fall das gefährlich ist das sie ruhig ist und dann plötzlich nach vorne geht ohne tamtam und Warnung gsd waren da die anderen schneller aus dem leinen bereich so das nichts passiert ist

  • Sicher fühle ich mich auch nicht mehr als ohne. Allerdings hat man im Hinterkopf, das die Hunde Gefahr eher spüren, das beruhigt.
    Lucie würde kein Schwein ernst nehmen, obwohl sie sicher zubeisen würde.


    Barney würde der erste sein, der flüchten geht ^^ und Spike, ja der hat seinen Schutztrieb, aber auch er wäre keine große Gefahr für Angreifer

  • Also ich fühle mich mit meinen beiden großen Hunden absolut sicherer als ohne. Erstens schrecken große Hunde (DSH + DSH/Dobermann-Mix) optisch ab und zweitens reagiert zumindest Hank sehr stark auf ungute Situationen. Ich bin mir nicht sicher ob er auf meine Gefühle oder die Situation selbst reagiert. Aber er kommt neben mich, spannt sich an und fixiert den/die Personen sehr stark, knurrt teilweise. Nur wenn ich mit ihm alleine bin (mein Mann nicht dabei ist), es dunkel oder sehr einsam ist. Im Alltag ist Hank ein sehr umgänglicher Hund.


    Ich hatte mit meinem ersten Schäferhund einmal nachts eine Begegnung mit einer Gruppe Betrunkener. Mein Hund wollte sofort angreifen, hat die Zähne gefletscht, laut geknurrt und ich konnte ihn nur mit Mühe am Halsband festhalten. Da mich schon einmal ein Mann beim Reiten im Wald angreifen wollte, bin ich da sehr ängstlich und verlasse mich absolut auf meine Hunde.

  • Mein kleiner Schnauzermix (40cm SH) würde mich eher verteidigen und nach vorne gehen als mein Schäfermix. Der ist einfach sowas von lieb und würde die wahrscheinlich noch freudig abschlecken. Aber das sind auch alles nur Vermutungen, da ich, zum Glück, noch keine Situation hatte in der ich es hätte feststellen können.

  • Ist das jetzt wirklich dein Ernst???


    Du bist 22 Jahre, hast seit kurzem 2 Schäferhunde aus den Tierschutz, lässt diese frei laufen und freust dich, das einer deiner Hunde dich " Beschützt"? und einer auf dich/ auf´s beschützen Pfeift?


    Na dann sei mal froh, das nichts passiert ist und einer deiner Hunde gebissen hat. Selbst ein anspringen deiner Hunde könnte dich in Schwierigkeiten bringen. Versicherungen sind da sehr anstrengend in solchen Fällen. Es könnte dann sein, das du die Hunde wieder schneller los bist als dir Recht ist.


    Was steht in deinem Tierschutzvertrag drin? Du hast mit Nelson schon Probleme und " Auflagen" von Tierheim und dann lässt du ihn so was tun?


    Was hat dein Hund jetzt aus dieser Situation gelernt?


    Und glaube mir, du möchtest NIE einen Hund besitzen der dich bis auf´s Messer beschützt. Und du hast dir jetzt nicht wirklich 2 Schäferhunde zugelegt, damit du mehr " Sicherheit" hast. Oder?

  • Um es vorab zu nehmen, ein ängstlicher Typ bin ich ganz bestimmt nicht. Wie ihr wisst leben wir im bolivianischen Tiefland auf dem Campo. Das kann man kurz wie folgt beschreiben: viel Raum, sehr wenig Menschen, sehr viel tropische Natur. Da ist man als Mensch wirklich froh Hunde dabei zu haben. Unsere Hunde laufen immer frei, auch im Dorf muss keiner an die Leine.
    Mir ist bereits zweimal passiert, dass auf unseren ausgedehnten Spaziergängen uns unerwarteter Weise jemand begegnet, einfach seitlich aus dem Gebüsch heraus kam. Jedes Mal sprang unser Mischling Chem vor mit gestellter Bürste und einem harten tiefen Bellen. Das erste Mal waren es zwei angetrunkene Burschen, die sich fast in die Hose machten und das zweite Mal ein kleiner alter Mann, der mit der Machete im Holz arbeitete. Der kleine Bauer stockte und bekreuzigte sich. Er war dermaßen erschrocken, dass ich mich bei ihm entschuldigte. Chem lässt sich sofort regulieren und zurückrufen. Chem würde nie beissen, er ist eher ein Schaf, aber dieses Aufpassen hat mich angenehm überrascht.
    Mittlerweilen wächst Joschka (DSH) in die Rolle des Aufpassers. Er registriert Personen und Rinder die nicht sofort sichtbar sind viel eher als Chem und drückt das durch entsprechende Haltung aus. Somit kann ich frühzeitig reagieren. Die Hunde bahnen sich auch souverän ihren Weg durch Rinderherden, als hätten sie nie was anderes gemacht. Jedenfalls beeindruckt der Gehorsam unserer Truppe die Leute dermaßen, dass man mich „la Senora con los lobos“ – „ die Seniora mit den Wöfen“ nennen.  Nun ja, unerwartete Personen überraschen mich daher kaum und die zahlreichen Schlangen werden durch den Radau der Bande vertrieben. Besucher am Grundstück werden frühzeitig erkannt. Ein Leben hier ohne Hunde – undenkbar.


