Osteuropäischer Schäferhund

  • Ich finde, dass gerade die DSH bisweilen sehr güntig angeboten werden. Ob das so sinnvoll ist? Ein guter Züchter investiert viel: Warum soll er sich das nicht auch entlohnen lassen?


    Ein gewerblicher Züchter muß sich seinen Aufwand auch entlohnen lassen, sonst ist er sehr schnell pleite.


    Aber die meisten Züchter sind doch anscheinend Hobby-Züchter. Jedenfalls stellen sich viele Züchter als Hobby-Züchter dar.


    Muß jemand, der die Hundezucht als Hobby betreibt , sich auch wirklich alles entlohnen lassen?



    Ein Hundesportler, der den Hundesport als Hobby betreibt, hat auch einen hohen Aufwand. Da werden am Wochenende auch unzählige Kilometer gefahren, um an Turniere teilzunehmen. Für Meisterschaften wird auch schon mal quer durch Deutschland gefahren und es wird so mancher Urlaubstag für sein Hobby geopfert. Die Startgebühren für die Turniere sind auch nicht gerade billig. Es werden extra große Autos gekauft, damit die Hundeboxen auch rein passen. Es wird mehrmals die Woche auf dem Hundeplatz trainiert. Der Lohn für diesen ganzen Aufwand ist der Spass mit seinen Hund zu arbeiten und vielleicht noch die Pokale, die zu hause im Regal stehen. Ein Hobby ist nun mal ein Hobby.

  • Muß jemand, der die Hundezucht als Hobby betreibt , sich auch wirklich alles entlohnen lassen?




    Meiner Meinung nach sollte bei einem durchschnittlichen Wurf so viel hängen bleiben dass die Kosten von der Vorbereitung der Bedeckung (Abstriche etc., evtl. homöopathische Vorbereitung der Hündin der Hündin auf die Trächtigkeit) bis zur abschliessenden Ausstellung der Ahnentafeln abgedeckt werden. Plus ein kleiner Betrag je Welpe, der darüber hinaus geht (bei mir sind das ca. 50 Euro pro Welpe, O.K. fände ich bei teureren Rassen aber auch 100 Euro), weil man als Züchter ja später evtl. bei dem einen oder anderen Welpen in die Gewährleistung gehen muss (z.B. weil der Züchter eine HD/ED-"Garantie" gibt). Da komme ich bei meinen DSH-Welpen auf einen Welpenpreis von derzeit 800 Euro.


    Hört sich nach viel an. Aber wenn man mal alles aufschreibt an Kosten, und wenn man Wert auf eine wirklich gute Ernährung der tragenden Hündin und der Welpen legt (z.B. Bio-Ziegenmilch, Rindfleisch in "Humanqualität" zu Beginn der Fütterung usw.), wundert man sich was an direkten Kosten wirklich zustande kommt. Und manche Kosten vergisst man. Z.B. kam jetzt erst die Stromrechnung für das letzte Jahr, mit einer ordentlichen Nachzahlung (es macht einen Unterschied ob man die Waschmaschine 1 bis 2 x pro Woche laufen lässt, oder 1 bis 2 x am Tag wenn man Welpen hat). Und gestern erst die Rechnung für die Kotuntersuchungen der Welpen aus der Parasitologie (die sind immer ein bissel langsam damit). Die Welpen werden morgen 6 Monate alt...


    Was ich nicht mit in den Welpenpreis einbeziehe sind die Kosten für die Aufzucht, Haltung, Ausbildung, Körungen etc. meiner Hündinnen. Wie Du schreibst: DAS ist mein Hobby. Aber natürlich z.B. den Mehraufwand, der für die Ernährung der Hündin in der Trächtigkeit und Säugezeit entsteht (im Vergleich zu ihrer normalen Ernährung).


    Natürlich hat man als Züchter etwas mehr Gewinn wenn man einen sehr großen Wurf hat. Dafür legt man drauf wenn man einen kleineren Wurf hat (viele Fixkosten bleiben ja) oder die Hündin gar "leer" bleibt (Deckgeld, Sprit und Hotel bezahlt man ja trotzdem), wenn es gesundheitliche Probleme gibt (z.B. ein notwendiger Kaiserschnitt, oder die Welpen fangen sich eine Infektionserkrankung ein o.ä.). Dieses mal (kleinerer Wurf mit nur 5 Welpen) war bei einem meiner Rüdenwelpen zum Zeitpunkt der Abgabe nur ein Hoden fühlbar, und auch im Ultraschall war der zweite Hoden nicht zu erkennen. Diesen Welpen habe ich für den halben Welpenpreis abgegeben um die Kosten, die durch eine Entfernung des zweiten Hoden ggf. aus der Bauchhöhle entstehen, komplett abzudecken. Dadurch habe ich als Züchter bei diesem Wurf finanziell draufgelegt. (Der Hoden ist bei diesem Rüden nach der Welpenabgabe übrigens noch in den Hodensack abgestiegen.) Und Ansprüche durch die Welpenkäufer können noch kommen, wenn die Hunde hauptgeröngt werden. Dieses finanzielle Risiko, welches man als Züchter trägt, sehen Außenstehende nicht. Die sehen nur wenn ein Züchter das Glück hat einen Wurf mit 12 Welpen gesund aufziehen und verkaufen zu können.

