beim Gassi gehen

  • Also, Oyan ist nun fast 8 Monate und hat dementsprechend auch schon ein wenig Kraft und will auch mal seinen eigenen Kopf durchsetzen.
    Naja, er zerrt halt ständig an der Leine das man eigentlich keine Lust hat mit ihm zu laufen. Also wir laufen schon immer sehr lange aber immer durchs Feld ohne Leine, weil er mit Leine einfach so sehr zieht.
    Und das ist auch nicht das einzige Problem... Sobald uns ein anderer Hund entgegen kommt geht bei ihm eine Sicherung durch und es funktioniert gar nichts mehr in seinem Kopf, er ist dann ein ganz anderer Hund, als hätte sich in seinem Kopf einfach ein Schalter umgelegt. Auf jeden Fall habe ich ihn dann gar nicht mehr im Griff und kann ihn nur mit Mühe halten.
    Naja, wie man so ist hab ich mir über alles gedanken gemacht, nur nicht darüber, wie ich ihn später halten soll und ich meine, er wird ja noch ein stück wachsen und auch noch an Kraft und Muskeln mehr bekommen. Kann ich das irgendwie unterbinden und wenn ja wie?
    Sobald ich auf dem Hundeplatz bin ist er überhaupt nicht so, vielleicht weil er die Hunde kennt?


    Wäre auf jeden Fall lieb, wenn ihr mir irgendwie helfen könntet.

  • Deine Schilderung kenne ich nur zu gut, habe ähnliches Problem mit meiner Schwatten. Sie wiegt jetzt "nur" 25 kg aber für eine mittlerweile chronische Entzündung der Sehnen in meinen Händen war es ausreichend :cursing: Bin also ebenfalls auf die Tips und Tricks gespannt die ihr so habt. Das einzige wo sie nicht zieht wenn sie die komplette Schleppleine an länge für sich hat, auch wenn ich sie am Ende festhalte. Aber sobald ich sie ran nehme um mal eine Strasse zu überqueren geht das gezerre wieder los ?( Bis letztes Jahr war sie auch noch mit allen Hunden verträglich, doch nach der läufigkeit im Februar/März war es halt hätte sie einen Schalter umgelegt.


    Lg
    Kathy

  • Huhu,


    wie übt ihr denn das Leinelaufen? Wann habt ihr damit begonnen und wie?


    Zu dem "Aufstand" bei Artgenossen, da habe ich mir ein tolles Buch geholt, Alter Angeber heisst das von Patricia B. McConnell. Vllt hilft euch das ja weiter?
    Kann ja viele Gründe haben, wieso er auf Artgenossen reagiert :)


    LG
    Lisa

  • Zum leine ziehen wäre richtungswechsel oder einfach stehen bleiben erst wenn die leine locker ist weiter gehen.
    Geht ihr mit Geschirr oder Halsband?
    Bei Artgenossen bellt er zieht er hin oder wie äußert sich der schalter fällt um.

  • Beim an der Leine zerren habe ich mit unterschiedlichen Methoden, je nach Hund, Erfolg gehabt.
    Entweder stehen bleiben sobald die Leine auf Zug war und erst weiter gehen wenn der Hund wieder zu mir kam und mich auch angeschaut hat oder Richtungswechsel sobald die Leine auf Zug war.
    Jeder Hund reagiert da anders.


    Was ich aber auch viel gemacht habe, mir eine Wiese gesucht und immer die Richtung geändert. Links, rechts, vor, zurück, usw. der Hund muss sich dann viel mehr auf dich konzentrieren.

  • Mein Tipp, jedes Mal wenn der Hund nach vorn will die Richtung wechselt. Er muss sich also auf Dich konzentrieren, sonst „rempelt“ er
    Dich an. Du beanspruchst diesen Raum vor Ihm und zeigst dem Hund damit seine Grenzen.
    Aber, dass ziehen hast Du Ihm schon auf irgend eine Art beigebracht. Er führt Dich und zeigt Dir die Richtung wo es lang gehen soll. Leinenführigkeit
    allein ist es aber nicht! Seid Ihr ein Team? Wie ist die Bindung zum Tier? Reagierst Du auf den Hund (falsch) oder agierst Du?