    Ich fühle mich sicher mit meiner Bande. ( 2 x DSH und 2 xMix)

  • Also ich würde mich lieber vor dem Gesetz dafür verantworten, daß mein Hund einen Angreifer gebissen hat, als selbst mit einem Messer im Rücken zu enden, wie es hätte @X2302 passieren können! Man sollte sich aber nicht mit Absicht in solche Situationen begeben. Das sollte man sich und seinem Hund ersparen!
    Mir vermittelt ein Hund immer Sicherheit und das finde ich auch völlig okay. Ein Hund wirkt, je nach Optik schon abschreckend. Das reicht ja meistens.

  • Also mir vermitteln unsere Hunde durchaus Sicherheit, wir haben ja mehrere. Mir sind auch mal angeheiterte junge
    Leute entgegen gekommen im halb Dunklen und fingen dann an zu pöbeln, da hatten wir unseren Cimba noch. Er hat sie nur angeschaut
    mit dem bösen Blick(schwarzer Rüde, helle Augen) und er wäre im Falle eines Angriffes ganz sicher dadurch gegangen, aber die Leute haben eine Gasse gemacht und wir konnten unbeschadet hindurch radeln. Cimba war für Fremde immer ein Risiko, hat aber nie gebissen weil
    er gut ausgebildet und beherrscht war. Heute nehme ich Bryan oder Cosma mit wenn ich irgendwo denke ich brauch was zum Abschrecken,
    die beiden haben auch eine starke Ausstrahlung und "fremdeln" etwas bei Begegnungen, die anderen sechs glauben an das Gute in der
    Welt und sind freundlich bis reserviert gegen Fremde ohne jede Tendenz mich oder sich gegen irgendwen zu verteidigen. Ist
    bei uns auch nicht erforderlich, ist ne ruhige Gegend ;)
    Schutz vor Einbrechern bieten sie definitiv, keiner ist so blöd sich mit acht Schäferhunden auseinanderzusetzen, sind ja meist alle im Haus...



  • Nelson ist leinenaggressiv und ohne Leine kannst du dem auch 5 hochaggressive Rottweiler vor die Nase setzen, da passiert nichts.
    Das ist auch der Grund wieso der Hund meistens ohne Leine läuft, es macht einfach keine Probleme.
    Nelson hat kein Problem mit Menschen.
    Und Chico ist sowieso komplett erzogen und macht keine Probleme.
    Hätte ich zwei hochaggressive Schäferhunde die alles und jeden töten wollen hätte ich die ja nie frei laufen lassen.
    Und ja, ich bin froh dass Nelson so reagiert hat. Selbst wenn er zugebissen hätte und ich dann rechtlich bestraft worden wäre wäre es ok gewesen.


    Ich habe ihn ja übrigends abgerufen und es ihn eben nicht tun lassen ;)

  • Ich finde gegenseite Sicherheit sehr wichtig, so unsinnig sich das jetzt in diesem Zusammenhang das jetzt auch anhören mag.


    Ich habe einen Rüden zuhause,der von Anfang an, Fremden gegenüber eher reserviert ist und zudem sehr wachsam ist. Wenn ich meinem Rüden die Menschen vorstelle, die uns zu Nahe komme, ist auch alles in Ordnung. Er schnuppert interessiert an ihnen und lässt sich dann entweder streicheln oder geht weg. Seine "Funktion" als Wachhund setzt erst ein, wenn er allein auf dem Grundstück ist oder eben, wenn ihm die Person NICHT vorstelle.
    Das heisst nicht, dass er eigenständig entscheiden darf, was jetzt passiert. Er setzt dann eher auf Drohgebährden an um Abstand von der Fremden Person zu bekommen.