  • Und dabei helfen einem die Papiere (damit meine ich Vereinzugehörigkeit des Züchters und Anerkennung der Rasse durch bestimmte Vereine und natürlich nicht sowas wie individuelle Untersuchungsergebnisse des konkreten Hundes) eben nicht. Wenn man sich zB anschaut, was unter dem Dach des VDH alles erlaubt ist (Stichwort "Qualzuchten"), wird einem doch ganz anders. Daher ist das für mich kein Gütekriterium! Im Gegenteil: Mir sind Vereine, die sowas dulden, grundsätzlich suspekt.

    Zuerst einmal: Rassehundezuchtervand A kann nix für die Verfehlungen von Rassehundezuchtverband Y. Z.B. der SV hat keinerlei Einfluss darauf wie z.B. der Zuchtverband für Möpse oder Französische Bulldoggen mit deren Kurznasigkeit umgeht.


    Und natürlich helfen Dir "die Papiere" eines Hundes sehr viel dabei einen möglichst gesunden und rassetypischen Welpen zu erwerben. Nur durch diese "Papiere", und dass diese heutzutage wirklich zum jeweiligen Hund gehören (Stichwort DNA), ist es Dir möglich die Informationen über eine Verpaarung zu erhalten, die Dir wichtig sind. Nur bei Hunden "mit Papieren" kannst Du selbst überprüfen ob die Angaben, die ein Züchter zu seinen Hunden macht, wirklich stimmen. Z.B. beim DSH kannst Du wochenlang in den "Genetics" HD- und ED-Befunde recherchieren, um Zuchttiere zu finden, die in Bezug auf HD und ED wirklich gut vererben, um zu ergründen wie die HD-Zuchtwerte einzelner Hunde wirklich zustande kommen usw. Wenn es Dir wichtig ist musst Du Dich nicht alleine auf die HD- und ED-Befunde der direkten Elterntierre eines Welpen verlassen. Du kannst z.B. bei einem HD-freien Vaterrüden nachschauen wie es sich mit seinen z.B. neun Wurfgeschwistern diesbezüglich verhält. Sind die auch alle geröngt, und sind die vielleicht alle HD-frei? Oder ist er vielleicht der einzigste Hund von zehn Welpen im Wurf, der hauptgeröngt wurde? Oder sind z.B. noch drei weitere Hunde des Wurfe geröngt, und zwei von denen sind mit schwerer HD eingetragen? Übertragen natürlich auch aus ED...


    DAS ist der Vorteil, den Dir als Welpenkäufer Hunde "mit Papieren" in der Zucht bringen. Die "Papiere" an sich besitzen keinen Wert. Aber sie dokumentieren die Zuchtselektion, durch die ein Wurf Welpen entstanden ist. Und was heutzutage wichtig ist: Die darin gemachten Angaben gehören wirklich zum jeweiligen Hund (da es heute in den meisten VDH-Verbänden DNA-Verfahren gibt).


    Und natürlich sichern sie auch einen gewissen Standard in Bezug auf die Aufzucht und Prägung der Welpen. Natürlich stellen viele Welpenkäufer höhere Ansprüche als den diesbezüglichen Mindeststandard. Man darf aber nicht vergessen dass ausserhalb der Zuchtverbände dieser Mindeststandard häufig nicht erreicht wird. Und die Kontrollmöglichkeiten für den Welpenkäufer sind diesbezüglich oft nur sehr gering. Natürlich kann man im Einzelfall auch innerhalb eines Zuchtverbandes an einen Betrüger geraten. Aber ausserhalb der Zuchtverbände haben Betrüger ein sehr leichtes Spiel mit ihren Welpenkäufern.


  • Muß jemand, der die Hundezucht als Hobby betreibt , sich auch wirklich alles entlohnen lassen?



    Ein Hundesportler, der den Hundesport als Hobby betreibt, hat auch einen hohen Aufwand. Da werden am Wochenende auch unzählige Kilometer gefahren, um an Turniere teilzunehmen. Für Meisterschaften wird auch schon mal quer durch Deutschland gefahren und es wird so mancher Urlaubstag für sein Hobby geopfert. Die Startgebühren für die Turniere sind auch nicht gerade billig. Es werden extra große Autos gekauft, damit die Hundeboxen auch rein passen. Es wird mehrmals die Woche auf dem Hundeplatz trainiert. Der Lohn für diesen ganzen Aufwand ist der Spass mit seinen Hund zu arbeiten und vielleicht noch die Pokale, die zu hause im Regal stehen. Ein Hobby ist nun mal ein Hobby.