    Harry

  • ich denke da kommen 2 Dinge zusammen die leinenführigkeit sollte trainiert werden anonsten wird er sowieso zu aufgeregt sein um sich bei kontakt mit Artgenossen auf Dich zu konzentrieren, er führt ja sonst auch, mit 7-8 Monaten sind sie grade in einer anstrengenden Phase und Impulskontrolle und Frustationtraining ist Arbeit.


    ich habs auch bisher anders gemacht ich bin grade in Parks wo viele Hundekontakte waren und immer wieder gezeigt kontakt gibt es erst nachdem der HUnd sich gesammelt hat und auf mich konzentriert.


    Bei meinem letzten absoluten Leinenterroristen (war vorher wohl Kettenhund) hab ich bevorzugt Rentnerhunde verfolgt (immerhiin keine stalkinganzeige :thumbup: ) da ruhige Hunde von hinten weder bedrohlich noch aufputschend wirkten. Mein Ziel ist es aber immer einen Hund zu haben der im alltag funktioniert erst danach strebe ich den Hundeplatz an.
    dafür schaue ich auch immer ganz genau was dem Hund Spass macht gemeinsame Arbeit verbindet und erhöht die Attraktivität des HH ungemein

  • Mein Tipp, jedes Mal wenn der Hund nach vorn will die Richtung wechselt. Er muss sich also auf Dich konzentrieren, sonst „rempelt“ er
    Dich an. Du beanspruchst diesen Raum vor Ihm und zeigst dem Hund damit seine Grenzen.
    Aber, dass ziehen hast Du Ihm schon auf irgend eine Art beigebracht. Er führt Dich und zeigt Dir die Richtung wo es lang gehen soll. Leinenführigkeit
    allein ist es aber nicht! Seid Ihr ein Team? Wie ist die Bindung zum Tier? Reagierst Du auf den Hund (falsch) oder agierst Du?


    Harry

    danke erstmal an alle für die tipps, und das mit dem stehen bleiben und warten bis die leine wieder durchhängt haben wir schon versucht, aber da standen wir zum teil 15-20 minuten auf einer Brücke.


    und jetzt zu deinem Post, harry.
    Kann sein, dass ich es ihm unbewusst bei gebracht habe, ich meine, es ist mein 1. Schäferhund und das ist auch eine enorme umstellung auf mich.
    Mein Hund hat eine sehr starke Bindung zu mir und wenn er von der Leine ab ist bleibt er bei mir und hört aufs Wort, auch wenn andere Hunde kommen und er hinrennt und ich ihn rufe kommt er.
    Nur eben an der Leine nicht, da spielt er den bösen schwarzen Schäferhund und lässt die Leute aus meinem Ort noch mehr denken das er böse ist, obwohl er das eigentlich gar nicht ist, nur eben an der Leine...

  • Ich denke auf die Ferne ist das schwer zu beurteilen, da das Leinenpöbeln ganz verschiedene Ursachen haben kann und je nachdem geht man da ran.
    Grundsätzlich würde ich raten:
    Direktes aufeinander zulaufen ( frontal ) meiden, besser einen Bogen machen oder an die Seite gehen
    Aufmerksamkeit des Hundes einfordern, evtl mit Clicker und Futter aufbauen
    Blickkontakt zum Fremdhund unterbinden ( dazwischen stellen )
    Bei "ausrasten" dem Hund klar machen dass man das nicht möchte und nicht duldet-alternatives Verhalten dann wieder bestätigen


    Mein Cattle Dog war auch ein Leinenrowdy, durch konsequentes Training ist es bedeutend besser geworden. Aber man muss halt dran bleiben. Und um Gottes Willen vermeiden dass ein unangeleinter Hund ins Anti-Pöbel-Training reinbrettert, notfalls verscheuchen, und damit deinem Hund zeigen, dass DU solche Situationen regelst!!

