Ich habe vor 7 Monaten eine graue Schäferhündin aus
dem Tierschutz als Pflegehund aufgenommen (ist derzeit ca. 4 Jahre alt) und bitte
um Hilfe. Ich stehe an und versuche mir so viele Meinungen zu holen, wie nur
möglich, um die Entscheidung besser treffen zu können.
Fragen, die sich mir stellen:
Hat man das Recht einen Hund große Operationen auszusetzen, die monatelanges stillhalten/ruhig sein
vorraussetzt, risikoreich ist und dabei nicht zur vollständigen Schmerzfreiheit führt?
Hat man das Recht einen relativ jungen Hund einzuschläfern, ohne etwas anderes “probiert” zu haben?
Hat man das Recht 2000-3000€ von einer Tierschutzorganisation für Operationen zu “verwenden”, bei denen man nicht weiß, ob & wie lange sie helfen?
Soll/Darf man Leiden verlängern?
Soll/Darf man Leiden beenden?
Zur gesundheitlichen Problematik:
Sie bekam die Diagnose Cauda Equina Kompressionssyndrom aufgrund eines Bandscheibenvorfalls und hochgradige HD
beidseitig (mit schwerer Athrose). Sie hatte mit ca. 2 Jahren eine Hüftfraktur,
weil sie von einem Auto angefahren wurde. Sie belastet beim Gehen stark die
Vorderbeine (ED, andere Probleme vorne vorprogrammiert?) und kann hinten keine
Muskeln aufbauen, HD-Gelenk wird daher voll belastet, keine Abfederung möglich
(-> durch OP möglich?); man sieht ihr seit einigen Wochen deutlich an, dass
sie Schmerzen hat, sie wird immer aggressiver gegenüber anderen Hunden bzw. hat
einen sehr steifen, wackeligen Gang & hechelt stark bei nur kurzen
Spaziergängen; Vor eineinhalb Wochen fing sie mehrmals täglich an sich im Schlaf anzupinkeln, ohne es zu merken -> stellte sich aber nach der Infiltration/Gabe von Schmerzmitteln ein.
Bekam eine Infiltration aufgrund des CEKSs und
Metacam; sollte für Wochen bis Monate schmerzfrei sein -> dann Entscheidung
nötig.
Es gibt 2 Möglichkeiten:
1. Man führt eine OP durch, die möglicherweise das Cauda Equina Syndrom beseitigt (ein
nicht zu unterschätzender Eingriff, hohe Risiken, lange Heilungsphase ->
Hund ist sehr bewegungsfreudig; laut Internet kommt es häufig wieder zur selben
Problematik nach einiger Zeit); es würde außerdem ein Muskelschnitt hinten
gemacht werden, um die Spannung auf das Hüftgelenk zu verringern (Muskeln
wachsen oft wieder zusammen);
Leben besteht laut Tierärzten trotzdem aus Schmerzen und Schmerzmittel (vor allem
aufgrund der schweren HD);
2. Man behandelt die Schmerzen des Hundes und lässt ihn noch Hund sein und Spaß haben
solange es geht und erlöst ihn, wenn man merkt, es geht nicht mehr.
Zur Lebensgeschichte der grauen Schäferhündin:
Sie kam mit 6 Monaten von einer Tötung in ein Tierheim
und wurde dort 2 Jahre lang in einem Zwinger mit mehreren anderen Hunden
gehalten. Danach kam sie auf eine Pflegestelle nach Österreich und wurde
vermittelt, aber nach 7 Wochen ca. wieder abgegeben. Danach kam sie für ein
paar Monate in eine österreichische Hundepension. Sie wurde wieder vermittelt
für 8 Monate und dabei mit einem Auto angefahren -> beim Tierarzt wurde HD
festgestellt und sie wurde danach wieder abgegeben und in die Pension gesteckt.
Da war sie ein halbes Jahr und magerte bis auf die Knochen ab, weil er keine
Bezugsperson hatte und ständig unter Strom gestanden ist. Seit September bei
mir als Pflegehund, bisher kaum Interessenten. Aufgrund ihrer Krankheiten und den dahinterstehenden Kosten wohl auch sehr schlechte Chancen auf einen guten Platz.
ich würde mich sehr über eure Meinungen freuen!