Teletaktgeräte

  • @Moni,


    nein ich nicht und ich würde das auch nicht wollen. Das ist für mich Triebblödheit. Mit solchen Hunden kann ich NICHT umgehen.


    Im IPO-Bereich arbeite ich über MEINE Person mit den Hunden. Viel auch mit Körpersprache. Aber das "gute Verhältnis" kommt nicht vom IPO-Sport sondern ist in der Gesamtheit vor allen Dingen in der Haltung, Nähe/Distanz und Sozialisation zu sehen (und vielen weiteren Faktoren, die hier eine Rolle spielen). Allerdings nutze ich dieses selbstverständlich, weil sich mein Hund gelernt hat auf mich zu verlassen und anders rum genauso.


    Ein so komplexen Bereich zwischen HF und Hund zu beschreiben ist nicht einfach und ist von Person zu Person individuell, genauso jeder Hund dies ist. Deshalb ist es für mich auch so interessant mit Tieren zu arbeiten -> weil immer eine Herausforderung :)


    Angelika

  • Ja, auch solche Hunde hatte und habe ich. Man bezeichnet das gerne als "Extremspieler". Diese Hunde besitzen einen sehr grossen Beutebesitztrieb. Während die "Wilderer" in diesem Bereich meist niedriger liegen, dafür haben sie einen sehr grossen Beuteverfolgungstrieb.


    Beides hat Vor- und Nachteile. Je nachdem mit was man als Ausbilder und auch als Schutzdiensthelfer besser oder schlechter umgehen kann.

  • Ich hatte so einen Hund auch schon, und das TIG ging bei diesem Hund voll nach hinten los!!!
    Seitdem würde ich so einen extremen Hund auch nicht mehr auf biegen und brechen führen wollen, sondern dann lieber eine ruhigere Ersatzbefriedigung wählen.
    Ansonsten seh ich das mittlerweile so wie Angieblau, Wildern ja, Ausbildung nein, da gibts genug andere Möglichkeiten, da ist das TIG ersetzbar.

  • Ich hatte auch so einen Hund! Die Ausbildung verlief ohne Gerät. In einigen Bereichen musste ich aber den Stachel sinnvoll und mit Verstand benutzen.
    Auch wenn ich ein Gerät nie benutzt habe, verurteile ich keinen, wenn er es richtig und sinnvoll einsetzt/ eingesetzt hat. Ich habe einige HF kennen gelernt, da wurden diese Geräte mit Verstand eingesetzt und es war für mich ok. Genau so, wie diese Geräte beim jagen sinnvoll und mit Verstand eingesetzt werden.
    Und wiederum gibt es HF und privat Personen die glauben, einem Junghund einen Stachen drauf zu tun, um damit eine Unterordnung und Fußarbeit aufzubauen. Oder weil der Hund an der Leine zieht. Da wird dann noch schön mit Leinenruck gearbeitet. Bei solchen Sachen bekomme ich dann einen Hals.

  • Mein erster "richtiger" DSH war so, konnte ihn überhaupt nicht einregeln, dann kam ein neuer Helfer zu dem Verein wo ich damals war
    (Endeder90erJahre) und der hat mir dann gezeigt wie man "richtig" arbeitet. Wir haben den armen Hund fünf bis sechs Tage die Woche mit aus heutiger Sicht muß ich sagen roher Gewalt und Strom gearbeitet. :thumbdown: Das Ergebnis waren zwei wirklich tolle Prüfungen. Aber ich hab
    von heute auf morgen für mich entschieden das es das so nicht sein kann ?( , dem Verein nach zehn Jahren den Rücken gekehrt und seitdem
    nie wieder so mit einem Hund "gearbeitet" :) Mein Rüde ist in der nächsten Prüfung sang und klanglos durchgefallen und ich hab ihn dann nur
    noch in der Fährte geführt. Der Hund war eine echte Granate, würde mir nochmal so einen wünschen mit dem heutigen Wissen, als
    Welpen natürlich von Anfang an, ich glaube nicht das ich da heute noch Probleme hätte, den ohne harte Einwirkungen zu arbeiten.
    Damals war das so, das haben alle gemacht und als ich das nicht mehr wollte war ich raus.Gott sei dank.
    Der bewusste Helfer hat ein paar Jahre später mal ne LGA geführt und ist in der UO rausgenommen worden, weil er dem Hund seine
    Würde genommen hat .Das fand ich gut vom LR.

  • Beuteverfolgungstrieb und Beutebesitztrieb :) finde ich gut formuliert.