  • Ich würde auf jeden Fall ein verlässliches "Platz" trainieren. Dann kannst Du ihn, wenn Ihr anderen Hunden begegnet, am Wegrand ablegen. Das ist einfacher als ihn an der Leine zurück zu halten, denn durch die straffe Leine macht er noch mehr Trieb nach vorne, d.h. legt sich noch mehr in die Leine. Und wenn er dann trotzdem auf den anderen Hund los gehen will, korrigierst Du ihn weil er das Platz-Kommando ignoriert, und nicht für das was er sich über den anderen Hund denkt. Das ist für Deinen Hund ein grosser Unterschied.


    Der nächste Schritt wäre für mich eine verlässliche Grundstellung. Die beinhaltet dass Dein Hund nicht nur gerade und korrekt bei Fuss sitzt, sondern Dich dabei auch so lange anschaut (= ins Gesicht) bis Du ihn entweder freigibst oder mit ihm los gehst. Wenn das zuverlässig funktioniert, dann musst Du Dich bei Begegnungen mit anderen Hunden nur in Grundstellung mit dem Rücken zum anderen Hund stellen. Korrekturen erfolgen dann wieder nicht für die Gedanken, die Dein Hund bezüglich des anderen Hundes hegt, sondern dafür, dass er ggf. nicht korrekt sitzt oder Dich nicht anschaut. Für das Anschauen kannst Du auch ein spezielles Kommando einführen (z.B. "Watch" oder "Schau" etc.). Und natürlich die Bestätigungen nicht vergessen wenn Dein Hund diese Übungen korrekt ausführt.


    Wenn Du das konsequent durch ziehst wird Dein Hund irgendwann von selbst in die Grundstellung kommen und Dich anschauen, wenn andere Hunde am Horizont erscheinen. Vorausgesetzt Du bestätigst ihn richtig.


    Das Problem, welches Dein Hund im "freien Gelände" mit fremden Hunden hat, sollte sich ein erfahrener Trainer vor Ort ansehen. Das kann verschiedene Gründe haben. Daran musst Du dann getrennt vom Grundgehorsam arbeiten.

  • Den Posts der Vorgänger kann ich mich nur anschließen, aber wie ich da herauslese, ist das Leinegehen bei dir mit Kraftaufwand verbunden.
    Du lässt ihn frei laufen um das Zerren zu vermeiden. Wenn er schon an der Leine nicht auf dich achtet, dann bestimmt auch nicht ohne Leine. Das ist keine Lösung.
    Trainiere das Leinelaufen noch mal ganz von vorne. Meine halte ich mit der Stimme , nicht mit der Leine.
    Stürmt er vor, gibt’s zwei Möglichkeiten, Richtungswechsel oder er wird mit kurzem Kommando zurückbeordert, oder es folgt ein wohlgemerkt kleiner Ruck, (ähnlich wie beim Zügel, nur Impuls) ignoriert er den, läuft er mir mal kräftig in die Leine. Konzentrier dich auf den Hund, es soll auf dich achten, dich anschauen. Das ist wichtiger als die nächste Wegkreuzung zu erreichen.
    Der Hund wird dann an der lockeren Leine laufen und sobald sich die Leine spannt mit dem Kommando zurückholen lassen.

  • Vielen Dank für die Tips. Werde in der nächsten Zeit versuchen das ein oder andere noch Umzusetzen und nach und nach mal berichten.
    Was ich in den letzten Tage vermehrt gemacht habe ist, Jersey ins Sitz bringen und auf den anderen Hund zu warten, dann den Besitzer zu bitten einen Moment stehen zu bleiben bis sich meine Hündin beruhigt hat und sich neutral verhält. Dann gehen wir von dem anderen Hund weg. So habe ich für mich das Gefühl das nicht Jersey den anderen Hund vertrieben hat, sondern ich die kontrolle behalten habe. Was mir in meinem Selbstbewustsein hilft und somit auch dem Hund.


    lg
    Kathy