    Ich war schon ein paar Mal in der Situation, wo zwielichtige Fremde meinten, eine kleine, junge Frau, anzupöbeln.Aber besonders nahe kamen Sie nie, weil mein Rüde durch knurren evt. schon Bellen bekannt gab, was er davon hielt. In solchen Situationen halte ich meinen Hund auch dicht bei mir, an der Leine.


    Niemand muss aber wissen, wie gefährlich oder ungefährlich mein Hund ist. Meine ehemalige Zweithündin liebte jeden Menschen bedingungslos, ihr brachte ich ein Bellkommando bei, in dem ich Sie auf eine geballte und drohende Faust, trainierte. Für den Fall der Fälle. Auch mein Rüde will letztlich seine Ruhe und ist nicht gewillt, anzugreifen. Aber zum Glück verstehen die meisten Menschen die Hundesprache auch nicht ;)


    Schlechte oder sagen wir gewaltätige Menschen gibt es auf dieser Welt genug. Warum also nicht von Außen hin zu verstehen geben, dass mein Hund kein Kuscheltier ist? Gewaltäter setzen dann doch lieber auf wehrlosere Opfer, als wenn man ein oder zwei Schäferhunde an der Leine hat. Tatsache.



  • Warum ist dein Hund Leinenaggressiv ? Frustration? Aggression? Angst? Unsicherheit? Da gibt es schon Unterschiede. Hat dir das dein Trainer nicht erklärt? An so etwas kann man arbeiten und nicht einfach Hund ab von der Leine, weil´s besser und einfacher ist für dich! Und wenn etwas passiert, dann ist das Geheule groß und in deinen Augen sich natürlich alle anderen Schuld, nur du und deine Hunde nicht.


    Ich mag keine Leute die ihre Hunde frei laufen lassen, ich meinen an der Leine, und dann rufen " DER TUT NICHTS"

  • Frustration nicht mit dem Hund spielen zu dürfen.
    Ich lein ihn ja an wenn ich sehe dass der andere Hund auch angeleint ist. Sowas gehört sich einfach.
    Außerdem lass ich die beiden ja auch nicht über Spielplätze hetzen usw :D
    Aber was spricht dagegen die Hunde auf einem kleinen ruhigen Weg frei laufen zu lassen?
    Wenn ich Nelson nur an der Leine führe wird die Frustration kein Stück besser, laut Trainer. Ist ja auch ganz logisch..
    Es wurde auch schon trainiert an der Leinenaggression, aber man kann da keine schnellen Wunder erwarten. Jedenfalls wäre es totaler Unfug den Hund plötzlich wieder permanent anzuleinen und gar keine Freiheiten zu lassen.


    Das schlimmste was passieren kann ist dass einer ungestört in einen Vorgarten kackt :D (und ja ich mach das dann weg, ist aber auch noch nie vorgekommen)


    Hätte aber gedacht, dass man wenigstens in einem Schäferhundforum die Ansicht, dass Schäferhunde ja so wahnsinnig gefährlich sind, nicht hat...


    Ich habe Nelson ja auch vollkommen im Griff und er hört... Nicht alle Tierheimhunde kommen unerzogen, geprügelt und mit zig Krankheiten..
    Meine Hunde interessieren sich kein Bisschen für Menschen. Außer ich stell sie ihnen vor oder sie kommen zu mir nach Hause. Dann wird aber auch nur geschnüffelt.
    Chico hat eine komplette Vorgeschichte bei der alles bekannt ist und mit seinen 9 Jahren wird der sein Wesen bei mir nicht nochmal krass verändern. Und Nelson kenne ich mittlerweile lang genug um zu wissen, dass er keinem normalen Menschen je an die Gurgel gehen würde.
    Und wenn er jemanden packt der mich abstechen will dann ist mir das in dem Moment scheißegal welche Konsequenzen das haben kann.

  • Hallo
    meine Hunde haben weder in anderer Leute Vorgärten zu scheissen noch im Wohngebiet frei zu laufen.
    Es gibt genug Leute die Angst vor grossen freilaufenden Hunden haben.
    Ich finde sowas rücksichtslos


    Gruesse Shari