    Überhaupt die ganze Diskussion sachlich und fair. Leider hat mein Hund auch ein sehr großen Beuteverfolgungstrieb :-(. diesen haben ich aber noch nicht mit dem Tele korrigiert, da ich zwar eins besitze, es aber noch nie angewendet habe. Ich habe auch die Befürchtung, dass es falsch angewendet den Hund nur noch schneller machen kann. Also ich nehm da gerne mal paar hilfreiche Tips entgegen, da wir in dieser Jahreszeit nur noch mit Flexi Gassi gehen können :-(.


    Achja und am Beutebesitztrieb :) arbeiten wir jeden Tag ein bissle. Und es macht großen Spaß und lohnt sich.


    Lg Antje

  • Ich hatte so einen Hund auch schon, und das TIG ging bei diesem Hund voll nach hinten los!!!

    Vor allem Rüden, die so gestrickt sind, setzen Zwang oft in noch mehr Trieb um. Dabei ist es aber völlig egal ob der Zwang über das TIG erfolgt, über das Halsband oder mental.


  • In welche Richtung geht die Zucht??

  • Vor allem Rüden, die so gestrickt sind, setzen Zwang oft in noch mehr Trieb um. Dabei ist es aber völlig egal ob der Zwang über das TIG erfolgt, über das Halsband oder mental.


    Richtig!

  • In welche Richtung geht die Zucht??

    Die Zucht geht immer in die Richtung, die ein Züchter haben will. Gerade beim DSH brauchen wir echt nicht jammern. Als Züchter von Leistungs-Schnauzern, -Airedales, -Boxern etc. ist man doch sehr viel mehr eingeschränkt.


    Ich kann mir für meine Hündin einen sachlichen Rüden suchen, der in seinen Triebveranagungen nicht so hoch liegt, aber eine solide Arbeit macht. Ich kann mir ein "Triebschwein" suchen. Einen Rüden mit Dienstschutzhundequalitäten, Suchhundequalitäten, Rettungshundequalitäten, Führhundequalitäten, einen der noch aktiv hütet etc. Je nachdem wo mein persönliches Zuchtziel liegt und welche Einegschaften meiner Hündin ich ausgleichen oder festigen möchte.

  • Wenn das so einfach wäre mit dem Züchten ;)
    Ein bischen komplizierter geht das schon ab, Du kannst einen hochtriebigen Hund mit einem bombenfesten Nervenkostüm haben,
    der lässt sich in der Regel gut händeln, weil er klar bleibt, nach außen hin wirkt ein nervenschwächerer Hund oft triebiger, weil er
    sich selbst nicht so im Griff hat und deshalb offener ist. Das zu beurteilen wenn Du den Hund nicht in der Ausbildung miterlebt
    hast, ist wahnsinnig schwer. Ein guter Ausbilder kann einen mittelmäßigen Hund zu top Leistungen führen, aber deswegen vererbt der das nicht. Alles nur auf den gezeigten Trieb zu reduzieren scheint mir zu einfach.Trieb macht doof kann man auch nicht verallgemeinern,
    es gibt durchaus Hunde die auf hohem triebniveau immer noch alles mitkriegen und gut zu führen sind.
    Das ist doch gerade das interessante an der Ausbildung, wenn Du 20 Hunde ausbildest ist keiner wie der andere...


  • Dem schließe ich mich an!

  • @Moni wolltest Du jetzt über Zucht reden? Wäre ein interessantes Thema, gehört aber vermutlich nicht hier in den Thread.


    Meine Erfahrung ist ebenfalls: Je "kerniger" die Hunde sind, desto mehr wird das nach vorne umgesetzt. Mein versauter Rüde aus dem Tierheim war ebenso. Hätte ich da immer, immer und immer mehr draufgesetzt, wäre er unführbar geworden. Also habe ich alles runter genommen und erst mal einen Hund im IPO Sport gehabt, wo die viele Leute gemeint haben: Der taugt nichts (ist das Sack Futter net Wert ...) usw. Man hat sogar gesagt, der wird NIE eine SHA 1 schaffen. Tja netter Irrtum! Er wurde von mir 2x auf Landesgruppen-Niveau geführt. Das es nicht zum Bestehen gereicht hat, lag nicht an meinem Hund, sondern an mir, weil ICH lernen muss, wie da "oben" so getickt wird. Aber auch das ist ein anderes Thema, weil ich das nicht gut finde wohin da die Reise gegangen ist im IPO Bereich.


    Übrigens war/ist er immer ein ganz klarer Hund gewesen! Auch haben meine Hunde Hupla und Zuhause IMMER unterschieden!


    Angelika