    Hi,


    ob er es muss - das liegt an ihm selbst. Ich finde jedoch, dass er sich sein Engagement (finanziell wie zeitlich) auch entlohnen lassen kann. Warum sollte er auch nicht? Denn den wesentlichen Unterschied zur Investition in den eigenen Hund, hast Du selbst ja schon dargestellt: Es macht einen Unterschied, ob man das alles als Hobby in seinen eigenen Hund steckt (wovon man ja auch selbst profitiert) oder ob man in Hunde investiert, die andere Menschen haben werden. In diesem Fall ist es doch absolut legitim, dass die neuen Besitzer der Hunde, die ja von der Arbeit des Züchters profitieren, ihm diese auch entlohnen. Ich finde es daher absolut ok, wenn Züchter mehr verlangen als eine reine Kostendeckung. Man spricht vorher mit dem Züchter (teilweise stundenlang) am Telefon, man fährt zu ihm, schaut sich die Zucht an - natürlich kan man sagen "ist doch sein Hobby, da ist das alles dann inklusive". Das ändert aber nichts daran, dass diese Zeit für den Züchter einfach fehlt. In unserer Zeit mehr denn je, ist (leider) auch Zeit Geld.


    Davon mal abgesehen (das ist nicht auf dich bezogen!): Man hat so einen Hund (im Idealfall) viele Jahre lang. Ich verstehe nicht, warum manche dann so sehr aufs Geld schaun.

    Etwas ganz anderes sind die Fälle, wo Menschen wirklich wenig Geld haben, sich das, was sie für den Hund ausgeben, mühsam ersparen müssen. Wenn die dennoch ein gutes Zuhause für den Kleinen bieten können, finde ich es gut, wenn der Züchter, wie oben beschrieben, den Käufern so viel abnimmt, wie diese es sich leisten können. Er kann das ja an anderer Stelle wieder reinholen...


    LG
    Lupus

  • sehr schöne hunde.

    züchtest du selber oder kannst du vielleicht ein paar züchter empfehlen.

    dauert zwar noch ein paar jahre bis ein neuer kommt aber man kann ja nicht früh genug suchen und sich informieren

    Wir züchten selber ja - Empfehlen kann ich selbstverständlich einige SEHR wenige!

  • Servus :)

    schön geschrieben.


    Wir sind hier ja in einer offenen und ehrlichen Runde und wir haben unsere letzten Welpen 1.250 € genommen.

    Unsere Welpen haben auch das Haus mit DNA Profil, MDR1 & DM getestet von LABOKLIN verlassen.


    Dann natürlich wie du schreibst das Risiko wenn was nicht klappt "wie gewollt" - aber das ist die Natur.


    Reisen besonders bei der Rasse für ordentliches "Blut" in die Ukraine, Russland oder halt in den Ostblock allgemein damit man auch den Deutschen Markt nicht mit einer Linie so wie es aktuell ist "verseucht".


    Es sind so viele Faktoren die wie du schreibst "niemand sieht".


    Aber es geht ja weniger um den Gewinn ... der Züchter sollte ja auch reinvestieren und das ist nun mal auch weitere Hunde, neue Geräte für die Hunde kaufen/bauen, verbessern, modernisieren und vieles mehr.

    Somit bleibt ja am Ende wirklich so nichts übrig was die "Zeit" honoriert.


    Meine Lebensgefährtin ist ja Hundetrainerin, Hundephysiotherapeutin und bildet Assistenzhunde aus und deshalb sind wir auch wirklich sehr darauf fixiert, dass die Hunde die uns verlassen ohne weiteres durchs leben marschieren können :D



  • Zuerst einmal: Rassehundezuchtervand A kann nix für die Verfehlungen von Rassehundezuchtverband Y. Z.B. der SV hat keinerlei Einfluss darauf wie z.B. der Zuchtverband für Möpse oder Französische Bulldoggen mit deren Kurznasigkeit umgeht.

    Hi,


    das habe ich auch nicht gesagt, sondern eher, dass die Angehörigen eines Vereins erstmal innerhalb ihres Vereins dafür sorgen, dass es bestimmte Praktiken nicht (legal) gibt. Beispiel der OSH: Der ist vom VDH ja nicht anerkannt, oder? Was sagt das über die Rasse aus? Gleichzeitig sind Rassen vom demselben Vereint anerkannt, die durchaus als Qualzuchten bezeichnet werden können. Was sagt das über den Verein aus? Ich finde, im Fall der Rasse sagt es nicht viel aus, im Fall des Vereins aber eine Menge über diesen Verein.


    Bei Schäferhunden fehlt mir die Erfahrung, aber nachdem, was ich bisher rausbekommen habe, ist doch ein DSH vom SV nicht automatisch ein besserer Hund als einer vom RSV2000 oder vom VRZ-DHS.


    Es stimmt natürlich auch, dass es sinnvoll ist, bestimmte Datenbanken zu haben. Nutze die ja auch, soweit mir das möglich ist. Daher liegt es mir fern, Vereine schlecht zu reden. Mir ging es nur darum, die Vereins- und Papiersache nicht zu hoch zu hängen.


    LG
    Lupus

  • Ich habe diese Diskussion aus dem Jahr 2013 ausgegraben. Wer möchte die Österreichische Schäferhunde live sehen kann sich bei mir melden. ich habe 2 reinrassige Hunde. die Fotos sind hier auch verfügbar. ich vermute Sie haben nicht die richtige Tiere gesehen oder wurden falsch beraten.